Vorwort
In diesem Jahrbuch werden ausnahmsweise keine Vorträge unserer Herbsttagung vom Oktober 2021 zu finden sein. Das beruht auf einer Entscheidung im Vorjahr, die Vorträge bereits unmittelbar nach der Tagung in Band 5/2021 zu veröffent-lichen.
So entstand das diesjährige Schwerpunktthema „Aus dem Frieden in den Krieg – aus dem Krieg zum Frieden“ ohne Bezug auf eine Tagung. Dass zumindest der erste Teil des Themas bald schon so aktuell werden würde durch Russlands Krieg gegen die Ukraine seit Februar 2022, hat niemand von uns geahnt. Wir sind auch skeptisch, ob der zweite Teil des Titels in diesem Jahr 2022 noch Realität wird.
Fast alle Aufsätze betreffen zumindest auch Perspektiven und Erfahrungen von Jugendlichen, darunter zwei von jungen Frauen (Bernhardine Dickmann und Elisabeth Lütke Daldrup). Ein differenzierter Aufsatz über den vergessenen jüdischen Friedhof bei Ottenstein sowie ein Bericht über das Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sind weitere Bausteine zur jüdischen Geschichte im Westmünsterland des 19. und 20. Jahrhunderts, auf die wir seit Band 1/2017 großen Wert legen.
Bruno Fritsch
Aktualisiert: 2022-11-30
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Das Archiv der Pfarre St. Georg befand sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Teil im Erdgeschoss und im ersten Stock des Pastorats, zum Teil im zweiten Stock der vorgebauten Eingangshalle an der Nordseite der St.-Georg-Kirche, in dem in erster Linie Urkunden der Vikarien untergebracht waren. Bereits 1939 war auf Initiative der Stadtarchivarin Elisabeth Bröcker damit begonnen worden, von den Urkunden des Pfarrarchivs zur Sicherung auf fotografischem Wege Kopien anzufertigen. Die Negative wurden auf zumeist etwa DIN A4 großem Papier abgezogen.
Nach Abschluss der genannten Sicherungsarbeiten gingen die Originale zurück in das Pfarrarchiv, wo sie – wie fast das gesamte übrige Archivgut – bei dem Luftangriff auf Bocholt am 22. März 1945 vernichtet wurden. Von den Urkunden existieren nur noch die fotografisch erstellten Kopien, die heute im Bocholter Stadtarchiv aufbewahrt werden; hier befinden sich ebenfalls lediglich in Resten vorhandene Negativstreifen.
Noch anhand der Originale hatte Elisabeth Bröker von den Urkunden des Pfarrarchivs Regesten in maschinenschriftlicher Form angefertigt; ebenfalls als Typoskript erstellte sie ein Personen- und Ortsregister, das den Inhalt der Regesten erschließt.
Von den Bearbeitern des vorliegenden Bandes wurde die von Elisabeth Bröker vorgenommene Zusammenstellung der Urkunden unter den Nummern I-XXII beibehalten; diese sind den Urkundenbeständen der einzelnen Vikarien sowie den Urkunden der Hl.-Geist-Kapelle, der Sakraments- oder Weingilde, des Pastorats, der Burse und der Allgemeinen Abteilung zugeordnet. Ebenso blieb die fortlaufende Nummerierung innerhalb der einzelnen Urkundenzusammenstellungen unter I-XXII erhalten.
Die Regesten wurden anhand der Urkunden überprüft, ggf. korrigiert und des Öfteren erheblich ergänzt; ebenfalls überprüft wurden die Datumsangaben. Der Index der Personennamen sowie der Index geografischer Namen, Ämter, Amtsträger usw. mussten völlig neu erstellt werden. Bei der Bearbeitung der Regesten wurden die von Walter Heinemeyer formulierten Richtlinien für die Regestierung von Urkunden zu Rate gezogen. Nicht zuletzt wurde bei der Ergänzung der Regesten vor allem der mittelniederdeutsche textliche Zusammenhang anhand der Überlieferung etwas ausführlicher als gewöhnlich dokumentiert.
Den vorliegenden Regesten liegen knapp 900 Urkunden aus der Zeit des 14. bis Anfang des 20. Jhs. zugrunde. Mehr als die Hälfte von ihnen (472) stammen allein aus dem 15. Jh. Aus dem 14. Jh. sind 71 Urkunden überliefert, aus dem 16. Jh. 300, aus dem 17. Jh. 42, aus dem 18. Jh. 8, aus dem 19. und 20. Jh. jeweils eine. Von den 22 Teilbeständen enthalten 16 die Urkunden der zur Pfarrkirche St. Georg gehörenden Vikarien; die verbleibenden Bestände entfallen auf die Hl.-Kreuz-Vikarie in der Neuen Kirche (Liebfrauenkirche), die Hl.-Geist-Kapelle im Hospital (Gasthaus), die Sakraments- oder Weingilde, das Pastorat von St. Georg, die Burse sowie die Allgemeine Abteilung.
Der Inhalt der Urkunden besteht zum größten Teil aus alltäglichen Rechtsgeschäften wie Verkäufen, Schenkungen, Rentenverschreibungen, Grundstücksübertragungen, Tauschgeschäften, Streitigkeiten wegen Grundstücksgrenzen u. ä.
Bei der Überprüfung der Regesten anhand der von den Original-Urkunden erstellten Fotografien war das von Reinhild Freitag bearbeitete Bocholter Urkundenbuch oft hilfreich. In den Fällen, in denen die Fotografien eine mangelhafte Wiedergabequalität aufwiesen oder bisweilen gar nicht mehr vorhanden waren, konnte auf die in Frage kommenden Regesten der städtischen Parallelüberlieferung zurückgegriffen werden. Zu den Regesten der Urkunden X.7 und XX.10 wurden die Zweitschriften der Urkunden im Bistumsarchiv Münster bzw. im Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster, verglichen. Grundsätzlich wurde bei einer vorliegenden Parallelüberlieferung im Bocholter Urkundenbuch das entsprechende Regest im Anschluss an ein Regest einer Urkunde aus dem Pfarrarchiv wiedergegeben. Von Nutzen war auch das im 16. Jahrhundert angelegte Vikarienbuch der Stadt Bocholt (im Folgenden Kopiar B), das 39 Urkunden zu den Vikarien der Pfarrkirche St. Georg – u. a. die Stiftungsurkunden – enthält (Stadtarchiv Bocholt, Amtsbücher, Ältere Zeit, Nr. 694). Zu nennen sind ebenfalls das 1753 von dem Notar Anton Theodor Wiedenbrück erstellt Kopiar mit Abschriften von Urkunden des Pfarrarchivs St. Georg, im Besonderen der Vikarie Beatae Mariae Virginis (Stadtarchiv Bocholt, Amtsbücher, Ältere Zeit, Nr. 693) und das von Johannes Scrimp, dem Stifter der beiden Vikarien Beatae Mariae Virginis, im 15. Jahrhundert angelegte Kopiar zu den Urkunden (bis 1447) der ersten Vikarie BMV und der Vikarie Allerheiligen (Registrum litterarum altaris beate Marie et sanctorum omnium siti in ecclesia parochiali de Bocholt Monasteriensis diocesis). Das Original befindet sich im Pfarrarchiv St. Georg (12.2.1) . Auf den Seiten 42-146 des Kopiars W befindet sich eine Abschrift des von Johannes Scrimp erstellten Kopiars.
Für die Betreuung bei Archivbesuchen, das Bearbeiten von Anfragen und das Bereitstellen von Materialen möchten sich die Bearbeiter bei folgenden Personen bzw. Institutionen bedanken: Heike Schoo, Gerhard Schmalstieg und Wolfgang Tembrink vom Stadtarchiv Bocholt, Dr. Martin Wilhelm Roelen vom Stadtarchiv Wesel, Dr. Heinz Mestrup und Lennart Metken vom Bistumsarchiv Münster. Ebenso ist zu danken Dr. Thomas Reich vom Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster, sowie Achim Wiedemann, der das Archiv der Pfarrgemeinde St. Georg in Bocholt betreut, und Carsten Haubrock von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen. Dr. Thomas Mayer gebührt ein besonderer Dank für sein engagiertes Korrekturlesen des Manuskriptes. Nicht zuletzt richtet sich ein Dank an Gerd Wiesmann und Georg Ketteler vom Verein für Heimatpflege Bocholt E. V. sowie an Pfarrer Matthias Hembrock von der Kirchengemeinde St. Georg, die sich für eine Veröffentlichung des Urkundenbuches eingesetzt haben.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Vorwort
Eigentlich hat der Vorstand der GhL auch für den Herbst 2020 – wie immer – eine Jahrestagung mit mehreren Vorträgen zum Thema „Eine schwierige Nachbarschaft – Westmünsterland und Ostniederlande im 20. Jahrhundert“ vorgesehen, die aber corona-bedingt schließlich doch nicht stattfinden konnte.
Sie, verehrte Leserinnen und Leser, merken schon: Wir haben dieses Thema für sehr wichtig gehalten, weil es um Nachbarschaft und Frieden geht. Von den Vorbereitungen für die ausgefallene Tagung ist allerdings nur noch Volker Jakobs spannende Einführung in das Problem übrig geblieben.
Besonderes Interesse verdient aus unserer Sicht der Beitrag von Heinz Krabbe (Epe) über den „Dominee Leendert Overduin“. Dieser niederländische Geistliche (1900-1976) hat während der deutschen Besatzung etwa 1 000 jüdische Menschen vor Verfolgung und Tod bewahrt, seit 1941 zusammen mit Sieg Menko (Enschede). Nach dem Krieg unterstützte er ehemalige NSB-Mitglieder und deren Kinder gegen den Hass ihres Umfelds. Wenn dieses Jahrbuch gedruckt ist, wissen wir, ob die Verschiebung der Tagung und des Themas auf dieses Jahr realisiert werden konnte. Dann sollte eine Führung durch die Ausstellung „75 Jahre Freiheit und Frieden – Grens/zland“ des Nationaal Onderduikmuseum Aalten im Vredener Rathaus auf dem Programm stehen.
Beim Blick ins Inhaltsverzeichnis wird schnell klar, dass in anderen Rubriken das Thema „Deutsch-niederländische Beziehungen“ eine besondere Rolle spielt, etwa in der Biografie des ersten Coesfelder Landrats Dr. Clemens von Bönninghausen (Chr. Schulze Pellengahr) oder im Bericht aus der Dauerausstellung des kult über „Kiepenkerl und Frau Antje. Ein ungleiches Paar im kult Westmünsterland“ (A. Menke).
An dieser Stelle soll der ausführliche Beitrag von Timothy Sodmann in Band 1/2017 dieses Jahrbuchs erwähnt werden. Er beschreibt „Tausend Jahre Zweisamkeit. Kulturhistorische Beziehungen zwischen den östlichen Niederlanden und dem westlichen Münsterland“ und zeichnet sich zudem durch einen reich bebilderten Anhang aus.
Über die Wettbewerbsbeiträge zum Jugendgeschichtspreis der GhL im Jahr 2020 wird in der entsprechenden Rubrik das Nötige gesagt. Es ist für die Redaktion immer aufs Neue eine große Herausforderung, einerseits die Darstellungsweise und Sicht der Jugendlichen weitgehend sichtbar zu halten und andererseits unseren Anspruch auf fachliche Genauigkeit und sachgerechte Darstellung zu wahren. Wir hoffen und glauben, dass die hier vorgelegten Preisarbeiten beiden Vorgaben gerecht werden.
Noch ein Problem hat uns immer wieder beschäftigt: Nicht alles, was für die Menschen im Laufe der Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte wichtig war, fand und findet Eingang in die (regional)historische Forschung und Darstellung. Manches gehört zur überregionalen Kultur, manches überwiegend zur regionalen (west)münsterländischen oder überwiegend zur lokalen Kultur.
Gleich vier Beispiele finden sich in dieser Ausgabe: Wenn ein gewisser Bernhard Hinsken (*1864 in Rhade) als Sohn eines Landwirts den Beruf des Volksschullehrers erlernt, dann in Bonn ein Landwirtschaftsstudium absolviert und schließlich als studierter Landwirt Lehrer an der Velener landwirtschaftlichen „Winterschule“ wird und diese seit 1898 leitet und
Fortbildung für die Landwirte der Umgebung organisiert und durchführt, dann darf man das eine Karriere nennen. Wenn derselbe Mann sich zunächst im Borkener Heimat- und Altertumsvereins an archäologischen Forschungen zu den „Landwehren“ beteiligt und bald einen gleichen Verein in Ramsdorf mitgründet, dann wird man ein solches Engagement mehr als erstaunlich finden. (Zur Erinnerung: Der Mobilität waren um 1900 sehr praktische Grenzen gesetzt; das private Reisen war sicher kein Vergnügen.)
Wenn ein katholischer Priester und Studienrat in Borken seit 1939 Briefe an seine (ehemaligen) Schüler in Arbeits- oder Kriegsdienst schickt und darin über seine Wahrnehmungen am 10. Mai 1940 schreibt, dann spiegelt das gewiss nicht den ganzen politischen Horizont des deutschen Überfalls auf die Niederlande wider, aber es beleuchtet eine scheinbar ganz unpolitische Sicht mitten in der – noch nicht direkt betroffenen – Bevölkerung.
Oder wenn ein katholischer Verein wie der Borkener Kolping wenige Jahre später, kurz nach Kriegsende, die eigene Tradition des Theaterspielens wieder aufnimmt, dann steht diese Initiative beispielhaft für eine ganze Reihe von Vereinen in großen und kleinen Orten nicht nur des Münsterlandes. Was heißt es 1946, wieder anzuknüpfen an „früher“? Was geschieht hier über das produktive Miteinander in der (Stadt-)Gesellschaft? Was bedeuten solche Aktivitäten gerade für die jungen Menschen der damaligen Zeit?
Andererseits erarbeitet sich ein begabter junger Mann aus adligen Verhältnissen, Clemens von Bönninghausen (*1785 bei Tubbergen/Niederlande), das Berufsfeld eines Juristen, dann aber auch das Feld der Homöopathe und das der Medizin; „nebenbei“ bekam er 1816 das öffentliche Amt des Landrats angetragen – dank ausreichender Wohnverhältnisse mit einem Büro im eigenen Haus in Darup (aber nur bis 1819), wie im 19. Jahrhundert in Preußen für (adlige) Landräte üblich. Aufgefallen ist der Mann – unvorsichtig geurteilt – wohl eher durch seine Tätigkeit als Homöopath.
Wir sind uns durchaus bewusst, dass in den ersten Bänden unseres Jahrbuchs nur vereinzelt Frauen im Mittelpunkt eines Beitrags stehen. Uns ist klar, dass wir die Suche nach Frauen verstärken müssen, die Bedeutendes geleistet haben. Gezielten Hinweisen unserer Leserinnen und Leser werden wir gern nachgehen.
Aktualisiert: 2022-06-08
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Martin Gerwink, Dorfpolizist in Aarloh an der niederländischen Grenze im Westmünsterland, hatte zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Journalistin Marie Gerster, ein Drogenlabor in einem ehemaligen Reitstall entdeckt. Diese Entdeckung auf dem Hof des angesehenen Großbauern Bernhard Droste-Terhahn hätten beide fast mit ihrem Leben bezahlt. Der brutale Drogendealer Henk Verbeek, dessen Opfer sie beinahe geworden wären, ist zwar tot, ebenso Droste-Terhahn, aber die dunklen Schatten der Vergangenheit reichen noch immer bis in die Gegenwart und sorgen für neue Probleme.
Der Großbauer hatte in seinen letzten Lebensjahren eine umfangreiche Kunstsammlung angelegt, darin befinden sich auch Frühwerke des berühmten Malers Piet Mondriaan. Droste-Terhahn war nicht unbedingt als Kunstliebhaber bekannt. Warum legte er sich eine millionenschwere Sammlung an und woher nahm er das Geld für sein teures Hobby?
Diese Frage muss die Journalistin Marie Gerster klären. Die Erbin hat ihr den Auftrag erteilt, den Wert der Sammlung zu ermitteln. Denn der Droste-Hof soll umgebaut und in eine gemeinnützige Stiftung verwandelt werden. Schon bei ihren ersten Recherchen nach dem Verbleib zweier Landschaftsbilder von Mondriaan stößt sie in einer niederländischen Galerie im nahen Winterswijk auf massiven Widerstand. Offenbar gibt es ein großes Interesse daran, die Herkunft der Bilder und auch des Geldes zu verschleiern.
Als ein Finanzmakler erschossen aufgefunden wird, schaltet sich eine Spezialabteilung des Düsseldorfer LKA ein. Dort nimmt man an, dass die Spur des Geldes nicht nur nach Dubai und in die Steueroasen der Karibik führt, sondern auch über die verschlungenen Wege des grenznahen Venns bis nach Aarloh. Martin Gerwink wird bald klar, dass sein Dorf noch immer im Zentrum krimineller Machenschaften stehen könnte und dass seine Freundin Marie deshalb ernsthaft gefährdet ist. Wenig später bestätigt sich dieser Verdacht. Der Finanzmakler könnte von einer Frau erschossen worden sein, die zusammen mit ihrer Freundin in Aarloh gesehen worden ist. Sie wird im Zusammenhang mit einer dubiosen neuen Krypto-Währung gesucht. Sind die beiden Frauen dabei, unliebsame Spuren zu beseitigen?
Mondriaans letzter Baum
von Georg Bühren
Klappenbroschur, 410 Seiten, € 16
Achterland Krimi
in der Achterland Verlagscompagnie
Bocholt & Bredevoort 2021
www.achterland-krimi.de
Aktualisiert: 2021-11-04
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Mit dem vorliegenden vierten Band unseres Jahrbuchs bleiben wir dem bewährten Prinzip treu, die vielfältigen historisch-landeskundlichen Aspekte unserer Grenzregion aufzusüpüren und für die heutigen Zeit nachvollziehbar zu machen, insbesondere auch für die jüngere Gemeration.
Ein solches Projekt braucht Unterstützer als Autoren, die wir auch für diese Ausgabe gefunden haben, zuallererst in den Referent*innen unserer Herbsttagung 2019 zum Thema „Kriegsende! Und dann? – Bewegte und bewegende Zeiten 1945-1955“; ihnen danken wir für Bereitschaft, ihre Vorträge für den Abdruck durchzusehen und zur Verfügung zu stellen. Es war wirklich eine bewegte Zeit: voller Zwänge – man denke bloß an die Millionen zwangsweise Geflüchteten, Vertriebenen, Deportierten.
So stellt unser Schwerpunktthema diesmal ein Panorama voller Schrecken, Hoffnung und Selbstbehauptung dar. Den Anfang macht Volker Jakob mit seinem kritischen „Rückblick auf eine schwere Zeit“.
Das betrifft zunächst die verfolgte und entwurzelte jüdische Bevölkerung Deutschlands und Europas mit ihrer Sehnsucht nach „Eretz Israel“ (Josef Niebur und Hermann Oechtering) einerseits und die wenigen Opfer der Nazi-Verfolgung, die selbst um Wiedergutmachung streiten konnten und wollten wie Erich Haas aus Borken (Hartmut Bringmann). Erinnert wird aber auch an die aus ihrer Heimat Vertriebenen im Osten des Deutschen Reiches, die im Westen eine neue Heimat finden sollten – und wollten (in den Beiträgen von Ingeborg Höting und Thomas Hacker).
Ein aktuelles Thema greifen wir mit dem Beitrag von Norbert Fasse (Stadtarchiv Borken) auf, der seinen Vortrag zum Jubiläum „50 Jahre kommunale Neugliederung: Der Zusammenschluss zur neuen Stadt Borken im Sommer 1969“ am 23. Juni 2019 im Borkener Rathaus ergänzt und vertieft hat.
Prämierte Arbeiten aus dem „Jugendgeschichtspreis Westmünsterland“ 2019 der GhL zeigen anerkennenswerte Leistungen gerade in der Erforschung der eigenen Familiengeschichte. In diesem Jahr sind vertreten Josef Tewinkel (Rhedebrügge/Borken) mit seiner quellengestützten Arbeit über einen Vorfahr als Offizier im Zweiter Weltkrieg und Marlene Remberg (Rheine) mit ihrer Forschungsarbeit über Auswanderung ihrer Vorfahren aus dem Raum Bocholt in die USA. Olivia Wielers und Wiebke Ostendorf (Vreden) haben mit dem Kriegerverein Vreden eine exemplarische soziale, kulturelle und teilweise auch politische Institution im Kaiserreich untersucht.
Wie in den ersten Jahren seines Erscheinens soll auch dieser Band des Jahrbuchs in seiner thematischen Breite die Entwicklungen wie auch die Lebensverhältnisse und -erfahrungen in der Region Westmünsterland verdeutlichen.
Aktualisiert: 2020-11-19
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Tatort Schwarzes Venn
In der neuen Reihe Achterland Krimi wird das deutsch-niederländische Grenzgebiet zum
Schauplatz illegaler Machenschaften
Schmutzige Geschäfte, Mord, eine spurlos verschwundene Französin und ein Dorfpolizist, der seine dunkle Vergangenheit im Moor begraben glaubt ... nein, die Stille des Grenzgebietes mit seinen Venn- und Moorgegenden ist trügerisch und nicht jeder traditionsreiche Bauernhof ist ein ehrenwertes Agrarunternehmen. Das suggeriert der soeben in der Achterland Verlagscompagnie erschienene Kriminalroman „Das Moor schweigt nie“. Der in Münster lebende Autor Georg Bühren siedelt seinen spannenden Krimi in einem kleinen Grenzort bei Vreden an. Dort, im westmünsterländischen Aarloh, steht Martin Gerwink, der „Beamte im Bezirksdienst“, selten vor unüberwindlichen Problemen. Nur sein eigener Fall ist nicht lösbar. Aber der liegt 33 Jahre zurück, und niemand in seinem beschaulichen Grenzdorf ahnt etwas davon. Nicht einmal sein Bruder Walter, ebenfalls Polizist und Hauptkommissar im Grenzübergreifenden Polizeiteam (GPT) in Borken.
Mit dem Tod des örtlichen Großbauern ist Unruhe ins Dorf gekommen. Bernhard Droste-Terhahn hatte zu Lebzeiten mit seinen zahlreichen Nebengeschäften und Kontakten die Gegend wie ein Gutsherr beherrscht. Sein Tod hinterlässt ein Vakuum, das sein Sohn Werner nicht ausfüllen kann.
Merkwürdige Dinge ereignen sich: Besorgte Bürger berichten dem Dorfpolizisten von nächtlichen Lichtern über dem Moor und fragen nach dem Sinn einer Privatmiliz, die neuerdings auf dem Droste-Hof im Einsatz sein soll.
Beunruhigender für Martin Gerwink ist allerdings die Ankündigung des Freizeitarchäologen und Schatzsuchers Heiner Wienkämper. Der will seinem Hobby nun auch im Schwarzen Venn nachgehen - dort, wo Gerwink vor über 30 Jahren seine dunkle Vergangenheit begraben hat.
Aber wo liegt eigentlich dieses Aarloh? Wenngleich das Landleben ebenso kenntnisreich wie humorvoll geschildert ist und die Umgebung mit ihren Mooren und Schmuggelpfaden an der „grünen“ deutsch-niederländischen Grenze ziemlich genau beschrieben wird, sucht das Navi diesen Ort vergeblich. „Aarloh besteht im Grunde aus mehreren Gemeinden“, erklärt der Autor. „Es kam mir nicht unbedingt darauf an, alle Schauplätze genau in Ammeloe, Lünten, Borken oder Vreden lokalisierbar zu machen. Ich finde, in einem regionalen Kriminalroman sollte zwar die Atmosphäre authentisch beschrieben sein, aber die Spur des Mörders muss nicht unbedingt durch das eigene Wohnzimmer des Lesers laufen. Letztlich bleibt ein Krimi immer eine erfundene Geschichte, und die braucht vor allem eine gewisse Schärfe und eine spannende Handlung.“
Georg Bühren ist selbst auf dem Land aufgewachsen, in einer Bauerschaft im Norden des Kreises Steinfurt. Als Redakteur des Westdeutschen Rundfunks gestaltete er zahlreiche regionale Funk- und Fernsehbeiträge und war zuletzt auch für die Krimireihe ARD Radio Tatort zuständig.
Das stille Moor bewahrt nicht immer seine Geheimnisse und was es preisgibt, erzählt manchmal längst vergessene Geschichten. Die Schatten der Vergangenheit reichen auch in diesem Fall bis in die Gegenwart und stellen das kleine, ehemals ruhige Dorf völlig auf den Kopf. Der Autor versteht es, die Fäden seiner Geschichte so geschickt zu verknüpfen, dass sich die Handlung am Ende zu einem Thriller steigert, der den Leser nicht loslässt.
Und es geht weiter, ein zweiter Band ist schon in Arbeit. „Meine Aarloh-Figuren beschäftigen mich immer noch täglich“, erzählt der Autor, „ich möchte selbst gern wissen, wie es mit dem Dorfpolizisten Martin Gerwink weitergeht. Manchmal wird die eigene Phantasie ja von der Wirklichkeit überholt: jüngste polizeiliche Erkenntnisse in den Niederlanden belegen, dass die inzwischen vielfach leerstehenden Scheunen und Gebäude von dubiosen, oft illegalen Geschäftemachern angemietet werden. Verbrechen und Betrügereien sind durch das digitale Netzwerk nahezu unkontrollierbar geworden und machen auch vor abgelegenen Grenzregionen nicht Halt, manchmal spiegelt sich das Große auch im Kleinen.“
Aktualisiert: 2020-10-22
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Inhalt
Vorwort ............................................... 7
Schwerpunktthema:
Die Revolution 1918/19 und die Anfänge der Demokratie
im Westmünsterland
Volker Jakob
Vom Krieg zum Bürgerkrieg — vom Kaiserreich zur Republik. Anmerkungen zu einem folgenreichen Epochenwechsel ...... 9
Wilfried Reininghaus
Herrschte „Ruhe und Ordnung"? Das westliche Münsterland 1918/19 ............................................................................... 21
Ulrich Sobbing
Die Novemberrevolution 1918/19 und ihre Auswirkungen im Kreis Ahaus .......................................................................... 47
Wolfgang Tembrink
Bocholt an der Wende vom Kaiserreich zur Republik. November 1918 bis März 1919 – eine Chronik ............................... 75
Richard Sühling
März 1920: Tage des Schreckens in Raesfeld – und ein Denkmal für getötete Spartakisten ............................................ 117
Norbert Fasse
Eine münstersche Angestellte und ein Borkener Hauptmann. Unangepasste Einsichten zu Krieg, Niederlage und Revolution 1918/19 ........................................................ 129
Julia Paulus
Politische Partizipation von Frauen in Westfalen während der Weimarer Republik ........................................................... 155
Lebensläufe
Norbert Diekmann
Rudolf Fey (1914-1999) – Wandlungen eines kommunistischen Stadtrats in Gronau ...................................................... 175
Jugendgeschichtspreis 2018
David Kuhlmann
„Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben." Jugend im Nationalsozialismus im Westmünsterland ........................ 189
Jenny Becker, Theo Dittmar, Neele Freitag, Benjamin Steinhoff
Der Kommunist Niels Hansen. Ein Opfer des Nationalsozialismus in Coesfeld .................................................................. 203
Franziska Upgang
Wohnungsnot in Vreden nach dem Zweiten Weltkrieg ................................................................................. 215
Buchbesprechungen
Claudia Maria Korsmeier: Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld. Bielefeld 2016 (Westf. Ortsnamenbuch, 10). (Ludger Kremer) ................... 229
Hans Machemer und Christian Hardinghaus (Hg.): Wofür es lohnte, das Leben zu wagen. Briefe, Fotos und Dokumente eines Truppenarztes von der Ostfront 1941 /42. Berlin u.a. 201.8. (Winfried Semmelmann) ........................................ 233
Berichte
„Auf das Leben!“ Neue Blickwinkel im Jüdischen Museum Westfalen (C. Lissner, N. Reichling, Th. Ridder) ..................... 238
Die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung im FARB – Forum Altes Rathaus Borken (Britta Kusch-Arnhold) ........... 245
Ein neuer „Affrieter“ auf Platt. Die Heimatvereine in der Stadt Borken unterstützen ein gemeinsames
Projekt (Bruno Fritsch) ............................................. 253
Aus der GhL
Tätigkeitsbericht des Vorstands der GhL für 2019 ............. 257
Publikationen der GhL ....................................................... 259
Autoren dieses Bandes ..................................................... 261
Aktualisiert: 2020-10-22
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Aus dem Vorwort:
Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch vielen von uns große Freude bereiten wird. Und es wird uns neue Perspektiven auf unsere eigene Rolle in den Verbindungen nach Deutschland eröffnen und ein aktuelles Abbild unseres Selbstverständnisses innerhalb dieses Beziehungsgeflechts liefern.
Wir wissen, Deutschland ist eine Kulturnation und eine Inspirationsquelle für norwegische Künstler in den Bereichen Malerei, Architektur, Musik, Literatur – und auch Film. Sowohl die Dokumentarfilme aus Nazi-Deutschland während des Krieges als auch späterhin die Dokumentationen des Terrorismus, unter anderem bei der Olympiade in München, stellen eindringliche Zeugnisse ihrer Zeit dar. Die Abrechnung mit dem Nazismus und der kritische Blick auf die Sowjet-Zeit haben sich in zahlreichen filmischen Werken manifestiert.
Und nun – sehr viel später erst – die Abrechnung mit uns selbst und unserem eigenen Anteil an Unmenschlichkeit gegenüber Frauen und besonders gegen Kinder im Norwegen der Nachkriegszeit und bis weit in unsere Zeit hinein. Im Rückblick auf die Zeit vor 1933 sehen wir, dass die Filmproduktion – und zwar die künstlerisch anspruchsvolle – in Deutschland seinerzeit den Boden für die Filmkunst weltweit bereitet hat. Dies geschah beispielsweise durch die expressionistischen Werke von Fritz Lang, die Filme mit Marlene Dietrich und die sozialkritische Richtung von G. W. Pabst, der Material von politischer Sprengkraft mit deutlichen Appellen an das Publikum verband.
Viele norwegische Produzenten und Regisseure können auf eine langjährige Zusammenarbeit mit deutschen Partnern zurückblicken; Gleiches gilt auch für Schauspieler. Persönlich hatte ich
Gelegenheit, schon vor vielen Jahren in Deutschland an der Seite von Maximilian Schell in dem Film Der Rosengarten zu spielen, und zwar in der Rolle einer Anwältin, die die grausamen Misshandlungen an jüdischen Kindern aufdeckt, welche während des Krieges an einer Schule
stattfanden. Später spielte ich eine Norwegerin in Axel Helgelands Produktion Zwei Leben, die sich mit dem Unrecht auseinandersetzt, das sowohl deutsche als auch norwegische Behörden im Leben von Kindern mit norwegischer Mutter und deutschem Vater geschehen ließen. Als „die
Anderen” wurden sie in ein Leben im Abseits gezwungen, weil WIR es zuließen.
Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch einen wichtigen Beitrag leistet, indem sowohl vertraute Aspekte im Verhältnis zwischen Norwegen und Deutschland beleuchtet werden, als auch Neues und weitgehend Unbekanntes zu erfahren ist. Bereits in der Stummfilmzeit wurde Norwegen von deutschen Filmpionieren bereist, und es hat ein Export von Filmstars aus Norwegen nach Berlin stattgefunden. Ein Kapitel über Hamsun und den Film bietet sich natürlich an, und der deutsche Einfluss auf die staatliche norwegische Filmpolitik war nahezu allumfassend, sowohl während des Zweiten Weltkrieges als auch danach. Deutsch-norwegische Gemeinschaftsproduktionen machen einen ganz wesentlichen Teil des filmbezogenen Gesamtbildes der letzten fünfzig Jahre aus. Zudem ist Deutschland seit 1990 ein äußerst wichtiger Markt für den norwegischen Film.
Die für mich interessantesten Aspekte im Bereich Film sind die Anknüpfungspunkte. Eine gefährliche Waffe in den Händen eines Diktators kann den freien Geist der Menschen brechen.
Deshalb brauchen wir – besonders in diesen unruhigen Zeiten – den Film mehr als je zuvor. Ich weiß, dass Filmkunst den Unterdrückten inspirieren kann; um es mit den Worten von Czesław Miłosz zu sagen: „Those who harm simple people and who laugh at their injuries will not be safe. For the poet remembers.” Was übersetzt in etwa wie folgt lauten könnte: „Wer einfachen Menschen Unrecht zufügt und sie in ihrem Leid noch verhöhnt, sollte sich niemals sicher fühlen. Denn der Dichter hält die Erinnerung wach.”
Liv Ullmann
Aktualisiert: 2020-10-22
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Nach nur zwei Jahren können wir nun den dritten Teil der Sammlung westmünsterländischer Lebensbilder mit fünfzig Beiträgen vorlegen. Sie handeln von Persönlichkeiten, die entweder durch ihre Herkunft oder durch ihr Wirken mit dem Westmünsterland verbunden waren und die auf lokaler, regionaler oder überregionaler Ebene Bedeutendes geleistet haben. In manchen Fällen ist aber auch einfach ihr außergewöhnliches Leben erinnernswert.
Wie bei den vorigen beiden Bänden liegen den meisten Biografien frühere Veröffentlichungen zugrunde, die jedoch gekürzt oder überarbeitet wurden (der jeweilige Ausgangstext wird im Literaturverzeichnis genannt). Aber immerhin mehr als ein Drittel der Texte wurde erstmalig für diesen Band geschrieben. Wie in den vorigen Bänden haben wir auf einen detaillierten Anmerkungsapparat verzichtet und die Literaturangaben auf das Wichtigste beschränkt. Auch dieser Band wird wieder durch ein Personen-, ein Verfasser- und ein Ortsregister erschlossen: das Ortsregister nennt außer den Namen auch die Berufe oder Funktionen der besprochenen Persönlichkeiten.
Inzwischen kann man nach insgesamt 160 Lebensbildern in den
Westmünsterländischen Biografien einige Strukturen erkennen. Zunächst einmal zeichnen sich, was die Zahl der behandelten Persönlichkeiten angeht, erwartungsgemäß einige räumliche Schwerpunkte ab: für die neuere Zeit die Industriestädte Bocholt und Gronau sowie die Verwaltungszentren Borken und Ahaus, daneben – besonders für die Zeit des Ancien Régime – zwei Orte, in deren Umkreis Intellektuelle und Künstler wirkten: das Residenzstädtchen Anholt (Stadt Isselburg) und Vreden als Sitz eines hochadligen Damenstifts.
Ein Blick auf die Funktionen und Berufe der behandelten Personen vermittelt einen mentalitätsgeschichtlich interessanten Eindruck von den prägenden Milieus dieser Region. Die Mehrzahl der bisher aufgenommenen Texte geht, wie erwähnt, auf frühere Veröffentlichungen zurück – meist in Heimatkalendern, Kreisjahrbüchern oder anderen Publikationen der öffentlichen Verwaltung –, und das erlaubt einen Rückschluss auf die Veranlasser der Biografien. Diese beziehen sich häufig auf Politiker und führende Köpfe der Kommunalverwaltung, ebenso auf Angehörige der Geistlichkeit – vor allem der katholischen Kirche – oder auf Mitglieder katholischer (Missions-)Orden. Gut vertreten sind ferner Regionalhistoriker, Regionalschriftsteller und Aktivisten der Heimatpflege. Auch Pioniere oder Lobbyisten der Landwirtschaft, die ja einmal die wichtigste Lebensgrundlage der Region war, werden mehrfach behandelt, während Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. z. B. aus der für das Westmünsterland so wichtigen Textilindustrie, deutlich unterrepräsentiert sind. Man kann durchaus die Tendenz erkennen, Vertreter des eigenen Standes zu würdigen, was Angehörigen der öffentlichen Verwaltung durch ihren Zugang zu den Publikationsorganen relativ leicht fallt; daneben pflegt die katholische Kirche eine lange hagiografische Tradition. In den Biografien spiegelt sich so vor allem die katholisch-konservative Prägung der herrschenden Gesellschaftsschicht der Region wider.
(Aus dem Vorwort)
Aktualisiert: 2020-10-22
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Aktualisiert: 2020-10-22
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Schwerpunktthema: „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“
Norbert Fasse
„Ein Weltkrieg, wie ihn die Geschichte bisher nicht gekannt hat“. Die Julikrise, das „Augusterlebnis“ und die Formierung der Heimatfront in der Stadt Borken im Jahr 1914 (S. 9-49)
Hendrik M. Lange
Die Lage an der „Heimatfront“ am Beispiel von Coesfeld und Umgebung (S. 51-64)
Thomas Mayer
Der Watteproduzent Borgers im Ersten Weltkrieg. Unternehmer zwischen Rüstungsboom, Arbeiterschaft und Hungersnot (S. 65-101)
Hartmut Bringmann
Arbeiten für den Feind. Das Kriegsgefangenenlager Gemen 1915-1918 (S. 103-126)
Bruno Fritsch
Krieg im Zerrspiegel: Die Borkener Rektoratschule 1914-1919. Mit einer Chronik zum Jahr 1916 (S. 127-152)
Thomas Ridder
„Der Dank des Vaterlands ist Euch gewiss!“ Deutsch-jüdische Soldaten aus dem westlichen Münsterland im Ersten Weltkrieg (S. 153-169)
Gerd Schmalstieg
„In vielen Familien ist Trauer und Betrübnis eingekehrt.“ Die Spanische Grippe in Bocholt in den Jahren 1918 und 1919 (S. 171-178)
Weitere Beiträge zur Landeskunde
Timothy Sodmann
Tausend Jahre Zweisamkeit. Kulturhistorische Beziehungen zwischen den östlichen Niederlanden und dem westlichen Münsterland (S. 179-236)
Thomas Ridder
Bildstöcke und Wegekreuze im Westmünsterland. Eine geschichtliche und volkskundliche Betrachtung (S. 237-250)
Bernd Theo Grimmelt
Die Berkel. Erinnerungen an einen Fluss (S. 251-256)
Rezensionen und Berichte (S. 257-287)
Aktualisiert: 2020-11-12
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Die Porträts von über 90 Vredener Frauen zeigen eine facettenreiche Arbeits- und Berufswelt in einem Zeitraum, der ungefähr drei Generationen umfasst. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschreiben die Verfasserinnen, wie Arbeit die Lebensläufe der Frauen bestimmt hat.
Die Biographien stellen mehr al 40 Berufsfelder und die damit verbundenen Lebenserfahrungen im Kontext der erlebten geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen vor. Dieses Lesebuch mit sachlichen wie auch berührenden Texten dokumentiert Zeitgeschehen, zeigt die Vielfalt des weiblichen Tuns und würdigt beispielhaft die Leistungen und das Engagement von Frauen, die aus Vreden kommen oder in Vreden ihre Heimat haben.
Aktualisiert: 2020-03-12
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Die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes
e.V. legt innerhalb ihrer Schriftenreihe „Geschichte im Westmünsterland“
mehrere Bände mit Biografien von Persönlichkeiten vor,
die (1) in der Vergangenheit auf lokaler oder regionaler Ebene im
westlichen Münsterland von Bedeutung gewesen sind oder die (2) aus
dem Westmünsterland stammen und draußen in der Welt Bedeutendes
bewirkt bzw. einfach ein derart bewegtes Leben geführt haben, dass
die Erinnerung an sie lohnenswert erscheint. In der heimatkundlichen
Literatur der letzten Jahrzehnte findet man zwar viele derartige Lebensbeschreibungen,
jedoch sind sie verstreut über eine Vielzahl von
Heimatkalendern oder lokalgeschichtlichen Veröffentlichungen, die
den meisten Interessierten heute nicht zugänglich sein dürften.
Die ersten beiden Bände dieser Serie von Biografien enthalten überwiegend
bereits vorliegende Lebensbeschreibungen, allerdings in bearbeiteter
Form. Für die Folgebände sollen aber zunehmend neue Biografien
verfasst werden, wenn bestehende unbefriedigend sind oder
wenn von interessanten Persönlichkeiten bisher keine Lebensbilder
vorliegen. Lebende Personen werden nicht aufgenommen. In den biografischen
Artikeln soll der besondere Bezug zum Westmünsterland
im Wirken der dargestellten Persönlichkeit sichtbar werden. Die weiteren
Bände der Serie werden dann erscheinen, wenn jeweils genügend
Manuskripte vorliegen.
Auch die Beiträge dieses zweiten Bandes wurden in Abstimmung mit
den Autoren oder Rechteinhabern von den Herausgebern überarbeitet,
um sie zu aktualisieren und eine gewisse Übereinstimmung in Aufmachung
und Stil mit den übrigen Artikeln zu erreichen.
Bei der Auswahl der behandelten Persönlichkeiten haben die Herausgeber
nach Kräften versucht, alle Gemeinden des Westmünsterlandkreises
Borken, alle Perioden der Geschichte und Vertreter aller Lebensbereiche
gleichermaßen zu berücksichtigen. Das Ergebnis überrascht
durch die Vielfalt der behandelten Themen und den Reichtum
an faszinierenden Persönlichkeiten.
Aktualisiert: 2020-11-12
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Aktualisiert: 2022-04-22
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Aktualisiert: 2022-04-22
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Die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes
e.V. möchte innerhalb ihrer Schriftenreihe „Geschichte im
Westmünsterland“ mehrere Bände mit Biografien von Persönlichkeiten
vorlegen, die (1) in der Vergangenheit auf lokaler oder regionaler
Ebene im westlichen Münsterland von Bedeutung gewesen sind oder
die (2) aus dem Westmünsterland stammen und draußen in der Welt
Bedeutendes bewirkt bzw. einfach ein derart bewegtes Leben geführt
haben, dass die Erinnerung an sie lohnenswert erscheint. In der heimatkundlichen
Literatur der letzten Jahrzehnte findet man zwar viele
derartige Lebensbeschreibungen, jedoch sind sie verstreut über eine
Vielzahl von Heimatkalendern oder lokalgeschichtlichen Veröffentlichungen,
die den meisten Interessierten heute nicht zugänglich sein
dürften.
Die ersten Bände dieser Serie von Biografien werden überwiegend bereits
vorliegende Lebensbeschreibungen enthalten, allerdings in bearbeiteter
Form. Für die Folgebände sollen aber zunehmend neue Biografien
verfasst werden, wenn bestehende unbefriedigend sind oder
wenn von interessanten Persönlichkeiten bisher keine Lebensbilder
vorliegen. Lebende Personen werden nicht aufgenommen. In den biografischen
Artikeln soll der besondere Bezug zum Westmünsterland
im Wirken der dargestellten Persönlichkeit sichtbar werden. Die weiteren
Bände der Serie werden dann erscheinen, wenn jeweils genügend
Manuskripte vorliegen.
Die Beiträge dieses ersten Bandes wurden in Abstimmung mit den
Autoren oder Rechteinhabern von den Herausgebern überarbeitet, um
sie zu aktualisieren und eine gewisse Übereinstimmung in Aufmachung
und Stil mit den übrigen Artikeln zu erreichen. Wir haben uns
bei der Auswahl bemüht, alle Gemeinden des Westmünsterlandes und
alle Perioden der Geschichte zu berücksichtigen.
Unausgewogen bleibt allerdings der Anteil von Frauen und Männern:
Infolge der historischen Verteilung der Geschlechterrollen überwiegen
bisher im Bereich der biografischen Literatur eindeutig Lebensbilder
von Männern – in Zukunft wird sich das hoffentlich ändern!
Aus dem Vorwort
Aktualisiert: 2020-11-12
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Aktualisiert: 2022-04-22
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Aktualisiert: 2020-11-12
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Aktualisiert: 2020-11-12
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Aktualisiert: 2020-11-12
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