Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee

Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee von Möllhausen,  Balduin, Uszinski,  Michael
Amerika! Die Jahre unter der Regierung des 45. Präsidenten der USA boten zwar einigen Unterhaltungswert, vergällten aber auch manche Sympathie für unsere Verwandten auf der anderen Seite des Atlantiks. Mit dem Neustart unter Joe Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris aber – die im Moment der Niederschrift dieses Nachworts gerade die ersten 100 Tage ihrer Amtszeit hinter sich und eine Vielzahl kluger Vorhaben angestoßen oder sogar bereits umgesetzt haben – begeben wir uns freudig in den von uns bisher vernachlässigten Raum Nord­amerikas. Die Vereinigten Staaten verdanken ihren Gründungs­mythos der unendlichen Weite des Westens; die Repression der um ihre Macht bangenden Fürsten im kleinstaatlichen Europa des 19. Jahrhunderts sorgte dafür, dass ein unerschöpflicher Nachschub an (meist männlichen) Emigranten aus allen Schichten die Weiten der Neuen Welt durchforschte und besiedelte. Die indigenen Völker, deren Vorfahren 20.000 bis 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung über die damals noch aus dem Wasser ragende Landbrücke der heutigen Beringstraße aus Asien auf den Doppel­kontinent eingewandert waren, hatten dem Ansturm der weißen Siedler und Glücksritter wenig entgegenzusetzen. Krankheiten, Massaker und Vertreibungen richteten furchtbare Verheerungen unter ihnen an, die Überlebenden wurden in Reservationen in den ödesten und unfruchtbarsten Gegenden gezwungen. Da sie ihre Geschichte nur mündlich überlieferten, ist das Ausmaß ihres Leidens und ihrer Verluste an Menschenleben kaum zu ermessen. Wie wenig wir über die Ureinwohner dieser riesigen Region wissen, zeigt jede kurze Recherche zu einem beliebigen Indianervolk. Dagegen ist die Geschichte der europäischen Invasoren gut dokumentiert. Die Berichte der spanischen Kolonialverwaltung, die offiziellen Regierungsdokumente der USA und viele autobiografische Erlebnisberichte, die sich vor allem in Europa blendend verkauften, dienen als Quellen für die Historie des amerikanischen Westens. In die vermeinte Menschenleere zwischen den prosperierenden Bundesstaaten der Ostküste und Kalifornien zog es wagemutige Trapper und Voyageurs, Pelzhändler und Indianeragenten; sie erforschten Verkehrswege, handelten mit den indigenen Völkern, knüpften die ersten Netze der westlichen Gesellschaft. Die Faszination des leeren Raumes, der alles möglich erscheinen lässt, und die Willensstärke, etwas in ihm aufzubauen, bilden bis heute die Gene der USA. Nur 50 Jahre vor der hier vorgestellten Reise hatten die Vereinigten Staaten von dem napo­leo­nischen Frankreich für einen Spottpreis dessen riesige Kolo­nie »Louisiana« erworben. Und nur fünf Jahre zuvor eroberten sie in einem Angriffskrieg gegen Mexiko ein riesiges Gebiet im Südwesten – gerade rechtzeitig, um die Goldfunde in Kali­fornien, die einen ungeheuren Sog auf die Glückssucher in der ganzen Welt ausübten, für die USA zu beanspruchen. Und nur acht Jahre nach der Expedition, die wir in diesem Buch begleiten, wird sich die mächtige Nation dann selbst zerfleischen. Im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1866) werden sich die Offiziere, die hier zehn Monate lang miteinander reisen, essen und feiern, an entgegengesetzten Fronten wiederfinden. Viele von werden den Krieg nicht überleben. In diesen Fernen Westen gerät nun ein deutscher Jäger und Zeichner. Was Balduin Möllhausen nicht selbst erzählt von der Entstehung dieser großen Nation, das reißt er in Stichpunkten an, die wir in den Anmerkungen des Verlags gerne vertiefen. So reisen wir mit ihm nicht nur vom Mississippi bis zum Pazifischen Ozean, sondern erkunden auch die Anfänge der Geschichte einer Weltmacht. Die USA dehnten sich unaufhaltsam von der Ostküste in Richtung Westen aus. Die Goldfunde in Kalifornien (ab 1848) zogen zigtausende Glückssucher an die Pazifikküste, die zum allergrößten Teil auf dem beschwerlichen Umweg über Panama an ihr Ziel gelangten. Eine Eisen­bahn­verbin­dung zwischen der Ostküste und dem gelobten Land Kalifornien schien dringend geboten – besonders auch im Hinblick auf die dazwischen liegenden Weiten, die noch mit weißen Menschen gefüllt werden könnten. Zu diesem Zwecke wurden unter der Leitung erfahrener Ingenieur-Offiziere der U. S. Army sechs Expeditionen unternommen, die mögliche Trassenverläufe für eine solche Ost-West-Verbindung untersuchen sollten. Zufällig geriet Möllhausen gerade in dem Moment nach Washington, als noch die Stelle eines Topografen bei der Expedition entlang des 35. Breitengrades (unter der Leitung von Amiel Whipple) zu besetzen ist. Nur 24 Stunden nach seiner Ankunft ist er engagiert. Von unterwegs sendet er immer wieder Berichte an die Berliner »Gesellschaft für Erdkunde« und beginnt so seine schriftstellerische Karriere. In dem vorliegenden Tagebuch seiner Reise verbindet er die Reise­erzählung mit zahlreichen Anekdoten – einigen persönlichen und anderen, die ihm erzählt wurden und aus der Geschichte des amerikanischen Westens berichten.
Aktualisiert: 2023-03-16
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Die Delaware-Indianer

Die Delaware-Indianer von Jahn,  Siegfried
In ihrer eigenen Sprache waren sie die „wirklichen Menschen“. Sie führten die „Großhaus-Religion“ ein, die das amerikanische Waldland grundlegend beeinflusste. Im Kulturhorizont des östlichen Nordamerika waren die Lenni Lenape die „Großväter“ der hier beheimateten Völker. Die englischen Kolonisten nannten sie „Delaware“. Lange Zeit galt ihr bilderschriftliches „Walam Olum“ als einer der ältesten Schöpfungsmythen der Neuen Welt. Ihre Unterwerfung und Vertreibung leitete den Untergang der indianischen Weltordnung, den Beginn eines neuen Zeitalters im Universum der nordamerikanischen Indianervölker ein. Von der Atlantikküste führte der Leidenspfad der Delaware-Indianer ins Ohio-Tal, von dort nach Indiana und über Kansas und Texas ins heutige Oklahoma. Ihre Geschichte steht symbolhaft für das Schicksal der Ureinwohner Nordamerikas. Siegfried Jahn, bekannt durch sein grundlegendes Werk DIE IROKESEN, hat die legendären Delaware, ihren Aufstieg und ihren unerbittlichen Niedergang in einem fachlich überzeugenden und emotional aufrüttelnden Buch im Detail dokumentiert. Er hat den Lenni Lenape, diesem weitgehend nur aus der populären Literatur bekannten Indianervolk, mit seinem Werk ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Dieses Buch bietet ein umfassendes Bild der frühen Indianerkriege in Nordamerika, sowie der kulturellen und geistigen Grundlagen der Indianervölker, die seit dem 17. Jahrhundert an der Ostküste mit den europäischen Kolonialmächten zu tun hatten. Ihre gewaltsame Verdrängung, der Betrug um ihre Ländereien leitete die große Bewegung der europäischen Siedler nach Westen ein. Siegfried Jahn ist Buchhändler in Leipzig. Er ist seit Jahrzehnten als ausgewiesener Kenner der Waldlandindianer Nordamerikas bekannt. Er hat Geschichte und Kultur der Lenni-Lenape in seinem großangelegten Werk von den Ursprüngen dieses Volkes bis ins 21. Jahrhundert verfolgt und dokumentiert.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Tecumseh Canadensis Lit.

Tecumseh Canadensis Lit. von Friedrichs,  Michael
Der Shawnee Tecumseh ist zwar in Deutschland durch eine Reihe von Jugendbüchern sehr bekannt, jedoch ist die dichte Kette von Überlieferungen in englischer Sprache zur Person von Tecumseh hierzulande kaum zur Kenntnis genommen worden. Dies gilt erst recht für Texte aus Kanada. In dieser grundlegenden Untersuchung wird auf dem Hintergrund von mehr als 300 englischsprachigen Texten aus USA, Kanada und Großbritannien erstmals ein Bild der kanadischen Überlieferung zu Tecumseh gezeichnet. Im Vordergrund stehen dabei literarische Texte. Ergebnis: In Kanada hat sich eine eigene, bisher kaum beachtete "Spezies" herausgebildet, Tecumseh Canadensis Lit.
Aktualisiert: 2019-01-07
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Indianer – Mythen & Legenden

Indianer – Mythen & Legenden von Heeb,  Christian, Jeier,  Thomas
MYTHEN & LEGENDEN... ist eine hochwertige Foto-Bildband-Reihe, aufwändig fotografiert und gestaltet von renommierten Fotografen und Designern - - - Bis zu 190 kunstvolle Bilder auf 128 Seiten - - - Ausführliche Bildunterschriften - - - Übersichtskarte - - - Eine ideale Ergänzung zum klassischen Reisebildband.
Aktualisiert: 2023-03-14
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