Mit seiner Summa Logicae, einer umfangreichen und systematischen Darstellung der aristotelischen Logik, gilt Ockham als einer der größten Logiker des Mittelalters. Dort entwickelt Ockham seine Modallogik zu einer systematischen Größe, die nicht zuletzt mittelalterliche Innovationen und Entdeckungen enthält, wie z.B. Gesetze modaler Aussagenlogik, die Aristoteles nicht kennt. In der vorliegenden Arbeit wird bemüht, solche Aspekte systematisch darzustellen. Der formale Teil der vorliegenden Untersuchung wird durch eine ausführliche semantische Analyse der Modalbegriffe bei Ockham ergänzt, die zeigen soll, wie Ockhams Modallogik mit seiner Ontologie zusammenhängt. Dabei wird für die These argumentiert, daß hinsichtlich der Bedeutung der Modalbegriffe bei Ockham ein Pluralismus vorzufinden ist, der den Schlüssel zur Interpretation von Ockhams Lösung zu dem sogenannten Seeschlacht-Problem bietet, das seit Aristoteles Generationen von Philosophen und Interpreten beschäftigt und zu neuen Entwicklungen der Logik angeregt hat.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Beschäftigung mit der Philosophie des Mittelalters scheint traditionell eher eine Angelegenheit für Spezialisten; das mag an den diversen sprachlichen Anforderungen, aber auch am Umfang der Schriften und an den nicht selten immer noch nicht vollständigen historisch-kritischen Ausgaben einzelner Autoren dieser Epoche liegen. Dabei ist die Kenntnis der Philosophie zwischen dem 5. und dem 15. Jh. in doppelter Hinsicht hilfreich: zum einen wegen der mittelalterlichen Rezeption antiken Gedankenguts, vor allem der Philosophie Platons und des Aristoteles, die für zentrale Fragestellungen des Mittelalters adaptiert und vielfach transformiert worden ist, und zum anderen zum Zweck eines besseren Verständnisses mancher Innovationen der Philosophie der Neuzeit und Gegenwart mit ihren Anfängen im Denken des Mittelalters. Die Philosophie dieser Epoche ist nicht einfach eine solche der „Mitte“ zwischen Antike und Neuzeit, sondern der Vermittlung zwischen beiden Epochen. Dafür führt der Verfasser im Folgenden Beispiele in Form einer Auswahl seiner Beiträge zu diversen Lexika, Zeitschriften und Anthologien der vergangenen Jahrzehnte an.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Aus einem kleinen Stamm von Kernbegriffen und Phänomenen wie Erkenntnis, Satz, Begriff, syllogistischer Beweis, Konsequenz soll die Lehre Wilhelm Ockhams (1285-1347) entwickelt werden. Dabei zeigt sich, dass sie der neuzeitlichen Wissenschaft noch nicht angehört, doch so etwas wie deren Aura darstellt. Im Zentrum der Analysen werden Ockhams Wissenschaftslehre im unmittelbaren Vergleich mit den verwandten Bemühungen von Ockhams Oxforder Zeitgenossen stehen, daneben seine Kritik an Johannes Duns Scotus und an Petrus Aureoli bezüglich der Grundlagen der Erkenntnis und der Theologie. Eine so begrenzte Basis soll aber gerade für die Erörterung geschichtlicher Wirkungsweise nutzbar gemacht werden.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Mit seiner Summa Logicae, einer umfangreichen und systematischen Darstellung der aristotelischen Logik, gilt Ockham als einer der größten Logiker des Mittelalters. Dort entwickelt Ockham seine Modallogik zu einer systematischen Größe, die nicht zuletzt mittelalterliche Innovationen und Entdeckungen enthält, wie z.B. Gesetze modaler Aussagenlogik, die Aristoteles nicht kennt. In der vorliegenden Arbeit wird bemüht, solche Aspekte systematisch darzustellen. Der formale Teil der vorliegenden Untersuchung wird durch eine ausführliche semantische Analyse der Modalbegriffe bei Ockham ergänzt, die zeigen soll, wie Ockhams Modallogik mit seiner Ontologie zusammenhängt. Dabei wird für die These argumentiert, daß hinsichtlich der Bedeutung der Modalbegriffe bei Ockham ein Pluralismus vorzufinden ist, der den Schlüssel zur Interpretation von Ockhams Lösung zu dem sogenannten Seeschlacht-Problem bietet, das seit Aristoteles Generationen von Philosophen und Interpreten beschäftigt und zu neuen Entwicklungen der Logik angeregt hat.
Aktualisiert: 2023-04-17
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‘Wie lässt sich Gottes Allmacht begründen?’ ‘Was vermag der Mensch neben ihr?’ ‘Und gar gegen sie?’ ‘Wie reicht das irdische Leben in ein Leben nach dem Tode hinüber?’ ‘Was sind die realen Gegenstände?’ ‘Was ist wissenschaftliche Philosophie?’ So lauten Fragen, die für viele heute aus der Welt zu sein scheinen. Sie erhalten ein neues anthropologisches Gewicht, wenn sie in der Behandlung eines Scholastikers erscheinen, der selber schon einen Bruch mit der zeitgenössischen Denkweise und der Einstellung seiner Epoche vollzogen hatte. Ihn in den Umkreis heutiger Meinungen und Tendenzen zu stellen und die Erkenntnis seiner Arbeit als Testfall für die moderne Geisteswissenschaft darzulegen, ist ein Zweck dieses Buches. Wie im Spiegel (speculum) blicken wir auf das eine Schicksal einer Großepoche, die bereits, wenn sie mit dem lateinischen Wort seculum benannt wird, mehr als ein Jahrhundert umfasst.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Der Autor stellt sich die Frage, wie Gottes Allmacht und Freiheit heutzutage zu denken sind. Hierzu greift er auf den mittelalterlichen Theologen und Philosophen Wilhelm von Ockham (ca. 1285-1347) zurück, dessen eigentümliche Lehre zur Allmacht bzw. Macht Gottes (potentia Dei) er untersucht. Ockhams Unterscheidung von der absoluten und "ordinierten" Macht Gottes (potentia Dei absoluta/ ordinata) lässt sich auch noch für die heutige Theologie, insbesondere für Freiheitsanalytiken, fruchtbar machen. Sie führt selbst den einzelnen Christen zur Sensibilität dafür, wie man Gottes Allmacht zu verstehen hat. Der Autor stellt Ockhams Denken in den zeitlichen Kontext und versucht, Missverständnisse der Ockhamschen Lehre aufzudecken.
Aktualisiert: 2020-03-25
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