Berufsschullandschaften in ländlichen Räumen

Berufsschullandschaften in ländlichen Räumen von Haase,  Marina
Seit Mitte der 2000er Jahre richtet sich angesichts der starken Schülerzahlenrückgänge die wissenschaftliche und bildungspolitische Aufmerksamkeit wieder stärker auf Fragen der Gestaltung beruflicher Bildung in ländlich-peripheren Räumen. Einerseits knüpft sich an die demografische Entwicklung die Erwartung einer Entspannung der lange Zeit sehr prekären Ausbildungsplatzsituation in diesen Räumen. Andererseits ist offen, inwiefern mit den Anpassungsprozessen die Ausbildung neuer räumlichen Disparitäten verbunden ist, etwa durch die Schließung von Berufsschulen. Die Arbeit setzt sich mit der aktuellen Situation und dem Umgang mit Berufsschulen unter den folgenden Fragestellungen auseinander: Wie kann in Regionen mit dünner Besiedlung auf der einen und einer schwierigen regionalökonomischen Situation auf der anderen Seite diese komplexe Infrastruktur betrieben werden? Welche Steuerungsinstrumente kommen in dem anstehenden Rückbauprozess zum Tragen und welche Rolle spielen demographische Entwicklungen, strukturelle Faktoren und Akteurshandeln? Ein besonderer Fokus liegt auf der theoretischen und empirischen Verknüpfung von raumspezifischen Fragestellungen mit der Komplexität von Berufsschulen als ausdifferenzierte Institutionen zwischen Schulsystem und Wirtschaft. Untersucht wurde die Entwicklung des brandenburgischen Berufsschulnetzes ab den 1990er Jahren mit einer vertieften Fallstudie im Landkreis Uckermark. Entgegen der Annahme eines starken Einbruchs der Infrastrukturversorgung in Folge des Schülerzahlenrückganges wird gezeigt, dass sich die brandenburgische Berufsschullandschaft seit den 2000er Jahren durch eine relative Stabilität auszeichnet. Allerdings erfolgte eine berufsspezifische Ausdünnung des Angebotes. Im Jahr 2013 fanden nur 41% aller Auszubilden in ihrem jeweiligen Ausbildungsberuf ein relativ flächendeckendes Berufsschulnetz vor. Als Faktoren für gelingende Steuerungsprozesse (in ländlich-peripheren Räumen) zeigten sich das Subsidaritätsprinzip, ein gemeinsam geteiltes Professionsverständnis sowie die Orientierung auf einen gewissen räumlichen Ausgleich. Erfolgreiche Interventionen gegen Konzentration basierten maßgeblich auf einem ausgeprägten, fachlichen „Selbstbewusstsein“ und Anspruch von Bildungsorganisationen. Demgegenüber konnten unspezifische Bezugnahmen auf Peripherisierungen keine handlungswirksamen Strategien entfalten. Teilentwicklungen im Schulberufssystem sind durch die Expansion privater Berufsschulen in einen ausgeprägten institutionellen Wandel eingebettet. Die Infrastrukturentwicklung führte in diesem Segment zur Ausbildung eines spezifischen Marktes, der teilweise nur begrenzt einem klassischen Angebots-Nachfrage-Modell folgt und potentiell zu Überausbildung führt. Die vorgefundenen Steuerungsformen sind angesichts von Ressourcenmangel, der sektoralen Zersplitterung sowie des Mangels an Institutionen für die Ausbildung von Regionen als Handlungsräume in der Berufsausbildung ambivalent. Der demografische Diskurs führte (bisher) nicht zur Ausbildung von Steuerungsformen, welche die in der Infrastrukturgestaltung dominierenden, sektoralen Zuständigkeiten „überwinden“. Daher fungiert der Diskurs teilweise nur begrenzt als eine neue Orientierung für die Ausbildung von „peripheriespezifischen“ Infrastrukturstrategien und alternativen Steuerungsmodellen. Er kann dann neue, über klassische Anpassungsprozesse hinausgehende, Optionen generieren, wenn er sich stärker auf die Bedarfe der Akteure und Adressaten von Berufsbildung im ländlichen Raum bezieht und enger mit den Fachdiskursen verbindet.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Ländlicher Alltag und Konflikt in der späten Frühen Neuzeit

Ländlicher Alltag und Konflikt in der späten Frühen Neuzeit von Krauß,  Jirko
In der Mitte des 18. Jahrhunderts setzte ein Transformationsprozess der ländlichen Gesellschaft ein, der kein geradliniger Vorgang war und nicht ohne Brüche verlief. Basierend auf disparatem Quellenmaterial zu den kursächsischen Bauernunruhen von 1790 stellt die Studie einen Ausschnitt dieser Entwicklung dar: die Lebenswelt erzgebirgischer Rittergüter im Alltag und im Konflikt. Das Buch folgt dabei einem multiperspektivischen Zugang und kombiniert mikro-geschichtliche Rekonstruktionen mit einem historisch-anthropologischen Ansatz. Die Analyse thematisiert kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche sowie mentalitäts-, medien- und rechtsgeschichtliche Aspekte. Ein transdisziplinärer Teil untersucht die während der Aufstände ablaufenden Prozesse und Mechanismen mithilfe der soziologischen Handlungstheorie.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Berufsschullandschaften in ländlichen Räumen

Berufsschullandschaften in ländlichen Räumen von Haase,  Marina
Seit Mitte der 2000er Jahre richtet sich angesichts der starken Schülerzahlenrückgänge die wissenschaftliche und bildungspolitische Aufmerksamkeit wieder stärker auf Fragen der Gestaltung beruflicher Bildung in ländlich-peripheren Räumen. Einerseits knüpft sich an die demografische Entwicklung die Erwartung einer Entspannung der lange Zeit sehr prekären Ausbildungsplatzsituation in diesen Räumen. Andererseits ist offen, inwiefern mit den Anpassungsprozessen die Ausbildung neuer räumlichen Disparitäten verbunden ist, etwa durch die Schließung von Berufsschulen. Die Arbeit setzt sich mit der aktuellen Situation und dem Umgang mit Berufsschulen unter den folgenden Fragestellungen auseinander: Wie kann in Regionen mit dünner Besiedlung auf der einen und einer schwierigen regionalökonomischen Situation auf der anderen Seite diese komplexe Infrastruktur betrieben werden? Welche Steuerungsinstrumente kommen in dem anstehenden Rückbauprozess zum Tragen und welche Rolle spielen demographische Entwicklungen, strukturelle Faktoren und Akteurshandeln? Ein besonderer Fokus liegt auf der theoretischen und empirischen Verknüpfung von raumspezifischen Fragestellungen mit der Komplexität von Berufsschulen als ausdifferenzierte Institutionen zwischen Schulsystem und Wirtschaft. Untersucht wurde die Entwicklung des brandenburgischen Berufsschulnetzes ab den 1990er Jahren mit einer vertieften Fallstudie im Landkreis Uckermark. Entgegen der Annahme eines starken Einbruchs der Infrastrukturversorgung in Folge des Schülerzahlenrückganges wird gezeigt, dass sich die brandenburgische Berufsschullandschaft seit den 2000er Jahren durch eine relative Stabilität auszeichnet. Allerdings erfolgte eine berufsspezifische Ausdünnung des Angebotes. Im Jahr 2013 fanden nur 41% aller Auszubilden in ihrem jeweiligen Ausbildungsberuf ein relativ flächendeckendes Berufsschulnetz vor. Als Faktoren für gelingende Steuerungsprozesse (in ländlich-peripheren Räumen) zeigten sich das Subsidaritätsprinzip, ein gemeinsam geteiltes Professionsverständnis sowie die Orientierung auf einen gewissen räumlichen Ausgleich. Erfolgreiche Interventionen gegen Konzentration basierten maßgeblich auf einem ausgeprägten, fachlichen „Selbstbewusstsein“ und Anspruch von Bildungsorganisationen. Demgegenüber konnten unspezifische Bezugnahmen auf Peripherisierungen keine handlungswirksamen Strategien entfalten. Teilentwicklungen im Schulberufssystem sind durch die Expansion privater Berufsschulen in einen ausgeprägten institutionellen Wandel eingebettet. Die Infrastrukturentwicklung führte in diesem Segment zur Ausbildung eines spezifischen Marktes, der teilweise nur begrenzt einem klassischen Angebots-Nachfrage-Modell folgt und potentiell zu Überausbildung führt. Die vorgefundenen Steuerungsformen sind angesichts von Ressourcenmangel, der sektoralen Zersplitterung sowie des Mangels an Institutionen für die Ausbildung von Regionen als Handlungsräume in der Berufsausbildung ambivalent. Der demografische Diskurs führte (bisher) nicht zur Ausbildung von Steuerungsformen, welche die in der Infrastrukturgestaltung dominierenden, sektoralen Zuständigkeiten „überwinden“. Daher fungiert der Diskurs teilweise nur begrenzt als eine neue Orientierung für die Ausbildung von „peripheriespezifischen“ Infrastrukturstrategien und alternativen Steuerungsmodellen. Er kann dann neue, über klassische Anpassungsprozesse hinausgehende, Optionen generieren, wenn er sich stärker auf die Bedarfe der Akteure und Adressaten von Berufsbildung im ländlichen Raum bezieht und enger mit den Fachdiskursen verbindet.
Aktualisiert: 2023-01-13
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Vorelektrifizierung ländlicher Gebiete mit Hilfe der Photovoltaik

Vorelektrifizierung ländlicher Gebiete mit Hilfe der Photovoltaik von Schmid,  Aloisio Leoni
Wie nachhaltig ist eine Strategie der ländlichen Entwicklung, wenn sie auf die Erhaltung des Existenzminimums ausgerichtet ist? Zum Beispiel im Einsatz der Photovoltaik in der Dorfelektrifizierung: Kleinsysteme - - werden heute gegenüber lokalen Stromnetzen bevorzugt, obwohl gesamtwirtschaftlich betrachtet lokale Netze fähiger sind, produktive Tätigkeiten der Bevölkerung zu fördern und verschiedene Skalenerträge (), einzelwirtschaftlich betrachtet, für eher größere, vernetzte Systeme sprechen.Letztere Aussage wird durch numerische Simulationen physikalischer sowie ökonomischer Vorgänge bewiesen. Es folgen organisatorische Ansätze für eine bessere Machbarkeit der lokalen Netze; ein wichtiges Stichwort ist der Vorverkauf elektrischer Energie.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Wirtschaftsräumliche Dezentralisierungstendenzen und ihre Ursachen

Wirtschaftsräumliche Dezentralisierungstendenzen und ihre Ursachen von Stahl,  Ralf
Als bestimmend für die Wirtschaft ländlicher Regionen gelten traditionell die Landwirtschaft sowie kleinere Handwerks- und Industriebetriebe. Aufgrund des agrarstrukturellen Wandels sowie der Tertiärisierung und der Globalisierung wirtschaftlicher Tätigkeiten werden vielfach ökonomische Anpassungsprobleme in ländlichen Räumen angenommen. Solchen Befürchtungen steht jedoch eine vergleichsweise günstige Entwicklung der ländlichen Regionen bei den Beschäftigungs- und Arbeitslosenzahlen gegenüber. In dieser Arbeit werden die Wirtschaftsentwicklung und ihre Einflussfaktoren in den westdeutschen ländlichen Räumen seit dem Beginn der achtziger Jahre untersucht, und es wird der Frage nachgegangen, ob negative wirtschaftliche Entwicklungstendenzen für diesen Regionstyp zu erwarten sind.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Ländlicher Alltag und Konflikt in der späten Frühen Neuzeit

Ländlicher Alltag und Konflikt in der späten Frühen Neuzeit von Krauß,  Jirko
In der Mitte des 18. Jahrhunderts setzte ein Transformationsprozess der ländlichen Gesellschaft ein, der kein geradliniger Vorgang war und nicht ohne Brüche verlief. Basierend auf disparatem Quellenmaterial zu den kursächsischen Bauernunruhen von 1790 stellt die Studie einen Ausschnitt dieser Entwicklung dar: die Lebenswelt erzgebirgischer Rittergüter im Alltag und im Konflikt. Das Buch folgt dabei einem multiperspektivischen Zugang und kombiniert mikro-geschichtliche Rekonstruktionen mit einem historisch-anthropologischen Ansatz. Die Analyse thematisiert kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche sowie mentalitäts-, medien- und rechtsgeschichtliche Aspekte. Ein transdisziplinärer Teil untersucht die während der Aufstände ablaufenden Prozesse und Mechanismen mithilfe der soziologischen Handlungstheorie.
Aktualisiert: 2019-12-19
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