Preise, Markt und Ideologie

Preise, Markt und Ideologie von Brodbeck,  Karl-Heinz
Friedrich August von Hayek gilt als einer der politisch einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler. Man betrachtet ihn vielfach als Gegenpol zu allen sozialen und sozialistischen Gesellschaftstheorien. Zunächst versuchte er, die Unmöglichkeit einer geplanten Wirtschaft preis- und zinstheoretisch nachzuweisen. Nach einigen Versuchen zog er sich aber aus der kapitaltheoretischen Diskussion zurück und entwickelte eine Theorie des Wissens, in der Preise die zentrale Rolle der Koordination verstreuter Informationen spielen. Schließlich verallgemeinerte er diese Gedanken zu einer sozialen Evolutionstheorie, für die er auch eine Wahrnehmungspsychologie entwickelte. Das vorliegende Buch greift diese verschiedenen Aspekte seiner Theorie kritisch auf und erklärt, weshalb Hayeks Kapital- und Zinstheorie als Grundlage einer Kritik des Sozialismus scheitern musste. Auch seine Psychologie wie seine Theorie des Wissens weisen an zentralen Punkten Widersprüche und zirkuläre Denkformen auf, die erkenntnistheoretisch unhaltbar sind. Es zeigt sich, dass eine immer wieder durchscheinende ideologische Überzeugung sich in den vermeintlich rein wissenschaftlichen Aussagen durchsetzt und Hayek so theoretisch in die Irre führt. Seine Überlegungen werden jeweils kontextualisiert und mit den Theorien von Karl Marx, Piero Sraffa, John Maynard Keynes und zeitgenössischen Philosophen konfrontiert. Hayeks Kritik totalitärer Staatsformen entpuppt sich zudem – gemeinsam mit Vorstellungen anderer Ökonomen der Österreichischen Schule (Friedrich von Wieser, Ludwig von Mises) – als zwiespältig: Er verteidigt durchaus auch diktatorische Gewalt zur Durchsetzung „freier Märkte“
Aktualisiert: 2021-09-23
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Ökonomie und Ideologie

Ökonomie und Ideologie von Matiaske,  Wenzel, Nienhüser,  Werner
Über die Theorien und Methoden, Wertungen und Gestaltungsmaßnahmen der Wirtschaftswissenschaften wird gestritten, auch über Disziplingrenzen hinweg. Nicht selten wird dabei der Begriff der Ideologie in Anschlag gebracht. Die Beiträge des Bandes orientieren sich, durchaus mit Distanz, an der Definition von Ideologie als einem Aussagensystem, das ein (wenigstens zum Teil falsches) Bild der Realität erzeugt, welches Wahrheit suggeriert und durch Wertungen zu Handlungen motiviert, sich zugleich gegen Kritik immunisiert und den Interessen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen dient. Der Band behandelt grundsätzlich und weitgreifend, aber auch in Form konzentrierter Fallanalysen Fragen wie: Produzieren die Wirtschaftswissenschaften bzw. bestimmte Richtungen innerhalb der Disziplin Ideologie? Kann Wirtschaftswissenschaft als Mittel der Ideologiekritik genutzt werden? Prägt die Rede vom „Markt“ unser Denken, mit der Folge, dass wir Alternativen der Koordination kaum noch für denkbar halten? Erzeugen nicht die Wirtschaftswissenschaften ein negatives Menschenbild? Wie sieht es mit dem Ideologiegehalt von Lehrbüchern der Betriebswirtschaftslehre aus? Welche Gestalt nehmen Ideologien an, die den digitalen Kapitalismus rechtfertigen, indem sie uns glauben machen, Technologie-Unternehmer würden Probleme wie die Klimakrise lösen? Kann eine Pluralisierung der Wirtschaftswissenschaften dabei helfen, Ideologieprobleme zu lösen? Inhalt Wenzel Matiaske und Werner Nienhüser Ideologie und Ökonomie ‒ Einleitung Michaela Haase Idee, Wert und Belief in der Verbindung der sozialen und der ideenbasierten Dimensionen von Ideologien Moritz Peter Haarmann Ideologisierung oder Aufklärung? (Markt)Wirtschaft, Volkswirtschaftslehre und das Politische Arne Heise Ideologie, Werturteilsfreiheit und der Pluralismus in den Wirtschaftswissenschaften Hannah Heller und Valentin Sagvosdkin Ideologie und Erzählung: Das marktfundamentale Metanarrativ in der Wirtschaftswissenschaft explizieren und seine Wirkung reflektieren Sebastian Thieme Ungleichwertigkeit und Ökonomik? Oliver Nachtwey und Timo Seidl Ideologie und der Geist des digitalen Kapitalismus Thomas Hermann Manichäismen im BWL-Klassiker Wöhe. Ideologiekritik und dialogische betriebswirtschaftliche Bildung Werner Nienhüser und Wenzel Matiaske Ideologiekritik aus der Perspektive des Kritischen Rationalismus – Elemente einer Heuristik
Aktualisiert: 2021-09-24
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Dem Markt vertrauen?

Dem Markt vertrauen? von Pantelic,  Nenad, Sturn,  Richard
„Neoliberalismus“ ist keine Modeströmung. Er ist in den letzten Jahrzehnten zu einem geschichtsmächtigen Phänomen geworden. Viele sind überrascht von seiner Resilienz und seiner Fähigkeit, sich an unterschiedliche, teils auch schwierige ökonomische und politische Konstellationen anzupassen. Dieser Band beleuchtet einige der Ressourcen, die trotz aller Krisen zum „befremdlichen“ Überleben mancherlei „neoliberaler“ Politikvarianten beitrugen. Wie und weshalb kamen und kommen Intellektuelle, Politiker und Wählerinnen zur Überzeugung, lieber dem Markt als der Politik zu vertrauen? Inwieweit und warum hält dieses Vertrauen weiterhin an, wo und weshalb kam es zu Brüchen? Im Versuch einer Antwort auf diese Fragen wählen die Autoren dieses Bandes ganz verschiedene Ebenen. Zum einen wird die Rolle der „Ideen-Vermittler“ in zivilgesellschaftlichen Beratungs- und Forschungsinstitutionen untersucht. Zum anderen werden Fallbeispiele analysiert: Wie wurde angesichts konkreter Herausforderungen argumentiert, dass es vernünftig bzw. alternativlos sei, eher dem Markt als der Politik zu vertrauen? Wie und warum wurde z.B. eine (Re-)Privatisierung der Altersvorsorge vorangetrieben? Und weswegen vertraute man (wieder) darauf, dass große, dominante Unternehmen auf lange Sicht doch vom Wettbewerb in Schach gehalten werden? Diese konkreten Fallbeispiele werden in den Kontext von allgemeineren Analysen von Politik- und Marktversagen gestellt, die für das Verstehen geplanter und ungeplanter Wirkungen und Wendungen neoliberaler Politik nützlich sind. Inhalt Walter Ötsch, Stephan Pühringer: Marktfundamentalismus • Christian Hiebaum: Drei Arten an den Markt zu glauben • Nenad Pantelic: Marktmacht oder Macht des Marktes. Historische und kontemporäre Argumente gegen staatlichen Interventionismus im Lichte neuer empirischer Evidenz • Christoph Pasrucker: Interessenpolitik, Politikberatung und marktradikale Think Tanks in Österreich • Werner Hauser: Zur Qualitäts- und Aufsichtswelt im Hochschulqualitätssicherungs- und im Finanzmarkt(-aufsichts-)recht • Patrick Mellacher: Die (Re-)Privatisierung der Altersvorsorge • Richard Sturn: Befreiendes Marktvertrauen?
Aktualisiert: 2021-09-24
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Mythos Markt. Mythos Neoklassik

Mythos Markt. Mythos Neoklassik von Ötsch,  Walter Otto
Viele Bereiche der Gesellschaft, die früher eigenen Regeln gefolgt sind, haben sich einer wirtschaftlichen Effizienzlogik unterworfen. Die Ökonomik hat damit den Status einer gesellschaftlichen Leitwissenschaft errungen. Das vorliegende Buch beschreibt und kritisiert die Transformation der Ökonomik in eine Wissenschaft von „dem Markt“ (in der Einzahl). Dieses Konzept wird u.a. (a) wie eine Person gedeutet (z.B. in Redewendungen wie „Der Markt bestraft die Politik“), (b) mit „Kräften“ ausgestattet („Wir können den Selbstheilungskräften des Marktes vertrauen“) und (c) mechanistisch gedacht (das Reden von den „Marktmechanismen“). Theorien, die einen solchen Marktbegriff verwenden, werden als „marktfundamental“ bezeichnet. Das Buch, das auf einer Neuformulierung und kompletten Überarbeitung von „Mythos Markt“ aus dem Jahre 2009 basiert, • schildert die Entstehungszeit des Marktfundamentalismus und des darin entfalteten Konzeptes von „dem Markt“: Wer dieses Konzept erfunden hat, welches Denkkollektiv damit entstanden ist, welche Aspekte „den Markt“ ausmachen und was mit diesem Begriff intendiert war; • kritisiert das wichtigste Modell, in dem dieser Ansatz heute breitenwirksam vermittelt wird: den Angebot-Nachfrage- Ansatz, wie er in den einführenden Lehrbüchern der neoklassischen Mikroökonomie unterrichtet wird; • diskutiert wichtige Folgen aus dem Denken „des Marktes“: Welche praktischen Auswirkungen „der Markt“ für die Wirtschaftspolitik, für die Politik und die Gesellschaft insgesamt hat und welche Gefahren vom Bild „des Marktes“ ausgehen. Es wird dabei auf drei Ebenen argumentiert: • Historisch: Entstehung des Ansatzes, Kontexte und Hintergründe und einige geschichtliche Folgewirkungen. • Theoretisch: Was die Theorien, die das Konzept „des Marktes“ verwenden, auszeichnet, insbesondere die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Standardmodell der Neoklassik. • Diskursanalytisch: Wie „der Markt“ von Medien und in der Politik verwendet wird und welche Folgen daraus resultieren.
Aktualisiert: 2021-09-24
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