Für Jude ist die Schule ein großes Filmset: Da gibt es Crewmitglieder, Statisten und Hauptdarsteller – und jeder fügt sich in seine Rolle. Nur Jude ist im Drehbuch nicht vorgesehen. Als schrille Diva in High Heels und Glamour-Make-up zieht er die Blitzlichter der Paparazzi magisch an und mischt den Schulalltag gewaltig auf. Und als er das Undenkbare wagt und um das Herz seines Angebeteten kämpft, überschlagen sich die Ereignisse. Aber was wäre ein Blockbuster ohne dramatischen Höhepunkt? Eine ebenso rasante wie berührende Geschichte über das Anderssein – schonungslos erzählt und voller bissigem Humor.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Sie sind nahezu überall auf der Welt zu finden, hängen in Wohnzimmern und Küchen, und sie sind Sinnbild für eine ganze Kunstrichtung: Als Andy Warhol 1962 in seiner ersten Soloausstellung Abbilder von 32 Campbell-Suppendosen präsentierte, sprengte er die Kategorien der Hoch- und Populärkultur. Die Konserven mit dem rot-weißen Etikett traten einen beispiellosen Siegeszug an.
Gary Indiana wirft einen aufregend neuen Blick auf diesen Schlüsselmoment in Warhols künstlerischem Schaffen. Sein brillanter Essay erzählt jedoch nicht nur die Geschichte jenes schicksalhaften Werkes, sondern ist zugleich unterhaltsame wie informative Einführung in Warhols Biografie und scharfsichtige Betrachtung der amerikanischen Kunstszene.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Für Jude ist die Schule ein großes Filmset: Da gibt es Crewmitglieder, Statisten und Hauptdarsteller -- und jeder fügt sich in seine Rolle. Nur Jude ist im Drehbuch nicht vorgesehen. Als schrille Diva in High Heels und Glamour-Make-up zieht er die Blitzlichter der Paparazzi magisch an und mischt den Schulalltag gewaltig auf. Und als er das Undenkbare wagt und um das Herz seines Angebeteten kämpft, überschlagen sich die Ereignisse. Aber was wäre ein Blockbuster ohne dramatischen Höhepunkt?
Eine ebenso rasante wie berührende Geschichte über das Anderssein -- schonungslos erzählt und voller bissigem Humor.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Gabriel Wolkenfelds Roman "Wir Propagandisten" entstand 2013 als literarische Reaktion auf die Verabschiedung des sogenannten Homo-Propaganda-Gesetzes in Russland. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Deutschen, der ein Jahr lang als Sprachlehrer in Jekaterinburg Land und Leute kennenlernt und dabei die Einführung des Gesetzes vor Ort mitbekommt. In klarer, doch assoziativer Sprache zeichnet der Text ein lebendiges Porträt des Alltags jenseits des Kremls, berichtet von Wodka-Gelagen in WG-Küchen, von schwulen Hinterhof-Partys, von zaghaftem Widerstand und geflüsterten Geständnissen, aber auch von der Angst, die sie auslösen. Und immer wieder von den lichten Momenten seligen Trotzes, die stärker sind als das Poltern der Gegner: "Verdammt noch mal, denke ich, das Leben ist schön. Wir haben – auf absehbare Zeit zumindest – nur dieses eine."
Zehn Jahre nach seiner Entstehung ist "Wir Propagandisten" aktueller denn je. Nicht nur wurde das Homo- Propaganda-Gesetz seither von Ländern wie Ungarn adaptiert und in Russland 2022 nochmals verschärft, es lädt im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auch zu neuem Nachdenken über die Zusammenhänge von chauvinistisch-autoritären Machtstrukturen und Homophobie ein. In dieser Hinsicht erscheint Wolkenfelds Text fast schon prophetisch. Vor allem aber vermittelt er eine Perspektive, die im Zuge von Nachrichtensperren und Kriegsberichterstattung immer mehr aus dem Fokus gerät: den Alltag einer undogmatisch-oppositionellen russischen Bevölkerung. Für diese Neuausgabe hat der Autor ein aktuelles Nachwort verfasst, das die jüngsten Entwicklungen in Russland reflektiert.
Aktualisiert: 2023-05-18
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1982: Nach seiner Ausbildung zum Dachdecker entflieht Gabriel der gewalttätigen Enge seines rheinischen Elternhauses, indem er – gemäß alter Handwerkertradition – auf Wanderschaft geht. Bewehrt mit Stenz und Charlie, entdeckt er das Land seiner Herkunft in all seiner Schönheit und Zerrissenheit. Sein treuer Begleiter: ein Wanderbuch, dem er nicht nur seine Stationen und Bekanntschaften, sondern auch seine tiefsten Gedanken anvertraut. Sie drehen sich um Freiheit, Sexualität, Gesellschaft, Familie und die Macht der Worte. Als Gabriel in Westberlin strandet und in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG den Punk Pille kennenlernt, erfährt er zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl inniger Freundschaft. Oder ist es Liebe? Für ein paar Wochen scheint es, als wäre er angekommen. Doch die Walz ist noch nicht vorbei – und die Suche nach einer eigenen Sprache gerade erst am Anfang …
Nur wenigen Schreibenden gelingt es so eindrücklich, Epochen, Orte und Kulturen mit den Mitteln der Sprache zu vermessen wie Michael Roes. Sein neues Buch, das er ironisch als »Heimatroman« bezeichnet, ist eine literarische Walz von Wertherbruch in NRW bis nach Taizé in Frankreich. Mit jedem Kilometer, den sich der Ich-Erzähler weiter von "Vaddern" und "Muddern" entfernt, werden seine Gedanken spielerischer und seine Lust, die Grenzen der eigenen Herkunft zu sprengen, größer. So skizziert der Text nicht nur eine geografische Reise, sondern auch ein Entkommen aus dem tristen Schweigen der westdeutschen Vorwende-Provinz in die gelöste Rhetorik eines freien Geistes. Am Wegesrand: die Alpen, das Meer und eben jener lebensverändernde Abstecher in die vergangene Parallelwelt der Aussteiger-Insel Westberlin, deren anarchistischem Geist "Spunk" ein Denkmal setzt.
Aktualisiert: 2023-05-18
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Der junge Autor Kip Starling hat sich mit einer Pistole und einem Langzeitvorrat Mineralwasser im Keller seines Hauses in Brooklyn verbarrikadiert, um ungestört zu arbeiten. In nur drei Wochen soll Kip seinen ersten Roman abliefern – ein ambitioniertes Werk über das Schicksal des jungen Ägypters Mohammed el Adl, der von 1917 bis 1922 der Liebhaber der britischen Schriftstellerlegende E. M. Forster war. Mohammed erscheint Kip gleichzeitig rätselhaft und seltsam vertraut. Sie sind beide schwarz und queer, sie führen beide prägende Beziehungen zu weißen Männern, sie sind jeder auf seine Weise mit Vorurteilen, Rassismus und Homophobie konfrontiert. Während Kip sich wie im Rausch in die Arbeit stürzt, beginnen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Literatur und Leben, Gestern und Heute zu verschwimmen. Mohammeds Geschichte (und schließlich Mohammed selbst) beginnt zu Kip zu sprechen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird zu einem Proust’schen Portal in seine eigene Erinnerungswelt.
Drei Kontinente, zwei Epochen, eine Sprache: David Santos Donaldson beleuchtet den Traum von der Assimilation in einer weiß dominierten Mehrheitsgesellschaft sowie die Fallstricke und Missverständnisse in interkulturellen Beziehungen. Zudem spürt er in dringlicher, irisierender Prosa dem Erbe des Schriftstellergiganten E. M. Forster nach, um gleichzeitig die erlösende Kraft der Literatur als solcher zu beschwören. Die Originalausgabe von "Grönland" wurde von der amerikanischen Presse begeistert aufgenommen und Donaldson als neue Stimme der Black Queer Literature in einem Atemzug mit Bryan Washington, Brandon Taylor und Robert Jones, Jr. genannt. "Grönland" ist ein eindrücklicher Debütroman, der auf meisterhafte Weise die Vergangenheit an der Gegenwart spiegelt und die Suche nach der Wahrheit als Motor künstlerischer Schaffensprozesse nicht nur greifbar werden lässt, sondern auch als das sinnliche Abenteuer offenbart, das große Literatur ausmacht.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der junge Autor Kip Starling hat sich mit einer Pistole und einem Langzeitvorrat Mineralwasser im Keller seines Hauses in Brooklyn verbarrikadiert, um ungestört zu arbeiten. In nur drei Wochen soll Kip seinen ersten Roman abliefern – ein ambitioniertes Werk über das Schicksal des jungen Ägypters Mohammed el Adl, der von 1917 bis 1922 der Liebhaber der britischen Schriftstellerlegende E. M. Forster war. Mohammed erscheint Kip gleichzeitig rätselhaft und seltsam vertraut. Sie sind beide schwarz und queer, sie führen beide prägende Beziehungen zu weißen Männern, sie sind jeder auf seine Weise mit Vorurteilen, Rassismus und Homophobie konfrontiert. Während Kip sich wie im Rausch in die Arbeit stürzt, beginnen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Literatur und Leben, Gestern und Heute zu verschwimmen. Mohammeds Geschichte (und schließlich Mohammed selbst) beginnt zu Kip zu sprechen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird zu einem Proust'schen Portal in seine eigene Erinnerungswelt.
Drei Kontinente, zwei Epochen, eine Sprache: David Santos Donaldson beleuchtet den Traum von der Assimilation in einer weiß dominierten Mehrheitsgesellschaft sowie die Fallstricke und Missverständnisse in interkulturellen Beziehungen. Zudem spürt er in dringlicher, irisierender Prosa dem Erbe des Schriftstellergiganten E. M. Forster nach, um gleichzeitig die erlösende Kraft der Literatur als solcher zu beschwören. Die Originalausgabe von "Grönland" wurde von der amerikanischen Presse begeistert aufgenommen und Donaldson als neue Stimme der Black Queer Literature in einem Atemzug mit Bryan Washington, Brandon Taylor und Robert Jones, Jr. genannt. "Grönland" ist ein eindrücklicher Debütroman, der auf meisterhafte Weise die Vergangenheit an der Gegenwart spiegelt und die Suche nach der Wahrheit als Motor künstlerischer Schaffensprozesse nicht nur greifbar werden lässt, sondern auch als das sinnliche Abenteuer offenbart, das große Literatur ausmacht.
Aktualisiert: 2023-05-12
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1982: Nach seiner Ausbildung zum Dachdecker entflieht Gabriel der gewalttätigen Enge seines rheinischen Elternhauses, indem er – gemäß alter Handwerkertradition – auf Wanderschaft geht. Bewehrt mit Stenz und Charlie, entdeckt er das Land seiner Herkunft in all seiner Schönheit und Zerrissenheit. Sein treuer Begleiter: ein Wanderbuch, dem er nicht nur seine Stationen und Bekanntschaften, sondern auch seine tiefsten Gedanken anvertraut. Sie drehen sich um Freiheit, Sexualität, Gesellschaft, Familie und die Macht der Worte. Als Gabriel in Westberlin strandet und in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG den Punk Pille kennenlernt, erfährt er zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl inniger Freundschaft. Oder ist es Liebe? Für ein paar Wochen scheint es, als wäre er angekommen. Doch die Walz ist noch nicht vorbei – und die Suche nach einer eigenen Sprache gerade erst am Anfang …
Nur wenigen Schreibenden gelingt es so eindrücklich, Epochen, Orte und Kulturen mit den Mitteln der Sprache zu vermessen wie Michael Roes. Sein neues Buch, das er ironisch als »Heimatroman« bezeichnet, ist eine literarische Walz von Wertherbruch in NRW bis nach Taizé in Frankreich. Mit jedem Kilometer, den sich der Ich-Erzähler weiter von "Vaddern" und "Muddern" entfernt, werden seine Gedanken spielerischer und seine Lust, die Grenzen der eigenen Herkunft zu sprengen, größer. So skizziert der Text nicht nur eine geografische Reise, sondern auch ein Entkommen aus dem tristen Schweigen der westdeutschen Vorwende-Provinz in die gelöste Rhetorik eines freien Geistes. Am Wegesrand: die Alpen, das Meer und eben jener lebensverändernde Abstecher in die vergangene Parallelwelt der Aussteiger-Insel Westberlin, deren anarchistischem Geist "Spunk" ein Denkmal setzt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der junge Autor Kip Starling hat sich mit einer Pistole und einem Langzeitvorrat Mineralwasser im Keller seines Hauses in Brooklyn verbarrikadiert, um ungestört zu arbeiten. In nur drei Wochen soll Kip seinen ersten Roman abliefern – ein ambitioniertes Werk über das Schicksal des jungen Ägypters Mohammed el Adl, der von 1917 bis 1922 der Liebhaber der britischen Schriftstellerlegende E. M. Forster war. Mohammed erscheint Kip gleichzeitig rätselhaft und seltsam vertraut. Sie sind beide schwarz und queer, sie führen beide prägende Beziehungen zu weißen Männern, sie sind jeder auf seine Weise mit Vorurteilen, Rassismus und Homophobie konfrontiert. Während Kip sich wie im Rausch in die Arbeit stürzt, beginnen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Literatur und Leben, Gestern und Heute zu verschwimmen. Mohammeds Geschichte (und schließlich Mohammed selbst) beginnt zu Kip zu sprechen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird zu einem Proust'schen Portal in seine eigene Erinnerungswelt.
Drei Kontinente, zwei Epochen, eine Sprache: David Santos Donaldson beleuchtet den Traum von der Assimilation in einer weiß dominierten Mehrheitsgesellschaft sowie die Fallstricke und Missverständnisse in interkulturellen Beziehungen. Zudem spürt er in dringlicher, irisierender Prosa dem Erbe des Schriftstellergiganten E. M. Forster nach, um gleichzeitig die erlösende Kraft der Literatur als solcher zu beschwören. Die Originalausgabe von "Grönland" wurde von der amerikanischen Presse begeistert aufgenommen und Donaldson als neue Stimme der Black Queer Literature in einem Atemzug mit Bryan Washington, Brandon Taylor und Robert Jones, Jr. genannt. "Grönland" ist ein eindrücklicher Debütroman, der auf meisterhafte Weise die Vergangenheit an der Gegenwart spiegelt und die Suche nach der Wahrheit als Motor künstlerischer Schaffensprozesse nicht nur greifbar werden lässt, sondern auch als das sinnliche Abenteuer offenbart, das große Literatur ausmacht.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Der junge Autor Kip Starling hat sich mit einer Pistole und einem Langzeitvorrat Mineralwasser im Keller seines Hauses in Brooklyn verbarrikadiert, um ungestört zu arbeiten. In nur drei Wochen soll Kip seinen ersten Roman abliefern – ein ambitioniertes Werk über das Schicksal des jungen Ägypters Mohammed el Adl, der von 1917 bis 1922 der Liebhaber der britischen Schriftstellerlegende E. M. Forster war. Mohammed erscheint Kip gleichzeitig rätselhaft und seltsam vertraut. Sie sind beide schwarz und queer, sie führen beide prägende Beziehungen zu weißen Männern, sie sind jeder auf seine Weise mit Vorurteilen, Rassismus und Homophobie konfrontiert. Während Kip sich wie im Rausch in die Arbeit stürzt, beginnen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Literatur und Leben, Gestern und Heute zu verschwimmen. Mohammeds Geschichte (und schließlich Mohammed selbst) beginnt zu Kip zu sprechen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird zu einem Proust'schen Portal in seine eigene Erinnerungswelt.
Drei Kontinente, zwei Epochen, eine Sprache: David Santos Donaldson beleuchtet den Traum von der Assimilation in einer weiß dominierten Mehrheitsgesellschaft sowie die Fallstricke und Missverständnisse in interkulturellen Beziehungen. Zudem spürt er in dringlicher, irisierender Prosa dem Erbe des Schriftstellergiganten E. M. Forster nach, um gleichzeitig die erlösende Kraft der Literatur als solcher zu beschwören. Die Originalausgabe von "Grönland" wurde von der amerikanischen Presse begeistert aufgenommen und Donaldson als neue Stimme der Black Queer Literature in einem Atemzug mit Bryan Washington, Brandon Taylor und Robert Jones, Jr. genannt. "Grönland" ist ein eindrücklicher Debütroman, der auf meisterhafte Weise die Vergangenheit an der Gegenwart spiegelt und die Suche nach der Wahrheit als Motor künstlerischer Schaffensprozesse nicht nur greifbar werden lässt, sondern auch als das sinnliche Abenteuer offenbart, das große Literatur ausmacht.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Gabriel Wolkenfelds Roman "Wir Propagandisten" entstand 2013 als literarische Reaktion auf die Verabschiedung des sogenannten Homo-Propaganda-Gesetzes in Russland. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Deutschen, der ein Jahr lang als Sprachlehrer in Jekaterinburg Land und Leute kennenlernt und dabei die Einführung des Gesetzes vor Ort mitbekommt. In klarer, doch assoziativer Sprache zeichnet der Text ein lebendiges Porträt des Alltags jenseits des Kremls, berichtet von Wodka-Gelagen in WG-Küchen, von schwulen Hinterhof-Partys, von zaghaftem Widerstand und geflüsterten Geständnissen, aber auch von der Angst, die sie auslösen. Und immer wieder von den lichten Momenten seligen Trotzes, die stärker sind als das Poltern der Gegner: "Verdammt noch mal, denke ich, das Leben ist schön. Wir haben – auf absehbare Zeit zumindest – nur dieses eine."
Zehn Jahre nach seiner Entstehung ist "Wir Propagandisten" aktueller denn je. Nicht nur wurde das Homo- Propaganda-Gesetz seither von Ländern wie Ungarn adaptiert und in Russland 2022 nochmals verschärft, es lädt im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auch zu neuem Nachdenken über die Zusammenhänge von chauvinistisch-autoritären Machtstrukturen und Homophobie ein. In dieser Hinsicht erscheint Wolkenfelds Text fast schon prophetisch. Vor allem aber vermittelt er eine Perspektive, die im Zuge von Nachrichtensperren und Kriegsberichterstattung immer mehr aus dem Fokus gerät: den Alltag einer undogmatisch-oppositionellen russischen Bevölkerung. Für diese Neuausgabe hat der Autor ein aktuelles Nachwort verfasst, das die jüngsten Entwicklungen in Russland reflektiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Mit Joni Mitchell fängt es an: einer Katze, der Fitz das Leben rettet, als er mit seinem Freund Marek Urlaub auf Kreta macht. Die minimale Heldentat fühlt sich wichtig an, nachdem ihm sein Leben schon so lange Zeit nutzlos vorkommt. Sie bringt Fitz dazu, seinen Werbejob zu kündigen. Er will endlich eine seit langem geplante Fernsehserie schreiben, in der er mit den Dämonen seiner Jugend ringt. Doch als ein Sender die Serie kauft, kommt es schnell zur Ernüchterung. Die schwule Hauptfigur wird gestrichen, "weil sich das nicht vermarkten lässt."
Obwohl er sich dafür hasst, macht er weiter. Von Anfang an verraten. Trotzdem, oder deswegen, wird die Serie zu einem viralen Hit. Und vielleicht ist das, was Fitz immer wollte, genau das, wodurch er alles verliert, was er hat.
In seiner kompromisslos gegenwärtigen und aufmerksamen Sprache lässt Stephan Phin Spielhoff seinen Protagonisten durch die Großstadt irren. Manisch, entfremdet, töricht und nonchalant – immer darauf lauernd, dass morgen jemand die Revolution startet. Zwischen Likes und Zigaretten, im grellen Licht der medialen Aufmerksamkeit, verschwimmt so vieles, das früher einmal sicher war.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Furat ist als eines von sechs Geschwistern in einer gutbürgerlichen Familie in Syrien aufgewachsen. Den Tod von Diktator Hafiz al-Assad erlebt er 2000 im Studentenwohnheim von Damaskus gemeinsam mit der ersten großen Liebe seines Lebens. Hartnäckig erkundet er die "heimliche Revolution", das verborgene Leben homosexueller Männer in Damaskus, ihre Parks, Saunen und Pornokinos. Der Terror des Bürgerkriegs trifft die Schwulen gleich doppelt: Islamistische Rebellen machen gezielt Jagd auf "die Leute von Lot", stürzen sie von Hochhäusern in den Tod. Als das Haus der Familie in die Schusslinie der Kampftruppen gerät, macht sich Furat auf den Weg nach Norden. Auf der Flucht und im schwedischen Asylantenheim begegnen ihm seine arabischen Landsleute weiterhin mit unverhohlener Homophobie. In seinem Zimmer mit Blick auf den Friedhof von Åseda beginnt Furat, die Geschichte seines Lebens aufzuschreiben.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Two-Spirit, queer und "NDN Glitzerfee" – das ist Jonny Appleseed. Der Angehörige des Volkes der Oji-Cree hat das Reservat verlassen und schlägt sich in Winnipeg als Sexarbeiter durch. Viele seiner weißen Kunden sind vom Indianer-Mythos fasziniert und glauben, er könne wie ein Naturgeist seine Gestalt wechseln. Jonny liebt die Freiheit, die ihm die Großstadt bietet, und bleibt doch ganz und gar verwurzelt in den Traditionen seines Volkes und seiner Familie.
Als er vom Tod seines Stiefvaters erfährt, bleibt ihm eine Woche, bis er zu dessen Beerdigung ins Reservat zurückkehren muss. Während er mit Online-Sex das Geld für die Reise verdient, führen ihn seine Gedanken, Träume und Erinnerungen immer wieder zurück in die Vergangenheit: zu seinem Erwachsenwerden im Reservat, seiner großen Liebe Tias und zu seiner geliebten Mutter und Großmutter, deren Weisheiten ihm stets Halt im Leben geben.
Joshua Whiteheads Debütroman ist ein bahnbrechendes Buch, das in einer mitreißenden Sprache und berührenden Traumbildern vom Leben eines indigenen, queeren Two-Spirit zwischen Akzeptanz und Ablehnung, zwischen Rebellion und Tradition erzählt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Fee ist zwölf Jahre alt, schüchtern und singt im Knabenchor einer Kleinstadt in Maine. Als es während eines Sommercamps zu sexuellen Übergriffen durch den Chorleiter kommt, schweigt er aus Scham – selbst dann noch, als sein bester Freund das nächste Opfer zu werden droht. Der Chorleiter wird schließlich verhaftet, doch Fee kann sich sein Schweigen nicht verzeihen. Jahre später, inzwischen Schwimmlehrer an einem Internat, wird er erneut mit den schmerzhaften Erlebnissen seiner Vergangenheit konfrontiert.
"Edinburgh" erzählt ergreifend von der Suche nach Selbstbestimmung im Schatten traumatischer Erfahrungen. Zugleich ist der Roman eine einfühlsame Coming-of-Age-Geschichte, anspielungsreich, voller mythologischer Verweise – verfasst in einer poetischen Sprache, die einen gleichsam hypnotischen Sog entwickelt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Fee ist zwölf Jahre alt, schüchtern und singt im Knabenchor einer Kleinstadt in Maine. Als es während eines Sommercamps zu sexuellen Übergriffen durch den Chorleiter kommt, schweigt er aus Scham – selbst dann noch, als sein bester Freund das nächste Opfer zu werden droht. Der Chorleiter wird schließlich verhaftet, doch Fee kann sich sein Schweigen nicht verzeihen. Jahre später, inzwischen Schwimmlehrer an einem Internat, wird er erneut mit den schmerzhaften Erlebnissen seiner Vergangenheit konfrontiert.
"Edinburgh" erzählt ergreifend von der Suche nach Selbstbestimmung im Schatten traumatischer Erfahrungen. Zugleich ist der Roman eine einfühlsame Coming-of-Age-Geschichte, anspielungsreich, voller mythologischer Verweise – verfasst in einer poetischen Sprache, die einen gleichsam hypnotischen Sog entwickelt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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In Deutschland wurde Hervé Guibert (1955 – 1991) durch das Protokoll seiner Aids-Erkrankung berühmt, das den provokanten Titel trägt: "Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat" (1991, NA 2021). Doch seine literarische Karriere hatte bereits zehn Jahre zuvor begonnen, mit kleinen, intensiven Erzählungen, die von der Poetik Roland Barthes' und Thomas Bernhards geprägt waren. Zwei dieser Texte verarbeiten Guiberts Beziehung zu Vincent, einem jungen Mann, den er 1981 auf einer Reise durch Marokko kennenlernte und dem er bis kurz vor seinem Tod in einer Art Hassliebe verbunden blieb. Aus Anlass von Guiberts 30. Todestag erscheinen beide Erzählungen nun erstmals zusammengefasst in einem Band.
"Reise nach Marokko" (1982) ist eine experimentelle Tour de force, eine wilde Collage aus fantasierten Orient-Klischees und realen Machtspielchen innerhalb einer kleinen französischen Reisegruppe. Auch wenn dem Bericht eine wirkliche Reise zugrunde liegt, verwebt Guibert beide Textebenen und verwischt damit die Grenze zwischen Erfindung und realem Geschehen. Der Intensität der Amour fou mit Vincent scheint er nur mit dem literarischen Mittel der Autofiktion beizukommen – ein Verfahren, das auch "Verrückt nach Vincent" (1989) zugrunde liegt. Dort lässt Guibert den titelgebenden Protagonisten bei einem Sprung aus dem Fenster sterben, um dann in rückläufiger Chronologie zu erzählen, wie sich die obsessive Urlaubsbekanntschaft in Paris fortsetzt. Das Prinzip der Rückwärtserzählung aufgreifend, steht in dieser Ausgabe der jüngere Text vor dem älteren. So wird "Reise nach Marokko" zur zweifachen Rückkehr – zum Beginn einer verhängnisvollen Affäre und zu den Anfängen einer Schriftstellerkarriere.
Aktualisiert: 2023-05-11
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In Deutschland wurde Hervé Guibert (1955 – 1991) durch das Protokoll seiner Aids-Erkrankung berühmt, das den provokanten Titel trägt: "Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat" (1991, NA 2021). Doch seine literarische Karriere hatte bereits zehn Jahre zuvor begonnen, mit kleinen, intensiven Erzählungen, die von der Poetik Roland Barthes' und Thomas Bernhards geprägt waren. Zwei dieser Texte verarbeiten Guiberts Beziehung zu Vincent, einem jungen Mann, den er 1981 auf einer Reise durch Marokko kennenlernte und dem er bis kurz vor seinem Tod in einer Art Hassliebe verbunden blieb. Aus Anlass von Guiberts 30. Todestag erscheinen beide Erzählungen nun erstmals zusammengefasst in einem Band.
"Reise nach Marokko" (1982) ist eine experimentelle Tour de force, eine wilde Collage aus fantasierten Orient-Klischees und realen Machtspielchen innerhalb einer kleinen französischen Reisegruppe. Auch wenn dem Bericht eine wirkliche Reise zugrunde liegt, verwebt Guibert beide Textebenen und verwischt damit die Grenze zwischen Erfindung und realem Geschehen. Der Intensität der Amour fou mit Vincent scheint er nur mit dem literarischen Mittel der Autofiktion beizukommen – ein Verfahren, das auch "Verrückt nach Vincent" (1989) zugrunde liegt. Dort lässt Guibert den titelgebenden Protagonisten bei einem Sprung aus dem Fenster sterben, um dann in rückläufiger Chronologie zu erzählen, wie sich die obsessive Urlaubsbekanntschaft in Paris fortsetzt. Das Prinzip der Rückwärtserzählung aufgreifend, steht in dieser Ausgabe der jüngere Text vor dem älteren. So wird "Reise nach Marokko" zur zweifachen Rückkehr – zum Beginn einer verhängnisvollen Affäre und zu den Anfängen einer Schriftstellerkarriere.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Erwachsensein – auch eines der Dinge, die Felix sich deutlich einfacher vorgestellt hat. Denn während seine Freunde in die Welt hinausziehen, beruflich vorankommen und dabei plötzlich auch noch ernsthafte Beziehungen führen, tritt Felix' Leben auf der Stelle. Bis zu diesem Sommer zumindest, in dem dann doch wieder alles gleichzeitig passiert. Und in dem ihm seine beste Freundin Emilie eine Frage stellt, die seine ganze Welt aus den Angeln hebt.
Nach seinem viel beachteten Debütroman "Jetzt sind wir jung" erzählt Julian Mars auch in seinem neuen Buch mitreißend und einfühlsam von den großen Fragen und dem kleinen Glück, von falschen Hoffnungen, echter Freundschaft – und den Schwierigkeiten, endlich einen Platz im Leben zu finden.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Edmund White verblüfft seine Leserschaft immer wieder mit neuen Möglichkeiten des autobiografischen Schreibens. In "Meine Leben" blickt der amerikanische Schriftsteller zurück auf die tragenden Säulen eines langen Lebens: "Meine Therapeuten", "Mein Vater", "Meine Stricher", "Meine Frauen" – in zehn Kapiteln findet er originelle und beileibe nicht immer schmeichelhafte Zugänge zu seiner Vergangenheit und erzählt weit mehr als nur die eigene Lebensgeschichte. Sein Vater ist ein gewiefter Geschäftsmann im Mittleren Westen, für den schon das Tragen einer Armbanduhr als unmännlich gilt; seine Mutter eine extravagante Kinderpsychologin, die ihren Sohn zum Test-Patient macht und nach der Scheidung in die intimsten Details
ihrer glücklosen Affären einweiht. Zwischen diesen ungleichen Polen wird der kleine Edmund hin- und hergeschubst – ein bebrillter, tuntiger Klugscheißer, der sein erstes selbstverdientes Geld für Stricher ausgibt.
"Meine Leben" führt die Leser tief in die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts, seziert auf dem Hintergrund biografischer Erfahrungen immer auch geschichtliche, philosophische und politische Aspekte der Wirklichkeit. Dabei kommt White der speziellen amerikanischen Lebensintensität so nah wie nie zuvor – und den Schutzmechanismen, die diese Intensität
manchmal erfordert. Ein gegen sich selbst und andere schonungsloses, pralles und kluges Buch.
"Das ist Whites bestes Buch … eine erstaunliche und wundervoll geschriebene Autobiografie, die einen großen Geist und eine großzügige, außergewöhnliche Persönlichkeit zum Ausdruck bringt." (The Independent)
"White beschäftigt sich hier, wie in vielen seiner Romane, mit dem Verrat: ob es möglich ist, sich selbst zu verraten, und ob es
möglich ist, andere Menschen nicht zu verraten; und wie, wenn überhaupt, diese Dinge zusammenhängen. (The London Review of Books)
Aktualisiert: 2023-05-11
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