Dein Schatten ist ein Montag

Dein Schatten ist ein Montag von Kim,  Jung-hyuk, Weber,  Paula
Privatdetektiv Dong-chi Gu, ehemaliger Polizist, arbeitet als ›Deleter‹. Im Auftrag seiner Klienten vernichtet er Hinterlassenschaften, von denen die Nachwelt nichts erfahren soll: Tagebücher, Briefe, Fotos und persönliche Gegenstände, vor allem aber Daten und Dateien. Als Dong-hun Bae, einer seiner Klienten, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, muss Gu so schnell wie möglich an das Tablet kommen, mit dessen Beseitigung er beauftragt ist, doch das Gerät ist weg. Gu tut sich mit seinem Freund und ehemaligen Kollegen Inspektor Kim zusammen, der den Todesfall untersucht. Ihre Nachforschungen bringen die beiden schon bald auf die Spur einer geheimnisvollen Kampfkunstgruppe und den zwielichtigen Chef einer großen Fernsehproduktionsgesellschaft.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

Die Rache

Die Rache von Cassing,  Katja, Nagai,  Hideki, Yamamoto,  Shugoro
Nachdem sein Vater bei einem Anschlag auf den berühmten Schwertkämpfer Miyamoto Musashi ums Leben gekommen ist und sein Bruder ihn des Hauses verwiesen hat, beschließt der junge Iwata, Bettler zu werden. Da die Hütte, in die er sich zurückzieht, auf dem Weg zum fürstlichen Landsitz liegt, dauert es nicht lange, bis Büttel der Stadt bei ihm auftauchen, um ihn zu vertreiben. Da aber geschieht etwas Seltsames. Als man hört, wer er ist, wird man höflich und zieht wieder ab. Und vom nächsten Tag an kommen ständig Besucher und bringen Geld und Geschenke. Offenbar glaubt man in der Stadt, dass der junge Mann seine Hütte nicht zufällig an dem Weg errichtet hat, den Miyamoto Musashi zweimal am Tag beschreitet, sondern in dem ehrenvollen Ansinnen, den übermächtigen Musashi für den Tod des Vaters zum Duell zu fordern.
Aktualisiert: 2023-04-15
> findR *

Kein schönerer Ort

Kein schönerer Ort von Stalph,  Jürgen, Yoshimura,  Manichi
Das Haus hatte einen kleinen Garten. Mit diesem unscheinbaren Satz beginnt das Buch, eine Erzählung aus der Perspektive eines kleinen Mädchens, einer 11jährigen Grundschülerin. Aber die Unscheinbarkeit verliert sich schnell, der Leser ahnt schon nach wenigen Seiten, dass es um etwas Außergewöhnliches geht. Nicht um den Garten und das Haus, in dem das Mädchen allein mit ihrer strengen, von einem Reinlichkeitswahn besessenen Mutter zusammenlebt, nicht um die Nachbarn, von denen die Mutter sich abschottet, nicht um die Einsamkeit des Mädchens in der Schule. Eine Reihe eher merkwürdiger häuslicher und schulischer Ereignisse, vorgetragen aus der unschuldigen Sichtweise des Mädchens, macht bald klar, dass sich in Umizuka, der Stadt am Meer, in der das Mädchen und seine Mutter leben, etwas Ungeheuerliches ereignet hat und dass die Bewohner alles dafür tun, dieses Ungeheuerliche nicht zur Kenntnis zu nehmen. Man ist eine Gemeinschaft, die Schlimmes überstanden hat und deshalb um so mehr Gemeinschaft sein muss. Niemand darf ausscheren, niemand er selbst sein. Das Gemüse, das man zieht und isst, ist gesund, weil es gesund sein muss. Die Fische, die man aus dem Meer holt, sind nicht nur essbar, sondern schmackhaft. Sie müssen es sein. Die Leute sind alle nett. Sie müssen es sein. Man hat eine Hymne, die Umizuka-Hymne. Man singt sie gemeinsam, man hilft sich, wo man kann, und man bespitzelt sich. In der Schule aber sterben die Kinder, Lehrer verschwinden, Männer in Anzügen tauchen auf. Mit jedem Satz, jedem Kapitel wird klarer, dass die Fassade nur eine Fassade ist. Und zugleich: dass Risse in der Fassade nicht geduldet werden. Sie werden erbarmungslos übertüncht. Welches Unglück die Bewohner von Umizuka heimgesucht hat, wird nicht ausgesprochen. Man denkt sofort an die Reaktorkatastrophe von Fukushima. Aber das wäre zu kurz gegriffen. Das Buch beschreibt in sehr leisem, aber nach und nach immer eindringlicher werdendem Tonfall, was passiert, wenn man, koste es, was es wolle, die Augen und Ohren vor Dingen verschließt, die nicht sein können, weil sie nicht sein dürfen; es beschreibt, wie aus Not Gemeinschaft ensteht und ein falsch verstandenes Gemeinschaftsgefühl, das zu Bespitzelung, Unterdrückung und schließlich Gleichschaltung führt. In Umizuka. In Japan. Überall.
Aktualisiert: 2023-04-15
> findR *

Bruchstücke

Bruchstücke von Aoyama,  Nanae, Busson,  Katja, Lommatzsch,  Frieder
Eigentlich hätte es ein Familienausflug zu fünft werden sollen, aber nun sind es nur der wortkarge Vater und die erwachsene Tochter, die an der Haltestelle auf den Bus der Reisegesellschaft warten, der sie zum Kirschenpflücken in die japanischen Alpen bringen soll. »Ein Ausflug zu zweit ist doch auch ganz schön«, hatte ihre Mutter gesagt, aber die junge Frau sieht dem Tag eher skeptisch entgegen. Sie flüchtet sich ins Fotografieren und Beobachten und entdeckt dabei an ihrem Vater Seiten, die sie zugleich verschrecken und versöhnen.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

Der Schlüssel

Der Schlüssel von Cassing,  Katja, Stalph,  Jürgen, Tanizaki,  Jun'ichiro
Ein Universitätsprofessor, der fürchtet, seiner attraktiven, elf Jahre jüngeren Ehefrau sexuell nicht mehr zu genügen, sucht nach einem Weg, seinem Eheleben neuen Schwung zu verleihen. Seine zur Prüderie erzogene Frau pflegt die Vorstellung, dass der eheliche Akt ausschließlich im dunklen Schlafzimmer, in Stille und »orthodox« auszuführen sei. Alles Reden darüber ist für sie tabu. Der Professor beschließt, indirekt mit ihr zu sprechen, in seinem Tagebuch. Den Schlüssel plaziert er so, dass seine Frau ihn finden muss. Nach und nach gibt er seine geheimsten Wünsche preis, erst in der Hoffnung, dann in der Gewissheit, dass sie, die ihrerseits ein Tagebuch beginnt und nur nachlässig »versteckt«, die Aufzeichnungen liest. Weil er weiß, dass ein wenig Eifersucht ihm Flügel verleiht, bringt der Professor den zukünftigen Ehemann der gemeinsamen Tochter ins Spiel. Seine Frau spielt mit. Doch schon bald ist nicht mehr klar, wie weit sie gegangen ist. Neuübersetzung des erotischen Tagebuchroman-Klassiker Japans
Aktualisiert: 2023-03-15
> findR *

Der Sonnenschirm des Terroristen

Der Sonnenschirm des Terroristen von Busson,  Katja, Fujiwara,  Iori
An einem sonnigen Samstagmorgen im Oktober geht in einem Park mitten in Tokyo eine Bombe hoch. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Die Polizei vermutet einen terroristischen Anschlag. Im Park genehmigt sich der abgehalfterte Barkeeper und schwere Alkoholiker Shimamura gerade den ersten Whiskey des Tages, wie immer bei schönem Wetter. Nach der Detonation geht Shimamura sofort auf die Suche nach einem kleinen Mädchen, das ihn wegen seiner zitternden Hände zuvor angesprochen hatte, und sorgt dafür, dass es ins Krankenhaus kommt. Der heroische Akt hat allerdings einen Preis: die Whiskeyflasche mit Shimamuras Fingerabdrücken bleibt im Park zurück. Shimamura, der wegen der mutmaßlichen Beteiligung an einem Bombenanschlag im Zusammenhang mit den Studentenunruhen der 60er Jahre auf den Fahndungslisten der Polizei steht, lebt unter falschem Namen im Untergrund. Nun wird er wieder gejagt, von der Polizei und von mysteriösen Hintermännern. Ihm bleibt nur die Flucht nach vorne: Er beschließt, der Explosion im Park selbst auf den Grund zu gehen. Dabei bekommt er von unerwarteter Seite Hilfe – von einem Yakuza.
Aktualisiert: 2023-02-23
> findR *

Alte Freunde

Alte Freunde von Dazai,  Osamu, Stalph,  Jürgen, Theumer,  Susanne
1946. Plötzlich steht ein grobschlächtiger Kerl in Feldarbeitskluft vor der Tür und behauptet, ein alter Schulfreund zu sein. Der Hausherr, ein namhafter Schriftsteller, in Tokyo mit der Familie ausgebombt und jetzt wieder auf dem Land lebend, kann sich nicht erinnern, lässt den Mann aber ein. Der »alte Freund« kommt vom Erzählen ins Schwadronieren, vom Schwadronieren ins Belehren, dezimiert dabei ganz ungeniert den in der Nachkriegszeit raren Whiskey des Hausherrn, ruft gar nach der Frau des Hauses, um sich einschenken zu lassen. Dann geht es ans Beleidigen. Der Hausherr windet sich, sagt aber nichts. Beim endlichen Abschied gibt der ungebetene Gast, beladen mit Zigaretten und dem Rest des Whiskeys, dem Hausherrn den Gnadenstoß. Er zischt ihm etwas zu. Eine Wahrheit. Eine Lüge. Dazais berühmte Erzählung über die Feigheit des Intellektuellen, über Scham und Selbstverachtung. Erstmals aus dem Japanischen ins Deutsche übertragen.
Aktualisiert: 2021-12-22
> findR *

Mein pochendes Leben

Mein pochendes Leben von Bring,  Sebastian, Kim,  Ae-ran
Arum leidet an Progerie, der Krankheit vorzeitigen Alterns. Er ist sechzehn, eigentlich aber schon achtzig. Mit den Jahren verschlechtert sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er stationär behandelt werden muss. Da seine Eltern kein Geld haben, nimmt er zur Finanzierung des Krankenhausaufenthaltes an einer Fernsehsendung teil, die um Spenden für Menschen in besonderen Notlagen wirbt. In der Folge lernt er per E-Mail ein krebskrankes Mädchen kennen, dem er sich bald in tiefer Zuneigung verbunden fühlt. Aus dieser Beziehung schöpft Arum neuen Lebensmut, bis er im Hospital zufällig ein Gespräch seiner Mutter mit dem Produzenten der Fernsehshow mithört und erfährt, dass das kranke Mädchen gar nicht existiert: Die Mails stammen von einer ganz anderen Person.
Aktualisiert: 2023-02-23
> findR *

Der Schlüssel

Der Schlüssel von Cassing,  Katja, Stalph,  Jürgen, Tanizaki,  Jun'ichiro
Ein Universitätsprofessor, der fürchtet, seiner attraktiven, elf Jahre jüngeren Ehefrau sexuell nicht mehr zu genügen, sucht nach einem Weg, seinem Eheleben neuen Schwung zu verleihen. Seine zur Prüderie erzogene Frau pflegt die Vorstellung, dass der eheliche Akt ausschließlich im dunklen Schlafzimmer, in Stille und »orthodox« auszuführen sei. Alles Reden darüber ist für sie tabu. Der Professor beschließt, indirekt mit ihr zu sprechen, in seinem Tagebuch. Den Schlüssel plaziert er so, dass seine Frau ihn finden muss. Nach und nach gibt er seine geheimsten Wünsche preis, erst in der Hoffnung, dann in der Gewissheit, dass sie, die ihrerseits ein Tagebuch beginnt und nur nachlässig »versteckt«, die Aufzeichnungen liest. Weil er weiß, dass ein wenig Eifersucht ihm Flügel verleiht, bringt der Professor den zukünftigen Ehemann der gemeinsamen Tochter ins Spiel. Seine Frau spielt mit. Doch schon bald ist nicht mehr klar, wie weit sie gegangen ist. – Der erotische Tagebuchroman-Klassiker Japans in neuer Übersetzung.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

GO!

GO! von Bierich,  Nora, Kaneshiro,  Kazuki
Er ist in Japan geboren, in Japan aufgewachsen, trägt einen japanischen Namen, spricht Japanisch wie ein Japaner. Aber er hat die nordkoreanische Staatsbürgerschaft. Er ist Ausländer. Und die japanische Gesellschaft lässt ihn das spüren, Tag für Tag: Schüler, Lehrer, die Umwelt, die Obrigkeit. Doch Sugihara weiß sich zu wehren: Trainiert von seinem Vater, einem ehemaligen Boxprofi, lässt er bei jeder Gelegenheit die Fäuste fliegen. Nachdem Sugiharas Eltern die südkoreanische Staatsangehörigkeit angenommen haben, um nach Hawaii reisen zu können, beschließt ihr Sohn, jetzt ebenfalls Südkoreaner und in der Minderheitenschule, die er besucht, als »Verräter« gebrandmarkt, auf eine öffentliche japanische Oberschule zu wechseln. Dort verliebt er sich in das Mädchen Sakurai. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Sugihara erzählt seiner Freundin erst nichts von seiner koreanischen Abstammung, doch als sie in einem Hotel ihre erste Nacht verbringen wollen, gesteht er ihr seine Identität. Er will keine Geheinmnisse vor ihr haben. Sakurai ist enttäuscht und aufgebracht, denn sie ist von ihrem Vater dazu erzogen worden, Koreaner und Chinesen als minderwertig anzusehen …
Aktualisiert: 2023-03-15
> findR *

Musashimaru

Musashimaru von Cassing,  Katja, Grebner,  Inka, Kurumatani,  Choukitsu
»Am Morgen des 20. November 1999 starb Musashimaru. Wenn ich Musashimaru sage, meine ich nicht den erfolg­reichen Yokozuna Koyo Musashimaru, ich meine unser Haustier, ein Nashornkäfermännchen. Da ich ein Fan des Sumoringers Musashimaru bin, habe ich diesen Käfer, der im Kampfe sein stattliches Horn schwingt, Musashimaru getauft. Meine Frau nannte ihn zunächst ›Musashimaru­-chan‹, woraus – der Angewohnheit der Japaner, Eigenna­men abzukürzen, geschuldet – bald ›Musashi­-chan‹ und schließlich ›Musa­-chan‹ wurde. Ich will kurz beschreiben, wie Musashimaru zu uns kam.« Mit »uns« meint der Autor sich selbst, einen soeben mit einem Literaturpreis bedachten und zu Geld und Ruhm gekommenen Schriftsteller, und seine Frau, die Lyrikerin Junko Takahashi. Auf skurril­ charmante – und wohl in vie­lem wahre – Weise erzählt er, wie die beiden von dem vie­len neuen Geld ein verwinkeltes Haus erwerben und dort alsbald einen sehr ungewöhnlichen Mitbewohner bekom­men: einen Nashornkäfer. Der will umhegt und gepflegt sein. Und nur das Beste ist für ihn gut genug. Ausgezeichnet mit dem Kawabata-Yasunari-Literaturpreis.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

Lauf, Vater, lauf

Lauf, Vater, lauf von Kim,  Ae-ran, Park,  Inwon
Ein Vater, der einen Tag vor der Geburt der Tochter wortlos davonläuft. Ein anderer, der sein Kind einfach im Vergnügungspark stehen lässt. Eine Studentin, die ihre Identität ausgerechnet in den automatisierten Convenience Stores der Großstadt sucht. Diese und andere Figuren beschreibt Kim aus einer neuartigen, weder spezifisch weiblichen noch spezifisch männlichen, Heiterkeit atmenden Perspektive. In einer Sprache, die trotz ihrer Schnörkellosigkeit Magie erzeugt.
Aktualisiert: 2019-08-13
> findR *

Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden

Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden von Cassing,  Katja, Machida,  Ko, Stalph,  Jürgen
Seit drei Jahren ohne Arbeit, weil Arbeit keinen Spaß macht, und seit drei Tagen ohne Alkohol, weil der einen fertigmacht und aufschwemmt, obwohl ein Schlückchen natürlich nicht schlecht wär, nur: woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die liebe Ehefrau ist weg, die Wohnung leer bis auf einen kleinen Glücksgott aus Metall, der plötzlich ungeheuer nervt und weg muss, noch heute, stante pede, sofort. Aber ein Gott ist ein Gott, den kann man nicht einfach in die Mülltonne entlassen oder am Bahnhof ins nächste Blumenbeet stellen. Oder doch? So beginnt der japanische Punkrocker Ko Machida sein literarisches Debüt, seinen Graßhoff im Bellman-Rausch, purple verhazed (acting funny, and knowing why), eine hochkomische Achterbahnfahrt, ein sorgfältig komponiertes Sprachfeuerwerk, überhäuft mit so gut wie allen Preisen, die das Land zu bieten hat. Weil eben: grandios. Der Band enthält die beiden Erzählungen Vom Versuch, einen Glücksgott loszuwerden und Flußbettlibrett.
Aktualisiert: 2021-10-05
> findR *

Eigenwetter

Eigenwetter von Aoyama,  Nanae, Busson,  Katja
Chizu ist zwanzig. Ihr Leben scheint ihr sinnlos und leer. Studieren will sie nicht. Als ihre Mutter einen Job in China annimmt, geht sie nach Tokyo und zieht bei der einundsiebzigjährigen Ginko ein, einer entfernten Verwandten. Doch die alte Frau hat keineswegs, wie Chizu glaubt, nur noch den Tod vor Augen. Sie ist lebenslustig und auf ihre Art weise. Ein Jahr des Zusammenlebens beginnt, ein bisschen boshaft, ein bisschen unsicher. Man siezt sich, man duzt sich. Und fängt an, sich zu verstehen.
Aktualisiert: 2020-04-15
> findR *

In japanischen Diensten

In japanischen Diensten von Knipping,  Erwin, Koch,  Matthias, Puster,  Aya
Erwin Knipping (1844–1922), geboren in Cleve, ging nach bestandenem Abitur 1862 zur See, fuhr auf deutschen und holländischen Seglern und machte Ende November 1864 in Amsterdam sein Examen als drede stuurman. Die nächsten Jahre sehen ihn als II. und I. Offizier auf Dampfern in Ostasien. Im Mai 1871 blieb er in Japan an Land und war bis 1876 als Lehrer an der Schule für Fremdsprachen und fremde Wissenschaften tätig, der Keimzelle der späteren Universität Tokyo. 1876–1881 war er Mitglied der in Tokyo eingerichteten Prüfungskommission für ausländische Kapitäne und Steuerleute der japanischen Handelsmarine. Seinen Urlaub nutzte er zu ausgedehnten Reisen, als deren Resultat sechs ausgezeichnete Routenkarten aus Japan vorliegen. Seine hauptsächlichsten Studien lagen aber schon damals auf dem Gebiet der Erdbebenforschung und der Meteorologie. Die umfangreichen Beobachtungen, die er anstellte und veröffentlichte, lenkten die Aufmerksamkeit der japanischen Regierung auf ihn, die ihn beauftragte, den japanischen Wetterdienst zu organisieren. Er gründete im Jahr 1887 den telegraphischen Wetterdienst in Japan, dessen wissenschaftlicher Leiter er bis 1891 war. (Nach dem 1922 in der Zeitschrift Hansa veröffentlichten Nekrolog von J. Krauss.) Zusammen mit den Kindheitserinnerungen seiner Tochter Hedwig bieten Knippings Aufzeichnungen einen detailreichen Einblick in den japanischen Alltag der siebziger und achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

Reise um Japan

Reise um Japan von Hack,  Annette, Koch,  Matthias, Lindau,  Rudolf, Stalph,  Daniel
August 1861. Der Preuße Rudolf Lindau (1829–1910), kaufmännisch und konsularisch seit 1859 für die Schweiz in Ostasien tätig, bricht von Shanghai nach Nagasaki auf, um von dort aus an Bord der St. Louis, dem Dampfschiff eines befreundeten amerikanischen Kaufmannes, eine 'Erkundungs- und Vergnügungsreise um das geheimnisvolle Reich des Mikado und des Taikun zu unternehmen'. Die Reise führt nicht nur um Japan. Lindau besucht Nagasaki, Tsushima, Hokkaido (die Insel 'Yezo'), Yokohama, Kanagawa, den 'großen Marktflecken' Kawasaki, Edo (das heutige Tokyo), Kanazawa, Kamakura, Osaka. Und beschreibt in lebendiger, aber stets sachlicher, unaufgeregter Weise, was er sieht und hört: die Menschen und ihre Sprache, ihren Alltag, ihre Wohnsituation. Er nimmt an Festen und Feiern teil, geht in Teehäuser und Bordelle, schildert Theatervorführungen, Sumo-Ringkämpfe, den Samurai-Troß eines über Land reisenden Daimio, das Volk der Ainu auf Hokkaido, die Schönheiten der japanischen Landschaft. Aus der Fremdenniederlassung in Yokohama, wo er sich eine Zeitlang niederläßt, berichtet er von den politischen Turbulenzen der Vor-Meiji-Jahre: von der erzwungenen Öffnung des Landes nach 250 Jahren beinahe völliger Abgeschlossenheit, vom Niedergang der Macht des Schoguns und vom Erstarken des Tenno, von den diplomatischen Bestrebungen der westlichen Mächte, mit Japan Freundschafts- und Handelsverträge abzuschließen, und von unerbittlichem Fremdenhaß. Ein Zeitzeugnis ersten Ranges.
Aktualisiert: 2020-12-06
> findR *

Das Fabrikschiff

Das Fabrikschiff von Kobayashi,  Takiji, Mainka,  Alfons
Anfang des 20. Jahrhunderts. Das japanische Fabrikschiff Hakkomaru läuft aus ins Ochotskische Meer, zu den reichen Krabbenfanggründen vor der Küste Kamtschatkas. An Bord: über 400 Matrosen, Fischer und jugendliche 'Saisonarbeiter', Leibeigene des Reedereikonzerns. Sie arbeiten bis zur Erschöpfung und werden gehalten wie Vieh. Tag für Tag, Woche für Woche ducken sie sich unter der Knute des brutalen Oberaufsehers Asagawa. Wer nicht spurt, baumelt am Ankerdavit oder wird gebrandmarkt. Nach dem ersten Todesfall schlägt die Ohnmacht der Männer um in Wut. Sie wagen den Aufstand. In Japan wurde das 'Das Fabrikschiff' (Kani-kôsen, 1929) unmittelbar nach seinem Erscheinen verboten, der Autor, Takiji Kobayashi (1903–1933), zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach der Verbüßung der Haft trat Kobayashi der Kommunistischen Partei bei und ging in den Untergrund. Am 20. Februar 1933 wurde er von in die Partei eingeschleusten Spitzeln in einen Hinterhalt gelockt, festgenommen und noch am selben Tag im Polizeihauptquartier Tsukiji von Schergen der Geheimpolizei zu Tode gefoltert. Kani-kôsen, der 'Klassiker' der japanischen Arbeiterliteratur, wurde zweimal verfilmt, 1953 von Sô Yamamura, 2009 von Hiroyuki Tanaka. 2006 erschien ein Manga (Zeichnungen: Gô Fujio).
Aktualisiert: 2020-06-22
> findR *

In Nacht und Nebel

In Nacht und Nebel von Kita,  Morio, Pütz,  Otto
Eine Nervenheilanstalt im Deutschland der Nazi-Zeit. Zu den Patienten gehört der unter Wahnvorstellungen leidende japanische Pathologe Takashima. Die Sorge um seine Frau, eine deutsche Jüdin, von der er seit seiner Einweisung keine Nachricht mehr hat, treibt ihn immer weiter in die Krankheit. Eines Tages tauchen SS-Ärzte in der Anstalt auf. Die 'unheilbaren' Patienten sollen seligiert werden, um sie zu 'verlegen'. Die Krankenhausärzte wissen, daß es um das nationalsozialistische 'Euthanasie'-Programm geht. Sie geraten in einen tiefen Gewissenskonflikt. Einige resignieren. Andere versuchen mit allen Mitteln, ihre Patienten vor dem Todesurteil Unheilbar! zu bewahren. Morio Kita (bügerlich Sokichi Saito; 1927–2011), selbst ausgebildeter Arzt und Neurologe, der bis in die frühen 1960er Jahre an verschiedenen Tokioter Krankenhäusern praktizierte, gehört zu den meistgelesenen Autoren seines Landes. Nach Yoru to kiri no sumi de (1960; 'In Nacht und Nebel'), für das er mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet wurde, als Schriftsteller etabliert, veröffentlichte er eine Vielzahl von Erzählungen, Essays und Romanen, darunter die oft als 'japanische Buddenbrooks' bezeichnete Familiensaga Nire-ke no hitobito (1964; deutsch 2010 als Das Haus Nire, ebenfalls übersetzt von Otto Putz). Großer Wertschätzung erfreuen sich auch seine Märchenromane für Kinder und Erwachsene und seine 'Dr. Mambo'-Skizzen, humorige Betrachtungen zu Gott und der Welt.
Aktualisiert: 2019-08-13
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Oben: Publikationen von Cass

Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien, Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Cass was Sei suchen. Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Cass hat vielleicht das passende Buch für Sie.

Weitere Verlage neben Cass

Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:

Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Cass

Wie die oben genannten Verlage legt auch Cass besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben