Die Wahl des Verkehrsmittels wird wesentlich von psychologischen Prozessen beeinflusst: subjektiven Empfindungen, Gewohnheiten und Routinen sowie der Wahrnehmung von Umwelt und Raum. Das Handbuch zeigt anschaulich und praxisnah auf, was Menschen vom Radfahren abhält und mit welchen Maßnahmen Kommunen den Modal Split-Anteil des Radverkehrs nachhaltig erhöhen können. Dafür werden vier klassische Nutzertypen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen beschrieben sowie die kommunalen Handlungsfelder in den einzelnen Fachbereichen verständlich aufbereitet
(interdisziplinäre Perspektive). Grundlage ist das vom Institut für innovative Städte auf Basis wissenschaftlicher Studien und umfassender Praxiserfahrungen entwickelte Hygge-Modell mit seinem integrativen Ansatz. Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf das Sicherheitsgefühl und beantwortet die Frage, wann die Führung des Radverkehrs im Seitenraum der Führung auf der Fahrbahn überlegen ist. Der Leser ist anschließend in der Lage zu erkennen, welche Faktoren im Radverkehr Stress erzeugen und wie eine attraktive, nutzerorientierte Radverkehrsförderung gestaltet werden kann. Insofern dient das Handbuch als ideale Ergänzung zu bestehenden Regelwerken wie der ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) und macht es zu einem Standardwerk für Stadt- und Verkehrsplaner sowie Entscheider aus Politik und Verwaltung.
Eine abwechslungsreiche Mischung aus Best-Practice-Beispielen, Fallstudien, Gastbeiträgen, Parallelen zu anderen Lebensbereichen und eine umfassende Bildersammlung aus dem In- und Ausland lassen das Handbuch zu einem spannenden und leicht lesbaren Nachschlagewerk werden.
Aktualisiert: 2022-08-08
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Aktualisiert: 2021-11-12
Autor:
Karin Arndt,
Tobias Brandt,
Andre Bruns,
Johannes Keller,
Ernst Kleinwächter,
Maximilian Meyer,
Heike Mühlhans,
Hélène Pretsch,
Roland Priester,
Susanne Schubert,
Thomas Stoiber,
Jens Vogel,
Andreas Witte,
Gebhard Wulfhorst
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Das Thema Mobilitätsmanagement nimmt in Wissenschaft, Forschung und Praxis eine immer grössere Rolle ein, daher widmen sich die Autoren des vorliegenden Bandes diesem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.
Wolfgang Fastenmeier und Herbert Gstalter gehen in ihrem Beitrag auf psychologische Aspekte von Mobilität ein und geben damit eine gute Einführung in das Thema Mobilitätsmanagement. Die Wahl eines
Verkehrsmittels kann durch viele Faktoren beeinflusst werden; wichtig sind dabei aber keinesfalls ausschließlich rationale Abwägungen, sondern vor allem auch emotionale und motivationale Determinanten.
Die Veränderung des Verkehrsmittelwahlverhaltens mit dem Ziel der Förderung nachhaltiger Verkehrssysteme ist schwer zu erreichen und kann deshalb nur eine Facette in den Bemühungen um Verkehrsverringerungen und Auslastung der Autos (höherer Besetzungsgrad).
Gemäß Dr. Herbert Kemming und Janina Welsch vom Dortmunder ILS ist Forscher/innen wie Praktiker/innen im Mobilitätsmanagement (MM) bewusst, dass das MM erhebliche Potenziale bietet – in Ergänzung zu den traditionellen Instrumenten – Verkehrsprobleme lösen zu helfen. Voraussetzung dafürist ein breites Engagement der Zivilgesellschaft, insbesondere der Wirtschaft – der Staat kann die Probleme nicht allein lösen. Jedoch sind gegenwärtig weder für Politik und Planung noch für Unternehmen die Vorteile des MM offenkundig. Das von ihnen vorgestellte MAX-Projekt mit seinen „Produkten“ bzw. Tools kann eine wichtige Grundlage für ein Aufbrechen der Wissens- und mentalen Barrieren bieten.
Theo Jansen vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg stellt in seinem Beitrag das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement „effizient mobil“ in der Region Köln/Bonn vor und er beweist am Beispiel der Koordinierungsstelle Mobilitätsmanagement/Verkehrssicherheit, dass sich Mobilitätsmanagement lohnt und die Zukunftsfähigkeit von Regionen sichert. Ein kommunales Mobilitätsmanagement führt zu einer Attraktivitätssteigerung des Lebens- und Wirtschaftsstandorts der Region. Die Kommunen profitieren nicht „nur“ von verbesserter Luftreinhaltung und geringeren Ausgaben im Verkehrsbereich.
Armin Langweg, Klaus Meiners und Uwe Müller skizzieren in ihrem Beitrag „Der Aachener Weg“: Mobilitätsmanagement statt Umweltzone. Durch die Aufnahme Aachens in das Aktionsprogram „effizient mobil“ konnte das Thema Mobilitätsmanagement in Aachen zusätzlichen Schwung erhalten. Ein Kernpunkt des Aachener Mobilitätsmanagement-Konzeptes ist dabei die Integration aller bestehenden Aktivitäten und Arbeitsgruppen, die einzelne Themen voranbringen (AG Nahverkehr, AG Radverkehr, AG Luftreinhalteplanung) und unter das Dach „clever mobil in Aachen“. Auch der derzeit in der Neufassung befindliche Verkehrsentwicklungsplan soll wesentliche Elemente des Mobilitätsmanagements enthalten und Mobilitätsmanagement damit dauerhaft als Baustein der Aachener Verkehrsplanung und -politik integrieren.
Die Autoren Bühler, Neumann, Cocron, Franke, Krems, Schwalm und Keinath stellen in ihrem Beitrag „Die Nutzerstudie im Rahmen des Flottenversuchs MINI E Berlin - Methodisches Vorgehen und erste Erfahrungen im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung“ vor. Das Hauptziel der Berliner Feldstudie ist die Identifikation von nutzer-seitigen Erwartungen, Erfahrungen und Erlebnissen, die die Kaufentscheidung potentiell beeinflussen und bei der Nutzung des gewählten Elektrofahrzeuges auftreten können. Aus den Ergebnissen geht deutlich hervor, dass die ökologische Relevanz der Elektrofahrzeuge für die Nutzer des MINI E einen hohen Stellenwert besitzt. Dabei bildet die wahrgenommene Umweltfreundlichkeit nicht nur einen motivationalen Faktor für die Teilnahme am Projekt und einen entscheidenden Vorteil der Elektrofahrzeuge, sondern die geringe CO2-Emission besitzt auch für die Kaufentscheidung eine hohe Wichtigkeit.
H. Thomas Stahl von der Lokalen Nahverkehrsorganisation Offenbach gibt einen Erfahrungsbericht zum Thema Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) in Stadt und Kreis Offenbach und verwies an Hand von Best Practice Beispielen auf eine lange Erfolgs-liste. Im Rahmen von „effizient mobil“ wurden im ersten Halbjahr 2010 in Stadt und Kreis Offenbach drei Arbeitgeber beraten. Bei konsequenter Umsetzung der einzelnen Empfehlungen aus den Mobilitätsmanagement-Konzepten können alleine bei diesen drei Beratungsempfängern jährlich bis zu 290 Tonnen CO2 eingespart werden.
Dieter Brübach widmet sich den Chancen und Perspektiven für Unternehmen Radverkehrsförderung als Teil des betrieblichen (Mobilitäts-)Managements umzusetzen. Trotz seiner unbestreitbaren Vorteile fristet das Fahrrad in den Unternehmen zumeist ein Schattendasein und wird als Mobilitäts-Mittel kaum in Erwägung gezogen. Für Unternehmen steckt in der Entdeckung des Rads jedoch ein großes Potenzial: zum Klimaschutz, zur Gesundheitsförderung und auch zu Kosteneinsparungen. Viele Unternehmen haben die Förderung des Fahrradfahrens systematisch in ihr Mobilitätsmanagement aufgenommen und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Ganz wichtig ist die positive Kommunikation des Themas und Anreize für Mitarbeiter. Kleine Wettbewerbe, Prämien und Preisausschreiben konnten manchen zum Aufsatteln motivieren. Dabei sollte der Spaß und auch der Bezug zum Thema Gesundheit durch Bewegung im Mittelpunkt stehen.
Silke Schmidtmann widmet sich der Umweltfreundlichen Nahmobilität im ländlichen Raum. Der gesellschaftliche Wandel fordert einen Dialog um das Kulturverständnis von Mobilität sowie deren zukünftige Ausgestaltung. Neben neuen Kooperationen und Angebotsformen bedarf es einer Änderung institutioneller, finanzieller, rechtlicher und organisatorischer Rahmenbedingungen. Dennoch gilt es, bestehende Ausnahmegenehmigungen zu nutzen! Der Wille aller Akteure ist entscheidend für den Erfolg! Zentral ist die Forderung, dass sich Partner aus der Region kontinuierlich um den Kooperationsprozess kümmern müssen.
Thorsten Egner, Heiner Monheim, Matthias Philippi und Janosch Skrobek zeigen mit ihrem Beitrag SPURWECHSEL – Ideen für einen innovativen ÖV deutlich, dass offensives politisches Marketing von deutschen Managern des Öffentlichen Verkehrs stiefmütterlich behandelt wird. Aber ohne politischen Rückenwind kann die Renaissance des Öffentlichen Verkehrs in Deutschland nicht gelingen. Mobilitätsmanagement ist gefragt. In ihm muss der Öffentliche Verkehr wegen seiner großen Effizienzvorteile wieder eindeutig die Nummer 1 werden. Wichtig ist, dass künftig weniger die technischen Fragen und die typischen Denkweisen der Ingenieure die Kommunikation dominieren, sondern Fragen der Mobilitätskultur, der stadtgestalterischen Integration, der optimalen Abstimmung der Netze auf die Raum- und Siedlungsentwicklung. Der Dienstleistungsgedanke und die Nutzerorientierung müssen im Vordergrund stehen!
Aktualisiert: 2023-04-05
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Die Wahl des Verkehrsmittels wird wesentlich von psychologischen Prozessen beeinflusst: subjektiven Empfindungen, Gewohnheiten und Routinen sowie der Wahrnehmung von Umwelt und Raum. Das Handbuch zeigt anschaulich und praxisnah auf, was Menschen vom Radfahren abhält und mit welchen Maßnahmen Kommunen den Modal Split-Anteil des Radverkehrs nachhaltig erhöhen können. Dafür werden vier klassische Nutzertypen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen beschrieben sowie die kommunalen Handlungsfelder in den einzelnen Fachbereichen verständlich aufbereitet (interdisziplinäre Perspektive). Grundlage ist das vom Institut für innovative Städte auf Basis wissenschaftlicher Studien und umfassender Praxiserfahrungen entwickelte Hygge-Modell mit seinem integrativen Ansatz. Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf das Sicherheitsgefühl und beantwortet die Frage, wann die Führung des Radverkehrs im Seitenraum der Führung auf der Fahrbahn überlegen ist. Der Leser ist anschließend in der Lage zu erkennen, welche Faktoren im Radverkehr Stress erzeugen und wie eine attraktive, nutzerorientierte Radverkehrsförderung gestaltet werden kann. Insofern dient das Handbuch als ideale Ergänzung zu bestehenden Regelwerken wie der ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) und macht es zu einem Standardwerk für Stadt- und Verkehrsplaner sowie Entscheider aus Politik und Verwaltung.
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Aktualisiert: 2019-12-20
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