„Das Beste an der Jagd ist nicht der Schuß. Das Schönste ist das freie Leben da draußen.“ Zur Aktualität von Hermann Löns Jagdkritik 1903 – 1914

„Das Beste an der Jagd ist nicht der Schuß. Das Schönste ist das freie Leben da draußen.“ Zur Aktualität von Hermann Löns Jagdkritik 1903 – 1914 von Münch,  Detlef
Mit 190 zu Lebzeiten von 1896 - 1914 in Tageszeitungen und Jagdzeitschriften veröffentlichten Jagdnovellen sowie ca. 50 Essays und Sachartikeln zur Jagd war der Wahlniedersachse Hermann Löns (1866 - 1914) nicht nur der bedeutendste Jagdschriftsteller seiner Zeit, sondern auch der literarisch versierteste. Löns, der schon als 12-Jähriger in den späten 1870er Jahren im westpommerschen Deutsch Krone waidwerkte, arbeitete seit 1893 als Redakteur, später ab 1911 als freier Fachjournalist vor allem bei Hannoverschen Tageszeitungen. Am liebsten ging Löns allein oder auch seltener mit Freunden auf die Pirsch, die er als „Krone des Waidwerks“ und „die schönste, vornehmste und ritterlichste Art der Jagd“ bezeichnete. Löns, der seinen Freunden nach „so ganz aus dem Rahmen der gesellschaftlichen Konventionen fiel“, und der sich als identitätsstiftendes Symbol bei seiner Unterschrift eine stilisierte Wolfsangel, einem jahrhundertalten Ritzzeichen aus der Jagd- und Forstwirtschaft, beilegte, hoffte, dass durch die Jagd der Stadtmensch seine verloren gegangene Empathie zurück zur Natur finden könnte: „Die Erkenntnis, daß die Jagd wohl das beste Gegengewicht gegen die mit unserer Kulturform entstehenden Nervenüberreizung ist, gewinnt überall mehr an Boden, so daß unsere Zeit sich da ihr Gegengift zu holen sucht, wo es einzig und allein zu finden ist, in der Natur.“ Gegen die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur hat Löns, sein Leben lang agitiert: „Jedes bischen Achtung vor der Natur ist uns abhanden gekommen; wir treiben Raubbau mit ihr, denken nur daran, was wir aus ihr herauspressen können, aber bedenken nicht, daß wir elend zugrunde gehen, wenn wir so weiterhausen.“ In der Natur und der „Naturschutzbewegung als ein Kampf für die Gesunderhaltung des gesamten Volkes“ sah Löns umweltsoziologisch den einzigen Weg, mit dem die Krise der modernen Gesellschaft und die Entwurzelung des modernen Menschen überwunden werden könnte. Erstmals werden jetzt die letzten 7 Löns´schen Jagdnovellen, die nach seinem Tode nicht wieder in Büchern abgedruckt wurden, wiederveröffentlicht, die nicht nur das ganze Spektrum von Löns´ Jagdbelletristik, sondern autobiographisch auch seine persönliche Entwicklung als Jäger zeigen. Vom pubertierenden Knaben, der sich an alles heranpirscht und auch aus Sammelleidenschaft für ausgestopfte Vögel auf fast alles schießt, was sich bewegt, erst mit der Zwille, dann mit der Vogelflinte, entwickelte Löns sich zum verantwortungsbewussten Jäger, der in den 1890er Jahren zwar immer noch gerne schießt und ein gutes Gehörn oder einen ausgestopften Birkhahn zu schätzen weiß, doch nach 1903 immer öfter den Finger nicht krumm macht, den Fuchs leben lässt, keine Jagdtrophäe mehr in seinem Haus duldete und verinnerlichte: „Nein, das Beste an der Jagd ist nicht der Schuß. Das Schönste ist das freie Leben da draußen, der rauschende Wald, der blühende Hang, Sonnenaufgang und Abendrot, Morgengesang und Abendlied der Vögel, heimliches Pürschen und stilles Beobachten und das weltfremde Leben in der Stille.“ Löns, der entweder mit der Eisenbahn und /oder dem Fahrrad zur Jagd fuhr, kritisierte früh die schon zu seiner Zeit fortschreitende Technisierung der Jagd, die den Jäger zur Unselbstständigkeit erziehen und der Natur wieder entfremden würde. Besonders verachtete Löns daher den übermäßig technisch ausgestatteten „Jagdprotz“, der mit dem Auto „zu Holze stänkert“ und die Jagd ohne Empathie für Tier und Natur als Zeit- und Zahlensport betreibt: Mit seiner damaligen umfangreichen Jagdkritik seit 1903 an „Jagdproleten, öden Schießern und dem Aasjägertum“ sowie an der „Massenmörderei durch den Pfahleisenbetrieb“, die die Artenvielfalt vernichten würden, hat Löns entscheidend in Deutschland mit dazu beigetragen, dass angeblich „schädliche Vögel“ wie selbst der Eisvogel endlich unter Artenschutz gestellt wurden, tierquälerische Fang- und Jagdmethoden verboten wurden, der Jäger eine tierkundliche Sachprüfung zu machen hat, die heute als „Jägerprüfung“ bekannt ist, sodass er ganz allgemein den Jäger als waidgerechten Heger popularisiert hat. Auch fast 110 Jahre nach seinem Tod am 26. September 1914 kann Hermann Löns´ umfangreiche Jagdprosa weiterhin mit Genuss und Gewinn gelesen werden, da sie nicht nur einen bemerkenswerten Einblick in die Jagdkultur um 1900 gibt, sondern Löns jagdlich auch immer noch state of the art ist. Inhalt: Zum Lönsjagdlichen Geleit Hermann Löns, ein gesellschaftskritischer Jäger Die Jagd als Vernichter der Artenvielfalt Von Jagdproleten, öden Schießern und Aasjägertum „Die Natur, nicht die Jagd, ist grausam.“ Die Jagd als Mittler zwischen Städter und Landwirt „Ein gesundes Volk treibt keinen Sport, sondern die Jagd.“ Durch die Jagd zurück zur Natur? Zur Technisierung der Jagd Unbekannte Jagdnovellen von Hermann Löns: 1893 Winterliche Haidfahrt 1896 Auf Birkhahnbalz in der Marklendorfer Haide 1897 Blühende Haide 1898 Schloß Waidmannslust, das Jagdhaus in Burgdorf 1903 Vor der Balz 1904 Im Bebertal bei Barbis 1904 Die Oder hinauf zum Brockenmoor 1908 Der Papenbrink bei Bückeburg 1909 Der Pürschschritt. Erinnerungen an Deutsch Krone 1913 Truggold 1913 Der Wert des Waidwerkes 1914 Am Ufer der Oder bei Scharzfeld Bibliographie sämtlicher Jagdnovellen und -essays 1896 - 1914
Aktualisiert: 2023-04-19
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Wehrwolf-Novellen aus dem Harz und der Haide

Wehrwolf-Novellen aus dem Harz und der Haide von Löns,  Hermann
„Es weiß zu viel; zu viel hat es erlebt, denn es ist das älteste Dorf ringsumher. Es hat so viel Blut und Brand gesehen, so viel Ach und Weh vernommen, daß es zu schweigen lernte.“ Was sich wie ein Absatz aus Hermann Löns (1866 - 1914) Roman „Der Wehrwolf“ anhört, stammt aus der Novelle „Das stumme Dorf. Denn bevor Löns sich an sein bedeutendstes Werk begab, hat er 1902 - 1909 im Harz und in der Heide zahlreiche novellistische und auch lyrische Vorstudien als Wehrwolf-Novellen und Wehrwolf-Lyrik geschrieben, die nun erstmals zusammen mit seiner späteren wehrwolfaffinen Belletristik gesammelt werden, darunter: 1902 Ein Sommertag am Südharz 1904 Im Bebertal 1904 Der Beberteich 1905 Harzträume 1906 Die rote Beeke 1907 Das Blachfeld 1909 Der Hellweg 1909 Das stumme Dorf 1911 Der Wahrbaum 1912 Unter dem Machangelbaum 1913 Das taube Tal Wehrwolf-Lyrik (13 Balladen)
Aktualisiert: 2022-11-07
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Harzer BaudenSteig

Harzer BaudenSteig von Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH
Der Harzer BaudenSteig führt im westlichen Harz von Bad Grund über Sieber, Bad Lauterberg und Bad Sachsa nach Walkenried. Der ca. 100 km lange, gut ausgeschilderte, Wanderweg verbindet die „Harzer Bauden“ zu einem schönen und abwechslungsreichen Wanderweg. Ausgeschilderte Rundwege entlang des BaudenSteig bieten die Möglichkeit die Bauden in Halbtages oder Tageswanderungen zu erkunden. Die neue reiß- und wetterfeste Rad- und Wanderkarte „Harzer BaudenSteig“ stellt im Detailmaßstab 1:25 000 die Bergbauregion vom Harz mit der Oberharzer Wasserwirtschaft von Clausthal-Zellerfeld bis Bad Sachsa mit dem vollständigen Rad- und Wanderwegenetz des Harzklubs vor. Die Darstellung der GPS-genauen Standorte der Stempelstellen der Harzer Wandernadel erleichtert das Auffinden der Stempelstellen und macht die „Stempeljagd“ zu einem Vergnügen. Ein integriertes UTM-Gitter ermöglicht die Orientierung im Gelände mit Hilfe eines GPS– Gerätes. Eine Geländeschummerung visualisiert das Mittelgebirge.
Aktualisiert: 2023-03-30
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„Was wißt ihr denn davon, was das heißt, den Wehrwolf schreiben zu müssen!“

„Was wißt ihr denn davon, was das heißt, den Wehrwolf schreiben zu müssen!“ von Münch,  Detlef
Vor 110 Jahren schrieb Hermann Löns seinen später mit mehr als 1,1 Millionen verbreiteten Exemplaren erfolgreichsten Roman „Der Wehrwolf“, dessen Manuskript er am 20. November 1909 abgeschlossen hatte. „Wehrwolf“ ist ein 1909 von Hermann Löns kreiertes kompositorisches Kunstwort für den, in dem 1910 erschienenen gleichnamigen Roman, aufgeführten fiktiven Bauernführer Harm Wulf (= Wolf), der sich im 30-jährigen Krieg 1623 - 1648 in der Heide westlich von Celle in einer Selbstschutzorganisation mit dem ebenso fiktiven Namen „Wehrwölfe“ zum Schutz der Höfe und Familien gegen gegen die Grausamkeiten der Soldaten und Marodeure zur Wehr setzt. Ihr Symbol ist eine seit dem Mittelalter real als Hausmarke genutzte, aufrechtstehende Wolfsangel ohne Querstrebe, die in Bäume eingeritzt wird, sowohl als Warnzeichen vor einer versteckten Wolfskuhle, als auch zur Mahnung an Birken, an denen sie die Verbrecher aufhängten. Erstmals wird nun die teilweise dramatische Entstehungsgeschichte des Romans 1904 - 1909, der bei Löns zu einem Nervenzusammenbruch führte, mit zahlreichen Faksimiles aus dem Originalmanuskript, das Löns in nur 3 Wochen seit dem 1. November 1909 in Bückeburg fertigstellte, durch persönliche Briefe und Aussagen dabei involviert gewesener Personen umfassend beschrieben. Die Verlagsgeschichte 1909/10 wird durch den umfangreichen Briefwechsel mit seinem Verleger Eugen Diederichs dokumentiert und novellistische Vorarbeiten sowie lokalgeschichtliche Einflüsse werden untersucht. Der Ursprung des Wehrwolf, der in Löns´ Jagdgebiet um den Wietzenbruch spielt, fällt in das Jahr 1904 mit seinen Aufenthalten im Bebertal bei Barbis und Scharzfeld im Südharz, einem seit dem Bauernkrieg um 1413 entvölkerten Landstrich. Als auslösendes Momentum gilt hingegen der Besuch des Ringwalls in Burg bei Altencelle mit Hanna Fueß, der `Muse des Wehrwolf´, am 1. Oktober 1909. Literarische Einflüsse konnten neben den bisher bekannten von Grimmelshausen, Willibald Alexis und Gustav Freitag auch in Romanen 1906 - 1909 von Luise Reischauer, Lulu von Strauß und Torney sowie Bruno Wille ausgemacht werden. Doch hatte „Der Wehrwolf“ kein literarisches Vorbild und steht bis heute einzigartig in der deutschen Literatur da, wenn auch der belesene Löns bewusst oder unbewusst einigen Werken Inspirationen zu verdanken hat. Zudem wurden wichtige Aussagen von Löns selbst über den Wehrwolf recherchiert, den er als historisches „Zeitbild und seelische Entwicklung eines Bauern“, der die „Erklärung für die rücksichtslose Härte und schonungslose Selbstsucht des deutschen Bauerntums“ geben sollte, charakterisierte, sodass er schon im November 1909 an seinen künftigen Verleger geschrieben hatte: „Parteipolitische und religiöse Tendenzen enthält der Roman nicht.“
Aktualisiert: 2021-02-06
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Oberharz – Altenau, St. Andreasberg, Braunlage, Schierke am Brocken

Oberharz – Altenau, St. Andreasberg, Braunlage, Schierke am Brocken
Die Rad- und Wanderkarte markiert und beschreibt viele Wege durch den Nationalpark Harz. Das Mittelgebirge mit dem Brocken (1.142 m ü. NN) als höchster Erhebung gilt als ideales Gebiet für geübte Radler und Wanderer. Besonders erwähnenswert ist ein eigenes Wegenetz für Mountainbiker. Stadtpläne von St.Andreasberg und Braunlage helfen ebenso wie Infos über Orte und Ausflugsziele bei der Planung eigener Routen.
Aktualisiert: 2023-01-01
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Oberharz – Altenau, St. Andreasberg, Braunlage, Schierke a. Br.

Oberharz – Altenau, St. Andreasberg, Braunlage, Schierke a. Br.
Die Rad- und Wanderkarte markiert und beschreibt viele Wege durch den Nationalpark Harz. Das Mittelgebirge mit dem Brocken (1.142 m ü. NN) als höchster Erhebung gilt als ideales Gebiet für geübte Radler und Wanderer. Besonders erwähnenswert ist ein eigenes Wegenetz für Mountainbiker. Stadtpläne von St.Andreasberg und Braunlage helfen ebenso wie Infos über Orte und Ausflugsziele bei der Planung eigener Routen.
Aktualisiert: 2019-04-03
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