CD
Emerenz Meier
"Mein Wald, mein Leben"
Herausgegeben von Dr. Hans Göttler.
Tenor: Stefan Metzger
Klavier: Barbara Dorsch
Lyrik: Emerenz Meier
Tonsatz: Karl- Nikolaus Spörl
Aktualisiert: 2023-03-15
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Klappentext hinten
Die Bronzebüste der Dichterin, Gastwirtin und Emigrantin Emerenz Meier (*1874 in Schiefweg/Bayer. Wald + 1928 in Chicago/USA) wurde von der Bildhauerin Christine Wagner (Rotthalmünster) geschaffen und steht seit Oktober 2008 am Donaukai der Stadt Passau, beim Altstadthotel. Sie ist inzwischen zu einem markanten Wahrzeichen und touristischen Anziehungspunkt geworden. Passaus Gäste aus aller Welt, aber auch die Einheimischen gehen zumeist nicht unberührt an ihr vorbei.
Emerenz Meier, so kann man mit Fug und Recht sagen, ist 90 Jahre nach ihrem Tod in Chicago wieder gut in Passau, dem „Woid“ und ganz Bayern angekommen, wir haben sie integriert. Ihre wieder zugänglichen poetischen Werke, die vielen Berichte über sie in allen Medien, die ihr schon mehrfach gewidmeten Straßen- und Schulnamen, ihr wunderschön restauriertes elterliches Wirtshaus in Schiefweg/Waldkirchen und das darin befindliche hervorragend gestaltete Auswanderer-Museum „Born in Schiefweg“ u. v. a. mehr – das sind gut sichtbare Zeichen der Präsenz einer Frau und Dichterin, die sich ihren verdienten Platz in unserer bayerischen Kultur- und Literaturlandschaft erobert hat. Aus Anlass ihres 90. Todestages am 28. Februar 2018 erscheint eine kleine, signifikante Buchausgabe der sanften Rebellin mit Geschichten, Gedichten und Briefen aus ihren beiden Leben, dem bayerischen und dem amerikanischen.
Herausgegeben ist das Werk durch Hans Göttler, der sich seit den 1980er Jahren mit Leben und Werk von Emerenz Meier beschäftigt und u. a. ihre Gesammelten Werke beim Morsak Verlag ediert und viele Untersuchungen über sie vorgelegt hat. Die Passauer Künstlerin Eva Priller hat Göttler daher vor Jahren schon auf einer Collage als Biber – siehe Cover-Bild vorne – dargestellt, der in der Vergangenheit viel „umgenagt“ hat, so dass der Weg der Dichterin auch im 21. Jahrhundert wieder frei wurde. Mit Hilfe der vorliegenden „kleinen Emerenz“-Buchausgabe sind Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Frau und Schriftstellerin leicht zugänglich.
Aktualisiert: 2020-02-19
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1906 ist die Bayerwalddichterin Emerenz Meier aus Schiefweg nach Amerika ausgewandert. Sie war da noch nicht ganz 32 Jahre alt. Auch in Chicago konnte sie ihrer dichterischen Berufung treu bleiben. Sie starb 1928, im Alter von nicht einmal 54 Jahren. Ihre Geschichten, Gedichte und Briefe kamen im Laufe der Zeit wieder zurück in den Wald und wurden 1991 erstmals in einer großen, zweibändigen Werkausgabe, besorgt von Hans Göttler, bei Morsak herausgebracht. Gut 20 Jahre später erscheint nun eine korrigierte und überarbeitete Neuauflage der Ausgabe von 1991. Sie bietet wiederum einen spannenden Einblick in das bewegte Leben und in die vielgestaltigen Texte einer außergewöhnlichen Frau.
Band I enthält ihre Erzählungen und Erzählfragmente, angefangen beim „Juhschroa“, der aufregenden Lebensgeschichte einer gesellschaftlichen Außenseiterin aus dem Bayerwald, bis hin zum heiter-traurigen Schicksal der Katze „Bella“, die der Dichterin und ihrem Sohn im Chicago der 1920er Jahre zugelaufen ist.
Eine oft überraschende Prosa, hart und realistisch, aber auch wieder sanft und verträumt, ein Leseereignis, geboten von einer – für ihre Zeit – erstaunlich emanzipierten und renitenten Frau!
Aktualisiert: 2018-11-16
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Hans Göttler schreibt über diese CD: "Die Texte der Emerenz Meier, die ich auf diese CD eingelesen habe, stellen meine ganz persönliche Auswahl dar. Sie repräsentieren die verschiedenen Schaffensperioden der Dichterin: ihre Zeit im Königreich Bayern bis 1906 und ihre Zeit in der Demokratie der USA. - Die Texte 1-18 sind in Bayern geschrieben. Die drei erzählenden Texte „Die Gänse“ (Nr. 5), „Der Bua“ (Nr. 9) und „Ein Besuch“ (Nr. 12) belegen die darstellerische Kraft der Epikerin Emerenz Meier. Sie schildert darin das harte entbehrungsreiche Leben der Menschen im Wald, aber auch in der Stadt. In Nr. 5 (Die Gänse) ist sie selbst die Gänsemagd und erduldet Regen und Kälte, vermag es aber auch, sich in die Rollen der Tiere einzuleben und sie als Geschöpfe aus Fleisch und Blut, mit Herz, Stimme und Seele versehen, vorzustellen. Leider ist uns dieser Text nur als Fragment überliefert.
Die erzählende Skizze „Der Bua“ dürfte in ihrer Passauer Zeit 1901/02 entstanden sein; die Geschichte ist im September 1903 in der Zeitung „Münchner Neueste Nachrichten“ abgedruckt worden. „Der Bua“ ist in besonders zupackender Weise geschrieben, in einer sehr harten und realistischen Sprache, bei der vor allem die in Mundart gehaltenen wörtlichen Reden herausragen. Im Mittelpunkt steht das 18 Jahre alte, ledige Resei, das eben ihr erstes Kind auf die Welt gebracht hat, verlassen vom Kindsvater, ohne Unterstützung durch den eigenen Vater, der sie, die Schande des Hauses, schlägt und beschimpft. Die bei der Geburt zufällig anwesende Hebamme ist auch nicht unbedingt ein Vorbild christlicher Nächstenliebe; aber sie wird am Schluss Zeugin einer anfangs nicht für möglich gehaltenen Wandlung der Gegebenheiten. Das ist Bayerwald pur, anno 1900, ohne Zuckerguss und ohne Verklärung als gute alte Zeit! Genauso verhält es sich mit der Geschichte „Ein Besuch“. Vermutlich ist dieser Text in der Münchner Zeit der Dichterin entstanden, die Erwähnung der Trambahn deutet darauf hin. Die Ich-Figur ist autobiographisch zu sehen: sie ist – wie Emerenz Meier auch – einsam und allein in der Stadt, in einem düsteren Zimmer in einem Rückgebäude, in dem es eiskalt ist. Höhepunkt ist die bittere, verbal geführte Auseinandersetzung mit der dämonischen Personifikation des Hungers. Eine trostlose, aber kämpferische Prosa, mit einem präzisen Blick auf die geknechtete Menschheit, deren weiteres Schicksal letztlich offen gelassen wird.
Aus den auf der CD versammelten, in Baiern entstandenen Gedichten ragen insbesondere die Nummern 1, 17 und 18 hervor. Im lyrischen Text „Im freien Wald bin ich groß geworden“ (Nr. 1) spricht die Dichterin schon eines ihrer großen Lebensthemen an, die Frage der persönlichen Freiheit, der Selbstbestimmung und damit die Ablehnung jeglicher Bevormundung.
Die kleineren Texte, so z.B. Nr. 3 („Es hat a jeder a dumme Gwehnat“), Nr. 4 („Unverbesserlich“) und Nr. 6 („Stoßseufzer“) variieren dieses Thema auf leichtere, ironische, aber gleichwohl weiter ernstzunehmende Weise.
In ihrer berühmten „Wödaschwüln“ erweist sich die Dichterin als virtuose Meisterin im Umgang mit Sprache und Form; der Text ist ihr allerbestes Mundartgedicht, vielleicht ihr bester lyrischer Text überhaupt. Die fünf Strophen verbinden Natur- und Liebeslyrik überaus gekonnt; in der Hitze und Qual des gewitterschwülen Sommertages kochen die bisher unterdrückten Leidenschaften des jungen Pflügers hoch, sein Hass auf den Nebenbuhler wird kaum gebändigt; nur die Kommandos für die beiden „Öchsl“ als Zugtiere (hü = links; hott = rechts; wüah = vorwärts; zauf = rückwärts; aoh = halt!) empfindet man als Ruhepunkte, der altbairischen Bauernsprache entnommen. Das Gedicht endet in der wütend - verzweifelten Aufforderung an den Herrgott, diesem missglückten Leben, aber auch der lebendigen Natur und der ganzen Welt, die ihn verraten haben, ein schnelles Ende zu bereiten. Fürwahr ein Meisterwerk! Oder – wie Max Peinkofer es 1954 beschrieb –: „Hier offenbart sich die männlich-wilde Art der Emerenz am deutlichsten.“
Nr. 18 „Mein Wald, mein Leben“ repräsentiert dann den eher ruhig-gemessenen, empfindsamen, mitunter auch etwas sentimentalen Ton der Bayerwald-Lyrikerin, wenn man so will: ihre fraulich - sanftere Schreibweise. Nicht umsonst kennzeichnete Hans Carossa seine Dichterfreundin ja auch als „sanfte Rebellin“. In geradezu pathetisch-reicher Sprache wird hier ein Lobpreis auf den Wald und die Heimat gesungen; der in dieser Hinsicht ähnlich denkenden und fühlenden Waldkirchener Freundin Gusti Unertl war dieses Gedicht auch – nach eigenem Bekunden - „das Liebste“!
Als Beispiele für den leichten und ironischen Ton der Dichterin mögen die eingestreuten Vierzeiler verstanden wissen (Nr. 7 „Tuat dir oft ’s Herz recht weh“; Nr. 10 „Bist recht im Lustisei’“; Nr. 14 „A Händdruck im Vorbeigeh’ nur“). Aber auch die Texte Nr. 8 (d’ Neb’nsach), Nr. 11 (Dem Schwirzer sei’ Dirndl), Nr. 13 (Mitteilung) und Nr. 16 (’s Vögerl) gehören in dieselbe Kategorie und belegen die Aussage, dass der Lyrikerin Emerenz Meier vielerlei Möglichkeiten des Lyrischen, quasi alle Register, zur Verfügung standen.
Aktualisiert: 2020-05-31
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Emerenz Meier, geboren 1874 in Schiefweg bei Waldkirchen im Unteren Bayerischen Wald, gestorben 1928 in Chicago, USA: "Naturdichterin, Verslschreiberin, Volksschriftstellerin, Dichterweib, Heimatdichterin, geniales Bauerndirndl aus dem Bayerwald, sanfte Rebellin, Ausgeburt des Waldes, die von ihrem Dörfchen aus die Menschen bezauberte, Heimatdichterin ohne Heimat, Bayerwaldikone, Kultfigur, aber auch Flittchen, Schuldenmacherin, verkrachte Gastwirtin, ja sogar: Waldhure"
In ". des freien Waldes freies Kind" hat Hans Göttler beispielhafte Dichtungen von Emerenz Meier mit seiner kenntnisreichen Schilderung ihres Lebens zu einem "Lesebuch" verbunden, das sowohl das Werk als auch das Leben dieser kraftvollen, bis heute beeindruckenden Schriftstellerin erschließt.
In das Buch aufgenommene Briefe und neu entdeckte frühe Geschichten des "Prachtweibes" zeigen bisher unbekannte Facetten der Bayerwalddichterin und ihres Weges aus ihrer Verwurzelung im Bayerischen Wald in das ferne Amerika, wo sie gestorben ist.
Aktualisiert: 2019-12-10
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Band II der überarbeiteten und korrigierten Zweitauflage der Werkausgabe (1991) der Bayerwalddichterin Emerenz Meier (1874-1928) enthält ihre Gedichte und Briefe sowie Vermischtes aus ihrem literarischen Nachlaß. – Die lyrischen Texte der Dichterin reichen von ironisch-humorvollen Mundartversen („D’Neb’nsach’“) und idyllisierender Bayerwaldpoesie („Mein Wald, mein Leben“) bis zu ernster, philosophisch-politischer Gedankenlyrik in freien Rhythmen („Zu Sais“) oder gereimt („An Wilson“); sie sind oft hart und nüchtern, aufrüttelnd und kritisch-anklagend („Wödaschwüln“), aber auch empfindsam-verklärend („Zwischen Wachen und Schlafen“), leise („An Auguste“), immer aber sprachlich präzise und pointiert („Stoßseufzer“, „Lieder aus dem Elend“). – Ihre gesammelten Briefe weisen die Verfasserin als stets wache, gesellschaftlich und politisch selbstbewußt und selbständig denkende Zeitgenossin aus, die sich über Gott und die Welt in kraftvoller Sprache ihre Gedanken macht und sich nicht diskret zurückhält mit ihren radikalen Meinungsäußerungen, auch wenn sie damit die Briefempfänger (Auguste Unertl genauso wie Hans Carossa) – vor allem mit ihren Briefen aus Chicago – mitunter vor den Kopf stößt. Man kennt die atheistisch-marxistische, emanzipiert-kritische Kämpferin erst dann, wenn man ihre Briefe liest! Eine meist auf-, aber immer anregende Lektüre! –Die vermischten Texte aus dem Nachlaß, etwa „Ich bin des freien Waldes freies Kind“, runden schließlich das Bild dieser leidenschaftlich-verträumten Dichterin ab und fördern neue, unbekannte Seiten an ihr zu Tage. Emerenz Meier – die außergewöhnliche Frau und Dichterin – ist immer wieder für Überraschungen gut und immer noch unergründlich und rätselhaft-geheimnisvoll, so wie der Wald, aus dem sie stammt!
Aktualisiert: 2018-11-16
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