Ein Thema, drei Blickwinkel: Wovon Poeten, Twitterer und Schluckspechte reden, wenn es ums Zwitschern geht.
Die ganze Welt zwitschert, so oder so: Franz Schuh widmet sich als meisterlicher Essayist dem Zwitschern von Schluckspechten, ihrem Schwanken an der Kippe zwischen Souveränitätsutopie und Abhängigkeitsrealität, das zeigt, dass Leid und Verworfenheit ein gewichtiges Wort dabei mitzureden haben, wer oder was Menschen sind. Twitter hat dem arabischen Frühling zum Durchbruch verholfen, sagt man; ist Twittern also doch mehr als leeres Gezwitscher? fragt Kathrin Passig. Zur Frage, was Poesie und Vogelgezwitscher verbindet, ist wiederum Helwig Brunner zweifacher Experte, nicht nur als einer der wichtigsten jungen Lyriker im deutschsprachigen Raum, sondern auch als Ornithologe.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Bestseller-Autorin Hanna Dietz kehrt zu ihrem liebsten Studienobjekt zurück – den unperfekten Männern. Noch haben wir längst nicht alle Leiden unserer männlichen Helden erkannt: Die »Kloputz- Aversion« hält ihn davon ab, das Bad zu säubern. Mit dem gefürchteten »Schwarzen Daumen« vernichtet er pflanzliches Leben in jeglicher Form. Männer, die am »Beiläufigen Imperativ« leiden, tarnen ihre Handlungsaufrufe als Frage in der Wir- Form: Sollten wir nicht den Sperrmüll bestellen? Wollen wir mal wieder Lasagne machen? Dieses Buch treibt der Damenwelt Tränen in die Augen, denn gerade für Männerkrankheiten gilt: Lachen ist die beste Medizin.
Aktualisiert: 2021-04-30
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Die Besatzung des ,3001´ geht nicht unter, wie es das Titelfoto suggeriert, auch wenn die großen und kleinen Katastrophen des Kinoalltags regelmäßig für Grundberührung sorg(t)en. Die Fähre im Sturm ist eine optische Täuschung, sagt aber mehr als tausend Worte - nachzulesen in den offiziösen Berichten an die Beauftragte(n) der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) von 2002 bis 2016. Die Berichte sind Bestandteil der jährlichen Bewerbung der 3001-Betreiber um einen Preis des BKM für die besten Kinos der Bundesrepublik. Teils in der Annahme, die Berichte lese sowieso niemand, teils aus Mitleid mit den Kulturstaatsdienern verfasste Kinobetreiber Jens Meyer pure Lyrik über die reale und Gedankenwelt seiner 3001-Besatzung, weitab von drögem Wortgebrösel. Der für unverschämt viel Geld angereiste Starschauspieler aus Japan zerfetzt mit einem scharfen Messer, kunstvollem Satz und Getöse die neue teure Leinwand auf der Bühne anstatt den in die Luft geworfenen Apfel, wie es die Abmachung vorsah. Über den dauerverregneten sommerlichen Open-Air-Kinorasen rutschen tapfer dreizehn Unverdrossene in Gummistiefeln ... – Die Katastrophen schwinden im Rückblick vor dem, was alles gelang. Treffsicher und selbstbescheiden erklärt Meyer in seiner Filmgeschichte, wie "in höchstens 15 Minuten" ein guter von einem schlechten Film zu unterscheiden ist, – großes Kino vom Hinterhof des historischen Montblanc-Gebäudes im Hamburger Schanzenviertel! Neben Dank, Lob und Anregung vom Publikum dafür gibt es genügend Erheiterung. Mit Collagen des Presseechos darauf und jeder Menge widerständiger Gedanken belegt die "Besatzung" ihr Auf und Ab. Das 3001 lässt kein Geheimnis geheim – weder die urkomischen Notizen aus dem internen "Nachrichtenbuch" noch die Gedanken über Gedeih und Untergang buchstäblich großer Kinos und derer, die sich als solches wähnten oder gern eines geblieben wären. Am 1. Mai 2016 existiert das - O-Ton Jens Meyer - "ungeschwätzige Produkt" mit nur 91 Plätzen 25 Jahre.
Aktualisiert: 2020-05-08
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Die Besatzung des ,3001´ geht nicht unter, wie es das Titelfoto suggeriert, auch wenn die großen und kleinen Katastrophen des Kinoalltags regelmäßig für Grundberührung sorg(t)en. Die Fähre im Sturm ist eine optische Täuschung, sagt aber mehr als tausend Worte - nachzulesen in den offiziösen Berichten an die Beauftragte(n) der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) von 2002 bis 2016. Die Berichte sind Bestandteil der jährlichen Bewerbung der 3001-Betreiber um einen Preis des BKM für die besten Kinos der Bundesrepublik. Teils in der Annahme, die Berichte lese sowieso niemand, teils aus Mitleid mit den Kulturstaatsdienern verfasste Kinobetreiber Jens Meyer pure Lyrik über die reale und Gedankenwelt seiner 3001-Besatzung, weitab von drögem Wortgebrösel. Der für unverschämt viel Geld angereiste Starschauspieler aus Japan zerfetzt mit einem scharfen Messer, kunstvollem Satz und Getöse die neue teure Leinwand auf der Bühne anstatt den in die Luft geworfenen Apfel, wie es die Abmachung vorsah. Über den dauerverregneten sommerlichen Open-Air-Kinorasen rutschen tapfer dreizehn Unverdrossene in Gummistiefeln ... – Die Katastrophen schwinden im Rückblick vor dem, was alles gelang. Treffsicher und selbstbescheiden erklärt Meyer in seiner Filmgeschichte, wie "in höchstens 15 Minuten" ein guter von einem schlechten Film zu unterscheiden ist, – großes Kino vom Hinterhof des historischen Montblanc-Gebäudes im Hamburger Schanzenviertel! Neben Dank, Lob und Anregung vom Publikum dafür gibt es genügend Erheiterung. Mit Collagen des Presseechos darauf und jeder Menge widerständiger Gedanken belegt die "Besatzung" ihr Auf und Ab. Das 3001 lässt kein Geheimnis geheim – weder die urkomischen Notizen aus dem internen "Nachrichtenbuch" noch die Gedanken über Gedeih und Untergang buchstäblich großer Kinos und derer, die sich als solches wähnten oder gern eines geblieben wären. Am 1. Mai 2016 existiert das - O-Ton Jens Meyer - "ungeschwätzige Produkt" mit nur 91 Plätzen 25 Jahre.
Aktualisiert: 2020-05-08
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Die Besatzung des ,3001´ geht nicht unter, wie es das Titelfoto suggeriert, auch wenn die großen und kleinen Katastrophen des Kinoalltags regelmäßig für Grundberührung sorg(t)en. Die Fähre im Sturm ist eine optische Täuschung, sagt aber mehr als tausend Worte - nachzulesen in den offiziösen Berichten an die Beauftragte(n) der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) von 2002 bis 2016. Die Berichte sind Bestandteil der jährlichen Bewerbung der 3001-Betreiber um einen Preis des BKM für die besten Kinos der Bundesrepublik. Teils in der Annahme, die Berichte lese sowieso niemand, teils aus Mitleid mit den Kulturstaatsdienern verfasste Kinobetreiber Jens Meyer pure Lyrik über die reale und Gedankenwelt seiner 3001-Besatzung, weitab von drögem Wortgebrösel. Der für unverschämt viel Geld angereiste Starschauspieler aus Japan zerfetzt mit einem scharfen Messer, kunstvollem Satz und Getöse die neue teure Leinwand auf der Bühne anstatt den in die Luft geworfenen Apfel, wie es die Abmachung vorsah. Über den dauerverregneten sommerlichen Open-Air-Kinorasen rutschen tapfer dreizehn Unverdrossene in Gummistiefeln ... – Die Katastrophen schwinden im Rückblick vor dem, was alles gelang. Treffsicher und selbstbescheiden erklärt Meyer in seiner Filmgeschichte, wie "in höchstens 15 Minuten" ein guter von einem schlechten Film zu unterscheiden ist, – großes Kino vom Hinterhof des historischen Montblanc-Gebäudes im Hamburger Schanzenviertel! Neben Dank, Lob und Anregung vom Publikum dafür gibt es genügend Erheiterung. Mit Collagen des Presseechos darauf und jeder Menge widerständiger Gedanken belegt die "Besatzung" ihr Auf und Ab. Das 3001 lässt kein Geheimnis geheim – weder die urkomischen Notizen aus dem internen "Nachrichtenbuch" noch die Gedanken über Gedeih und Untergang buchstäblich großer Kinos und derer, die sich als solches wähnten oder gern eines geblieben wären. Am 1. Mai 2016 existiert das - O-Ton Jens Meyer - "ungeschwätzige Produkt" mit nur 91 Plätzen 25 Jahre.
Aktualisiert: 2020-05-08
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Ein Thema, drei Blickwinkel: Wovon Poeten, Twitterer und Schluckspechte reden, wenn es ums Zwitschern geht.
Die ganze Welt zwitschert, so oder so: Franz Schuh widmet sich als meisterlicher Essayist dem Zwitschern von Schluckspechten, ihrem Schwanken an der Kippe zwischen Souveränitätsutopie und Abhängigkeitsrealität, das zeigt, dass Leid und Verworfenheit ein gewichtiges Wort dabei mitzureden haben, wer oder was Menschen sind. Twitter hat dem arabischen Frühling zum Durchbruch verholfen, sagt man; ist Twittern also doch mehr als leeres Gezwitscher? fragt Kathrin Passig. Zur Frage, was Poesie und Vogelgezwitscher verbindet, ist wiederum Helwig Brunner zweifacher Experte, nicht nur als einer der wichtigsten jungen Lyriker im deutschsprachigen Raum, sondern auch als Ornithologe.
Aktualisiert: 2023-02-14
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