Zürich-Parkhaus Opéra gehört zu den grössten zusammenhängend ergrabenen neolithischen Feuchtbodenfundstellen des Alpenraums. Aus über 3000 m2 wurden von April 2010 bis Januar 2011 enorme Fundmengen geborgen. Die Mehrheit der Funde stammt aus der um 3165 v.Chr. datierenden Schicht 13 und ergibt ein repräsentatives und typisches Horgener Inventar.
Band 2 zur Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra stellt diese Funde vor: Horgener Keramik, Steinbeilklingen, Silices, Felsgesteinsartefakte, Holz-, Knochen- und Hirschgeweihartefakte sowie Textilien, Textilkeramik und wenige jungneolithische, schnurkeramische, spätbronzezeitliche und nicht datierbare Funde. Die Beschreibung erfolgt nach Materialien getrennt und mit zahlreichen Verteilungsplänen. Neben der typologischen Vorlage der Funde werden bei den Silices, Steinbeilen, Felsgesteins- und Holzartefakten auch Rohmaterialanalysen vorgestellt. Der Band schliesst mit einem umfangreichen Tafelteil ab.
Zu den herausragenden Funden von Zürich-Parkhaus Opéra zählen ein grösseres Fragment eines Fischernetzes samt Netzschwimmer, ein Umhang, zwei Hüte sowie zwei flüchtig gearbeitete, nicht funktionstüchtige Bögen mit Rindenapplikation, die zur Definition eines neuen Bogentyps «Opéra» (symbolische Bögen) führten. Eine besondere Herausforderung stellten die zwei Tonnen Horgener Keramik dar. Die reduzierte, aber gezielte Passscherbensuche liess trotz der enormen Materialmenge Keramikstile erkennen.
Kombiniert mit den Verteilungsplänen erlaubt die repräsentative Fundmenge erste Überlegungen zur Dorforganisation: So zeigen etwa Beitel, Holme sowie hölzerne Schalen und Schöpfer Auffälligkeiten in der Verteilung, die auf spezifische Arbeitsteilung schliessen lassen.
Die Fundvorlage in Band 2 schliesst an Band 1 der Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra (Befunde, Schichten und Dendroarchäologie) an. Im abschliessenden Band 3 (erscheint 2017) folgen weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine material- und disziplinenübergreifende Synthese.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Zürich-Parkhaus Opéra übertrifft vergleichbare Fundstellen deutlich an Fläche und Fundmenge und erlaubt dank der Repräsentativität und hohen Datendichte Einblicke in die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt der damaligen Bevölkerung. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Analysen – erstmals in der Feuchtbodenarchäologie unter Einbezug der Chironomiden- und Cladocerenfossilien sowie ausführlicherer Mykologie – und führt die Erkenntnisse der gesamten Auswertung dieser vor allem horgenzeitlichen Fundstelle in einer Synthese zusammen. Die taphonomischen Resultate aller Disziplinen belegen, dass die Ablagerung der Kulturschichten auf dem grössten Teil der Grabungsfläche ganzjährig unter Wasser erfolgte. Die archäobiologischen Ergebnisse bestätigen die eminente wirtschaftliche Bedeutung von Getreide und Rindern, zeigen aber auch, dass die Rolle von Erbsen und Sammelpflanzen bislang unterschätzt wurde. Pollenuntersuchungen, Dendrotypologie und Archäobotanik zeichnen ein detailliertes Bild der menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaft. So erhöhten die Siedler zu Beginn einer Siedlungsphase die Produktivität ihrer Umgebung durch gezielte Eingriffe. Das Optimum war nach frühestens 15 bis 20 Jahren erreicht, dann sank die Produktivität und nach etwa 250 Jahren wurde eine neue Region vorbereitet. Vieles deutet darauf hin, dass wirtschaftlich spezialisierte Nebensiedlungen zusammen einen komplexeren Siedlungsverbund bildeten. Die Siedler bedienten sich über weite Teile Europas verbreiteter Symbole, nahmen aber viele Entwicklungen der Westschweiz und am Bodensee nicht auf. Die Fundverteilungen und -typologie sowie die Siedlungsstruktur lassen auf verschiedene soziale Einheiten innerhalb von Parkhaus Opéra schliessen. Diesen dritten und letzten Band zu Zürich-Parkhaus Opéra runden ein kritischer Rückblick auf Organisation und Ablauf von Grabung und Auswertung, Empfehlungen für künftige Grabungen sowie Ausblicke auf weiterführende Forschungsfragen ab.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Zürich-Parkhaus Opéra
Eine neolithische Feuchtbodenfundstelle
Bd. 1: Befunde, Schichten und Dendroarchäologie
Die Bauarbeiten für das Parkhaus am Zürcher Theaterplatz wurden von April 2010 bis Januar 2011 zugunsten einer Rettungsgrabung unterbrochen – kurze neun Monate, um die neolithische Feuchtbodenfundstelle Zürich-Parkhaus Opéra unterirdisch zu ergraben. Trotz hohen Zeitdrucks und technisch schwieriger Bedingungen konnten auf rund 3000 m2 die Reste von sechs Siedlungsphasen der Horgener und zwei der schnurkeramischen Kultur dokumentiert werden.
In Band 1 werden die Befunde und Schichten sowie die Ergebnisse der Dendroarchäologie und geoarchäologischer Disziplinen vorgelegt. Die Auswertung der Funde, weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine übergeordnete Synthese folgen in den Bänden 2 und 3.
Der geologische und sedimentologische Rahmen, die Lehmstellen, liegenden Hölzer, Brandschichten, Mischbefunde und die Fundverteilung wurden multidisziplinär untersucht. In Kombination mit den dendroarchäologischen Resultaten zu Zürich-Parkhaus Opéra und Sechseläutenplatz/Wasserspiel erlauben die Ergebnisse Rückschlüsse auf die einstigen topographischen Gegebenheiten und Bauweisen: So ändern sich in der Horgener Kultur die Dorfpläne, und in schnurkeramischer Zeit kommen dreischiffige Gebäude auf. Auch liegen etwa Palisaden nicht mehr see-, sondern landseits – oder sie trennen Teile der Siedlung voneinander. Auch dank einem bisher selten verfolgten geotechnischen Ansatz zur Rekonstruktion der Paläotopographie führen die Befundergebnisse zur gut gestützten Feststellung, dass in allen Siedlungsphasen abgehoben gebaut wurde und die Siedlungsfläche mindestens saisonal überflutet war.
Bemerkenswerte Befunde sind eine vollständig erhaltene Tür aus Pappelholz und eine türähnliche Konstruktion aus halbierten Lindenstämmen. Ein spektakuläres Indiz für etwas, das vor 5000 Jahren in zweifachem Sinn Wellen geschlagen haben dürfte, ist eine schräg durch mehrere Schichten und Seekreide steckend vorgefundene Herdplatte samt Substruktion. Sie muss aus grosser Höhe abgestürzt sein.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Zürich-Parkhaus Opéra übertrifft vergleichbare Fundstellen deutlich an Fläche und Fundmenge und erlaubt dank der Repräsentativität und hohen Datendichte Einblicke in die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt der damaligen Bevölkerung. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Analysen – erstmals in der Feuchtbodenarchäologie unter Einbezug der Chironomiden- und Cladocerenfossilien sowie ausführlicherer Mykologie – und führt die Erkenntnisse der gesamten Auswertung dieser vor allem horgenzeitlichen Fundstelle in einer Synthese zusammen. Die taphonomischen Resultate aller Disziplinen belegen, dass die Ablagerung der Kulturschichten auf dem grössten Teil der Grabungsfläche ganzjährig unter Wasser erfolgte. Die archäobiologischen Ergebnisse bestätigen die eminente wirtschaftliche Bedeutung von Getreide und Rindern, zeigen aber auch, dass die Rolle von Erbsen und Sammelpflanzen bislang unterschätzt wurde. Pollenuntersuchungen, Dendrotypologie und Archäobotanik zeichnen ein detailliertes Bild der menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaft. So erhöhten die Siedler zu Beginn einer Siedlungsphase die Produktivität ihrer Umgebung durch gezielte Eingriffe. Das Optimum war nach frühestens 15 bis 20 Jahren erreicht, dann sank die Produktivität und nach etwa 250 Jahren wurde eine neue Region vorbereitet. Vieles deutet darauf hin, dass wirtschaftlich spezialisierte Nebensiedlungen zusammen einen komplexeren Siedlungsverbund bildeten. Die Siedler bedienten sich über weite Teile Europas verbreiteter Symbole, nahmen aber viele Entwicklungen der Westschweiz und am Bodensee nicht auf. Die Fundverteilungen und -typologie sowie die Siedlungsstruktur lassen auf verschiedene soziale Einheiten innerhalb von Parkhaus Opéra schliessen. Diesen dritten und letzten Band zu Zürich-Parkhaus Opéra runden ein kritischer Rückblick auf Organisation und Ablauf von Grabung und Auswertung, Empfehlungen für künftige Grabungen sowie Ausblicke auf weiterführende Forschungsfragen ab.
Aktualisiert: 2020-12-10
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Zürich-Parkhaus Opéra gehört zu den grössten zusammenhängend ergrabenen neolithischen Feuchtbodenfundstellen des Alpenraums. Aus über 3000 m2 wurden von April 2010 bis Januar 2011 enorme Fundmengen geborgen. Die Mehrheit der Funde stammt aus der um 3165 v.Chr. datierenden Schicht 13 und ergibt ein repräsentatives und typisches Horgener Inventar.
Band 2 zur Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra stellt diese Funde vor: Horgener Keramik, Steinbeilklingen, Silices, Felsgesteinsartefakte, Holz-, Knochen- und Hirschgeweihartefakte sowie Textilien, Textilkeramik und wenige jungneolithische, schnurkeramische, spätbronzezeitliche und nicht datierbare Funde. Die Beschreibung erfolgt nach Materialien getrennt und mit zahlreichen Verteilungsplänen. Neben der typologischen Vorlage der Funde werden bei den Silices, Steinbeilen, Felsgesteins- und Holzartefakten auch Rohmaterialanalysen vorgestellt. Der Band schliesst mit einem umfangreichen Tafelteil ab.
Zu den herausragenden Funden von Zürich-Parkhaus Opéra zählen ein grösseres Fragment eines Fischernetzes samt Netzschwimmer, ein Umhang, zwei Hüte sowie zwei flüchtig gearbeitete, nicht funktionstüchtige Bögen mit Rindenapplikation, die zur Definition eines neuen Bogentyps «Opéra» (symbolische Bögen) führten. Eine besondere Herausforderung stellten die zwei Tonnen Horgener Keramik dar. Die reduzierte, aber gezielte Passscherbensuche liess trotz der enormen Materialmenge Keramikstile erkennen.
Kombiniert mit den Verteilungsplänen erlaubt die repräsentative Fundmenge erste Überlegungen zur Dorforganisation: So zeigen etwa Beitel, Holme sowie hölzerne Schalen und Schöpfer Auffälligkeiten in der Verteilung, die auf spezifische Arbeitsteilung schliessen lassen.
Die Fundvorlage in Band 2 schliesst an Band 1 der Auswertung von Zürich- Parkhaus Opéra (Befunde, Schichten und Dendroarchäologie) an. Im abschliessenden Band 3 (erscheint 2017) folgen weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine material- und disziplinenübergreifende Synthese.
Aktualisiert: 2020-07-12
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Zürich-Parkhaus Opéra
Eine neolithische Feuchtbodenfundstelle
Bd. 1: Befunde, Schichten und Dendroarchäologie
Die Bauarbeiten für das Parkhaus am Zürcher Theaterplatz wurden von April 2010 bis Januar 2011 zugunsten einer Rettungsgrabung unterbrochen – kurze neun Monate, um die neolithische Feuchtbodenfundstelle Zürich-Parkhaus Opéra unterirdisch zu ergraben. Trotz hohen Zeitdrucks und technisch schwieriger Bedingungen konnten auf rund 3000 m2 die Reste von sechs Siedlungsphasen der Horgener und zwei der schnurkeramischen Kultur dokumentiert werden.
In Band 1 werden die Befunde und Schichten sowie die Ergebnisse der Dendroarchäologie und geoarchäologischer Disziplinen vorgelegt. Die Auswertung der Funde, weitere naturwissenschaftliche Analysen und eine übergeordnete Synthese folgen in den Bänden 2 und 3.
Der geologische und sedimentologische Rahmen, die Lehmstellen, liegenden Hölzer, Brandschichten, Mischbefunde und die Fundverteilung wurden multidisziplinär untersucht. In Kombination mit den dendroarchäologischen Resultaten zu Zürich-Parkhaus Opéra und Sechseläutenplatz/Wasserspiel erlauben die Ergebnisse Rückschlüsse auf die einstigen topographischen Gegebenheiten und Bauweisen: So ändern sich in der Horgener Kultur die Dorfpläne, und in schnurkeramischer Zeit kommen dreischiffige Gebäude auf. Auch liegen etwa Palisaden nicht mehr see-, sondern landseits – oder sie trennen Teile der Siedlung voneinander. Auch dank einem bisher selten verfolgten geotechnischen Ansatz zur Rekonstruktion der Paläotopographie führen die Befundergebnisse zur gut gestützten Feststellung, dass in allen Siedlungsphasen abgehoben gebaut wurde und die Siedlungsfläche mindestens saisonal überflutet war.
Bemerkenswerte Befunde sind eine vollständig erhaltene Tür aus Pappelholz und eine türähnliche Konstruktion aus halbierten Lindenstämmen. Ein spektakuläres Indiz für etwas, das vor 5000 Jahren in zweifachem Sinn Wellen geschlagen haben dürfte, ist eine schräg durch mehrere Schichten und Seekreide steckend vorgefundene Herdplatte samt Substruktion. Sie muss aus grosser Höhe abgestürzt sein.
Aktualisiert: 2019-01-16
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