Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung "Ghetto" zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr ("schädlicher Einfluss", "Pestbeulen") gewesen ist, die man durch Absonderung "einzudämmen" trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines "antisemitischen Wahns" (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen "Judenpolitik" bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der "Endlösung der Judenfrage", die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-06-03
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Vordenker der Vernichtung

Vordenker der Vernichtung von Aly,  Götz, Heim,  Susanne
Das Standardwerk über die junge Planungselite des Holocaust Es waren Tausende Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Technokraten, die 1933 bis 1945 am Gemeinschaftsprojekt Großdeutschland begeistert arbeiteten. Junge, karrierebewusste Ernährungsfachleute, Ökonomen und andere Vordenker des NS-Staats betrachteten Europa als überbevölkerten, weithin rückständigen Kontinent, der von Deutschland beherrscht und modernisiert werden müsse. Die "Entjudung" nutzten sie als Mittel zur Bereicherung und zur Rationalisierung der Wirtschaft. Die Ingenieure der Neuordnung drängten darauf, Grenzen zu verschieben, viele zehn Millionen Juden und Slawen zu deportieren, um für die übergroße Mehrheit der Deutschen bessere Lebensverhältnisse zu schaffen.
Aktualisiert: 2023-06-03
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung „Ghetto“ zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr („schädlicher Einfluss“, „Pestbeulen“) gewesen ist, die man durch Absonderung „einzudämmen“ trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines „antisemitischen Wahns“ (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der „Endlösung der Judenfrage“, die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Vordenker der Vernichtung

Vordenker der Vernichtung von Aly,  Götz, Heim,  Susanne
Das Standardwerk über die junge Planungselite des Holocaust Es waren Tausende Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Technokraten, die 1933 bis 1945 am Gemeinschaftsprojekt Großdeutschland begeistert arbeiteten. Junge, karrierebewusste Ernährungsfachleute, Ökonomen und andere Vordenker des NS-Staats betrachteten Europa als überbevölkerten, weithin rückständigen Kontinent, der von Deutschland beherrscht und modernisiert werden müsse. Die „Entjudung“ nutzten sie als Mittel zur Bereicherung und zur Rationalisierung der Wirtschaft. Die Ingenieure der Neuordnung drängten darauf, Grenzen zu verschieben, viele zehn Millionen Juden und Slawen zu deportieren, um für die übergroße Mehrheit der Deutschen bessere Lebensverhältnisse zu schaffen.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung „Ghetto“ zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr („schädlicher Einfluss“, „Pestbeulen“) gewesen ist, die man durch Absonderung „einzudämmen“ trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines „antisemitischen Wahns“ (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der „Endlösung der Judenfrage“, die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Vordenker der Vernichtung

Vordenker der Vernichtung von Aly,  Götz, Heim,  Susanne
Das Standardwerk über die junge Planungselite des Holocaust Es waren Tausende Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Technokraten, die 1933 bis 1945 am Gemeinschaftsprojekt Großdeutschland begeistert arbeiteten. Junge, karrierebewusste Ernährungsfachleute, Ökonomen und andere Vordenker des NS-Staats betrachteten Europa als überbevölkerten, weithin rückständigen Kontinent, der von Deutschland beherrscht und modernisiert werden müsse. Die "Entjudung" nutzten sie als Mittel zur Bereicherung und zur Rationalisierung der Wirtschaft. Die Ingenieure der Neuordnung drängten darauf, Grenzen zu verschieben, viele zehn Millionen Juden und Slawen zu deportieren, um für die übergroße Mehrheit der Deutschen bessere Lebensverhältnisse zu schaffen.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung "Ghetto" zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr ("schädlicher Einfluss", "Pestbeulen") gewesen ist, die man durch Absonderung "einzudämmen" trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines "antisemitischen Wahns" (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen "Judenpolitik" bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der "Endlösung der Judenfrage", die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Bevölkerungsökonomie – Ostforschung – Politik

Bevölkerungsökonomie – Ostforschung – Politik von Petersen,  Hans-Christian
Die deutsche Ostforschung ist in jüngster Zeit zum Gegenstand einer Reihe von Untersuchungen, aber auch kontroverser Diskussionen geworden. Ein weitgehender Mangel herrscht allerdings nach wie vor an biographischen Studien zu einzelnen Protagonisten dieses deutschtumszentrierten Forschungsverbundes. Die vorliegende Arbeit setzt an diesem Desiderat an. Im Mittelpunkt steht die Biographie des Bevölkerungsökonomen und Ostforschers Peter-Heinz Seraphim (1902-1979), dessen Lebensweg vom deutschbaltischen Milieu Rigas am Beginn des 20. Jahrhunderts über Breslau und Königsberg in der Zwischenkriegszeit und eine Vielzahl von Stationen während des Nationalsozialismus bis in die Bundesrepublik der 1960er Jahre führt. Eine besondere Brisanz erhält die Person Seraphims dadurch, dass er sich in der NS-Zeit einen Namen als nationalsozialistischer „Experte“ für die jüdische Bevölkerung Ostmittel- und Osteuropas gemacht hat. Indem durchgängig eine breite Kontextualisierung Seraphims erfolgt und immer wieder nach den Wirkungen personeller Netzwerke der Ostforscher gefragt wird, wird deutlich, welche Kontinuitäten im Selbstverständnis der Akteure sowie in ihrer Rezeption durch die deutsche Gesellschaft über die historischen Zäsuren 1933 und 1945 hinweg wirkungsmächtig geblieben sind. So bietet die Arbeit über das Biographische hinaus zugleich eine exemplarische Geschichte der deutschen Ostforschung.
Aktualisiert: 2021-10-25
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Vordenker der Vernichtung von Aly,  Götz, Heim,  Susanne
Das Standardwerk über die junge Planungselite des Holocaust Es waren Tausende Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Technokraten, die 1933 bis 1945 am Gemeinschaftsprojekt Großdeutschland begeistert arbeiteten. Junge, karrierebewusste Ernährungsfachleute, Ökonomen und andere Vordenker des NS-Staats betrachteten Europa als überbevölkerten, weithin rückständigen Kontinent, der von Deutschland beherrscht und modernisiert werden müsse. Die „Entjudung“ nutzten sie als Mittel zur Bereicherung und zur Rationalisierung der Wirtschaft. Die Ingenieure der Neuordnung drängten darauf, Grenzen zu verschieben, viele zehn Millionen Juden und Slawen zu deportieren, um für die übergroße Mehrheit der Deutschen bessere Lebensverhältnisse zu schaffen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Angst vor den „Ostjuden“

Angst vor den „Ostjuden“ von Michman,  Dan, Rennert,  Udo
Die Nazis haben bereits vor Beginn des Ostfeldzuges gegen die Sowjetunion allein bei der Eroberung von Polen 2,5 Mio. Juden (d.h. fünfmal so viele wie im Deutschen Reich) vorgefunden. Gleich nach der Besetzung des Landes im September 1939 begannen sich Ghettos auszubreiten, die schließlich zum Symbol für jüdisches Leben während des Holocausts werden sollten. Über die Ursachen für die Entstehung von Ghettos in den besetzten Ländern ist bislang kaum geforscht worden. Warum griffen die Nationalsozialisten auf die historische Bezeichnung „Ghetto“ zurück? Warum nahm sie in der Verwaltungspraxis der Deutschen höchst unterschiedliche Bedeutungen an? Wie veränderte sich die Bezeichnung während des Holocausts, und welche Funktionen hatten die Ghettos? Warum blieb das Phänomen nahezu ausschließlich auf Ost(mittel)europa begrenzt? Der Autor zeigt, dass die von den Nazis errichteten Ghettos eine Reaktion auf die Wahrnehmung der polnischen Juden als besondere Gefahr („schädlicher Einfluss“, „Pestbeulen“) gewesen ist, die man durch Absonderung „einzudämmen“ trachtete. Die Ghettos waren das Ergebnis der Verinnerlichung extrem antisemitischer Feindbilder als Folge eines „antisemitischen Wahns“ (Michman), der den beflissenen Dienern des NS-Regimes vor Ort geradezu grenzenlose Handlungsspielräume eröffnete. Die neuen Ghettos trugen zur Verschärfung der nationalsozialistischen „Judenpolitik“ bei und wurden zu Stätten entsetzlichen Leidens und hohen Todesraten. Gleichwohl waren sie – anders, als dies die meisten Historiker bislang angenommen haben –, keine Vorstufe der „Endlösung der Judenfrage“, die ab 1941 Millionen von Juden das Leben kostete.
Aktualisiert: 2023-04-04
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