Ein Titel aus der beliebten Reihe Mr. Men Little Miss aus England.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Ein Titel aus der beliebten Reihe Mr. Men Little Miss aus England.
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
Aktualisiert: 2023-06-22
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
Aktualisiert: 2023-06-08
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Erstmals werden die beiden letzten, der insgesamt fünf, Studioalben von Gerhard Gundermann in einer limitierten LP-Ausgabe veröffentlicht. Das Ge- und Nachdenken anlässlich seines 25. Todestag stellt hierfür einen würdigen Kontext dar. Die Songs der Alben „Frühstück für immer“ (1995) und „Engel über dem Revier“ (1997) spiegeln in exemplarischer Weise auch die tiefgehenden Zäsuren im Leben des „Baggerfahrer und Rockpoeten“ wider. In diesem Zeitraum muss seine Lausitzer Grube, der „Tagebau Scheibe“, die Förderung einstellen. Gundermann selbst wird zu einem der letzten Bergleute, die erste Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführen. Die Kapsel - hoch oben - im tonnenschweren Bagger war ihm Schreibbüro und Tonstudio zugleich. Vom Führer eines tonnenschweren Baggers zum Umschüler in einer durch Hit Radios lärmenden Tischlerwerkstatt ist ein Weg, dessen Dimension wohl nur diejenigen bemessen können, die ihn so oder ähnlich selbst gegangen sind.
Auf „Frühstück für immer“ (Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreis 1995) sind die Stücke rauer, zorniger, direkter als im eher philosophischen, an Metaphern reichen Vorgänger „Der siebente Samurai“. Das Thema vom großen Abschiednehmen umkreist viele Stücke von „Engel über dem Revier“. Beide Alben enthalten zahlreiche Stücke, die nicht nur unter der stetig wachsenden Gundermann-„Gemeinde“, zu Klassikern geworden und in den Kanon deutschsprachiger Rockmusik eingegangen sind: „Keine Zeit mehr“ (… im Spalier herumzustehen), „Und musst Du weinen“, „Brunhilde“ und „Hier bin ich geboren“ (wo die Kühe mager sind wir das Glück) sind hier stellvertretend genannt. Gundermann fing da an, „wo Springsteen und Ton Steine Scherben vor 10 Jahren aufgehört haben: er erzählt Geschichten vom flachen Land, den badlands“, wie es Frank Junghänel in der Berliner Zeitung Mitte der neunziger Jahre zu beschreiben versuchte.
Zeitgenössische Pressestimmen:
„Das Erlebnis, Anfang des Jahres plötzlich aus der selbstgewählten Rolle fallen und zur eigenen Vergangenheit als Stasi-IM „Grigori“ stehen zu müssen, vor allem aber: der dadurch begründete Verlust von Freunden wie Silly-Sängerin Tamara Danz hat Gerhard Gundermann bitter werden lassen. Es hat ihn jedoch auch auf sich selbst zurückgeworfen. Weg sind die Fabelbilder von Samurais und Drachen, von Räuber und Gendarm. „Frühstück für immer“ spielt in einer schmutzigen, längst leergeräumten Werkhalle und wer zuhört, bekommt Klartext geliefert. Schluß mit dem Versteckspiel. (…) Gundermann, eine Art ostdeutsche Antwort auf den bayrische Outlaw Hans Söllner, muß den Talverweigerer nicht mühsam mimen.“ (Steffen Köhnau in der Mitteldeutschen Zeitung Halle 1995)
„Ein Held sein wollte er nie. Eher Antiheld. Der mit der ,,Grünen Armee", mit Kind und Katze und Frauchens Stullenpaket gegen die Wüstenei im Menschen zieht. Dessen Lieder wie der Staub der Straße sind - erdig, trocken, schwer verdaulich. Von dieser Güte ist auch sein neues, sein viertes Album. „Frühstück für immer“ enthält vierzehn eigenwillige Stücke, die sich zu einer spannungsvollen poetischen Bestandsaufnahme verdichten. Der Titelsong streckt sich über eine Vielzahl von Strophen, der zwölfte Song kommt mit einer Refrainzeile aus: „Es ist Sonntag in Schwarze Pumpe - Pumpe“ Einziges Begleitinstrument: eine Schrotsäge.“ (Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung 1995).
„Keine glatten, gefälligen Allerleutsharmonien, sondern rauher, kratziger Blues vom Werks- und Bruderkrieg: Gundermann zeichnet Stimmungen, Landschaften, Lebens- und Arbeitswelten so genau, als liefe ein Film in ihm ab.“ (Thüringer Allgemeine, Erfurt 1995)
„Der „Engel über dem Revier“ ist nach dem optimistischeren Ton der „Einsamen Spitze“, nach der Abrechnung des „Siebten Samurai“ und den wütenden Klagen über das „Frühstück für immer“ ein trauriger Engel, der sich nicht recht freuen kann über die saubere Luft, durch die er nun an einen anderen Ort fliegen muß. Dennoch ist es auch ein Verwandter des Engels von Walter Benjamin, jenem Walter Benjamin, der Revolutionen nicht für die Lokomotiven, sondern die Notbremsen der Geschichte hielt. Gerhard Gundermann ist einer, der einem, wenn es sein muß, den Griff zur Notbremse leichter macht.“ (Matthias Zwarg, Freie Presse, Chemnitz 1997)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Aktualisiert: 2023-05-26
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Von Rock-Legenden und »Rocker-Rente« – der Interviewband mit den bekanntesten Ostrock-Bands
Ostrock rockt. Auch dreißig Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung begeistern viele Bands aus der DDR die Menschen. Dabei gilt nicht bloß für Die Prinzen, Keimzeit oder Knorkator, dass sie eine Bandgeschichte nach 1990 haben. Auch Urgesteine wie die Puhdys, Karat oder Pankow sind mittlerweile im wiedervereinten Deutschland länger aktiv sind als zuvor in der DDR. Ostrock, das ist nicht lediglich die Musik einer vergangenen Zeit. Es ist ein Teil einer Kultur in Deutschland, die von manchem als besonders wahrgenommen wird, obwohl sie längst Teil dieses Deutschlands ist. Christian Hentschel interviewt die bekanntesten Musiker aus dem Osten. Was ist ihr Erfolgsrezept? Wie sehen sie sich heute? Was hat sich für sie seit 1990 verändert? Wann gibt es die nächste Platte, die nächste Tournee? Wer sind die Kinder von City, Silly und Co.? Gibt es ein Ostrock-Gen, das vererbt wird? Und kann man heute überhaupt noch von Ostrock sprechen? In diesem Band mit 15 Interviews und über 70 Fotos erzählen die Ostrocker ihre Geschichten, stellen in amüsanten Anekdoten Hintergründe dar und geben Einblick in ihr Privatleben.
Claudius Dreilich & Bernd Römer (Karat), Mike Kilian (Rockhaus), Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen), Wolfgang »Paule« Fuchs (Pond), IC Falkenberg, Tina Powileit (Gundermann & Seilschaft), Jörg Stempel (Amiga), Reinhard Tesch (Metropol), Uwe Hassbecker (Silly), Sonny Thet (Bayon), Dieter »Maschine« Birr (Puhdys), Norbert Leisegang (Keimzeit), Thomas »Maschine« Schoppe (Renft), Manuel Schmid (Stern Meißen), Peter Butschke (Pension Volkmann)
»Das vermutlich allerletzte Ostrockbuch« – Fortsetzung nicht ausgeschlossen!
Aktualisiert: 2023-05-17
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Ostrock rockt. Auch mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall begeistern viele Bands aus der DDR die Menschen. Dabei gilt nicht bloß für Die Prinzen, Keimzeit oder Knorkator, dass sie eine Geschichte nach 1990 haben. Auch Urgesteine wie die Puhdys, Karat oder Pankow sind mittlerweile länger im vereinten Deutschland aktiv als zuvor in der DDR. Christian Hentschel interviewt für den reich bebilderten Band die bekanntesten ostdeutschen Musiker. Was ist ihr Erfolgsrezept? Wie sehen sie sich heute? Was hat sich für sie seit 1990 verändert? Wann gibt es die nächste Platte? Wer sind die Kinder von City, Silly und Co.? Und kann man heute überhaupt noch von Ostrock sprechen? Auf »Das vermutlich allerletzte Ostrockbuch« (2020) folgt »Das jetzt wirklich allerletzte Ostrockbuch«.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Aktualisiert: 2023-05-17
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Von Rock-Legenden und »Rocker-Rente« – der Interviewband mit den bekanntesten Ostrock-Bands
Ostrock rockt. Auch dreißig Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung begeistern viele Bands aus der DDR die Menschen. Dabei gilt nicht bloß für Die Prinzen, Keimzeit oder Knorkator, dass sie eine Bandgeschichte nach 1990 haben. Auch Urgesteine wie die Puhdys, Karat oder Pankow sind mittlerweile im wiedervereinten Deutschland länger aktiv sind als zuvor in der DDR. Ostrock, das ist nicht lediglich die Musik einer vergangenen Zeit. Es ist ein Teil einer Kultur in Deutschland, die von manchem als besonders wahrgenommen wird, obwohl sie längst Teil dieses Deutschlands ist. Christian Hentschel interviewt die bekanntesten Musiker aus dem Osten. Was ist ihr Erfolgsrezept? Wie sehen sie sich heute? Was hat sich für sie seit 1990 verändert? Wann gibt es die nächste Platte, die nächste Tournee? Wer sind die Kinder von City, Silly und Co.? Gibt es ein Ostrock-Gen, das vererbt wird? Und kann man heute überhaupt noch von Ostrock sprechen? In diesem Band mit 15 Interviews und über 70 Fotos erzählen die Ostrocker ihre Geschichten, stellen in amüsanten Anekdoten Hintergründe dar und geben Einblick in ihr Privatleben.
Claudius Dreilich & Bernd Römer (Karat), Mike Kilian (Rockhaus), Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen), Wolfgang »Paule« Fuchs (Pond), IC Falkenberg, Tina Powileit (Gundermann & Seilschaft), Jörg Stempel (Amiga), Reinhard Tesch (Metropol), Uwe Hassbecker (Silly), Sonny Thet (Bayon), Dieter »Maschine« Birr (Puhdys), Norbert Leisegang (Keimzeit), Thomas »Maschine« Schoppe (Renft), Manuel Schmid (Stern Meißen), Peter Butschke (Pension Volkmann)
»Das vermutlich allerletzte Ostrockbuch« – Fortsetzung nicht ausgeschlossen!
Aktualisiert: 2023-05-16
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Ostrock rockt. Auch mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall begeistern viele Bands aus der DDR die Menschen. Dabei gilt nicht bloß für Die Prinzen, Keimzeit oder Knorkator, dass sie eine Geschichte nach 1990 haben. Auch Urgesteine wie die Puhdys, Karat oder Pankow sind mittlerweile länger im vereinten Deutschland aktiv als zuvor in der DDR. Christian Hentschel interviewt für den reich bebilderten Band die bekanntesten ostdeutschen Musiker. Was ist ihr Erfolgsrezept? Wie sehen sie sich heute? Was hat sich für sie seit 1990 verändert? Wann gibt es die nächste Platte? Wer sind die Kinder von City, Silly und Co.? Und kann man heute überhaupt noch von Ostrock sprechen? Auf »Das vermutlich allerletzte Ostrockbuch« (2020) folgt »Das jetzt wirklich allerletzte Ostrockbuch«.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Als am 22. Juli 1996 die Nachrichtenagenturen und Radiosender den Tod der Rocksängerin Tamara Danz vermeldeten, wurde zur traurigen Gewissheit, dass nicht eintreten wird, was sie sich in einem der schönsten Silly-Lieder so poetisch von der Seele geschrieben hatte: "Bye-bye, my Love"
"Ich komme wieder, wenn die Wiesen blüh'n"
Eine der wichtigsten Stimmen deutscher Rockmusik war für immer verstummt.
Und sie fehlte fortan, ihrer Band, den vielen Fans, der Musikszene. Kein Livekonzert mehr, in dem Tamara Danz mit ihrer unvergleichlichen Rockröhre einem Vulkanausbruch gleich "Die wilde Mathilde" oder den "Panther im Sprung" gab, gleich danach die Emotionen der Zuhörer*innen mit Balladen rührte, die im Repertoire der Rock-Ikone
und ihrer Band Silly immer etwas Besonderes waren.
1978 gründete Tamara mit gleichgesinnten Musikern zunächst Familie Silly, die ab 1982 nur noch Silly hieß. Von nun an stürmten sie unaufhaltsam den deutschsprachigen Rock-Olymp, mit Songs und LPs, heute als "Kult" und "Klassiker" bezeichnet, Tamara
Danz mit Silly zur "Rock-Legende" stilisiert. Sämtliche ihrer Platten der 1980er Jahre
wurden von den Jugendmedien der DDR als "Rock-Album des Jahres" gefeiert: Mont Klamott, Liebeswalzer, Bataillon d'Amour, Februar.
Tamara liebte Blumen, zumal Sonnenblumen, die von Freunden und Fans immer frisch auf ihr Grab in Münchehofe bei Berlin gelegt werden. Zum 25. Todestag von Tamara Danz erscheint dieses Buch als Hommage an eine einzigartige Künstlerin.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Als am 22. Juli 1996 die Nachrichtenagenturen und Radiosender den Tod der Rocksängerin Tamara Danz vermeldeten, wurde zur traurigen Gewissheit, dass nicht eintreten wird, was sie sich in einem der schönsten Silly-Lieder so poetisch von der Seele geschrieben hatte: "Bye-bye, my Love"
"Ich komme wieder, wenn die Wiesen blüh'n"
Eine der wichtigsten Stimmen deutscher Rockmusik war für immer verstummt.
Und sie fehlte fortan, ihrer Band, den vielen Fans, der Musikszene. Kein Livekonzert mehr, in dem Tamara Danz mit ihrer unvergleichlichen Rockröhre einem Vulkanausbruch gleich "Die wilde Mathilde" oder den "Panther im Sprung" gab, gleich danach die Emotionen der Zuhörer*innen mit Balladen rührte, die im Repertoire der Rock-Ikone
und ihrer Band Silly immer etwas Besonderes waren.
1978 gründete Tamara mit gleichgesinnten Musikern zunächst Familie Silly, die ab 1982 nur noch Silly hieß. Von nun an stürmten sie unaufhaltsam den deutschsprachigen Rock-Olymp, mit Songs und LPs, heute als "Kult" und "Klassiker" bezeichnet, Tamara
Danz mit Silly zur "Rock-Legende" stilisiert. Sämtliche ihrer Platten der 1980er Jahre
wurden von den Jugendmedien der DDR als "Rock-Album des Jahres" gefeiert: Mont Klamott, Liebeswalzer, Bataillon d'Amour, Februar.
Tamara liebte Blumen, zumal Sonnenblumen, die von Freunden und Fans immer frisch auf ihr Grab in Münchehofe bei Berlin gelegt werden. Zum 25. Todestag von Tamara Danz erscheint dieses Buch als Hommage an eine einzigartige Künstlerin.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ein Künstler sucht seine Mitte. Zwischen Kopf- und Lendenbereich findet der Musiker sein Herz und begibt sich mit ihm ins Zwiegespräch. Dank der Aufmerksamkeit beginnt es zu wachsen. Er befreit sich von kopfgesteuerten Korsetten und gibt sich der Liebe hin. Die beiden parlieren über das Leben als "freischaffender Überlebenskünstler" mit all seinen Höhen und Tiefen. Herz oder Zahl? Ist materieller Besitz überhaupt von irgendeiner Bedeutung? Ist seelisches Ungleichgewicht Voraussetzung für künstlerischen Erfolg? Ab wann ist eine psychische Abweichung noch Ausdruck von Individualität oder schon eine Krankheit? Bis zu welchem Alter ist ein unbeschwertes Hippie-Dasein eigentlich durchzuhalten? Wie schaffen es Musiker, ohne Konzerte und Auftritte nicht in eine Art postkoitale Depression abzugleiten? Was macht die Corona-Krise mit Künstlern und Publikum? Diese herzerfrischenden und herzgesteuerten philosophischen und zeitdokumentarischen Betrachtungen eines optimistischen Träumers kämen nicht von Dirk Zöllner, wenn es darin nicht zuallererst um Musik und Musiker ginge. Und all seine tönenden Bekannten und Verwandten aus zumeist ostdeutschen Landen, als da wären Die Puhdys, Silly, Angelika Mann, André Herzberg, Dirk Michaelis, Julia Neigel und viele mehr. Ihnen allen wird Platz gemacht: in seinem Herzen, das mindestens so groß ist wie ein Alt-Köpenicker Eisbein.
Aktualisiert: 2023-05-10
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