Noch vor zehn Jahren schien die Lage geklärt, die Gattung Homo erforscht. Dass dem Feld tatsächlich derart grundlegende Umwälzungen bevorstehen, hätte wohl kaum ein Experte zu hoffen gewagt. Immer deutlicher zeigt sich: Während des Großteils seiner Existenz hatte der moderne Mensch gleich eine ganze Handvoll Nachbarn. Aus dem Inhalt:Halb Neandertaler, halb Denisova-Mensch;Der »Hobbit« lebte lange vor dem Homo sapiens;Leben heute noch Nachkommen der Flores-Hobbits?; Höhlenmalereien der Neandertaler gefunden.
Aktualisiert: 2020-01-01
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»Diese Struktur weist neuartige Merkmale auf, die von erheblichem biologischen Interesse sind.« Mit britischem Understatement leiteten James Watson und Francis Crick ihren berühmten Artikel über die Strukturaufklärung des Erbmoleküls DNA ein. Tatsächlich löste die 1953 veröffentlichte Entdeckung der beiden Nobelpreisträger eine biologische Revolution aus: Die Doppelhelix avancierte zum Symbol für die moderne Biologie, denn jetzt wurde klar, wie die Natur genetische Information speichert, umsetzt und an die Nachkommen weitergibt. Genetiker bauen inzwischen immer raffiniertere Werkzeuge – wie etwa die Genschere CRISPR/Cas9 –, um das Erbgut zu manipulieren. Das macht auch beim Menschen nicht Halt. Es wird sich erst noch erweisen müssen, wie viel Segen und Fluch darin liegt. Doch wie alle Wissenschaftler stützten sich auch Watson und Crick auf Vorarbeiten früherer Forscher. Bei einem von ihnen lichtet sich vielleicht dieses Jahr auf Grund eines runden Jubiläums der Nebel des Vergessens: 1869, also vor exakt 150 Jahren, isolierte der Mediziner Friedrich Miescher aus Zellkernen erstmals eine Substanz, die er Nuclein nannte – heute bekannt unter den Namen Desoxyribonukleinsäure, kurz DNA (S. 10). Ohne Biochemie, die zu Mieschers Zeiten noch »Physiologische Chemie« hieß, lassen sich biologische Prozesse nicht verstehen, beruhen doch sämtliche Lebenserscheinungen letztlich auf dem Auf- und Umbau chemischer Verbindungen. Ein Beispiel liefert die Fotosynthese: Indem grüne Pflanzen die Sonnenenergie einfangen, produzieren sie nicht nur unsere Luft zum Atmen, sondern stellen auch die Ernährungsgrundlage des gesamten Planeten bereit. Die hierfür nötigen raffinierten Prozesse sind mittlerweile gut erforscht (S. 34) – und lassen sich sogar schon technisch nachahmen (S. 44). Biochemiker spüren auch kuriose Zusammenhänge auf. So agierte der englische König Georg III. derart starrsinnig, dass sich die amerikanischen Kolonien lossagten und die USA gründeten. Was das mit Fürst Vlad III. aus Transsilvanien – dem historischen Vorbild von Bram Stokers »Dracula« – sowie dem Häm, das unser Titelblatt ziert, zu tun haben könnte, erfahren Sie ab S. 24. Friedrich Miescher ahnte noch nicht, welche Brisanz in seiner Entdeckung steckte. Nach seinem frühen Tod würdigte sein Onkel, der Neuroanatom Wilhelm His, schon fast prophetisch Mieschers Werk: »... und die von ihm gefundenen Thatsachen und gedachten Gedanken sind Keime, denen noch eine fruchtbringende Zukunft bevorsteht.«
Aktualisiert: 2021-02-12
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»Da schickte Gott, der Herr, ihn aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war.« Die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, im 1. Buch Mose beschrieben, illustriert anschaulich, wie Migrationen die Geschichte prägten. Mal zwangen Krieg und Verfolgung Menschen zur Flucht, dann wieder lockte die Hoffnung auf eine sichere, vielleicht sogar bessere Zukunft in die Ferne. Manche Migration erstreckte sich über Äonen, etwa die Expansion des Homo sapiens in der Vorgeschichte von Afrika aus nach Asien und Europa. Auch die viel beschworene germanische Völkerwanderung dauerte immerhin etwa zwei Jahrhunderte. Gut 70 Jahre nach den letzten großen, weltkriegsbedingten Flüchtlingsströmen sind wir es wohl nicht mehr gewohnt, Migration direkt zu erleben. Von einer Krise ist die Rede, Kontroversen polarisieren unsere Gesellschaft. Furcht vor Überfremdung oder gar dem Zusammenbruch des Staats machen die Runde. Und nicht selten bedient man sich vergangener Migrationen als Argument. Haben nicht wandernde Germanenvölker das Römische Reich zerstört? Verdrängten nicht schon die frühen Bauern auf ihrem Weg vom Vorderen Orient durch Europa dessen Jäger und Sammler? Doch was Forscher diverser Fachrichtungen seit einigen Jahren zum Thema Migration zusammentragen, ergibt ein weit komplexeres Bild. Beispielsweise gehörten nicht wenige germanische »Barbaren« zur Führungselite des Römischen Reichs, hatten sich neolithische Bauern und Wildbeuter durchaus auch friedlich miteinander vermischt. Migration bildete im Verlauf der Geschichte eine feste Größe, gehört zu den Überlebensstrategien des Menschen, wie Forscher in dieser Ausgabe berichten. Sie erzählen von den mutigen Frauen der Bronzezeit, die monatelang zu Fuß unterwegs waren, um im Alpenvorland einen Mann zu nehmen. Von einer neuen Antwort auf die alte Frage, wo die Urheimat aller indoeuropäischen Sprachen zu suchen sei. Und von einer Antwort auf die neue Frage, woher Einwanderungsgegner oft ihre Argumente nehmen: in widerlegten Migrationsmodellen vergangener Jahrhunderte.
Aktualisiert: 2019-02-14
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