Reibung und Verschleiß sind Naturphänomene. Und doch wird ihnen nirgends so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie im Verbrennungsmotor, der nach wie vor einen Grundpfeiler unserer Mobilität darstellt. Um Fahrzeuge mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und einer langen Motorlebensdauer zu entwickeln, entstanden bis heute immer neue Lösungen zur Optimierung von Verbrennung und Motormechanik sowie hochauflösende, teilweise sogar kontinuierliche Messtechniken zu ihrer Erfassung und Bewertung. So hat zum Beispiel die Verschleißmessung mit Hilfe der Radionuklidtechnik in Verbindung mit Analysen der Topografie sowie der chemischen und strukturellen Eigenschaften der Reibkörperoberflächen bis in den Nanometerbereich wesentlich dazu beigetragen, Reibung und Verschleiß in ihrer Wechselwirkung im Motor "berechenbar" zu machen.
Peter Berlet zeigt auf, wie günstige Veränderungen dünner oberflächennaher Werkstoffbereiche der Bauteile bereits in einem schonenden letzten Bearbeitungsschritt durch geschickte Wahl von Kühlschmierstoff, Werkzeug und Prozessparametern erzeugt und wie frühzeitig Rückschlüsse auf das Reibungs- und Verschleißverhalten gezogen werden können. Dabei stellt das Schnittkraftverhältnis während der Zerspanung, das den Widerstand des Materials gegenüber der Bearbeitung kennzeichnet, einen wichtigen Indikator für die späteren tribologischen Eigenschaften im Betrieb dar. Es wird beispielsweise dargestellt, wie einerseits durch den Kühlschmierstoff tribologisch günstige Additivelemente in das oberflächennahe Volumen eingebracht werden können und wie andererseits eine Überadditivierung des Kühlschmierstoffs mit negativen Auswirkungen auf das Bearbeitungsergebnis sowie auf Reibung und Verschleiß vermieden wird. Optimierte Finishprozesse führen dann zu einem niedrigeren Schnittkraftverhältnis bei der Zerspanung und weniger fertigungsbedingten Eigenspannungen im Gefüge.
Im Sinne einer Vorkonditionierung durch die Verringerung der materialabhängigen Scherspannung unterstützen die diskutierten spanenden Endbearbeitungen Honen und Schleifen das Einlaufen der Tribosysteme und fördern das Erreichen nachhaltig günstiger tribologischer Eigenschaften, um die Reibungsverluste von Verbrennungsmotoren weiter zu verringern.
Aktualisiert: 2023-05-15
> findR *
Durch die immer knapper werdenden Erdölreserven und den damit verbundenen
Kraftstoffpreiserhöhungen sowie Abgasemissionslimitierungen verfolgt die
Automobilindustrie mit Hochdruck die Entwicklung neuer Antriebsmöglichkeiten, allerdings
können diese den Verbrennungsmotor als Antriebsaggregat im Fahrzeug in den kommenden
Jahrzehnten nicht verdrängen. Motoren mit Direkteinspritzung stellen derzeit sowohl beim Diesel- als auch beim Ottomotor den Stand der Technik dar. Durch die Kombination von Direkteinspritzung und Turboaufladung lässt sich der Zielkonflikt zwischen Fahrdynamik und Kraftstoffverbrauch lösen. Allerdings treten neben dem erwähnten enormen Potential der Leistungssteigerung und Kraftstoffeinsparung bei der Direkteinspritzung aber auch Nachteile auf. Zum einen kann zur Stickoxidreduzierung für die mit Sauerstoffüberschuß betriebenen Motoren mit
Direkteinspritzung der herkömmliche Dreiwegekatalysator nicht mehr eingesetzt werden, zum anderen äußert sich die inhomogene Verteilung von Luft und Kraftstoff im Brennraum in einer unvollständigen Verbrennung.
Kohlenmonoxid, Stickoxide, unverbrannte und teilverbrannte Kohlenwasserstoffe sowie
Rußpartikelemissionen sind die Folge. Nach der Überzeugung von Toxikologen sind die heute im Abgas von Verbrennungsmotoren enthaltenen Feinstpartikel ein Problem. Die gesundheitlichen Gefährdungen gehen allerdings nicht von den Partikeln selbst, sondern von daran angelagerten Substanzen wie Kohlenwasserstoffen, Kraft- und Schmierölaerosolen und Sulfaten aus.
Daher arbeitet die Automobilindustrie mit Nachdruck an der Schadstoffabsenkung, inner- wie
außermotorisch.Wie ist allerdings die Wechselwirkung dieser Nanopartikel mit Bauteilen im Brennraum? Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Auswirkungen von motorischem Ruß auf den Verschleiß und betrachtet physikalisch-chemische Aspekte, wie den Aufbau der Partikel, ebenso wie mechano-chemische Wechselwirkungen, die infolge der Partikel zum Verschleiß führen. Dabei erfolgte der Eintrag von motorischem Ruß in das Schmieröl unter gezielt eingestellten und reproduzierbaren Prüfstandsbedingungen an modernen Otto- und Dieselmotoren mit Direkteinspritzung. Zum Vergleich wurde synthetischer Ruß in Frischöl dispergiert. Mit Hilfe der Radionuklidtechnik (RNT) wurden diese Rußöle, zentrifugierten Öle und Frischöle in Tribometerversuchen hinsichtlich ihres Verschleißverhaltens getestet und bewertet. Für die Charakterisierung der verschiedenen Ruße und im Tribometer verwendeten Bauteile erwies sich die Anwendung und Verknüpfung verschiedener Analysemethoden wie
hochauflösendeTransmissionselektronenmikroskopie (engl. high-resolution transmission electron microscopy,HRTEM),Elektronen-Energie-Verlustspektroskopie (engl. electron energy loss spectroscopy, EELS), Elektronen-Spin-Resonanz (ESR), Röntgen-
Photoelektronen-Spektroskopie (engl. X-ray photoelectron spectroscopy, XPS), Auger-
Elektronen-Spektroskopie (AES) und die Probenpräparation mittels fokussiertem Ionenstrahl engl. focused ion beam, FIB) als zielführend. Es konnten umfangreiche Erkenntnisse über die Eigenschaften von Ruß, dessen Einfluss auf den Verschleiß von Bauteilen und die dabei wirkenden Mechanismen erlangt werden, mit denen ein neues Verschleißmodell aufgestellt wurde. Bedeutsam ist aber vor allem das Erkennen von Veränderungen der ersten EINHUNDERT Nanometer der Oberflächenschicht und das Verstehen der Verschleißmechanismen auf
nanoskaliger Basis.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Reibung und Verschleiß sind Naturphänomene. Und doch wird ihnen nirgends so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie im Verbrennungsmotor, der nach wie vor einen Grundpfeiler unserer Mobilität darstellt. Um Fahrzeuge mit niedrigem Kraftstoffverbrauch und einer langen Motorlebensdauer zu entwickeln, entstanden bis heute immer neue Lösungen zur Optimierung von Verbrennung und Motormechanik sowie hochauflösende, teilweise sogar kontinuierliche Messtechniken zu ihrer Erfassung und Bewertung. So hat zum Beispiel die Verschleißmessung mit Hilfe der Radionuklidtechnik in Verbindung mit Analysen der Topografie sowie der chemischen und strukturellen Eigenschaften der Reibkörperoberflächen bis in den Nanometerbereich wesentlich dazu beigetragen, Reibung und Verschleiß in ihrer Wechselwirkung im Motor "berechenbar" zu machen.
Peter Berlet zeigt auf, wie günstige Veränderungen dünner oberflächennaher Werkstoffbereiche der Bauteile bereits in einem schonenden letzten Bearbeitungsschritt durch geschickte Wahl von Kühlschmierstoff, Werkzeug und Prozessparametern erzeugt und wie frühzeitig Rückschlüsse auf das Reibungs- und Verschleißverhalten gezogen werden können. Dabei stellt das Schnittkraftverhältnis während der Zerspanung, das den Widerstand des Materials gegenüber der Bearbeitung kennzeichnet, einen wichtigen Indikator für die späteren tribologischen Eigenschaften im Betrieb dar. Es wird beispielsweise dargestellt, wie einerseits durch den Kühlschmierstoff tribologisch günstige Additivelemente in das oberflächennahe Volumen eingebracht werden können und wie andererseits eine Überadditivierung des Kühlschmierstoffs mit negativen Auswirkungen auf das Bearbeitungsergebnis sowie auf Reibung und Verschleiß vermieden wird. Optimierte Finishprozesse führen dann zu einem niedrigeren Schnittkraftverhältnis bei der Zerspanung und weniger fertigungsbedingten Eigenspannungen im Gefüge.
Im Sinne einer Vorkonditionierung durch die Verringerung der materialabhängigen Scherspannung unterstützen die diskutierten spanenden Endbearbeitungen Honen und Schleifen das Einlaufen der Tribosysteme und fördern das Erreichen nachhaltig günstiger tribologischer Eigenschaften, um die Reibungsverluste von Verbrennungsmotoren weiter zu verringern.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Durch die immer knapper werdenden Erdölreserven und den damit verbundenen
Kraftstoffpreiserhöhungen sowie Abgasemissionslimitierungen verfolgt die
Automobilindustrie mit Hochdruck die Entwicklung neuer Antriebsmöglichkeiten, allerdings
können diese den Verbrennungsmotor als Antriebsaggregat im Fahrzeug in den kommenden
Jahrzehnten nicht verdrängen. Motoren mit Direkteinspritzung stellen derzeit sowohl beim Diesel- als auch beim Ottomotor den Stand der Technik dar. Durch die Kombination von Direkteinspritzung und Turboaufladung lässt sich der Zielkonflikt zwischen Fahrdynamik und Kraftstoffverbrauch lösen. Allerdings treten neben dem erwähnten enormen Potential der Leistungssteigerung und Kraftstoffeinsparung bei der Direkteinspritzung aber auch Nachteile auf. Zum einen kann zur Stickoxidreduzierung für die mit Sauerstoffüberschuß betriebenen Motoren mit
Direkteinspritzung der herkömmliche Dreiwegekatalysator nicht mehr eingesetzt werden, zum anderen äußert sich die inhomogene Verteilung von Luft und Kraftstoff im Brennraum in einer unvollständigen Verbrennung.
Kohlenmonoxid, Stickoxide, unverbrannte und teilverbrannte Kohlenwasserstoffe sowie
Rußpartikelemissionen sind die Folge. Nach der Überzeugung von Toxikologen sind die heute im Abgas von Verbrennungsmotoren enthaltenen Feinstpartikel ein Problem. Die gesundheitlichen Gefährdungen gehen allerdings nicht von den Partikeln selbst, sondern von daran angelagerten Substanzen wie Kohlenwasserstoffen, Kraft- und Schmierölaerosolen und Sulfaten aus.
Daher arbeitet die Automobilindustrie mit Nachdruck an der Schadstoffabsenkung, inner- wie
außermotorisch.Wie ist allerdings die Wechselwirkung dieser Nanopartikel mit Bauteilen im Brennraum? Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Auswirkungen von motorischem Ruß auf den Verschleiß und betrachtet physikalisch-chemische Aspekte, wie den Aufbau der Partikel, ebenso wie mechano-chemische Wechselwirkungen, die infolge der Partikel zum Verschleiß führen. Dabei erfolgte der Eintrag von motorischem Ruß in das Schmieröl unter gezielt eingestellten und reproduzierbaren Prüfstandsbedingungen an modernen Otto- und Dieselmotoren mit Direkteinspritzung. Zum Vergleich wurde synthetischer Ruß in Frischöl dispergiert. Mit Hilfe der Radionuklidtechnik (RNT) wurden diese Rußöle, zentrifugierten Öle und Frischöle in Tribometerversuchen hinsichtlich ihres Verschleißverhaltens getestet und bewertet. Für die Charakterisierung der verschiedenen Ruße und im Tribometer verwendeten Bauteile erwies sich die Anwendung und Verknüpfung verschiedener Analysemethoden wie
hochauflösendeTransmissionselektronenmikroskopie (engl. high-resolution transmission electron microscopy,HRTEM),Elektronen-Energie-Verlustspektroskopie (engl. electron energy loss spectroscopy, EELS), Elektronen-Spin-Resonanz (ESR), Röntgen-
Photoelektronen-Spektroskopie (engl. X-ray photoelectron spectroscopy, XPS), Auger-
Elektronen-Spektroskopie (AES) und die Probenpräparation mittels fokussiertem Ionenstrahl engl. focused ion beam, FIB) als zielführend. Es konnten umfangreiche Erkenntnisse über die Eigenschaften von Ruß, dessen Einfluss auf den Verschleiß von Bauteilen und die dabei wirkenden Mechanismen erlangt werden, mit denen ein neues Verschleißmodell aufgestellt wurde. Bedeutsam ist aber vor allem das Erkennen von Veränderungen der ersten EINHUNDERT Nanometer der Oberflächenschicht und das Verstehen der Verschleißmechanismen auf
nanoskaliger Basis.
Aktualisiert: 2023-04-17
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