Bis zu diesem 18. Januar 1761 sah sich das von den Zeitgenossen wegen seiner Prachtfülle gerühmte Jagdschloss Hubertusburg in der glücklichen Lage, noch glimpflich davon gekommen zu sein. Trotz eines herrschenden Krieges, der nun schon seit fünf Jahren anhält und besonders die geplagte Bevölkerung im Kurfürstentum Sachsen auf eine harte Probe stellt. Weitere vierundzwanzig Monate wird dieses Inferno noch in Städten, Dörfern und auf Schlachtfeldern wüten, den Historikern später ein Anlass, vom Siebenjährigen Krieg (1756–1763) zu sprechen.
Seit den frühen Morgenstunden jenes Sonntags im Winter 1761 ist es allerdings vorbei mit der relativen Ruhe auf Hubertusburg. Wie es jetzt auch ein Ende hat mit der Unversehrtheit der barocken Schlossanlage, ein Besitztum von Sachsens Kurfürsten Friedrich August II. Dessen Kriegsgegner, Preußens König Friedrich II. – alias „Der Große“ –, hat seinen Soldaten den Befehl zur Plünderung dieses feudalen Monarchensitzes gegeben. Rache zu nehmen, für kürzlich angerichtete Verwüstungen des Feindes in seinen Berliner Residenzen, dazu sieht sich Friedrich jetzt im Recht.
Der erste, der es mit dem auf Hubertusburg eingerückten 70-köpfigen preußischen Plünderungskommando zu tun bekommt, ist der 63 Jahre alte Schlossverwalter George Samuel Götze. Was sowohl ihm als auch der Dienerschaft bevorsteht, sind sechzehn Wochen voller Dramatik. Diese finden ihren schriftlichen Niederschlag in einem mehrseitigen Bericht, den Götze an die damalige Chursächsische Cantzley zu Dreßden verfasst. Ein Dokument, mit vielen Details beinhaltet, und allein schon daher von großem historischem Wert. Dabei selbst mit einer bemerkenswerten Historie behaftet. Das Seltsame nämlich: Niemand schien sich jemals für Götzes “Unterthänig gehorsamsten Bericht“ interessiert zu haben; ein Vierteljahrtausend lang führte das einzigartige Quellenmaterial ein unbeachtetes Archivdasein.
Die nunmehr erfolgte Auswertung der Götzeschen Aufzeichnungen erbrachte die erstaunliche Erkenntnis, die ganze Tragik des Plünderungsgeschehens vom 18. Januar bis 7. Mai 1761 lief weitaus vielschichtiger und differenzierter ab, als jemals darüber geschrieben wurde.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Der Fall Hubertusburg: Preußische Plünderung eines sächsischen Schlosses im Siebenjährigen Krieg (1756–1763)
Ab dem 18. Januar 1761 geht es ums Rachenehmen. An diesem Sonntagmorgen rücken Soldaten eines preußischen Frey-Bataillons auf dem Lust-und Jagdschloß Hubertusburg ein. Die im sächsischen Örtchen Wermsdorf gelegene Palais-Anlage ist vom zornigen Preußenkönig Friedrich II. als Sühne-Opfer ausersehen. Die imposante Jagdresidenz Hubertusburg, im Besitz von Sachsens Kurfürst Friedrich August II., soll für die Verwüstungen büßen, welche seine Kavalleristen im vergangenen Oktober in Berlin angerichtet haben. Insbesondere auf Friedrichs Schloss Charlottenburg. Dass die am 18. Januar 1761 nach Hubertusburg entsandte Kommando-Einheit ihrer Aufgabe ganz nach dem Geschmack ihres Kriegsherrn gerecht wird, einen solchen Beweis bleibt sie nicht lange schuldig. Unverzüglich gehen die Soldaten dieses Frey-Bataillons daran, den barocken Prachtbau seines Glanzes zu berauben, ihn komplett auszurauben und an vielen Stellen zu demolieren. Wenn die Marodeure allerdings glaubten – allen voran ihr militärischer Anführer, der berüchtigte Obrist Quintus Icilius –, die Auswüchse ihrer Exzesse würden vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben, so haben sie sich darin gründlich getäuscht.
Aktualisiert: 2020-01-23
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