Darstellungen der Planeten und ihrer Kinder gehörten zu den ersten paganen Bildern, die im Spätmittelalter produziert und rezipiert wurden. Während der rund 200 Jahre ihres hauptsächlichen Auftretens, bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, erreichten sie eine enorme Popularität.
Im Weltbild des Mittelalters und der frühen Neuzeit war jeder Mensch von dem Gestirn geprägt, unter dessen Einfluss er geboren wurde. Dieser Planet bestimmte, wie man körperlich und charakterlich beschaffen war, welchen Beruf man ausübte und welche gesellschaftliche Stellung man erwarten durfte. Der Geburtsmoment sorgte für eine lebenslange, familiäre Verbindung zum Gestirn, man wurde quasi zu dessen „Kind“.
„Die Macht der Sterne“ zeichnet die Entwicklung von der ersten Erwähnung der Planetenkinder in Schriftquellen, über die Herausbildung eines relativ stabilen ikonografischen Kanons in verschiedenen Medien, funktionsgebundene Variationen bis zum Aufgehen in anderen Bildgattungen nach. Die zumeist siebenteiligen Zyklen stellen sich als Teil eines weit ausgebauten Beziehungsgefüges und Verweissystems dar, in dem sich das jeweilige gesellschaftliche Bild der Zeit spiegelt. Die Bildwerke dokumentieren zudem zentrale Entwicklungen des individuellen Denkens bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Sie zeigen, wie das jeweils aktuelle kosmologische Verständnis und Wissen einem breiten Publikum durch Bilder vermittelt werden konnte, wie dies mit dem religiösen Leben vereinbar war oder sich im Alltag niederschlug.
Planetenkinder-Darstellungen hatten im Verlauf ihrer Geschichte vielfältige Funktionen. In ihnen manifestierte sich die Vorstellung einer Einheit der Dinge in zahlreichen Analogien. Gezielt eingesetzt wurden die Bilder zur Markierung sozialer Aufstiege, politischer Interessen und der Reklamation von Machtansprüchen sowie der Repräsentation von Einfluss bzw. Verherrlichung von Auftraggebern. Die Darstellungen zeigen philosophische Diskurse auf, verweisen auf konkrete historische Ereignisse und bewerten diese.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Renommierter Berliner Künstler im Knast
Schöne Frauen wurden ihm zum Verhängnis. Der Berliner Bildhauer und Maler Volker Bartsch (*1953) rückt in Begleitung von 115 Schönheiten in das ehemalige Berliner Frauengefängnis Berlin-Charlottenburg ein. Dort präsentiert der Künstler seinen aktuellen Werkzyklus „Fluch der Schönheit“ und leistet den Werken dabei rund um die Uhr Gesellschaft.
Das Thema „Schönheit“ fasziniert den Künstler seit den frühen 1980er Jahren. Ihre Reize und Verlockungen, aber auch Tücken, Gefahren und dunklen Seiten hat er immer wieder thematisiert. Denn Schönheit berührt, beglückt und verzaubert – täuscht, verletzt und quält aber zugleich. In unserer modernen Leistungsgesellschaft zeigt sich ganz klar: Die Attraktiven sind beliebter und erfolgreicher. Wer gut leben will, muss also jung und schön sein - vor allem aber: für immer jung und schön aussehen!
Im ehemaligen Frauengefängnis Berlin-Charlottenburg entlarvt Bartsch die Kehrseite des Traums von ewiger Attraktivität. Denn das Gefängnis ist ein Symbol der Strafe. Es sperrt Verurteilte weg, hindert sie für lange Zeit am „normalen“ Leben, sondert sie von den freien Mitmenschen ab. Und wohl jeder hofft, nie eines von innen zu sehen. Doch letztlich sind wir alle Gefangene: der eigenen Träume, der Erwartungen von Mitmenschen und Gesellschaft, vor allem aber des eigenen Körpers. Wie jung wir uns innerlich auch fühlen: mit jeder Sekunde altern wir, das Spiegelbild erinnert uns brutal daran.
Viele moderne Menschen wollen Gesicht und Körper nicht mehr als „Schicksal“ hinnehmen, sondern lassen formen, tunen oder spritzen, um die sichtbaren Folgen der Zeit aufzuhalten. Doch vom Reizvollen und Begehrenswerten bis hin zum Riskanten, Zerstörerischen oder Skurrilen ist es oft nur ein schmaler Grat. Und der Versuch, die gereifte Persönlichkeit hinter einer künstlich jung gestalteten Fassade zu verbergen, scheitert häufig auf tragisch-komische Weise. Was Volker Bartsch dabei entdeckt und ans Licht zerrt, hat mit der tradierten Vorstellung von betörender Schönheit wenig zu tun. Seine Protagonisten haben ihre Individualität hoffnungsvoll einer vermeintlich ewigen Jugend geopfert – und sind nun für immer gezeichnet von Botox-Horror, Silikon-Desaster und maskenhafter Uniformität.
Aktualisiert: 2018-07-05
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