Kathrin Jurkats Studie befasst sich mit der Privatisierung der Wirtschaft während der postsozialistischen Transformation in Serbien. Im Zentrum der Untersuchung stehen Arbeiter und Arbeiterinnen zweier Betriebe in der vojvodinischen Stadt Zrenjanin. Die Autorin untersucht, wie diese den Übergang vom Selbstverwaltungssozialismus in eine neoliberal geprägte Gesellschaftsordnung erlebten und wie sie sich selbst in Beziehung zum Eigentum „ihrer“ Unternehmen setzten. Die Studie zeigt, wie Arbeiter und Arbeiterinnen die Arbeiterselbstverwaltung im Spätsozialismus und die Privatisierung in den 1990er und den 2000er Jahren bewerteten. Hierbei wird sichtbar, dass im Rekurs auf vergangene soziale Beziehungen und Eigentumsverhältnisse die jeweils gegenwärtigen Verhältnisse kritisiert wurden. Die realsozialistische Vergangenheit sowie die Eigentumsverhältnisse, wie sie in den Betrieben in den 1990er Jahren während der Ära von Slobodan Milošević vorherrschten, wurden favorisiert. Der Umbruch in den 2000er Jahren nach dem Sturz Milošević‘ führte schließlich zu einer mit der Veränderung der sozialen Eigentumsbeziehungen einhergehenden ‚Subjekttransformation‘ der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Aktualisiert: 2023-04-19
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Die Studie von Robert Lučić behandelt den gewaltsamen Staatszerfall des sozialistischen Jugoslawien aus der Perspektive der serbischen Provinzstadt Valjevo. In der Periode von 1985 bis 1992 werden die gesellschaftlichen Umwälzungen im städtischen Kontext und der Einsatz der lokalen Truppen der Jugoslawischen Volksarmee auf den Schlachtfeldern im kroatischen Ostslawonien untersucht. Hierbei zeigt sich, wie die lokalen Eliten in Valjevo den sich bietenden Handlungsspielraum der Staatskrise für ein eigenes nutzten. In einer ständigen Anpassungsstrategie gegenüber dem politischen Zentrum unter der Führung von Slobodan Milošević sicherten sie sich mit viel Eigensinn den eigenen Machterhalt und beeinflussten auf diese Weise die Entwicklungen in ihrer Stadt. Der Wandel des politischen Systems hatte für das militärische Verteidigungssystem Jugoslawiens ebenfalls weitreichende Folgen.
Anhand von Interviews mit ehemaligen Soldaten und Offizieren der Jugoslawischen Volksarmee werden in der Studie die Veränderungsprozesse in der Armee nachgezeichnet und die soziale Realität der lokalen Truppen an der Front in Kroatien rekonstruiert. Lučić zeigt in diesem Zusammenhang auf, wie sich mit dem Wandel der politischen Konstellationen und dem Ausbruch der Gewalt 1990 das Selbstverständnis der Armeeführung sowie die Motivation der Soldaten veränderten.
Aktualisiert: 2023-04-11
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Die Studie von Robert Lučić behandelt den gewaltsamen Staatszerfall des sozialistischen Jugoslawien aus der Perspektive der serbischen Provinzstadt Valjevo. Für die Periode von 1985 bis 1992 werden die gesellschaftlichen Umwälzungen im städtischen Kontext und der Einsatz der lokalen Truppen der Jugoslawischen Volksarmee auf den Schlachtfeldern im kroatischen Ostslawonien untersucht. Hierbei zeigt sich, wie die lokalen Eliten in Valjevo den sich bietenden Handlungsspielraum der Staatskrise für ein eigenes nutzten. In einer ständigen Anpassungsstrategie gegenüber dem politischen Zentrum unter der Führung von Slobodan Milošević sicherten sie sich mit viel Eigensinn den eigenen Machterhalt und beeinflussten auf diese Weise die Entwicklungen in ihrer Stadt. Der Wandel des politischen Systems hatte für das militärische Verteidigungssystem Jugoslawiens ebenfalls weitreichende Folgen.
Anhand von Interviews mit ehemaligen Soldaten und Offizieren der Jugoslawischen Volksarmee werden in der Studie die Veränderungsprozesse in der Armee nachgezeichnet und die soziale Realität der lokalen Truppen an der Front in Kroatien rekonstruiert. Lučić zeigt in diesem Zusammenhang auf, wie sich mit dem Wandel der politischen Konstellationen und dem Ausbruch der Gewalt 1990 das Selbstverständnis der Armeeführung sowie die Motivation der Soldaten veränderten.
Aktualisiert: 2021-03-11
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Nationalstaatliche Grenzen waren für die Gesellschaften des Zentralbalkans Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Erfahrung. Als ab 1878 nach annähernd fünfhundert Jahren osmanischer Herrschaft Grenzen gezogen wurden, manifestierte sich das Neue der nun nationalstaatlich gefassten Herrschaftsordnungen in den Diskursen, Imaginationen und Praktiken der Grenzziehungen. Vormalige Zentren osmanischer Regionen wurden mit einem Mal zu Randgebieten, die zwischen den neuen Nationalstaaten heftig umstritten waren.
Nenad Stefanov untersucht anhand der Landschaft um die Städte Pirot und Dimitrovgrad (Caribrod), wie sich eine spätosmanische Region in die Peripherie zweier Nationalstaaten (Bulgarien und Serbien) verwandelte. Die Herausbildung der neuen Form von Territorialität, die sich in der Grenze manifestierte, war ausgesprochen konfliktreich und führte zwischen 1885 und 1945 zu nicht weniger als vier Kriegen zwischen Serbien (bzw. Jugoslawien) und Bulgarien. Im Zentrum der Studie steht jedoch weniger die Konfliktgeschichte zweier Staaten als vielmehr die lokale Gesellschaft und deren Umgang mit der neuartigen Barriere. Über einen Zeitraum von rund 150 Jahren – von der Zeit der Reformen im Osmanischen Reich in den 1850er Jahren bis 1989 – wird analysiert, wie sich die Wechselbeziehung zwischen den Akteuren der Zentren und jenen der lokalen Gesellschaft gestaltete. Es wird gezeigt, wie sich gesellschaftliche und staatliche Grenzziehungen veränderten, wie die Menschen darauf reagierten und welche Formen von Eigensinn, aber auch Anpassungen sichtbar wurden.
Aktualisiert: 2020-05-11
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Nationalstaatliche Grenzen waren für die Gesellschaften des Zentralbalkans Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Erfahrung. Als ab 1878 nach annähernd fünfhundert Jahren osmanischer Herrschaft Grenzen gezogen wurden, manifestierte sich das Neue der nun nationalstaatlich gefassten Herrschaftsordnungen in den Diskursen, Imaginationen und Praktiken der Grenzziehungen. Vormalige Zentren osmanischer Regionen wurden mit einem Mal zu Randgebieten, die zwischen den neuen Nationalstaaten heftig umstritten waren.
Nenad Stefanov untersucht anhand der Landschaft um die Städte Pirot und Dimitrovgrad (Caribrod), wie sich eine spätosmanische Region in die Peripherie zweier Nationalstaaten (Bulgarien und Serbien) verwandelte. Die Herausbildung der neuen Form von Territorialität, die sich in der Grenze manifestierte, war ausgesprochen konfliktreich und führte zwischen 1885 und 1945 zu nicht weniger als vier Kriegen zwischen Serbien (bzw. Jugoslawien) und Bulgarien. Im Zentrum der Studie steht jedoch weniger die Konfliktgeschichte zweier Staaten als vielmehr die lokale Gesellschaft und deren Umgang mit der neuartigen Barriere. Über einen Zeitraum von rund 150 Jahren – von der Zeit der Reformen im Osmanischen Reich in den 1850er Jahren bis 1989 – wird analysiert, wie sich die Wechselbeziehung zwischen den Akteuren der Zentren und jenen der lokalen Gesellschaft gestaltete. Es wird gezeigt, wie sich gesellschaftliche und staatliche Grenzziehungen veränderten, wie die Menschen darauf reagierten und welche Formen von Eigensinn, aber auch Anpassungen sichtbar wurden.
Aktualisiert: 2020-01-30
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In den nationalen Identitätserzählungen Rumäniens und Serbiens nahmen Juden und Muslime den wichtigen Part des „negativen Anderen“ ein, in deren Abgrenzung das eigene Nationsverständnis konstruiert wurde. Juden in Rumänien und insbesondere albanische Muslime in Serbien wurden als unzivilisierte Nicht-Europäer dargestellt. Die Eliten der beiden Länder stellten es gegenüber den Europäischen Großmächten als ihre „mission civilisatrice“ dar, sie an die Moderne der Nationalstaaten heranzuführen. Zudem wurden die angeblich an die eigene Ethnonation nicht akkulturationsfähigen Gruppen ausgegrenzt und vertrieben. Ausgehend von einer Rekonstruktion dieser Identitäts- und Alteritätserzählungen verfolgt der Autor deren Wirkung. Im rumänisch-jüdischen Fall, der für die Zwischenkriegszeit zu einer Analyse der Minderheitenpolitik insgesamt ausgeweitet wird, wird Kultur- und Wirtschaftspolitik sowie die Lokaladministration untersucht. Der serbisch-albanische Fall wird mit Vertreibungen in den Kriegen von 1878 und 1912/13 sowie mit Ausgrenzungen insbesondere im Zuge der Kolonisierung des Kosovo mit slavischen Siedlern dargestellt. In beiden Identitätserzählungen wurden die Nationen Ende des 19. Jahrhunderts als ethnische Gemeinschaften, ausgestattet mit feststehenden moralischen und zivilisatorischen Eigenschaften konstruiert. Eine Konzeption, die sich auch später nicht wesentlich änderte, so dass ethnische und religiöse Minderheiten auf den Rang von Staatsbürgern zweiter Klasse verwiesen wurden. Diese Maßnahmen der Dissimilation trugen zu problematischen Prioritätensetzungen in wirtschaftlicher Hinsicht sowie zu einem weiteren Verfall der politischen Kultur bei, mithin zum weitgehenden Scheitern der Demokratie im Rumänien und Jugoslawien der Zwischenkriegszeit.
Aktualisiert: 2020-06-09
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In Reiseberichten, Studien und biographischen Skizzen (Dolmetscher, Gesandte, Gelehrte, Militärs, Diplomaten, Begründer der Slaven- und Südosteuropa-Kunde) vom 16. bis zum 20. Jahrhundert entstanden zunächst unterschiedliche Ansichten und allmählich ähnliche geo-, topo-, ethno- und historiographische Auffassungen über das illyrische Dreieck, die europäische Türkei, die Balkanhalbinsel, das südöstliche Europa. Das Interesse der Berichterstatter galt den Merkmalen und Wirkungen der osmanischen Herrschaft über diesen Raum und ethnischen, sprachlichen, religiösen, im Ganzen kulturellen Beschreibungen vor allem südslavischer Völker sowie Bevölkerungen mit entsprechenden Eigenheiten wie den sephardischen Juden.
Übergreifend erscheinen historiographische Abhandlungen besonders zum Ersten und Zweiten Bulgaren-Reich (7.-14. Jh.) sowie zum (Groß-)Serbischen Reich (12.-14. Jh). Die Texte beinhalten deutliche Bezüge zur jeweiligen zeitgeschichtlichen Lage, mit deren kurzer Darstellung die Kapitel deshalb eingeleitet werden. Die Studie wird vervollständigt durch eine Auswahlbibliographie, ein kommentiertes Personenregister, Herrscher- und Zeittafeln.
Aktualisiert: 2020-06-09
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