Im Mai 2023 endet die Amtszeit von Erzdiözesanbaumeister Martin Struck im aktiven Dienst für das und im Erzbistum Köln. Sein Eintritt in den Ruhestand ist ein Einschnitt, den das Erzbistum Köln zu einer Zeit ereilt, in der es um das kirchliche Bauen – das Kirchen-Bauen –, aber auch um die künstlerische Ausstattung der Kirchen nicht gut bestellt ist: Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Zusammenwirken von Glaube und Raum, der Anspruch an den Erhalt von Qualität und Baukultur, der Sinn für die Details, die Sorgfalt in Entwurf und Ausführung scheinen angesichts der aktuellen Themen bei den Geistlichen, den Kirchengemeinden, aber auch den Entscheidungsgremien immer mehr an Bedeutung zu verlieren − die große Zeit des Kirchenbauens ist vorbei. »Lasst uns in Menschen, nicht in Steine investieren!« Dieses Motto wird immer häufiger angesichts hoher Baukosten, zurückgehender Finanzmittel und steigender Austrittszahlen propagiert. Vor dem Hintergrund der auch medial viel beachteten Krise im Erzbistum Köln und in der katholischen Kirche allgemein stellen sich tatsächlich grundsätzliche Fragen an das kirchliche Bauen: Sollen Kirchen teuer erhalten werden, die zwar von hoher architektonischer und künstlerischer Qualität sind, die aber nur noch von wenigen Gläubigen aufgesucht werden? Sollte sich Kirche und Glaube in unserer Zeit noch durch Architektur und bildende Kunst ausdrücken? Braucht es für die Aufgaben, die anstehen, immer noch Qualität im kirchlichen Bauen? Sind Sorgfalt im Entwurf von Gebäude und Ausstattung noch zeitgemäß oder eher etwas für Detailverliebte von gestern? Martin Struck hat sich während seiner Zeit als Erzdiözesanbaumeister zu diesen Fragen immer wieder positioniert, positionieren müssen – stets auf den Punkt, unbeugsam, herzlich, mit Blick für die Details und aus seinem festem Glauben heraus. Er hat mit den Entscheidungen der Verantwortlichen im Erzbistum – im Generalvikariat wie vor Ort in den Kirchengemeinden – gerungen und sich dabei nie verbiegen las sen. Immer wieder hat er diskutiert, den Blick geweitet und für die Anerkennung insbesondere der baukünstlerischen Qualität der Kirchen nach 1928 geworben. Die Beiträge im vorliegenden Band greifen die Tiefe dieser Auseinandersetzung in unterschiedlichen Spielarten auf; oft verbinden sich Architektur, Kunst und Theologie zu einem für Martin Struck prägenden Ganzen. Wir danken den Autorinnen und Autoren herzlich dafür, dass sie sich auf den von uns gesteckten inhaltlichen Rahmen eingelassen, in Verbundenheit mit Martin Struck spontan zugesagt und Texte verfasst haben, welche die oben genannten Fragestellungen in großer Vielfalt beleuchten. Illustriert wird der Band (mit wenigen Ausnahmen) durch eine Auswahl von Fotos, die im Zusammenhang mit der Ausstellung »Glaube und Raum« 1995 von Karl-Josef Bollenbeck zu den neuen Kirchen im Rheinland zwischen 1945 und 1995 zusammengestellt wurden. Sie sprechen, ganz ohne erläuternde Worte, für sich und die Qualität der Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts, die sich im Rheinland in einzigartiger Weise versammeln. Idee und Konzeption dieses Bandes entstanden unterstützt durch Wein und Pasta bei einem Italiener in der Kölner Innenstadt. Treibende Kraft war dabei die große Dankbarkeit der Herausgeber/innen für Martin Strucks Wirken und ihr ho her Respekt vor seinen Verdiensten für die Kirchenbaukultur im Rheinland und darüber hinaus. Er hat die Baukultur des Erzbistums mehr als 20 Jahre in besonderer Weise geprägt, für den Erhalt seiner Denkmäler gestritten und für die Anerkennung der Nachkriegskirchen geworben, all dies in der tiefen Überzeugung, dass der Glaube Räume braucht, die aus einem Geist für das Besondere errichtet werden.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Im Mai 2023 endet die Amtszeit von Erzdiözesanbaumeister Martin Struck im aktiven Dienst für das und im Erzbistum Köln. Sein Eintritt in den Ruhestand ist ein Einschnitt, den das Erzbistum Köln zu einer Zeit ereilt, in der es um das kirchliche Bauen – das Kirchen-Bauen –, aber auch um die künstlerische Ausstattung der Kirchen nicht gut bestellt ist: Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Zusammenwirken von Glaube und Raum, der Anspruch an den Erhalt von Qualität und Baukultur, der Sinn für die Details, die Sorgfalt in Entwurf und Ausführung scheinen angesichts der aktuellen Themen bei den Geistlichen, den Kirchengemeinden, aber auch den Entscheidungsgremien immer mehr an Bedeutung zu verlieren − die große Zeit des Kirchenbauens ist vorbei. »Lasst uns in Menschen, nicht in Steine investieren!« Dieses Motto wird immer häufiger angesichts hoher Baukosten, zurückgehender Finanzmittel und steigender Austrittszahlen propagiert. Vor dem Hintergrund der auch medial viel beachteten Krise im Erzbistum Köln und in der katholischen Kirche allgemein stellen sich tatsächlich grundsätzliche Fragen an das kirchliche Bauen: Sollen Kirchen teuer erhalten werden, die zwar von hoher architektonischer und künstlerischer Qualität sind, die aber nur noch von wenigen Gläubigen aufgesucht werden? Sollte sich Kirche und Glaube in unserer Zeit noch durch Architektur und bildende Kunst ausdrücken? Braucht es für die Aufgaben, die anstehen, immer noch Qualität im kirchlichen Bauen? Sind Sorgfalt im Entwurf von Gebäude und Ausstattung noch zeitgemäß oder eher etwas für Detailverliebte von gestern? Martin Struck hat sich während seiner Zeit als Erzdiözesanbaumeister zu diesen Fragen immer wieder positioniert, positionieren müssen – stets auf den Punkt, unbeugsam, herzlich, mit Blick für die Details und aus seinem festem Glauben heraus. Er hat mit den Entscheidungen der Verantwortlichen im Erzbistum – im Generalvikariat wie vor Ort in den Kirchengemeinden – gerungen und sich dabei nie verbiegen las sen. Immer wieder hat er diskutiert, den Blick geweitet und für die Anerkennung insbesondere der baukünstlerischen Qualität der Kirchen nach 1928 geworben. Die Beiträge im vorliegenden Band greifen die Tiefe dieser Auseinandersetzung in unterschiedlichen Spielarten auf; oft verbinden sich Architektur, Kunst und Theologie zu einem für Martin Struck prägenden Ganzen. Wir danken den Autorinnen und Autoren herzlich dafür, dass sie sich auf den von uns gesteckten inhaltlichen Rahmen eingelassen, in Verbundenheit mit Martin Struck spontan zugesagt und Texte verfasst haben, welche die oben genannten Fragestellungen in großer Vielfalt beleuchten. Illustriert wird der Band (mit wenigen Ausnahmen) durch eine Auswahl von Fotos, die im Zusammenhang mit der Ausstellung »Glaube und Raum« 1995 von Karl-Josef Bollenbeck zu den neuen Kirchen im Rheinland zwischen 1945 und 1995 zusammengestellt wurden. Sie sprechen, ganz ohne erläuternde Worte, für sich und die Qualität der Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts, die sich im Rheinland in einzigartiger Weise versammeln. Idee und Konzeption dieses Bandes entstanden unterstützt durch Wein und Pasta bei einem Italiener in der Kölner Innenstadt. Treibende Kraft war dabei die große Dankbarkeit der Herausgeber/innen für Martin Strucks Wirken und ihr ho her Respekt vor seinen Verdiensten für die Kirchenbaukultur im Rheinland und darüber hinaus. Er hat die Baukultur des Erzbistums mehr als 20 Jahre in besonderer Weise geprägt, für den Erhalt seiner Denkmäler gestritten und für die Anerkennung der Nachkriegskirchen geworben, all dies in der tiefen Überzeugung, dass der Glaube Räume braucht, die aus einem Geist für das Besondere errichtet werden.
Aktualisiert: 2023-04-06
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