Bereits in den 1960er-Jahren ist das westliche Wohlstands- und Fortschrittskonzept kritisiert worden. Soziale Kosten und ökologische Schäden treten zum ersten Mal durch Außenseiter in den Fokus der ökonomischen Diskussion. Diese Kritik ist heute Mainstream. Aber die Ideengeber Kohr/Illich und Ernst Friedrich Schumacher wollten noch mehr mit ihrer Kritik. Sie betonten, dass die Ökonomie aus den Fugen geraten sei und vermissten Maß und Mitte. Dies zu zeigen, ist aber nicht das einzige Ziel der vorliegenden Textsammlung. Mit dem Verlust der Proportion ist auch das Bewusstsein geschwunden, worauf der Wohlstand beruht. Dies verweist auf die klassischen Fragen einer ökonomischen Werttheorie. Was wird als wertvoll angesehen? Die Arbeitswertlehre und die Grenznutzenlehre werden kaum noch dialogisch diskutiert. Dies ist jedoch dringender denn je. Denn wir brauchen begründete objektive und subjektive Konzepte zu den Tauschrelationen, um nicht der Willkür und Macht zu unterliegen. Die vorliegende Arbeit weist auf diese Punkte hin und prüft zudem die Frage, ob die geistige Arbeit bei der Wertbestimmung bisher genügend berücksichtigt wurde.
Der moderne Arbeitsbegriff ist demnach ebenfalls in die Krise geraten, er ist in seiner mechanischen Deutung unbefriedigend. Die ökologische Diskussion der letzten Jahre hat hier neue Akzente gesetzt. Arbeit soll auch eine Sinngebung beinhalten. So haben Mitarbeiter der ehemaligen Bremer Vulkanwerft ein sozial-ökologisches Schiff entworfen, das als ein gemeinsam zu bauendes Werk betrachtet werden kann. Die Ökobauern wollen wieder zum Konzept eines ganzheitlichen Hofes zurückkehren.
Die vorliegende aphoristische Textsammlung versteht sich als Anregung für einen neuen dogmengeschichtlichen Diskurs zu den Grundlagen der Ökonomie, zu Wohlstand, Wert und Arbeit. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Dogmengeschichte alle notwendigen Ideen bereits enthält. Es gibt die romantische und historische Schule, Klassik und Neoklassik, Marxismus und Liberalismus, Individualismus und Kollektivismus. Nun gilt es, die Perlen zu bergen und zu begründen, durch konventionelle und unkonventionelle Zugänge zur Ökonomie. Hier werden unorthodoxe Wege beschritten als eine Ergänzung zu den bisherigen Diskursen.
Aktualisiert: 2021-09-24
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Das Aufkommen der Geldwirtschaft war Folge der Revolution Leibeigener gegen die Feudalaristokratie. Mit dem Sieg wurden die Revolutionäre freie Eigentümer an dem ehemals feudalen Grund und Boden. Doch obgleich die Tributpflicht entfiel, gereichte bei Mißernte dem freien Bauern die Abwesenheit des verhassten Feudalsystems bald zur Last. Die nun unvermeidliche Verpfändung der Flurstücke im Kredit - dem Urvertrag schlechthin - erlaubte dem Hungertod zu entkommen, führte jedoch im Gemeinwesen der Freien unversehens zu wirtschaftlichen Operationen. In diesem Kontext entstanden Geld und Märkte, an denen sich Produktion fortan orientieren sollte.
Die wirtschaftswissenschaftliche Schule der Eigentumsökonomiker bietet schlüssige Antworten auf fundamentale Fragen der geldbasierten Wirtschaftsordnung, und dies abseits der ausgetretenen Pfade etablierter Theorien der Klassik, Neoklassik und Keynesianismus.
Das theoretische Fundament dieser Abhandlung bilden die Arbeiten der Autoren Gunnar Heinsohn und Otto Steiger. Ihr Buch Eigentum, Zins und Geld gereichte 1996 der nunmehr Eigentumsökonomik benannten Theorie zum Manifest und überzeugt mit Thesen, die sich dem Paradigma der Entstehung des Wirtschaftens und des Geldes aus dem Tausch entgegen stellen.
Eine kurze Geschichte des Geldes veranschaulicht mittels der Eigentumsökonomik die historischen Momente, welche zur Entstehung des Geldes in der Antike führten und tritt an, die Ritterorden und italienischen Handelshäuser als jene Vermittler zu begreifen, die antikes Wissen um Kredit und Geld in die Neuzeit trugen und damit die Grundsteine der modernen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung legten. Nebenbei erfährt der Leser eine Einführung in die Grundlagen einer innovativen Wirtschaftstheorie und erhält ein Instrument, Wirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart besser deuten zu können.
Aktualisiert: 2021-09-28
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