Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-22
> findR *
Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
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Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-22
> findR *
Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
Aktualisiert: 2023-06-22
> findR *
Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
Aktualisiert: 2023-06-22
> findR *
Der Urnenfriedhof wurde in den Sommermonaten der Jahre 1973 und 1974 vom Verfasser ausgegraben. Nach Abschluss der teilweisen Restaurierung der Metallobjekte in der Werkstatt des Museums und der Zeichenarbeiten durch den Mitarbeiter des Museums, Jürgen Seele, erschien der Katalog mit dem umfangreichen Fundmaterial des Urnenfriedhofs gedruckt als Monographie, um die umfangreichen Grabkomplexe und Funde für Wissenschaftler schnell zugänglich zu machen, zumal auch die Eisensachen zu zerfallen drohten (Keiling 1984. Abb. 4). Somit ist diese Arbeit hier der zweite Band der Wiebendorf-Veröffentlichungen.
Inzwischen ist auch eine umfassende und gründliche Untersuchung des norddeutschen Fundmaterials im Luhetal in Verbindung mit der Bearbeitung der Funde des Urnenfriedhofs von Putensen durch Ch. Eger (1999) erschienen, in der auch die Wiebendorfer Funde einbezogen wurden, sodass auf viele allgemeine, die Landesgrenzen
überschreitenden Ausführungen hier verzichtet werden kann.
Der vorliegende Beitrag ist der zweite Band der Wiebendorf-Publikation und nur in Verbindung mit dem ersten Band verständlich. Durch verschiedene Umstände konnte er nicht, wie ursprünglich geplant, in unmittelbarem Anschluss an den ersten Band (Keiling 1984), dem Katalog der Funde, erscheinen. Der Katalog wurde damals vorgezogen, um das umfangreiche ergrabene Fundmaterial der Forschung so schnell wie möglich zur Nutzung zugänglich zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-22
> findR *
Der Urnenfriedhof wurde in den Sommermonaten der Jahre 1973 und 1974 vom Verfasser ausgegraben. Nach Abschluss der teilweisen Restaurierung der Metallobjekte in der Werkstatt des Museums und der Zeichenarbeiten durch den Mitarbeiter des Museums, Jürgen Seele, erschien der Katalog mit dem umfangreichen Fundmaterial des Urnenfriedhofs gedruckt als Monographie, um die umfangreichen Grabkomplexe und Funde für Wissenschaftler schnell zugänglich zu machen, zumal auch die Eisensachen zu zerfallen drohten (Keiling 1984. Abb. 4). Somit ist diese Arbeit hier der zweite Band der Wiebendorf-Veröffentlichungen.
Inzwischen ist auch eine umfassende und gründliche Untersuchung des norddeutschen Fundmaterials im Luhetal in Verbindung mit der Bearbeitung der Funde des Urnenfriedhofs von Putensen durch Ch. Eger (1999) erschienen, in der auch die Wiebendorfer Funde einbezogen wurden, sodass auf viele allgemeine, die Landesgrenzen
überschreitenden Ausführungen hier verzichtet werden kann.
Der vorliegende Beitrag ist der zweite Band der Wiebendorf-Publikation und nur in Verbindung mit dem ersten Band verständlich. Durch verschiedene Umstände konnte er nicht, wie ursprünglich geplant, in unmittelbarem Anschluss an den ersten Band (Keiling 1984), dem Katalog der Funde, erscheinen. Der Katalog wurde damals vorgezogen, um das umfangreiche ergrabene Fundmaterial der Forschung so schnell wie möglich zur Nutzung zugänglich zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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12 stimmungsvolle Fotoaufnahmen aus dem Ostseebad Boltenhagen von Ulrich Fasse, bereits in 3. Auflage seit 2022.
Aktualisiert: 2023-06-22
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12 stimmungsvolle Fotoaufnahmen aus dem Ostseebad Boltenhagen von Ulrich Fasse, bereits in 3. Auflage seit 2022.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Der Urnenfriedhof wurde in den Sommermonaten der Jahre 1973 und 1974 vom Verfasser ausgegraben. Nach Abschluss der teilweisen Restaurierung der Metallobjekte in der Werkstatt des Museums und der Zeichenarbeiten durch den Mitarbeiter des Museums, Jürgen Seele, erschien der Katalog mit dem umfangreichen Fundmaterial des Urnenfriedhofs gedruckt als Monographie, um die umfangreichen Grabkomplexe und Funde für Wissenschaftler schnell zugänglich zu machen, zumal auch die Eisensachen zu zerfallen drohten (Keiling 1984. Abb. 4). Somit ist diese Arbeit hier der zweite Band der Wiebendorf-Veröffentlichungen.
Inzwischen ist auch eine umfassende und gründliche Untersuchung des norddeutschen Fundmaterials im Luhetal in Verbindung mit der Bearbeitung der Funde des Urnenfriedhofs von Putensen durch Ch. Eger (1999) erschienen, in der auch die Wiebendorfer Funde einbezogen wurden, sodass auf viele allgemeine, die Landesgrenzen
überschreitenden Ausführungen hier verzichtet werden kann.
Der vorliegende Beitrag ist der zweite Band der Wiebendorf-Publikation und nur in Verbindung mit dem ersten Band verständlich. Durch verschiedene Umstände konnte er nicht, wie ursprünglich geplant, in unmittelbarem Anschluss an den ersten Band (Keiling 1984), dem Katalog der Funde, erscheinen. Der Katalog wurde damals vorgezogen, um das umfangreiche ergrabene Fundmaterial der Forschung so schnell wie möglich zur Nutzung zugänglich zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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„Ohne ein gewisses Quantum Mumpitz geht es nicht“, steht bei Fontane. Ein gehöriges Quantum davon ist auch hier versammelt: Erlebtes, Aufgeschnapptes und frei Erfundenes in Reim und Prosa findet man ebenso wie „Fägels von anner Lüüd ehrn Boehn“ – selbst Heine und Lessing sind mecklenburgisch „platt gemacht“ worden.
Manfred Brümmer, als Schauspieler und Dramaturg der Fritz-Reuter-Bühne am Mecklenburgischen Staats-
theater Schwerin jahrzehntelang mit der plattdeutschen Sprache produktiv vertraut, und im plattdeutschen Hörfunk vom NDR fast ebenso lange zuhause, hat bewusst Spaßiges und Kurioses, Witziges und Deftiges aus seiner Schublade geholt und in der Tradition heiterer Lese- und Vortragsbücher zusammengestellt.
Es soll also gelacht werden, das betonen auch die Zeichnungen von Ulf-Peter Schwarz.
All jenen aber, die sich mit der niederdeutschen Sprache derart ernsthaft befasst haben, dass sie nun bei jedem Schwank, ob gereimt oder ungereimt, entsetzt aufschreien: „Oh Gott, das ist ja lustig!“, sei empfohlen, dieses Buch gar nicht erst aufzuschlagen. Und es sei Chamfort zitiert: „Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.“
Aktualisiert: 2023-06-13
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12 stimmungsvolle Ansichten aus dem Ostseebad Boltenhagen von Ulrich Fasse.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Wie konnte es zum Faschismus in Deutschland kommen mit all seinen barbarischen
Auswüchsen, in einem Land, das Goethe und Schiller hervorbrachte? War Hitler das große Übel,
der ein ganzes Volk verführte, seiner humanistischen Traditionen beraubend? Wurden die
Deutschen das Opfer einer ihnen aufgedrängten Diktatur? Wer ist verantwortlich für das, was im
Namen des deutschen Volkes geschah, verantwortlich für Auschwitz und Buchenwald,
verantwortlich für über 50 Millionen Tote des zweiten Weltkriegs, der dem ersten Weltkrieg nach
nicht einmal einem Vierteljahrhundert von deutschem Boden aus folgte? Fragen, auf die viele
Menschen nicht erst seit Ende des sogenannten Dritten Reiches nach Antworten suchen.
War der Faschismus ein atypischer Unfall in der Geschichte des deutschen Volkes, nicht
vorhersehbar, plötzlich über die Deutschen kommend? Die einfachste und häufigste Antwort der
Deutschen ist tatsächlich: „Die Nazis waren schuld, Hitler und seine Meute, Menschen, die sich
der Diktatur andienten.“ Eine andere häufige Antwort unmittelbar nach Ende des Dritten Reiches
war: „Wir wussten nichts von den Verbrechen der Nazis!“ Heute werden die letzten ehemaligen
KZ-AufseherInnen und KZ-MitarbeiterInnen in Deutschland strafrechtlich verfolgt, die zur Zeit
ihres Einsatzes noch im Teenageralter oder gerade dem Teenageralter entwachsen waren.
Urteilsbegründung ist, dass sie die Ermordung von KZ-Häftlingen „objektiv förderten oder
erleichterten“. Sie waren „willige und gehorsame Untergebene einer strukturierten und
organisierten industriellen Tötungsmaschinerie“, die die nationalsozialistischen Machthaber
überhaupt in die Lage versetzten, die Tötungen in den KZ in der geschehenen Form auch
durchführen zu lassen (BGH, Beschluss vom 20.9.2016, 3 StR 49/16). Damalige Jugendliche
sollen mit dafür büßen, was zur NS-Zeit an Grausamkeiten in den KZ passiert war, Jugendliche,
die durch ihre soziale Umgebung, die Erwachsenenwelt, ihre Schule, ihre Kirche oder ihren Staat
jahrelang zu willigen NS-Anhängern heranerzogen wurden.
Albert Einstein schrieb in seinem „Nachruf auf die Helden des Gettos in Warschau“ (1944),
bezugnehmend auf den grausam niedergeschlagenen Aufstand der im Warschauer Getto
gefangenen Juden gegen ihre Deportation durch die Deutschen in Vernichtungslager 1943: „Die
Deutschen als ganzes Volk sind für diese Massenmorde verantwortlich und müssen als Volk
dafür bestraft werden, wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gibt und wenn das Bewusstsein der
Völker für kollektive Verantwortlichkeit nicht vollends untergehen soll. Hinter der Nazipartei steht
das deutsche Volk, das Hitler gewählt hat, nachdem er ihm seine schändlichen Absichten in nicht
misszuverstehender Form in seinem Buche („Mein Kampf“/J.B.) und in seinen Reden allgemein
bekanntgemacht hatte.“ Der Warschauer Aufstand forderte von den Getto-Bewohnern 12.000
Opfer im Kampf, 30.000 Hingerichtete nach dem Kampf und 7.000 Vernichtete in den KZ.
Einstein schrieb Ende August 1932 in seinem Haus in Caputh sein „Glaubensbekenntnis“ in
Anbetracht einer nationalistischen Welle nieder, die die deutsche Gesellschaft regelrecht
überschwemmte. Darin bekennt er sich „als leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne
jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet“, übrigens eine Haltung,
die er selbst nach Ende des zweiten Weltkrieges beibehielt, als die Deutschen schon wieder
militärisch aufrüsteten. In seinem „Glaubensbekenntnis“ schrieb er auch eine Erkenntnis, die das
menschliche Denken und Handeln seit Jahrzehnten neu definiert: „Ich glaube nicht an die Freiheit
des Willens. Schopenhauers Wort: ‚Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht
wollen, was er will‘, begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen
der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind.“
Was für ein inspirierender Gedanke: Die Gesellschaft übernimmt die Verantwortung für das
Handeln des Einzelnen. Das schließt auch ein Handeln zum Schaden dieser Gesellschaft ein. Sie
muss sich dann nämlich fragen, wo hat sie selber in der sozialen Beeinflussung und
Heranerziehung dieses Einzelnen versagt. Die Suche nach der Ursache des Handelns hört dann
nicht mehr bei der Findung des Willens des Handelnden auf, sondern bei der Findung, wie dieser
Wille in der Gesellschaft entstehen konnte. Dieser Gedanke der sozialen Verantwortung kann
und muss erweitert werden auf die Menschheit insgesamt. Um es am Entstehen und Bestehen
des deutschen Faschismus` zu erläutern: Wo und wie hat die deutsche Gesellschaft versagt, als
sie die Errichtung der faschistischen Diktatur zuließ und sogar zum übergroßen Teil begrüßte?
Weshalb hatten immer weniger Deutsche Vertrauen in die großen bürgerlichen Parteien der
Weimarer Republik? Wie konnte es zu diesem judenfeindlichen und ausländerfeindlichen Hass in
der deutschen Bevölkerung kommen, der erst den Holocaust und den Krieg möglich machte? Zu
berücksichtigen sind auch Einflüsse und Verhalten von Menschen und Regierungen außerhalb
der Deutschen, die diese Entwicklung begünstigten, ohne die Hauptverantwortung des deutschen
Volkes in Frage zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-13
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Friedrich Schneider, ausgebildeter Forstmann und Berufsjäger mit Herz und Leidenschaft, schreibt in der Einleitung zu seinem neuen Buch: „Ich bin so dankbar, dass ich in geistiger und körperlicher Frische mit Wachtelhündin und Drilling in meiner schönen sächsischen Heimat dem Weidwerk nachgehen, täglich die Jahreszeiten in Wald, Feld und Natur verfolgen und meinen drei Enkeln Till, Fritz und Carl die Liebe zu den Tieren, Pflanzen und allem Lebenswerten mitvermitteln kann.“
In den Erinnerungen seines über 60-jähriges Jägerlebens tauchen so manche nachdenkliche oder kuriose Erlebnisse auf, die es unbedingt Wert sind, erzählt zu werden.
Bereits in seinem ersten Buch „Jäger sind auch nur Menschen“, das im WAGE-Verlag erschien, beweist der Autor die Gabe, in gekonnter, unterhaltsamer Art und Weise zu kommunizieren. Folgen wir dem Lebensweg und den einfühlsam geschilderten Begebenheiten des passionierten Jägers und Tierfreundes durch sein forst- wie jagdliches Berufsleben. Ab 2006 als bestätigter Jagdaufseher auf dem Dresdner Heller im Einsatz, erlebt er im gestandenen Lebensalter sowohl jagdliche Sternstunden als auch ungeahnte Folgen eigener Zivilcourage und menschliche Abgründe.
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12 stimmungsvolle Fotoaufnahmen aus dem Ostseebad Boltenhagen von Ulrich Fasse, bereits in 3. Auflage seit 2022.
Aktualisiert: 2023-06-13
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