Erwin Wurm. Fichte

Erwin Wurm. Fichte von Beil,  Ralf, Egging,  Björn, Gabriel,  Markus
»Ein Kunstwerk ist ein Denk mal!« An diesen Satz des Bonner Philosophen Markus Gabriel wird Erwin Wurm vielleicht gedacht haben, als er sich aufmachte, um dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte im Kunstmuseum Wolfsburg ein Denkmal zu setzen. Wer Wurm kennt, wird sich nicht weiter darüber wundern, dass er das nicht mithilfe von Fichten bewerkstelligt, was (zu) naheliegend gewesen wäre, sondern mit Nordmanntannen, die er zudem von den Füßen holt und kopfüber zu einer kapitalen Waldskulptur verdichtet. Wenn Erwin Wurm in Aktion tritt, kommt eigentlich nie etwas Herkömmliches dabei heraus. Und so verhält es sich auch bei dem Künstlerbuch, das er zur Wolfsburger Ausstellung entwickelt hat: Wer nämlich wissen will, was sich im Inneren des Buches verbirgt, muss zuerst einmal selbst Hand anlegen und die Seiten des Buches mit einem Messer aufschneiden. Wurms Handlungsanweisung auf Seite 1 und die Notwendigkeit des Mitmachens rücken das Buch ganz in die Nähe der legendären "One Minute Sculptures" und sorgen ganz nebenbei dafür, dass trotz industrieller Fertigung lauter Einzelstücke entstehen, die sich mit den Käufern übers Land verbreiten und durch ihren Bezug zur Ausstellung diese dauerhaft um eine Arbeit erweitern. Denn hat man sich erst einmal Zugang verschafft, taucht man in einer über 80-seitigen Bildstrecke aus Fotos, Zeichnungen und Collagen in den „Kosmos Wurm“ ein und kann nachvollziehen, wie der Künstler seine Ausstellung entwickelt hat und wie die Dinge (für ihn) zusammenhängen. Inwiefern das Fichte-Projekt eine politische Dimension hat und was das alles mit zivilem Ungehorsam, mit dem Philosophen Fichte und – last, not least – mit dem Neuen Realismus zu tun hat, erklären Björn Egging vom Kunstmuseum Wolfsburg sowie vor allem der bereits genannte Bonner Philosoph Markus Gabriel in ihren Essays. Wie ICH, diese drei Buchstaben, der Mittelteils des Wortes NichTS sind (Andreas Maier), sind ICH und NICHT-ICH Fragmente des Namens FichtE (Markus Gabriel).
Aktualisiert: 2020-01-09
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Farbe und Imagination. Heinz Demisch – Maler und Schriftsteller

Farbe und Imagination. Heinz Demisch – Maler und Schriftsteller von Lichtenstern,  Christa
Heinz Demisch (1913-2000) hat sich als Autor kunstwissenschaftlicher Standardwerke wie etwa der Geschichte der Sphinx-Darstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart und einer Untersuchung über Die Gebärde der erhobenen Hände ebenso wie als langjähriger freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Namen gemacht. Dass er auch ein ausgewiesener Maler war, wussten hingegen nur seine Freunde. Sein malerisches Œuvre wird im I. Teil dieses Buches erstmals vorgestellt. Dabei ist ein Künstler zu entdecken, der sich von keiner Ideologie vereinnahmen ließ. Den Zeiten der nationalsozialistischen Kulturbarbarei setzte er eine ungewohnt lichte Farbigkeit entgegen. Früh schon fand er zu erstaunlicher koloristischer Reife und entwickelte eine eigene Symbolsprache. Seit dem 14. Lebensjahr auf einer privaten Malschule in Königsberg vorbereitet, wird er im Wintersemester 1931/32 zum Studium an der Akademie der dortigen Bildenden Künste zugelassen. Seine akademischen Lehrer sind Alfred Partikel (in der Klasse für Landschaftsmalerei) und Wilhelm Worringer (in Kunstgeschichte). 1932 wechselt der 19-Jährige an die Kunstschule Weimar. Nach nur zwei Semestern bricht er das Studium ab, nachdem ihm mit einem paramilitärischen Lageraufenthalt gedroht worden war. Derart früh mit den Erziehungsmethoden der Nazis konfrontiert, flieht Demisch im Herbst 1933 nahezu mittellos nach Palermo. Dort erarbeitet er sich während der folgenden Monate die Grundlagen für seine "Transzendenz"-Landschaften. Weitere Stationen seiner produktiven inneren Emigration sind Weimar, Hagen und Berlin. Der Krieg endet für Demisch 1943 in zweijähriger russischer Gefangenschaft. Die Schikanen im Arbeitslager und die tägliche Akkordarbeit in einem primitiven Kohlebergwerk im Donetzbecken bringen ihn an den Rand des Todes. Religiöse Grenzerfahrungen halten ihn aufrecht. Schwerkrank kehrt er im November 1945 nach Berlin zurück. Von dieser Rückkehr ins Leben handelt sein malerisches Hauptwerk, ein 12-teiliger Bilderzyklus, der 1946 entsteht. Mit der Lichthaltigkeit seiner Farben und weiten Sinnbezügen enthält er sein künstlerisches Vermächtnis. Der II. Teil geht anhand von Demischs Buchpublikationen den Korrespondenzen nach, die zwischen bestimmten Bildmotiven und relevanten wissenschaftlichen Ergebnissen bestanden. Mit dieser gelebten Interdependenz von Kunstanspruch und Forschungsbezügen lotet der Maler und Schriftsteller Heinz Demisch neue Möglichkeiten einer Verständigung von Kunst und Wissenschaft aus. Nicht zuletzt von dieser Seite erscheint sein Lebenswerk heute wieder aktuell.
Aktualisiert: 2020-01-09
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