Yoga gegen rechts

Yoga gegen rechts von Salmen,  Patrick
Comedian und Autor Patrick Salmen seziert urbane Selbstoptimierer: Kurzgeschichten mit reichlich schwarzem Humor, bissige Dialoge und messerscharfe Beobachtungen Wir alle kennen mindestens ein Exemplar dieser seltsamen Spezies: Stadtneurotiker mit einem nabelbeschauenden Drang zur Selbstoptimierung. Mit satirischem Scharfsinn, viel Selbstironie und leicht melancholisch angehauchtem Mitgefühl entlarvt Patrick Salmen ihre pathologischen Züge, die sich unter dem Mäntelchen esoterischer Achtsamkeitsbewegtheit verbergen. Schwarzer Humor ist bei den Kurzgeschichten, Dialog-Szenen und Alltagsbeobachtungen ebenso garantiert wie der ein oder andere Aha-Moment. Denn niemand weiß so gut wie der Dortmunder Bühnenkünstler, dass einem das Gegenüber oft nur deshalb so schräg vorkommt, weil man gerade in einen Spiegel schaut. Der sympathische Zyniker Patrick Salmen begegnet auch in seiner sechsten Kurzgeschichten-Sammlung der seltsamen Spezies namens Mensch mit dem gebotenen Mitgefühl. Was ihn keineswegs daran hindert, den Finger genüsslich in die ein oder andere neo-esoterische Wunde zu legen. Entdecke auch die anderen Bände mit humorvollen Kurzgeschichten von Bühnen-Poet und Kabarettist Patrick Salmen: - Ich habe eine Axt – Urlaub in den Misantropen - Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute - Treffen sich zwei Träume. Beide platzen. - Ekstase – ist doch auch mal ganz schön - Im Regenbogen der guten Laune bin ich das Beige
Aktualisiert: 2023-05-18
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Deutschland auf dem Weg in die Anstalt

Deutschland auf dem Weg in die Anstalt von Clement,  Wolfgang, Voß,  Burkhard
Partnerschaften, in denen die Beziehung ständig thematisiert wird, sind erfahrungsgemäß die schlechtesten. Dabei ist Reflexivität nicht grundsätzlich schlecht. Doch wird sie in unserer Gesellschaft maßlos übertrieben. Eine uferlose Reflexivkultur ist entstanden. Ergebnis sind überdrehte Zeitgenossen, die mit ständigem Psychologisieren und Problematisieren nicht nur nervtötend sind, sondern auch wichtige Entscheidungen blockieren. Ob im Privaten oder in der Politik: Eigene Befindlichkeit geht vor Gemeinwohl, Subjektives sticht Tatsachen, Wohlfühl-Diktat schränkt individuelle Freiheit ein. Burkhard Voß, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, zeigt, wie die Gesellschaft systematisch erst durchpsychologisiert, dann psychopathologisiert wird. Nährboden für diese ungesunde Entwicklung sieht er historisch in Psychoanalyse, postmoderner Philosophie und Gender-Mainstreaming. Leitend sind die Mythen der Reflexivkultur: "Alle Menschen sind gleich", "Wir müssen achtsam sein" oder "Wir müssen wertschätzend miteinander umgehen". Reflexivkultur ist für Voß die kultische Verehrung reflexiven Denkens, das die Aufmerksamkeit von der Umwelt aufs eigene Selbst lenkt. Im Übermaß auf selbstverständliche Lebensprozesse angewandt, wirkt reflexives Bewusstsein zersetzend. Natürliches und Selbstverständliches wird zu Grabe getragen. Künstliche Probleme sprießen hervor. Und den Bürgern werden gebetsmühlenartig Partialsichtweisen aufgedrängt, die als herrschende Meinung ausgegeben werden, aber kritischer Überprüfung nicht standhalten - eine reale Gefahr für Demokratie und Freiheit. Voß ruft uns deshalb zu: Schluss mit der Therapiegesellschaft! Nehmt Euch selbst nicht mehr so wichtig. Denn eine Gesellschaft, in der sich jeder dauersensibel seine Privatwirklichkeit zurechtzimmert und immer mehr Gruppen nicht mehr miteinander reden können, ist in einer Sackgasse gelandet. Jenseits der Reflexivkultur wird es wieder um Projekte und Ideen gehen und nicht darum, wer was wann gesagt und wie gemeint hat.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Deutschland auf dem Weg in die Anstalt

Deutschland auf dem Weg in die Anstalt von Clement,  Wolfgang, Voß,  Burkhard
Partnerschaften, in denen die Beziehung ständig thematisiert wird, sind erfahrungsgemäß die schlechtesten. Dabei ist Reflexivität nicht grundsätzlich schlecht. Doch wird sie in unserer Gesellschaft maßlos übertrieben. Eine uferlose Reflexivkultur ist entstanden. Ergebnis sind überdrehte Zeitgenossen, die mit ständigem Psychologisieren und Problematisieren nicht nur nervtötend sind, sondern auch wichtige Entscheidungen blockieren. Ob im Privaten oder in der Politik: Eigene Befindlichkeit geht vor Gemeinwohl, Subjektives sticht Tatsachen, Wohlfühl-Diktat schränkt individuelle Freiheit ein. Burkhard Voß, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, zeigt, wie die Gesellschaft systematisch erst durchpsychologisiert, dann psychopathologisiert wird. Nährboden für diese ungesunde Entwicklung sieht er historisch in Psychoanalyse, postmoderner Philosophie und Gender-Mainstreaming. Leitend sind die Mythen der Reflexivkultur: "Alle Menschen sind gleich", "Wir müssen achtsam sein" oder "Wir müssen wertschätzend miteinander umgehen". Reflexivkultur ist für Voß die kultische Verehrung reflexiven Denkens, das die Aufmerksamkeit von der Umwelt aufs eigene Selbst lenkt. Im Übermaß auf selbstverständliche Lebensprozesse angewandt, wirkt reflexives Bewusstsein zersetzend. Natürliches und Selbstverständliches wird zu Grabe getragen. Künstliche Probleme sprießen hervor. Und den Bürgern werden gebetsmühlenartig Partialsichtweisen aufgedrängt, die als herrschende Meinung ausgegeben werden, aber kritischer Überprüfung nicht standhalten - eine reale Gefahr für Demokratie und Freiheit. Voß ruft uns deshalb zu: Schluss mit der Therapiegesellschaft! Nehmt Euch selbst nicht mehr so wichtig. Denn eine Gesellschaft, in der sich jeder dauersensibel seine Privatwirklichkeit zurechtzimmert und immer mehr Gruppen nicht mehr miteinander reden können, ist in einer Sackgasse gelandet. Jenseits der Reflexivkultur wird es wieder um Projekte und Ideen gehen und nicht darum, wer was wann gesagt und wie gemeint hat.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Albtraum Grenzenlosigkeit

Albtraum Grenzenlosigkeit von Joe,  Bausch, Voß,  Burkhard
"Gerade als Arzt und Humanist weiß ich, wie empfänglich Menschen für verheißungsvolle Ideen sein können. Umso wichtiger ist das vorliegende Buch, das zeigt, was Entgrenzung tatsächlich ist: eine zurechtgedachte Idee, die an der Mauer der Realität zerbrechen wird." Joe Bausch (Gefängnisarzt und Schauspieler, u. a. in "Tatort") Dass wir Grenzen brauchen, überall Grenzen existieren und Grenzenlosigkeit noch nie so richtig funktioniert hat, ist eine Banalität. Doch nicht erst seit der Flüchtlingskrise wird um die Bedeutung und Notwendigkeit von Grenzen gerungen. Dieses Buch diagnostiziert eine massive, immer weiter um sich greifende Unkultur der Entgrenzung um jeden Preis. Der Neurologe und Psychiater Dr. Voß entzaubert diese Beglückungsfantasie der Grenzenlosigkeit. Er vergleicht die neue, alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende Ideologie mit den großen Beglückungsfantasien Kommunismus und Faschismus, um zu zeigen: Hier sind altbekannte Mechanismen am Werk. Seine Analyse zeigt, wie aberwitzig dieses Konzept der Entgrenzung ist und dass man sich wundern muss, wie es überhaupt bei denkenden Menschen verfangen kann. Die anhaltend unkontrollierte Grenzöffnung für praktisch jedermann ist nur der Höhepunkt einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich in vielen anderen Bereichen manifestiert. Ob in Partnerschaft, Erziehung, Psychologie, Philosophie, Politik oder Finanzwelt – überall wird das Prinzip Grenzenlosigkeit als Lösungsschlüssel par excellence offeriert. Doch im Resultat schafft dieser Ansatz wesentlich mehr Probleme. Um für diese Gefahr die Augen zu öffnen, geht Voß bis zum Urknall zurück. Er weist nach, dass Grenzen seit jeher ein elementares, lebensbejahendes Prinzip sind, das man nicht ungestraft aufgeben kann. Denn Grenzen stellen biologisch, psychologisch, wirtschaftlich und politisch eine anthropologische Konstante dar.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Yoga gegen Rechts

Yoga gegen Rechts von Salmen,  Patrick
Comedian und Autor Patrick Salmen seziert urbane Selbstoptimierer: Kurzgeschichten mit reichlich schwarzem Humor, bissige Dialoge und messerscharfe Beobachtungen Wir alle kennen mindestens ein Exemplar dieser seltsamen Spezies: Stadtneurotiker mit einem nabelbeschauenden Drang zur Selbstoptimierung. Mit satirischem Scharfsinn, viel Selbstironie und leicht melancholisch angehauchtem Mitgefühl entlarvt Patrick Salmen ihre pathologischen Züge, die sich unter dem Mäntelchen esoterischer Achtsamkeitsbewegtheit verbergen. Schwarzer Humor ist bei den Kurzgeschichten, Dialog-Szenen und Alltagsbeobachtungen ebenso garantiert wie der ein oder andere Aha-Moment. Denn niemand weiß so gut wie der Dortmunder Bühnenkünstler, dass einem das Gegenüber oft nur deshalb so schräg vorkommt, weil man gerade in einen Spiegel schaut. Der sympathische Zyniker Patrick Salmen begegnet auch in seiner sechsten Kurzgeschichten-Sammlung der seltsamen Spezies namens Mensch mit dem gebotenen Mitgefühl. Was ihn keineswegs daran hindert, den Finger genüsslich in die ein oder andere neo-esoterische Wunde zu legen. Entdecke auch die anderen Bände mit humorvollen Kurzgeschichten von Bühnen-Poet und Kabarettist Patrick Salmen: - Ich habe eine Axt – Urlaub in den Misantropen - Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute - Treffen sich zwei Träume. Beide platzen. - Ekstase – ist doch auch mal ganz schön - Im Regenbogen der guten Laune bin ich das Beige
Aktualisiert: 2023-04-18
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153 Formen des Nichtseins | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022

153 Formen des Nichtseins | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 von Slata,  Roschal
Ein Debütroman über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein. Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins. Ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Aktualisiert: 2022-10-20
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153 Formen des Nichtseins | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022

153 Formen des Nichtseins | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 von Slata,  Roschal
Ein Debütroman über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein. Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins. Ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Tiefseetauchen

Tiefseetauchen von Hippe,  Karoline, Lødemel Tvedt,  Ida
Ida Lødemel Tvedt schreibt über die Einsamkeit und den Wahnsinn, über das Nachhausekommen und die Liebe in Zeiten der Neurodiversität. Ihre Essaysammlung handelt vom Kindsein und Heimat, von Abenteuerlust und den Tiefen des Ozeans. Die norwegische Schriftstellerin betrachtet allgegenwärtige wie aktuelle Stimmen, etwa deren von Simone Weil, Martha Nussbaum, Hannah Arendt, Sartre, Nietzsche, Dolly Parton, Susan Sontag, Gertrude Stein, James Baldwin und Claire-Louise Bennett. Ihre Reflexionen bewegen sich in einer Welt – zwischen Europa und den USA, zwischen urbanen Kulissen und weiten Landschaften –, die zeitweise kalt und desillusioniert wirkt, um dann wiederum euphorisch und wohlgesonnen zu erscheinen. Tvedt geht mit Narzissmus, Rassendiskurs und menschlicher Essenz ins Gericht – und mit der Essayistik an sich. Sie schließt sich einer Bewegung an, die von der Ich-zentrierten Essaykultur abrücken will, um politischer, gesellschaftskritischer und sachorientierter Essayistik mehr Raum zu geben. Ihr Werk "Tiefseetauchen" zeichnet sich durch eine scharfe Beobachtungsgabe, eine starke kritische Stimme und erfrischende Gedankengänge aus. Der Titel des Essays mag auf das Streben nach Tiefe, das Ergründen gesellschaftlicher Ordnungen und Dynamiken hindeuten, doch vielleicht nimmt er auch nur Bezug auf die ‚maritimen Fantasien’ der Autorin.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Es muss schreien, es muss brennen

Es muss schreien, es muss brennen von Jamison,  Leslie, Zeitz,  Sophie
„So klug und radikal ehrlich: Seit Susan Sontag und Joan Didion hat niemand aufregendere Essays geschrieben als Leslie Jamison.“ Daniel Schreiber Leslie Jamison ist eine der originellsten und couragiertesten Denkerinnen ihrer Generation. In ihrem neuen Buch erkundet sie die Tiefen von Verlangen, Intimität und Obsession und testet dabei auch die Grenzen ihrer eigenen Offenheit und ihres Mitgefühls für andere aus. Wie kann sie empathisch über menschliche Erfahrung schreiben, ohne ihre kritische Distanz zu verlieren? Wie ihr Beteiligtsein verarbeiten, ohne der Selbstbezogenheit zu erliegen? In Essays über so unterschiedliche Themen wie den „einsamsten Wal der Welt“, kindliche Erinnerungen an frühere Leben oder die Erfahrung, eine Stiefmutter zu sein, sucht sie nach neuen, ehrlichen Möglichkeiten erzählerischer Zeugenschaft.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Tiefseetauchen

Tiefseetauchen von Hippe,  Karoline, Lødemel Tvedt,  Ida
Ida Lødemel Tvedt schreibt über die Einsamkeit und den Wahnsinn, über das Nachhausekommen und die Liebe in Zeiten der Neurodiversität. Ihre Essaysammlung handelt vom Kindsein und Heimat, von Abenteuerlust und den Tiefen des Ozeans. Die norwegische Schriftstellerin betrachtet allgegenwärtige wie aktuelle Stimmen, etwa deren von Simone Weil, Martha Nussbaum, Hannah Arendt, Sartre, Nietzsche, Dolly Parton, Susan Sontag, Gertrude Stein, James Baldwin und Claire-Louise Bennett. Ihre Reflexionen bewegen sich in einer Welt – zwischen Europa und den USA, zwischen urbanen Kulissen und weiten Landschaften –, die zeitweise kalt und desillusioniert wirkt, um dann wiederum euphorisch und wohlgesonnen zu erscheinen. Tvedt geht mit Narzissmus, Rassendiskurs und menschlicher Essenz ins Gericht – und mit der Essayistik an sich. Sie schließt sich einer Bewegung an, die von der Ich-zentrierten Essaykultur abrücken will, um politischer, gesellschaftskritischer und sachorientierter Essayistik mehr Raum zu geben. Ihr Werk "Tiefseetauchen" zeichnet sich durch eine scharfe Beobachtungsgabe, eine starke kritische Stimme und erfrischende Gedankengänge aus. Der Titel des Essays mag auf das Streben nach Tiefe, das Ergründen gesellschaftlicher Ordnungen und Dynamiken hindeuten, doch vielleicht nimmt er auch nur Bezug auf die ‚maritimen Fantasien’ der Autorin.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Es muss schreien, es muss brennen

Es muss schreien, es muss brennen von Jamison,  Leslie, Zeitz,  Sophie
„So klug und radikal ehrlich: Seit Susan Sontag und Joan Didion hat niemand aufregendere Essays geschrieben als Leslie Jamison.“ Daniel Schreiber Leslie Jamison ist eine der originellsten und couragiertesten Denkerinnen ihrer Generation. In ihrem neuen Buch erkundet sie die Tiefen von Verlangen, Intimität und Obsession und testet dabei auch die Grenzen ihrer eigenen Offenheit und ihres Mitgefühls für andere aus. Wie kann sie empathisch über menschliche Erfahrung schreiben, ohne ihre kritische Distanz zu verlieren? Wie ihr Beteiligtsein verarbeiten, ohne der Selbstbezogenheit zu erliegen? In Essays über so unterschiedliche Themen wie den „einsamsten Wal der Welt“, kindliche Erinnerungen an frühere Leben oder die Erfahrung, eine Stiefmutter zu sein, sucht sie nach neuen, ehrlichen Möglichkeiten erzählerischer Zeugenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Baltische Geschichte in Geschichten

Baltische Geschichte in Geschichten von Mühlen,  Patrik von zur
Die Geschichte Lettlands und Estlands ist eine sehr bunte, weil diese Länder nicht nur von Letten und Esten geprägt wurden, sondern über Jahrhunderte auch von ihren deutschen und russischen Bewohnern sowie ihren Herrschern aus unterschiedlichsten Ländern Mittel-, Nord- und Osteuropas. Doch diese Geschichte ist keineswegs unentwirrbar: Patrik von zur Mühlen erzählt unterhaltsam und zugleich fundiert, dabei ohne unnötige historische Details, die Geschichte des Baltikums mit besonderem Blick auf seine ehemaligen deutschen Bewohner. Dabei greift er auf unzählige veranschaulichende „Pratchen“ zurück, wie die Deutschbalten ihre unterhaltsamen Anekdoten nennen, die man sich an langen Winterabenden in den baltischen Gutshäusern am Kaminfeuer erzählte. Dem Leser entfaltet sich ein ungeahntes kulturelles Universum, ausgehend von der Ankunft der ersten Kreuzritter bis zum Blick auf das Erbe der Deutschbalten heute. Die Mentalität der Deutschbalten wird insbesondere in den letzten Kapiteln sehr deutlich, in denen von zur Mühlen die großen Linien der Geschichte verstärkt mit Erinnerungen aus der eigenen Familie illustriert. Ausdrücke wie „Wacholderdeutsche“, „Pojuftenknicker“ und „Krippenreiter“ veranschaulichen den Blick der Balten auf sich, auf ihresgleichen und auf ihre Nachbarn. Die Besonderheit der Entwicklung der gesprochenen Sprache der Deutschbalten überrascht selbst den, der das deutschsprachige Baltikum schon aus der Literatur kennt, da diese Besonderheiten in der Literatur nicht oder kaum auftauchen. Die Ferne der regionalen Eliten vom und die gleichzeitige Bindung an das deutsche Mutterland sowie der Einflusses des Lettischen und Estnischen haben hier zu Phänomenen geführt, denen von zur Mühlen nachspürt. Dass von zur Mühlen beträchtliche Unterschiede zwischen Bürgertum und Adel sowie innerhalb des deutschbaltischen Adels ausmacht, erstaunt vielleicht angesichts der Homogenität der Gesamtgruppe, die wiederum einen besonderen Blick auf den nichtdeutschen Adel im Zarenreich und insbesondere im Baltikum hatte. Ein besonderer Ethos, der von Protestantismus, Loyalität gegenüber der Krone, der Einsamkeit der baltischen Gutshäuser und der herausgehobenen Stellung in der Gesellschaft geprägt war, ringt dem Leser Respekt ab und macht deutlich, warum nur wenigen Balten nach der Umsiedlung das Leben in der DDR und der Bundesrepublik leicht fiel. Auch Verbannung, Flucht und Erschießungen, in denen sich die Weltgeschichte vor Ort widerspiegelt, werden anhand konkreter Beispiele beleuchtet und veranschaulichen auf ihre Weise insbesondere das Ende der Geschichte der Deutschen im Baltikum. Trotzdem ist der Tenor des Buches ein positiver: Obgleich die Deutschen im Fokus stehen, werden viele heute im Baltikum fortwirkende Konstellationen und Einstellungen verständlich, etwa warum der Blick der Esten und Letten auf ihre schwedischen Nachbarn ein so vertrauter ist, während man Russland kritisch beäugt und sich der deutschen Kultur nach wie vor in besonderer Weise verbunden fühlt. Wer Geschichte und Mentalität des Baltikums nicht nur kennenlernen, sondern auch verstehen möchte, dem sei geraten, mit von der Mühlens „Baltischer Geschichte in Geschichten“ auf diese wunderbare Ecke Europas zu blicken.
Aktualisiert: 2020-06-30
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Albtraum Grenzenlosigkeit

Albtraum Grenzenlosigkeit von Joe,  Bausch, Voß,  Burkhard
"Gerade als Arzt und Humanist weiß ich, wie empfänglich Menschen für verheißungsvolle Ideen sein können. Umso wichtiger ist das vorliegende Buch, das zeigt, was Entgrenzung tatsächlich ist: eine zurechtgedachte Idee, die an der Mauer der Realität zerbrechen wird." Joe Bausch (Gefängnisarzt und Schauspieler, u. a. in "Tatort") Dass wir Grenzen brauchen, überall Grenzen existieren und Grenzenlosigkeit noch nie so richtig funktioniert hat, ist eine Banalität. Doch nicht erst seit der Flüchtlingskrise wird um die Bedeutung und Notwendigkeit von Grenzen gerungen. Dieses Buch diagnostiziert eine massive, immer weiter um sich greifende Unkultur der Entgrenzung um jeden Preis. Der Neurologe und Psychiater Dr. Voß entzaubert diese Beglückungsfantasie der Grenzenlosigkeit. Er vergleicht die neue, alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende Ideologie mit den großen Beglückungsfantasien Kommunismus und Faschismus, um zu zeigen: Hier sind altbekannte Mechanismen am Werk. Seine Analyse zeigt, wie aberwitzig dieses Konzept der Entgrenzung ist und dass man sich wundern muss, wie es überhaupt bei denkenden Menschen verfangen kann. Die anhaltend unkontrollierte Grenzöffnung für praktisch jedermann ist nur der Höhepunkt einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich in vielen anderen Bereichen manifestiert. Ob in Partnerschaft, Erziehung, Psychologie, Philosophie, Politik oder Finanzwelt – überall wird das Prinzip Grenzenlosigkeit als Lösungsschlüssel par excellence offeriert. Doch im Resultat schafft dieser Ansatz wesentlich mehr Probleme. Um für diese Gefahr die Augen zu öffnen, geht Voß bis zum Urknall zurück. Er weist nach, dass Grenzen seit jeher ein elementares, lebensbejahendes Prinzip sind, das man nicht ungestraft aufgeben kann. Denn Grenzen stellen biologisch, psychologisch, wirtschaftlich und politisch eine anthropologische Konstante dar.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Deutschland auf dem Weg in die Anstalt

Deutschland auf dem Weg in die Anstalt von Clement,  Wolfgang, Voß,  Burkhard
Partnerschaften, in denen die Beziehung ständig thematisiert wird, sind erfahrungsgemäß die schlechtesten. Dabei ist Reflexivität nicht grundsätzlich schlecht. Doch wird sie in unserer Gesellschaft maßlos übertrieben. Eine uferlose Reflexivkultur ist entstanden. Ergebnis sind überdrehte Zeitgenossen, die mit ständigem Psychologisieren und Problematisieren nicht nur nervtötend sind, sondern auch wichtige Entscheidungen blockieren. Ob im Privaten oder in der Politik: Eigene Befindlichkeit geht vor Gemeinwohl, Subjektives sticht Tatsachen, Wohlfühl-Diktat schränkt individuelle Freiheit ein. Burkhard Voß, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, zeigt, wie die Gesellschaft systematisch erst durchpsychologisiert, dann psychopathologisiert wird. Nährboden für diese ungesunde Entwicklung sieht er historisch in Psychoanalyse, postmoderner Philosophie und Gender-Mainstreaming. Leitend sind die Mythen der Reflexivkultur: "Alle Menschen sind gleich", "Wir müssen achtsam sein" oder "Wir müssen wertschätzend miteinander umgehen". Reflexivkultur ist für Voß die kultische Verehrung reflexiven Denkens, das die Aufmerksamkeit von der Umwelt aufs eigene Selbst lenkt. Im Übermaß auf selbstverständliche Lebensprozesse angewandt, wirkt reflexives Bewusstsein zersetzend. Natürliches und Selbstverständliches wird zu Grabe getragen. Künstliche Probleme sprießen hervor. Und den Bürgern werden gebetsmühlenartig Partialsichtweisen aufgedrängt, die als herrschende Meinung ausgegeben werden, aber kritischer Überprüfung nicht standhalten - eine reale Gefahr für Demokratie und Freiheit. Voß ruft uns deshalb zu: Schluss mit der Therapiegesellschaft! Nehmt Euch selbst nicht mehr so wichtig. Denn eine Gesellschaft, in der sich jeder dauersensibel seine Privatwirklichkeit zurechtzimmert und immer mehr Gruppen nicht mehr miteinander reden können, ist in einer Sackgasse gelandet. Jenseits der Reflexivkultur wird es wieder um Projekte und Ideen gehen und nicht darum, wer was wann gesagt und wie gemeint hat.
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