Schauderhafte Erinnerungen

Schauderhafte Erinnerungen von Chabre,  Pavel, Katzová,  Edita, Wiehn,  Erhard Roy
Aus dem Vorwort von Pavel Chabr Edita Katzovás Überlebenserinnnerungen Die Autorin dieser Erinnerungen lebte seit 2008 im Altenheim der Prager jüdischen Gemeinde, im sog. Hagibor. Gut aufgehoben. Dort ist sie am 25. Juli 2020 im Alter von 104 Jahren verstorben. Ein kurzer Nachruf mit Foto erschien danach mit ganz wenigen Informationen in der Prager jüdischen "Gemeindezeitung" ("Obecní noviny"). Darin war jedoch angemerkt, sie habe Erinnerungen in deutscher Sprache hinterlassen, was zur Idee führte, diese in die Reihe Schoáh und Judaica von Prof. Erhard Roy Wiehn (Konstanz) aufzunehmen. Der Redakteur der Gemeindezeitung, Petr Balajka, stellte bereitwillig einen Scan des Textes der Erinnerungen zur Verfügung und vermittelte auch den Kontakt zu Marie Blaschke, einer langjährigen Freundin des Ehepaars Katz. Aus Editas Erinnerungen erfahren wir nichts über die Zeit vor der deutschen Besetzung von Böhmen und Mähren und seltsamerweise auch keine Namen, nicht einmal von ihren Eltern und von ihrem vermutlich in Auschwitz-Birkenau ermordeten ersten Mann. Ihr Bericht endet in Schweden nach der Befreiung (S. 67). Was vor und nach dem Krieg war und die Namen und Schicksale der einzelnen Mitglieder der Familie während der Naziherrschaft kommen daher aus anderen Quellen, nämlich teils vom Ehepaar Blaschke (Deutschland), teils von einer anderen langjährigen Freundin, Ludmila Štěrbová Ph.D. (Prag), und darauf aufbauend aus dem Theresienstädter Gedenkbuch. Im Anhang dieses Buches befindet sich eine Kurzdarstellung dazu (S. 80 ff.). Gemäß dem Wunsch von Edita Katzová werden ihre Erinnerungen erst posthum veröffentlicht. Wie wir von Ludmila Štěrbová wissen, wurde der Text bereits im Sommer 1945 in Schweden in tschechischer Sprache niedergeschrieben. …
Aktualisiert: 2021-04-22
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Mein unruhiges Leben

Mein unruhiges Leben von Murlakow,  David, Wiehn,  Erhard Roy
David Murlakow wurde 1924 in Meran/Südtirol (Italien) geboren; als er zwei Jahre alt war verzog seine Familie aus beruflichen Gründen des Vaters ins polnische Borislaw (ukrainisch: Boryslaw), eine Mittelstadt von heute etwas mehr als 38.000 Einwohnern südlich von Lwiw, hatte damals nur etwa 30.000 Einwohner, darunter ca. 15.000 Juden. Der Vater betrieb eine Fabrik für Reservetanks und Dampfkessel, denn ihre Stadt lag inmitten eines bedeutenden Erdölfördergebietes. David hatte zwei Brüder, Josef und Elias, sowie zwei Schwestern Sara und Klara, und er erinnert sich an eine frohe Kindheit. Mit den deutschen Nachbarn lebte man in bestem Einvernehmen, die beiden Mütter waren befreundet, die Familien verbrachten jahrelang gemeinsame Sommerferien. … Diese friedliche als unverlierbar empfundene Welt war ganz plötzlich untergegangen, als die Russen mit der Roten Armee in Ostpolen und auch in Borislaw einmarschierten: "Die harte Gangart" der Sowjetmacht hatte den Menschen "eine sehr rigide Lebensführung aufgezwungen; nichts verlief mehr ohne Kontrolle und zugleich unter steter Bedrohung einer massiven Bestrafung", im schlimmsten Fall die De-portation nach Sibirien. "Für uns Jugendliche am Gymnasium von Borislaw war es anfangs besonders schwierig: der gesamte Unterricht fand nur noch in russischer Sprache statt." … Zum Glück konnte David noch das Gymnasium mit dem Abitur abschließen. Mit Beginn des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjet-union am 22. Juni 1941 hatte eine neue schreckliche Zeit begonnen. Jetzt wurden die sogenannten Reichdeutschen "Heim ins Reich" beordert, darunter auch die Nachbarn samt Trudi, für David ein besonderer Schmerz. – Was dann kam übertraf alles, was man sich bis dahin vor-stellen konnte: "Seit Anbeginn wurde gemordet, deportiert und den Juden auf die schlimmste Weise das Leben zur Hölle gemacht". … "In unserer Stadt wurde der dosierte Terror folgendermaßen durchgeführt: Zuerst wurden die jüdischen Bürger gezwungen , weiße Armbinden mit einem aufgemalten oder eingestickten Davidstern (Originalname der Nazis: 'Judenstern') zu tragen: Danach wurde alle, die an Hauptstraßen wohnten, in kleine Gassen vertrieben, wo sie mit anderen Familien in erbärmliche und oftmals viel zu enge Wohnungen ein-quartiert wurden." Dann mussten alle Wertsachen abgeliefert werden. Männer wurden im harten Straßen- und Brückenbau eingesetzt. …
Aktualisiert: 2021-02-04
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Ständig in Angst gelebt

Ständig in Angst gelebt von Brügmann,  Uwe, Wiehn,  Erhard Roy
Mit Angst und Mut tapfer überlebt Else Büchler (geb. Cahn) aus Buchau am Federsee war die einzige Jüdin, die durch ihren persönlichen Mut und nicht zuletzt auch durch den Mut ihres "arischen" Mannes Ludwig Büchler in einer vom NS-Regime sogenannten "privilegierten Mischehe" nicht nur vor der weitgehend tödlich endenden Deportation der Konstanzer Jüdinnen und Juden am 22. Oktober 1940 bewahrt blieb, 1942 in Konstanz außergewöhnlich mutig sogar eine Tochter zur Welt brachte und vor allem die NS-Zeit in Konstanz überlebte. Dieses bisher unveröffentlichte Gespräch aus dem Jahr 1988 gehört zu einer Serie von Interviews, die ich in den folgenden drei Bänden veröffentlicht habe und stellt gewissermaßen deren Schlusspunkt dar: (1) Erhard Roy Wiehn (Hg.), Jüdische Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am Bodensee im 20. Jahrhundert – Gespräche in Israel, Konstanz und Kreuzlingen. Konstanz 2012; (2) derselbe (Hg.), Überall nicht zu Hause – Jüdische Schicksale im 20. Jahr-hundert mit Überlebenden in Konstanz. Konstanz 2012; (3) ders. (Hg.), Nirgends gern gesehen – Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert. Gespräche mit Überlebenden in Konstanz und in der Schweiz. Konstanz 2015 (weitere Literatur hier S. 46 ff.). Dieses einzigartige Gespräch mit Else Büchler zeigt, dass es in ganz ausnahmsweisen Fällen zwar mit dauernder Angst, aber mit noch mehr Mut einer Jüdin möglich war, dem NS-Regime zu trotzen und die ständigen lebensbedrohlichen Gefahren zu überleben. Dieses Gespräch zeigt jedoch auch, wie bösartig und gehässig NS-Nachbarn, Arbeitskollegen und Vorgesetzte sein konnten, dass es aber auch hilfsbereite Nachbarn, einen verlässlichen Metzger, eine standhafte Putzfrau, einen treuen Frauenarzt, liebenswürdige Krankenschwestern und einfallsreiche paradiesler Gemüsebauern gab, die sich eine erstaunlich mutige Menschlichkeit gegenüber einer bedrohten und verfolgten Jüdin bewahrt hatten. Ihnen zu Ehren und als Mahnung in einer Zeit neuer alter antijüdischer Umtriebe in Deutschland und Europa publizieren wir diese kleine Schrift gerade jetzt.
Aktualisiert: 2020-03-17
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22 Gedichte zu Ich bin ein Stern

22 Gedichte zu Ich bin ein Stern von Auerbacher,  Inge, Bruckner,  Susanne, Meller,  Andrea
Inge Auerbacher und ihre Eltern konnten in den drei Jahren im Lager Theresienstadt nicht auf ein Überleben hoffen. Ständig fuhren Transporte von dort nach Auschwitz. So verlor Inge hier auch ihre beste Freundin Ruth, von der sie sich nicht trennen wollte. Inge blieben nur Tränen und Sehnsucht und der Blick auf leidende und verzweifelte Menschen. Ihre diese Zeit beleuchtenden 22 Gedichte wurden bei Penguin Group 1986 in der amerikanischen Erstausgabe von "I AM A STAR" in englischer Sprache veröffentlicht, aber für die deutsche Ausgabe von.ICH BIN EIN STERN" 1990 im Beltz-Verlag nicht übersetzt. Nun erscheinen sie in dieser vom Deutsch-Israelischen Arbeitskreis Südlicher Oberrhein herausgegebenen Broschüre und schildern auf eigene Weise Inges Erleben und Empfinden im Lager. Die erschütternden Erfahrungen aus einer von Drohungen, Furcht und Hass geprägten Zeit sind in einfacher Sprache eingefangen und lassen uns erschrecken und mitfühlen. Inge hatte das große Glück, immer ihre Eltern bei sich zu haben, die sich nicht von Angst und Verzweiflung ihre Hoffnung nehmen ließen. So überlebte Inge Theresienstadt mit ihrer geliebten Puppe als eines von ganz wenigen Kindern. In Amerika widmete sie nach langer Krankheit und Berufsausbildung ihr ganzes Leben dem Ziel, überall in der Welt für Toleranz, Frieden und Versöhnung zu werben. Überall erzählt sie bis heute ihre Geschichte und beantwortet unzählige Fragen. Sie lässt den Mut nicht sinken und bringt allen Menschen Vertrauen und Freundschaft entgegen. Die nun auch in deutsch veröffentlichten Gedichte lassen Inges Erleben im Lager in Ergänzung zu ihrem Buch "ICH BIN EIN STERN" tiefer begreifen. Ettenheim, im Dezember 2014 Susanne Bruckner, Deutsch-Israelischer Arbeitskreis
Aktualisiert: 2023-03-23
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Im Schatten der Vernichtung

Im Schatten der Vernichtung von Govrin,  Yosef, Strompf,  Klara, Wiehn,  Erhard Roy
Aus der Sicht eines Kindes und Jugendlichen Ich war 13, als Soldaten der Roten Armee am 20. März 1944 das Ghetto von Mogilew in Transnistrien befreiten – ein Gebiet zwischen den Flüssen Dnjestr und Bug in der südwestlichen Ukraine –, das sich entsprechend der von Nazi-Deutschland und dem faschistischen Rumänien im August 1941 unterzeichneten Absichtserklärung (Tighina-Abkommen) unter rumänischer Besatzungsverwaltung befand. Wir wurden im Herbst 1941 unter brutalen Umständen nach Transnistrien deportiert, kurz nachdem rumänische Truppen in Bessarabien und in der Nord-Bukowina Zehntausende Juden auf Befehl des faschistischen Diktators Ion Antonescu niedergemetzelt hatten. Unter den Überlebenden des Blutbads, die nach Transnistrien verbracht wurden, waren Juden aus der Süd-Bukowina und aus der Gegend von Dorohoi, die integrale Teile des rumänischen Hoheitsgebietes waren. Die Juden aus diesen beiden Distrikten wie auch die überlebenden Juden aus Bessarabien und der Nord-Bukowina, wurden in Ghettos und Vernichtungslager nach Transnistrien deportiert, während die angreifenden Armeen Deutschlands und Rumäniens tief in das Territorium der Sowjetunion vordrangen. Während dieser Todesmärsche in Transnistrien wurde mein Vater getötet, und auch viele Mitglieder meiner Familie, die in Edinetz und Umgebung lebten, sind ums Leben gekommen. Die Gesamtzahl der Juden in Bessarabien und der Bukowina, die im Holocaust zu Tode kamen, wird auf etwa 300.000 geschätzt. Nur 50.000 von 120.000 Juden, die von den rumänischen Behörden nach Transnistrien deportiert wurden, waren am Tag der Befreiung im März 1944 noch am Leben. Meine Mutter, zwei ihrer Schwestern und ich gehörten wie durch ein Wunder zu diesen Überlebenden. Ich war 16, als meine Mutter und ich als illegale Immigranten die Küste von Eretz Israel (Land Israel) erreichten. Wir fuhren auf einem Frachter namens Knesset Israel mit 3.800 illegalen Einwanderern an Bord. Als wir den Hafen von Haifa erreichten, wurde unser Schiff von Marinesoldaten der British Navy gestürmt, die uns nach einem Kampf Mann gegen Mann zwangen, unseren Frachter zu verlassen und auf drei britische Zerstörer umzusteigen, die uns in ein Internierungslager auf Zypern brachten. Nach elf Monaten Gefangenschaft auf Zypern (damals war ich schon fast 17) wurde uns erlaubt – diesmal schon legal –, nach Eretz Israel einzuwandern, und zwar im Rahmen der monatlichen Quoten-Erlaubnis von 750 Einwanderern, die die britischen Behörden für die Lagerhäftlinge in Zypern ausstellten. Das war im Oktober 1947, etwa sechs Wochen bevor die UN-Generalversammlung die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschloß. Die britischen Behörden hielten uns noch weitere zwei Monate im Internierungslager Atlit bei Haifa hinter Stacheldraht unter strenger militärischer Bewachung fest. Im Dezember 1947 wurden wir bedingungslos freigelassen und waren endlich wieder freie Menschen. Mit dem starken Drang, in die israelische Gesellschaft integriert zu werden, und zwar in allen wichtigen Bereichen und in kürzester Zeit, bemühte ich mich, meinen gymnasialen Abschluß zu erreichen – während ich gleichzeitig für meinen Lebensunterhalt arbeiten mußte. Während der langen Jahre meines Universitätsstudiums (B.A., M.A. und Ph.D.) und angesichts der vielen Aufgaben, die ich während meiner 42 Jahre im diplomatischen Dienst des Staates Israel übernahm, wurden die Erinnerungen an die schrecklichste Zeit meines Lebens im Schatten des Todes in Transnistrien bewußt oder unbewußt beiseite geschoben, aber niemals vergessen. Eine mündliche Zeugenaussage machte ich im Januar/Februar 1993 für die Abteilung Beweismaterial des Yad Vashem Memorial Instituts in Jerusalem in Form eines Video-Interviews. Diese damalige Aussage diente als Grundlage für die folgenden Kapitel meiner Erinnerungen. Sie werden hier beschrieben aus der Sicht eines Kindes und eines heranwachsenden Jugendlichen, eines Holocaust-Überlebenden, wie sie in meinem Gedächtnis eingeprägt sind. Hie und da werden die Erinnerungen auf dem historischen Hintergrund meines Elternhauses und der Stadt Edinetz dargestellt, wo ich meine Kindheit vor dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges verbrachte. Eine Kurzfassung dieser Erinnerungen wurde im November 1997 in Yalkut Moreshet12 veröffentlicht. Im vorliegenden Buch habe ich den Umfang der Schilderung etwas ausgeweitet und schrieb zusätzlich ein neues Kapitel über meine illegale Einwanderung nach Eretz Israel, die etwas mehr als ein Jahr dauerte. Möge dieser Augenzeugenbericht als Kerze der Erinnerung dienen für die Opfer des Holocaust in Bessarabien und der Bukowina, aber auch für alle anderen Opfer der Schoáh, die zu unserem großen Schmerz nicht überlebten und den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland und die Wiedergeburt des Staates Israel nicht erlebten. Yosef Govrin, Jerusalem 2007
Aktualisiert: 2021-09-19
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Bunkerblätter

Bunkerblätter von Fischer,  Avri, Fischer,  Desider David, Strompf,  Klara, Wiehn,  Erhard Roy
Aus dem Nachwort von Klara Strompf Bunkerblätter-Tagebuch-Textarbeit als Lebenserfahrung … Plötzlich sah ich den Autor Dr. David Fischer vor mir, wie er in der klirrenden Kälte mit seinen vier "Budengenossen" im Hüttenversteck sitzt, mit Frostbeulen an den Fingern, mit Bandagen und Handschuhen (vgl. S. 50 f., 250, 252, 254 f. 323, etc.), wie er versucht, die Zeilen einzuhalten, verständlich und möglichst lesbar zu schreiben. In diesem Moment wusste ich: Wir müssen dieses Manuskript retten, das ja Überlebensschicksale enthält, unter kaum vorstellbaren physischen und psychischen Bedingungen geschrieben, vor allem unter der ständigen Bedrohung, entdeckt zu werden, was unweigerlich den Tod aller Hüttenbewohner bedeutet hätte. Als ich anfangs dachte, dass meine Sprachkenntnisse bei dieser Arbeit nicht gefordert würden, hatte ich mich gründlich geirrt. Dr. Fischer kommt und geht zwischen den Sprachen (dazu S. 368) wie kaum ein anderer, ein richtiger Europäer: Er denkt häufig ungarisch (deswegen konnte ich seinen Gedanken, seinem Humor, seinen Redewendungen immer sehr gut folgen, denn Ungarisch ist meine Muttersprache!), er schreibt österreichisches Deutsch, zwischendurch zitiert er aber ohne weiteres Lateinisch, Französisch, Englisch, Hebräisch, Slowakisch, alles kreuz und quer aus großen Mengen literarischer und wissenschaftlicher Werke. Er erklärt uns das Marxsche "Kapital", den Sinn des Sozialismus, kommentiert mit seinen eigenen sozialphilosophischen Gedanken. Dann zitiert er aus der Bibel, beschäftigt sich intensiv mit dem 1. Buch Mose, aber auch mit chinesischer und arabischer Kultur, mit den spanischen, portugiesischen und britischen Kolonialreichen, mit Kriegen und Revolutionen. Er spielt vor unseren Augen fast wie ein Jongleur mit der Entwicklung der Menschheit und mit der ganzen Weltgeschichte, er zieht Parallelen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, diskutiert Einsichten, die heute genau so aktuell sind wie vor 2000 oder 3000 Jahren. Die Menschen nämlich, die Geschichte "machen", sind immer Menschen mit den gleichen Tugenden und Lastern und geblieben; z. B. ein Diktator war und ist immer ein Diktator mit den gleichen abstoßenden herrschsüchtigen Attitüden. Im Zusammenhang seiner sozialistischen Einstellung – trotz seines bürgerlichen Gesellschaftsstandes – habe ich schon bald geahnt, dass er im Hüttenversteck nur ein winzig kleines Licht der Hoffnung suchte, das er in der erhofften Stärke der Sowjetunion, in der Roten Armee fand, die der bösen Realität der Schoah eine Ende setzen und die Nazi-Verbrecher vernichten würde, damit danach eine gerechtere Welt aufgebaut werden könnte (tatsächlich wurde Bratislava von der sowjetischen Armee im April 1945 befreit). …
Aktualisiert: 2023-01-05
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Chava heißt Leben

Chava heißt Leben von Felsch,  Dorit, Wiehn,  Erhard Roy
Ein Jahr, nachdem ich die ersten ausführlichen Gespräche zu diesem Thema mit ihr geführt hatte, habe ich sie wieder einmal besucht. Ich sagte ihr, ich hätte noch ein paar Nachfragen zu ihren Erzählungen, die ich ihr gerne stellen würde, falls sie sich dazu in der Lage fühle. Nicht jetzt, antwortete sie, aber irgendwann später. Und dann rief sie mich einige Tage später zu sich in ihr Schlafzimmer, als sie sich zu ihrem täglichen Mittagsschlaf hingelegt hatte. Ich solle mich auf ihre Bettkante setzen und dann könne ich ihr die Fragen stellen, von denen ich gesprochen hätte. Ich sagte, ich wolle sie aber nicht um ihren Mittagsschlaf bringen. Und da erzählte Chava mir, dass sie seit vielen Jahren nicht mehr schläft. Dass sie sich zwar jeden Mittag hinlegt und die Augen eine Weile schließt, dass es ihr aber unmöglich ist zu schlafen. Auch nachts findet sie nur mit Hilfe starker Tabletten für zwei oder drei Stunden Schlaf. Sie sei deshalb auch bei verschiedenen Ärzten gewesen, die aber die Ursachen der Schlafstörung nicht finden konnten. Dann habe man ihr angeboten, in einer Klinik unter Beobachtung zu schlafen, vielleicht würde das zu einer Diagnose verhelfen. Chava hat abgelehnt. Dann liegt sie lieber in ihrem eigenen Bett, sagt sie. Denn in Wahrheit wisse sie doch, dass ihre Schlaflosigkeit keine organische Ursache hat. Sie weiß, warum sie nicht schläft. Nach all dem, was sie erlebt hat, der Verfolgung, dem Verlust ihrer ganzen Familie und der ganzen ihr bekannten Welt als Dreizehnjährige, nach all den Kriegen, die noch folgten, in denen sie um ihren Mann, ihre Kinder, ihre Enkel bangte, da hat sie keinen Schlaf mehr. Es ist Chavas Geschichte, die auf den folgenden Seiten erzählt wird – vor allem anhand der Briefe, die Chava von ihrer Familie aus Deutschland erhielt, und zahlreicher Interviews und Gespräche mit ihr. Es ist die Geschichte eines Lebens, das Teil hatte an der größten Tragödie des vergangenen Jahrhunderts, der Schoah, und zugleich an dem Wunder der Neuerstehung des Staates Israel, in dem das aus Deutschland vertriebene Mädchen Eva als Chava eine neue Heimat fand und eine neue Familie gründete.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Eine Sehnder Jüdin kommt zurück

Eine Sehnder Jüdin kommt zurück von Seiffert,  Hans-Hermann
Gerda Rose wurde in Sehnde, im Haus ihrer Eltern geboren. Die Familie Rose betrieb ein Geschäft in der Mittelstraße und war – genauso wie die anderen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger- vermeintlich in Sehnde integriert. Bis zu der Zeit, in der die ganz "normalen" Männer und Frauen von nebenan – auch hier in Sehnde - ihre Menschlichkeit, ihr Gewissen und ihre Moral verloren, verraten und verkauft haben. Die Erinnerung an den Holocaust bleibt eine Sache aller Bürgerinnen und Bürger. Er gehört auch zur Geschichte unserer Stadt, in der wir regelmäßig an Häusern vorbeigehen, aus denen Juden deportiert und der zielgerichteten Vernichtung zugeführt wurden. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog mahnte vor einigen Jahren „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ Ich bedanke mich bei Frau Gerda Wasserman für den Mut über ihr Schicksal zu berichten und ich bedanke mich bei Herrn Hans-Hermann Seiffert für die Arbeit und dieses Buch, welches uns helfen kann nicht zu vergessen.
Aktualisiert: 2020-03-17
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Ein Leben im 20. Jahrhundert

Ein Leben im 20. Jahrhundert von Gerson,  Manfred, Wiehn,  Erhard R
Jüdischer Pioniergeist Manfred Mosche Gersons "Leben im 20. Jahrhundert" war ein jüdisches Pionierleben von erstaunlichem Format. Eigenwillig suchte er sich seinen Weg von Posen/Westpreußen über Berlin durch die sein Leben bestimmende Israelitische Gartenbauschule Ahlem bei Hannover, durch Gartenbaupraxis in Deutschland und Amerika, durch Rückkehr nach Deutschland und einen ersten Besuch im Heiligen Land, durch Erfahrungen in Hitler-Deutschland und Lettland, bis er endlich und endgültig mit seiner Pionierarbeit in Israel beginnen konnte, um schließlich gegen Hitler in Nordafrika und Italien zu kämpfen, die Gründung des Staates Israel zu erleben und sich dem weiteren Siedlungsaufbau zu widmen. Er wurde ein exzellenter Fachmann, doch hatte er stets mehr im Kopf als Fachwissen und selbst in Amerika Goethes "Faust" in der Tasche. Früh war in ihm das Ziel gereift, jüdische Jugend in die Landwirtschaft zu ziehen und für das Aufbauwerk in Erez Israel vorzubereiten, durchaus ohne Zionist zu sein. Das Land selbst hat ihn tief ergriffen: "Lange noch lag ich wach, horchte in die Stille: der erste Tag, die erste Nacht im Land der Väter!" Doch in den dreißiger Jahren schon: "Bei der Fahrt durch Nablus sahen wir drohende Gesichter; Kinder warfen Steine Richtung Auto." Dennoch: "Hier waren Lebensaufgaben, die dem Leben Inhalt geben konnten wie nirgendwo auf der Welt!" Dann auch dort die Bedrohung durch Hitler-Deutschland: "Die Front war weit entfernt bei Tobruk. Wenn die Deutschen bis hierher kämen - es war einfach nicht auszudenken!" Nach dem Krieg die traurige Wahrheit: "Ich wollte es lange nicht wahr haben, es schien mir so äußerst unmöglich, aber mehr und mehr häuften sich die Beweise, dass auch meine Familie das Schicksal ereilt hatte; fast alle waren in Auschwitz umgekommen: der alte Vater, ein als Staatsbeamter pensionierter Volksschullehrer und dazu schwe rverwundeter Kriegsfreiwilliger aus dem Ersten Weltkrieg in der deutschen Armee! Es war unvorstellbar! Dazu meine älteste Schwester, die Fotografin; mein zweiter Bruder, der Landwirt, mit Frau und zwei kleinen Töchtern, 9 und 11 Jahre alt! Selbst Kinder konnte man abschlachten! Die zweite Schwester, lebenslustig, Blumenbinderin, jung verheiratet, mit ihrem Säugling! Sodann fast alle Geschwister von Vaters und Mutters Seite, die Onkel und Tanten mit ihren Kindern, soweit sie nicht rechtzeitig ins Ausland entkommen waren. Es war zu grausig, um es sich vorzustellen. Nur mein ältester Bruder, der Ingenieur, war am Leben geblieben; die Familie seiner christlichen Frau hatte dafür gesorgt, dass er verborgen blieb. Und meine jüngste Schwester war noch rechtzeitig zu uns nach Israel gekommen." Umso mehr engagierte er sich nun im Aufbau des Landes: ". ein großes Siedlungswerk, wie es selten in irgendeinem Lande und zu irgendeiner Zeit durchgeführt wurde.
Aktualisiert: 2020-03-18
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Schoáh in Riga

Schoáh in Riga von Haumann,  Heiko, Nudelman,  Katja, Scheinker,  Arkadius, Wiehn,  Erhard Roy
Aus dem Vorwort von Katja Nudelman: Ein Zeugnis des Schreckens und des Optimismus: Auf einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen Lager Gurs (Frankreich), wohin im Oktober 1940 zahlreiche Juden aus Baden und der Saarpfalz deportiert worden waren, fragte ich Herrn Scheinker, ob er seine Erinnerungen an die Zeit im Rigaer Ghetto aufgeschrieben habe. In diesem Gespräch stellte sich heraus, daß er schon lange die Idee hatte, Zeugnis von seine ermordeten Familie, von seinen Freunden und Verwandten, von seiner geliebten Stadt Riga und von dem Land abzulegen, das er verlassen mußte. Da ich mich in der Lage sah, diese Erinnerungen aufzuschreiben, kamen wir überein, uns nach der Rückkehr nach Deutschland zu treffen. Am 4. Januar 2006 begann die Arbeit. Unser Ziel war es nicht, einen schön strukturierten "Roman" zu schreiben, sondern einen historischen Bericht über jene schreckliche Zeit. Herr Scheinker diktierte mir seine Erinnerungen und Gedanken, und ich schrieb sie in den Computer. Er versuchte dabei, die Geschichte seiner im Holocaust umgekommenen Familie aus der Sicht eines damals 19- bis 20-jährigen Jungen und zugleich aus der des heute schon einige Jahre älteren Mannes darzustellen. Das Buch ist nicht nur ein Zeugnis der Schrecken jener Zeit zwischen 1939 und 1945, sondern auch ein Beispiel dafür, daß es selbst in schlimmsten Situationen manchmal gute Menschen gibt, die zu Hilfe kommen. Für mich ist dieses Buch ein Beispiel für die Stärke und den Optimismus von Menschen, die selbst in schwierigsten Momenten ihres Lebens die Kraft zum Lachen hatten.
Aktualisiert: 2021-05-24
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Wie hat das geschehen können

Wie hat das geschehen können von Ottenheimer,  Fritz, Wiehn,  Erhard R
Die menschlichen Komponenten In den dreißig er Jahren hatte fast jeder Deutsche einen jüdischen Freund, den er liebte, oder wenigstens einen jüdischen Bekannten, den er respektierte. Trotzdem lernten Deutsche, 'die Juden' zu hassen und zu fürchten, 'die Rasse', 'das Judentum', die anderen, ihm unbekannten Juden. Die Propaganda erklärte den Deutschen, daß ihre eigenen jüdischen Bekannten eine Ausnahme darstellten, die 'anderen' Juden jedoch Feinde seien. Wie leichtgläubig das Volk diese 'Erklärung' annahm! Wie hat das geschehen können? Dieses Buch schildert mein Leben sowie das Leben zahlreicher Mitmenschen. Ganz ohne Weltgeschichte geht das aber nicht, denn die historischen Ereignisse der Zeit haben mein Leben wie alle Leben unvermeidlich in gewisse Richtungen gelenkt. Es sind jedoch die menschlichen Komponenten, welche besonders beachtet und bewahrt werden sollten. Ich hatte diese Schrift zunächst für Familie und Freunde in englischer Sprache verfaßt. Die deutsche Ausgabe entstand in Zusammenarbeit mit meinen guten Freunden Claus Gaul (Berlin) und Professor Roy Wiehn (Konstanz), denen ich dafür sehr dankbar bin. Nicht zuletzt freut es mich, daß das Buch in Konstanz erscheint; obwohl ich vor vielen Jahren von und aus Deutschland ausgestoßen wurde, blieb doch 'ä Stückle' alter Heimatstadt in mir. Pittsburgh, im August 1996
Aktualisiert: 2020-03-17
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Ghetto Schanghai

Ghetto Schanghai von Rubin,  Evelyn P, Wiehn,  Erhard R
Von Breslau nach Schanghai Jahre 1939 gab es in Breslau noch ca. 10.300 Juden; ab September 1941 wurden sie aus ihren Häusern vertrieben und in sogenannten "Judenhäusern" konzentriert, um später nach Auschwitz deportiert zu werden, ab April 1942 auch nach Sobibor, Riga und Theresienstadt. Zwischen November 1941 und April 1944 gingen 15 Transporte in die Todeslager, für die meisten Opfer eine Reise ohne Wiederkehr. Die jüdische Bevölkerung in Schanghai stieg von ca. 700 Menschen vor dem Ersten Weltkrieg auf ca. 18.000 (evtl. sogar 25.000) bis Anfang der vierziger Jahre, vor aIlem durch Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern. VieIleicht liegt in der chinesischen Tradition der Toleranz ein wichtiger Grund, warum während der NS-Zeit so viele jüdische Menschen in Schanghai überleben konnten, obwohl diese Stadt bereits 1932 von den Japanern eingenommen, wieder verlassen und seit Sommer 1937 bis Kriegsende von Japan besetzt und auch der judenfeindliche deutsche NS-Staat dort präsent war.
Aktualisiert: 2019-12-11
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Als Kinder Auschwitz entkommen

Als Kinder Auschwitz entkommen von Wicki-Schwarzschild,  Hannelore, Wicki-Schwarzschild,  Margot, Wiehn,  Erhard Roy
Aus dem Vorwort von Margot Wicki-Schwarzschild Schweigen statt reden? Bei allem Verständnis und aller Sympathie für uns Überlebende des Holocaust, die ich immer wieder von Freunden und Bekannten zu spüren bekomme, treffe ich auch Menschen, die unausgesprochene oder frei geäußerte Einwände bringen: "Ist nicht genug darüber berichtet worden?" – "Kann man das Geschehen vor mehr als 70 Jahren nicht endlich ad acta legen?" – "Wird man nicht überfüttert mit längst bekannten Tatsachen?" – "Könnte man nicht einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen?" Ich nehme diese Bedenken durchaus ernst und kann sie verstehen. Sollten wir wirklich besser schweigen statt reden? Sollten wir aufhören, die Menschen an die grauenvollen Zeiten der Schoáh zu erinnern? Es einfach sein lassen und zur Tagesordnung übergehen? Aber dann vernehme ich in den Medien Nachrichten von den Neonazis und Revisionisten im Allgemeinen und von der PNOS (Partei National Orientierter Schweizer) im Speziellen. Sie leugnen den Holocaust und die Massenvernichtung der Juden während des Zweiten Weltkriegs, obwohl es kaum etwas gibt, das so gut dokumentiert ist wie der Holocaust. Sogar die Echtheit des Tagebuchs der Anne Frank wird von diesen Gruppierungen angezweifelt. Dummheit? Oder gezielte, bösartige, rassistische, gefährliche Hetze – wie wir sie aus der Zeit des Nazi-Regimes noch sehr gut in Erinnerung haben? Oder unbedeutende, nicht ernst zu nehmende Mini-Parteien? Wie dem auch sei: Die braune Gefahr ist noch immer nicht gebannt. Sie ist da und Achtsamkeit am Platz. Schweigen statt reden? Ich höre im Geiste die verzweifelte Stimme der deportierten Frau, kurz vor Abfahrt des Zuges in den Tod im Osten: "Schweizer Schwester, sagen Sie es in Ihrer Heimat, sagen Sie es der ganzen Welt, was hier geschieht!" Diese Stimme hätte auch die unseres Vaters sein können. Tausendfach wird dieser Ruf der Verzweiflung aus den Todeszügen zu hören gewesen sein. Genau diese Stimmen sind es, die mir klar machen: Ich darf nicht schweigen! Wir dürfen nicht schweigen! Wir müssen auch heute noch nach mehr als 70 Jahren unsere Stimme erheben, reden für die, die nicht mehr reden können, reden für die, die verstummt sind: für unseren Vater und für die Millionen von Menschen, für die Kinder, die Jugendlichen, für Menschen jeglichen Alters, für die Betagten und Kranken, die kaltblütig ermordet wurden, nur weil sie Juden waren. Trotzdem ist es uns wichtig, nicht bei den Ungeheuerlichkeiten des Dritten Reiches stehen zu bleiben, sondern hinzuweisen auf all die Krisen- und Kriegsgebiete und auf das Elend vieler heutiger Menschen, auf "ethnische Säuberungen", auf die Millionen hungernder Kinder in dieser Welt und auf die Missachtung der Menschenrechte in vielen Ländern. Uns ist es besonders wichtig, den Unterschied deutlich zu machen, dass nämlich damals mit teuflischer Akribie die industrielle Vernichtung der Juden geplant und durchgeführt wurde, wie sie die Menschheit noch nicht erlebt hatte. Um Europa "judenrein" zu machen, wurde dieses logistische Unterfangen, die "Endlösung der Judenfrage" organisiert. Man muss sich nur die Planung eines solchen Horrors vorstellen: Wie vernichtet man sechs Millionen Juden, ohne dass die Welt davon Kenntnis nimmt, ohne dass sie aufschreit? Wie bringt man so viele Juden um? Wie "entsorgt" man Millionen von Menschen? Mit deutscher Gründlichkeit ist dieses teuflische Werk vorbereitet und ausgeführt worden. Auch unsere Familie stand auf der Todesliste. Meine Mutter, meine Schwester und ich haben überleben dürfen. Unser Vater nicht. Ein liebevoller Vater und wunderbarer Mensch. Nur weil er Jude war, wurde er in Auschwitz-Birkenau ermordet. Immer wieder haben wir uns gefragt: Warum sind gerade wir diesem Schicksal entronnen? Warum er nicht? Aus diesen Gründen ist es uns ein Anliegen, eine Verpflichtung, denen eine Stimme zu geben, die nicht mehr sprechen können.
Aktualisiert: 2022-02-27
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Als Junge in Ungarn überlebt

Als Junge in Ungarn überlebt von Barth,  Rudolf, Berend,  Ivan T, Groszman,  Gabriel, Wiehn,  Erhard Roy
Alles begann im Jahr 1997, als Daniela, unsere damals 13-jährige Enkelin in Israel, mich darum bat, ihr meine Erlebnisse während der Naziverfolgung aufzuschreiben. Ich schickte ihr einen kurzen Text von wenigen Seiten, doch Daniela schrieb zurück, dass sie einen viel ausführlicheren brauchte, weil mein Bericht die Grundlage für eine Schulaufgabe von ihr darstellen sollte. Meine Frau Ruth und ich befanden uns gerade auf einer Reise durch Neuseeland, und so fing ich an, nachts in den Hotels zu schreiben, zuerst in Christchurch, und als ich die Arbeit in Auckland beendete, hatte ich gut 20 Manuskriptseiten gefüllt. Zwei Jahre später besuchten wir auf einer Reise nach New York das Leo Baeck Institute, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das Erbe der Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Juden zu bewahren – ein Thema, das mich schon immer interessiert hatte. Als ich in dem Institut nach Unterlagen suchte, lernte ich Dr. Frank Mecklenburg kennen, den Leiter der Dokumentationsabteilung. Ich erzählte ihm von der kurzen Arbeit, die ich für Daniela geschrieben hatte, und er bat mich um eine Kopie. Sobald er sie gelesen hatte, schrieb er mir einen Brief, in dem er mich drängte, einen vollständigen Bericht zu verfassen, weil das Institut großes Interesse daran hatte, seine Quellensammlung zu erweitern. Schon seit langem setzten mir unsere Kinder zu, die Erlebnisse unserer Familie während der "schändlichen Zeit" zu Papier zu bringen, und der Brief des Dr. Mecklenburg gab den endgültigen Anstoß für den vorliegenden Bericht. Ich bin das letzte Mitglied meiner Familie, das noch in Ungarn geboren wurde, dem Land, in dem ich meine Jugend verbrachte und das Jahrzehnt miterlebte, das für das Judentum verhängnisvoll werden sollte. Ziel dieser Seiten ist es, die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und sie zu dokumentieren – für die Familie sowie für diejenigen, die an der politischen und sozialen Situation der Juden im Donaubecken während der letzten 200 Jahre interessiert sind. Möge das Buch einen Beitrag dazu leisten, dass es in keinem Teil der Welt wieder zur Diskriminierung und Verfolgung wehrloser Minderheiten kommt.
Aktualisiert: 2022-08-05
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Tor der Tränen

Tor der Tränen von Naujoks,  Antje C., Olewski,  Arie, Olewski,  Rafael, Ritz-Olewski,  Jochi, Wiehn,  Erhard Roy
Dieses Buch besteht aus den fünf Kapiteln: 1) Das Tor zu Osieciny; 2) Das Tor zu Personen; 3) Das Tor zum Schrecken; 4) Das Tor zu Bergen-Belsen, 5) Mein Bruder, der Celler Rabbiner Israel Mosche Olewski. Die beiden ersten Kapitel über das damals westpolnische Osieciny und seine jüdischen Bewohner gehören thematisch zusammen und stellen mit knapp 150 Seiten den umfangreichsten Teil der Erinnerungen dar, eine ebenso kenntnisreiche wie liebevolle Beschreibung des jüdisch-orthodoxen Lebens in einem Schtetl Polens vor dem Zweiten Weltkrieg. Als zweitumfangreichstes handelt das dritte Kapitel von den fast unvorstellbaren Leiden der jüdischen Bevölkerung, der Familie des Autors und des Autors selbst, und zwar von den Anfängen des deutschen Terrorregimes bis zu seinem späten Ende in Bergen-Belsen. Im vierten Kapitel geht es nicht nur um die tödliche letzte Zeit im KZ Bergen-Belsen, sondern vor allem auch um das neue jüdische Leben der Überlebenden – einschließlich der Tragödie des Flüchtlingsschiffes "Exodus", das von der damaligen palästinensischen Mandatsmacht Großbritannien mit brutaler Gewalt von Eretz-Israel/Palästina nach Hamburg zurückgezwungen wurde. Das fünfte Kapitel weicht von den anderen ab und ist eine starke brüderliche Laudatio des Autors auf und eine Art Denkmal für seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Israel Mosche Olewski (1916–1966), Sohn eines orthodoxen Rabbiners, der nach seiner intensiven Ausbildung als junger Mann gerade begonnen hatte, in den Fußstapfen seines Vaters als Rabbi zu wirken, sodann in die unsägliche Mühle der Schoáh geriet, überlebte, um dann wieder als chassidischer Rebbe zu wirken, und zwar zunächst im niedersächsischen Celle, dann in Brooklyn (New York), der im Alter von nur 50 Jahren verstarb, in Israel bestattet wurde und bis heute bei seinen Chassiden unvergessen geblieben ist. Auch der ältere Bruder und Autor der vorliegenden Schrift, Rafael Olewski (1914–1981), besuchte in seiner Kindheit und Jugend religiöse Schulen, war Lehrer und Journalist, sogar Kavallerist und Scharfschütze eines Elite-Reiterregiments der polnischen Armee, war jahrelang Häftling in deutschen Arbeits- und Konzentrationslagern, "kein streng praktizierender religiöser Jude, aber traditionell-religiös eingestellt", "ein begeisterter Zionist und ein stolzer Jude", nach der Befreiung in Bergen-Belsen und Celle in vielen Bereichen und Funktionen für jüdische Überlebende führend tätig, um 1949 mit seiner Frau Rachel und der im DP-Camp Bergen-Belsen geborenen Tochter Jochevet (Jochi) nach Israel einzuwandern, wo 1950 Sohn Arie geboren wurde. Rafael Olewski setzte seine israelisch-jüdischen Aktivitäten fort, und zwar als langjähriger legendärer Vorsitzender der Irgun Sche'erit HaPletah Bergen-Belsen in Israel (Vereinigung des Restes der Geretteten von Bergen-Belsen in Israel).
Aktualisiert: 2019-12-11
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Wer hätte das geglaubt

Wer hätte das geglaubt von Fiedler,  Herbert, Fiedler,  Ruth, Steinitz,  Zwi H, Wiehn,  Erhard R
Trotz der unmenschlichen, fast hoffnungslosen Zustände in den deutschen Konzentrationslagern blühte in Kreisen zahlreicher Häftlinge eine enge Kameradschaft, die auch unter größter Lebensgefahr nicht versagte. Hilfsbereitschaft und Hingabe charakterisierten die vom Schicksal geschlagenen Menschen in absolut menschenunwürdigen Umständen. Die barbarischen Bedingungen in den NS-Konzentrationslagern sollten den Häftlingen ihre Menschlichkeit rauben, sie in ihrem Überlebenskampf in Raubtiere zu verwandeln. Dieses Ziel haben die Nazis nicht erreicht. Das gemeinsame, tragische Schicksal führte vielmehr zu moralisch hochwertiger Verbundenheit und Freundschaft, die so manchem das Leben rettete und bis zur Befreiung und sogar noch danach erhalten blieb. Solidarität war Symbol der Menschlichkeit in einer Welt des Grauens, in der Hunger und Tod herrschten. Die kurzen Berichte aus der Nazihölle 40 Jahre nach der Befreiung beschreiben in Kürze authentisch, wie Nazideutschland unter bestialischen Umständen die systematische Ermordung des jüdischen Volkes versuchte. Bewundernswert ist nicht nur die Standhaftigkeit und Verbundenheit der Hachschará-Gruppe, sondern auch ihre Zuversicht und ihr Wille, sich am Aufbau des Landes Israel zu beteiligen. Das große Leid, das die jungen Menschen erleben mussten, der Verlust ihrer Familien in Deutschland und anderen Ländern stärkte ihr Bewusstsein und ihren Willen, nach einem eigenem Heimatland zu streben, in dem das jüdische Volk endlich zu Hause sein kann, um nie mehr als Minderheit angesehen und verfolgt zu werden. Noch in KZs eingesperrt, hatte dieser damals noch utopische Traum sie nicht verlassen. Mit dieser Hoffnung kämpften sie sich bis zur erlösenden Befreiung durch. Nicht alle hatten das Glück, die Befreiung zu erleben, viele starben an Erschöpfung und Krankheiten kurz vor und am Befreiungstag oder auch Wochen später. Das Herz erbebt angesichts dieser tragischen Schicksale. Ich habe die sich hier präsentierende Gruppe nach meiner Befreiung im Verlauf unserer illegalen Auswanderung nach Palästina 1946 in Antwerpen kennengelernt und mich ihr angeschlossen. Gemeinsam waren wir auf Hachschará im Kibbuz Afikim und gründeten 1948 den "Kibbuz Buchenwald", später "Netzer Sereni" genannt. 65 Jahre sind seit der Befreiung vergangen, die Mehrzahl der Zeitzeugen weilt nicht mehr unter uns, um so wichtiger sind ihre Berichte für die Zukunft. Sie sollen zukünftigen Generationen als Mahnung und Warnung dienen.
Aktualisiert: 2020-03-18
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Untergetaucht und überlebt

Untergetaucht und überlebt von Dreyfuss,  Louis, Rehn,  Marie-Elisabeth, Wiehn,  Erhard R
Nach der Lektüre könnte man dieses Buch schmunzelnd schließen. Die Geschichte vom schwarz-weiß gescheckten Hund Medor, der sich eines Sonntags neben den ebenfalls schwarz-weiß gewandeten Pfarrer auf die Kanzel stellt, ist nur eine der vielen Begebnisse im Leben von Louis Dreyfuss, die davon zeugen, daß warmherziger Humor aus seinem Leben nicht wegzudenken ist. Er zeigt sich als Mann, der sich in allen Lebenslagen zu helfen weiß: ein pfiffiger, bodenständiger Badener, der 1933 rechtzeitig über die nahe Grenze nach Frankreich flüchtet, dort mit Bravour ein neues Leben aufbaut, ein Gastspiel bei der Fremdenlegion gibt, seine Mutter aus der Hölle von Gurs rettet und sich jahrelang mit seiner Frau Mathilde und seiner Mutter im urigen Pyrenäendorf Gabaston vor den Nazi-Schergen verstecken kann. Es ist eine bewährte Strategie, sich für die Bewältigung existenzbedrohender Lebenssituationen – auch bei Rückblicken in die Vergangenheit – auf die Lösung von Alltagsproblemen zu konzentrieren. Tragisch und lebensbedrohend waren die Jahre von 1933 bis 1945 für Louis Dreyfuss gewiß. Trotzdem erweist sich der Erzähler in seinem Bericht über die Jahre in der Fremde als überaus geselliger Mensch, der sich mit erstaunlichem Geschick seine neue Umwelt liebevoll anzueignen weiß. Mit Sicherheit kann man deswegen annehmen, daß Louis Dreyfuss vor 1933 auch in seiner Heimatstadt Breisach ein allseits beliebter Mitbürger war. Er war in das Vereinleben integriert, war begeisterter Karnevalist, engagierter Laienschauspieler und erfolgreicher Turner. In Breisach war er eingebettet in ein dichtes Netz freundschaftlicher und familiärer Beziehungen. Seine Frau Mathilde Clorer stammte aus einer katholischen Familie und die Stärke dieser Beziehung trotzte über Jahre hinweg allen Widrigkeiten des Exils. Für Louis Dreyfuss war es ein Schock, als man im Ort, wo man auf eine lange Tradition erfolgreicher jüdischer Integration zurückblicken konnte, plötzlich zwischen Juden und Nichtjuden zu unterscheiden begann. Die tiefe Trauer um den Verlust all dessen, was einst seine Heimat ausgemacht hat, kommt mit Macht erst am Ende des Buches zum Ausdruck, als der Breisacher Louis Dreyfuss durch seine zerstörte Heimatstadt geht. Überall weiß er den Trümmern in den Gassen die Besitzer zuzuordnen, die vertrieben wurden und Opfer der NS-Gewalt wurden. Diese Trauer hat ihn bis an sein Lebensende begleitet. Tochter Louisette berichtet, daß Louis Dreyfuss jedes Jahr das Grab seiner Schwester Else auf dem Interniertenfriedhof von Gurs besuchte, die dort infolge ihrer Inhaftierung verstarb.
Aktualisiert: 2022-08-05
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Als Siebenjähriger im Holocaust

Als Siebenjähriger im Holocaust von Likwornik,  Zvi Harry, Wiehn,  Erhard Roy
Ich, Zvi Harry Likwornik, wurde am 29. März 1934 in Czernowitz geboren, der damaligen Hauptstadt der Bukowina (Rumänien). Meine Eltern waren Dora (geb. Katz) und Willy Wolf Zeev Likwornik. Bei meiner Geburt wurde mir der hebräische Vorname Zvi gegeben (deutsch Hirsch, jiddisch Hersch), Harry war mein bürgerlicher Vorname im Sinne der Anpassung an die deutschsprachige Umgebung, so auch bei meinem älteren Bruder Manfred Elimelech; erst später in Israel wurden dann unsere hebräischen Vornamen benutzt. Für Mama waren wir jedoch stets Manfred und Harry. Zvi wurde ich nach Zvi Hersch Rennert (1860–1932) genannt, dem Vater von David Rennert, Tante Rosas Mann. Zvi Rennerts Frau Pesia Peppi Dvora Rennert (geb. Katz, 1867–1935) war eine Verwandte der Familie meines Großvaters Izik Katz. Mein ganzes Leben hatte ich die Illusion, dass mir meine grausam geraubte Kindheit irgendwann im Leben zurückgegeben würde. Als ich an meinem Lebensabend feststellte, dass dies nicht geschah und nie geschehen wird, hatte ich das Bedürfnis, wenigstens meine Kindheitserinnerungen aufzuschreiben und weiterzugeben, aber ich hatte nie gedacht, dass das Hervorholen der Erinnerungen aus der Tiefe dieser schrecklichen Zeit so schwer für mich sein würde. Ich wählte diesen schweren Weg in meine ferne Vergangenheit für meine Enkel, Urenkel und die nächsten Generationen, damit es alle wissen können, was mir und meiner Familie widerfahren war. Im Jahre 1941 bin ich als Siebenjähriger in den Holocaust geraten und versuchte nun aufzuschreiben, was ich damals gesehen, gefühlt, selbst erlebt und erlitten habe. Die meisten meiner persönlichen Erinnerungen beginnen mit 7. Jahren im Herbst 1941, dem Beginn unserer persönlichen Schoah. Der Teil meines Lebens von meiner Geburt bis zu diesem Alter ist mir teils durch die Geschichten meiner Mutter (die mein Bruder und ich Mama nannten) und unserer Verwandtschaft bekannt, teils auch durch eigene Erinnerungen. Da die Ereignisse seit meinem 7. Lebensjahr so dominant und schwer waren, erinnere ich mich ständig daran, erlebe sie tagtäglich und besonders in der Nacht wieder und wieder. Die hebräische Ausgabe meiner Kindheitserinnerungen wurde dank der aktiven Hilfe von Warda Granot (Holon) vollendet und somit mein Traum vieler Jahre 2011 endlich verwirklicht. Galia Ben Tov (Sichron Yaakov) hat den hebräischen Text ins Deutsche übersetzt, und Prof. Wiehn (Konstanz) hat diesen schließlich lektoriert und zum Druck vorbereitet. über diese deutsche Ausgabe freue ich mich auch deshalb ganz besonders, weil Deutsch die Sprache meiner Mutter war und also meine Muttersprache geblieben ist.
Aktualisiert: 2020-03-18
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Überall nicht zu Hause

Überall nicht zu Hause von Wiehn,  Erhard Roy
Aus dem Vorwort des Herausgebers: Schon bald nach meiner ersten Zeit an der damals nagelneuen (und zunächst nur auf dem Papier existierenden) Universität Konstanz ab Anfang 1966 hatte ich Kontakt sowohl zur Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz als auch zur Jüdischen Gemeinde Kreuzlingen aufgenommen, und nachdem ich ab Herbst 1972 in Konstanz auf Dauer sesshaft zu werden begann, war ich bald mit vielen Mitgliedern beider jüdischen Gemeinden gut bekannt und mit nicht wenigen befreundet (siehe Erhard Roy Wiehn, MenschWerden. Konstanz 2012, S. 237 ff., 268 ff., 272 ff.), erfuhr nach und nach ihre jüdischen Lebens- und Überlebensschicksale, die ich unbedingt verschriftlichen wollte, und zu diesem Zweck führte ich also in den 1980er Jahren zahlreiche Tonband-Gespräche, die seither auf ihre Veröffentlichung warteten. Unter dem Titel Jüdische Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am Bodensee im 20. Jahrhundert – Gespräche in Israel, Konstanz und Kreuzlingen erschien als erster Band mit 18 dieser nun gewissermaßen schon historischen Interviews im Juli 2012 im Hartung-Gorre Verlag Konstanz. Dieser Sammlung folgt hiermit nun der zweite Band mit insgesamt 11 biographischen Gesprächen und ergänzenden Dokumenten aus den Jahren 1946 und 1947, wobei meine Ansprache vom 8. Mai 1985 (im Anhang des Buches ab S. 227) recht gut die gefühlte Verfassung der damaligen (westdeutschen) Bundesrepublik Deutschland wiedergibt. Während die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner des ersten Bandes Jüdische Rückblicke ursprünglich alle in der Bodenseeregion geboren und beheimatet waren, ist es bei den Beteiligten des vorliegenden zweiten Bandes Überall nicht zu Hause genau umgekehrt: Niemand von ihnen war hier geboren oder hatte früher irgend etwas mit Konstanz oder mit dem schweizerischen Nachbarstädtchen Kreuzlingen zu tun, alle kamen durch die gewaltigen Folgewirkungen der Holocaust-Schoáh erst seit 1945 und in den 1960er und 1970er Jahren hierher, manche zogen sogar wieder fort, und bis auf eine Person sind inzwischen alle leider längst verstorben. In der vorliegenden Sammlung sind die Gespräche in der Abfolge der Jahre geordnet, in denen die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner nach Deutschland bzw. nach Konstanz kamen. Alle Texte entsprechen dem gesprochenen Wort, alle Kürzungen sind durch Auslassungszeichen (.) gekennzeichnet, Hauptfragen sind gefettet, es darf hier also von völlig authentischen Texten gesprochen werden. Dies kann leicht überprüft werden, sofern alle Tonkassetten bis heute erhalten geblieben sind und zu gegebener Zeit für Nach-Forschungen zugänglich gemacht sein werden.
Aktualisiert: 2022-08-05
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Über die Pyrenäen in die Freiheit

Über die Pyrenäen in die Freiheit von Flörsheim,  Chanan H, Meyer-Christ,  Brigitte, Nuhn,  Heinrich, Wiehn,  Erhard R
1929 erlebte ein erwartungsvoller ABC-Schütze mit Namen Hans Flörsheim im hessischen Rotenburg an der Fulda seine Einschulung. Glückliche Umstände, sein Wagemut und seine Geistesgegenwart verhalfen ihm 1943/44 im vierten Anlauf zur Überquerung der Pyrenäen. Im Kibbuz Yakum fand er eine neue Heimat, die ihm in dem Land seiner Kindheit verwehrt war. Der im Sommer 1944 in Spanien verfasste Bericht legt Zeugnis ab vom Mut eines Einzelnen, aber auch von gegenseitiger Unterstützung und der Hilfe Außenstehender. Uns begegnet ein Verfolgter als aktiv Handelnder, nicht als bloßes Opfer von Vertreibungs- und Vernichtungspolitik. Die Dokumente im Text und im Anhang zeigen die Verwurzelung und Einbindung der Familie samt deren Vorfahren in das Leben ihrer nordhessischen Heimat.
Aktualisiert: 2020-03-17
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