Varanasi

Varanasi von Klossek,  Susann
„Ich stieg aus und trat in einen Haufen Kuhscheiße. Ich war angekommen.“ Varanasi gilt unter Hindus als die heiligste Stadt Indiens. Nur wer auf den Scheiterhaufen Varanasis verbrannt wird und dann im Ganges seine letzte Reise Richtung Nirwana antritt, kann dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten entkommen. Susann Klossek verschlug ein Literaturstipendium in diese Stadt, doch was sie dort erwartete, war alles andere als heilig: 1,3 Millionen Einwohner, die alles und jeden im Ganges entsorgen, aufdringliche heilige Kühe, Müllberge, Kinderhandel und -prostitution, Drogenmissbrauch und eine 24-Stunden-Lärmkulisse, die jedem europäischen Großstädter den Gar ausmacht. Und dennoch: Wenn sich am Morgen am Ufer des Ganges der Nebelschleier hebt und die Sonne den heiligen Fluss wie ein Diamantenmeer glitzern lässt, kommt Varanasis strahlende Schönheit zutage, die einen manchmal sogar alle Widrigkeiten vergessen lässt.
Aktualisiert: 2020-10-05
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Faust Junior

Faust Junior von Saeger,  Uwe
Justus, Sohn eines scheinbar übermächtigen Mannes und Protagonist dieses Romans, verlässt die mütterliche Wohnung, um sich auf die Suche nach seinem Vater zu begeben. In einer schäbigen Kaschemme begegnet er drei Gesellen, die ihn nach einem anständigen Saufgelage in eine von seinem vermeintlichen Erzeuger geführte Irrenanstalt entführen. Justus fühlt sich verwirrt: fragwürdige Patienten, durchgeknallte Angestellte, eine an ein Gehirn erinnernde Architektur und absurde Vorkommnisse verhindern jede Orientierung. Er findet einen Freund – Homunkulus, den er Nikolaus tauft –, irgendetwas entwickelt sich zwischen ihm und Wagner – Famulus von Faust und Justus’ spätere Frau –, Faust und Mephisto – überlistet und im Keller der Anstalt gefangen gehalten – söhnen sich aus und eine Idee reift in ihm: Er will Superstar werden. Doch das bedeutet, jede Menge Irrsinn über sich ergehen zu lassen, anspruchsvolle Prüfungen zu bestehen und den eigenen Charakter zu formen. Er trifft Heiner Hohlen und tötet Goethe. Uwe Saegers Faust Junior ist verstörend, widerspenstig, brutal und zuweilen obszön. Eine Abrechnung mit dem Irrsinn der Mediengesellschaft und ihren fragwürdigen Protagonisten, die für immer mehr Zusammenhänge und Menschen stilbildend scheinen. Ein Spiel mit dem Faust-Stoff, der in der Schule und verschiedenen Texten begegnet. Eine Persiflage, die es ganz sicher nicht in den Kanon schafft, aber dafür verschiebt, demontiert, zerstückelt und sprachlos zurücklässt.
Aktualisiert: 2020-07-06
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Letzter Stock im Feuer

Letzter Stock im Feuer von Landt,  Jürgen
Natürlich wollte kein Mensch wirklich etwas über die Sinnlosigkeit seines Daseins wissen. Deshalb gab es ja das Fernsehen, die menschlichen Rudervereine, nächtliche Anglerbrigaden, überfüllte Swingerclubs und die lang verbreitete und irrsinnige Annahme, diesen lebendigen Nihilismus mit immer mörderischeren Kriegen an seinen sinnlos geformten und dennoch ausgeleierten Eiern packen zu können. Die Menschheit hatte lange eingepackt. Nur wusste sie nicht, dass ihr Kulturbeutel auch ohne Reißverschluss in kein Gepäckstück fürs auswärtige Ende gehörte. „Das Leben schreibt die Texte. Ich bin nur Handlanger.“ (Jürgen Landt) „Vernarbt von all den Musenküssen macht Landt aus Scheiße Gold und Literatur alle Ehre.“ (Ole Schwabe)
Aktualisiert: 2020-10-06
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Muse, die zehnte

Muse, die zehnte von Gratz,  Michael, Hansen,  Dirk Uwe
Auch wenn von ihren Dichtungen nur ein Bruchteil erhalten und von ihrem Leben fast nichts bekannt ist: Sappho lässt uns nicht los. Als Frau, die sich in der von Männern dominierten Welt der antiken Literatur behauptet, als Dichterin, die als erste – soweit wir es erkennen können – von sich selbst und ihren Empfindungen spricht, als Verfasserin von Texten, deren Schönheit noch in der zerstörten Form, in der sie auf uns gekommen sind, beglückt. Zahlreiche zeitgenössische Dichterinnen und Dichter beziehen in diesem Band Stellung zu Sappho, zu ihrer Person, ihren Versen oder einzelnen ihrer Motive. Alle deutschsprachigen Gedichte sind Originalbeiträge. Mit Glykeria Basdeki, Kerstin Becker, Andreas Bülhoff, Jascha Dhal, Daniela Danz, Richard Duraj, Christiane Heidrich, Jenny Feuerstein, Phoebe Giannisi, Mascha Golda, Michael Gratz, Ulf Großmann, Alexander Gumz, Philipp Günzel, Marilyn Hacker, Bianka Hadler, Dirk Uwe Hansen, Andreas Hutt, Roman Israel, Angelika Janz, Anja Kampmann, Jorgos Kartakis, Odile Kennel, Birgit Kreipe, Erika Kronabitter, Jan Kuhlbrodt, Marianna Lanz, Joan Larkin, Georg Leß, Leonce W. Lupette, Anne Martin, Artur Nickel, Simone Katrin Paul, Martin Piekar, Bertram Reinecke, Rick Reuther, Christoph Georg Rohrbach, Marcus Roloff, Tobias Roth, Uwe Saeger, Clemens Schittko, Armin Steigenberger, Elena L. Steinbrecher, Brigitte Struzyk, Asmus Trautsch, Monika Vasik, Eva Christina Zeller.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Die Lausitzer Slawen. Ein Rückblick in die Zukunft

Die Lausitzer Slawen. Ein Rückblick in die Zukunft von Kroh,  Peter
In deutscher, nieder- und obersorbischer Sprache. Wer sind die Sorben? Ein kleines slawisches Volk, das seit über einem Jahrtausend in der Lausitz lebt – länger als die Deutschen. Ein friedfertiges Volk, das niemals Kriege geführt, doch eine blühende Literatur, bedeutende Beiträge zur Wissenschaft und eine farbenreiche, bezaubernde Folklore hervorgebracht hat. Ein unbeugsames Volk, das seine melodischen Sprachen und Mundarten sowie seine Kultur trotz vielhundertjähriger Verfolgungen und Verbote durch die Deutschen wie durch ein Wunder bewahrte. Seit Jahren diskutieren vor allem Sorben, aber auch Deutsche in der Lausitz – leider zu oft nur in kleinen Zirkeln, selten in der breiten Öffentlichkeit – über die zahlreichen Bedrängnisse und Bedrohungen, denen das kleine Volk ausgesetzt ist. Es geht dabei u. a. um die Abbaggerung sorbischer Heimat durch große Energiekonzerne, um die Finanzierung des kulturellen Lebens über die von Deutschen dominierte Stiftung für das sorbische Volk, um ungenügende Möglichkeiten, die eigenen Belange selbst zu bestimmen, um Verunreinigung des Spreewaldes, um die Zerstörung sorbischer Schilder und Wegkreuze. Zu diesen und anderen Problemen hat Peter Kroh – Enkel und Biograph des wohl größten politischen Denkers der Sorben, Jan Skala (1889-1945) – im Nowy Casnik, der letzten noch lebenden Zeitschrift in wendischer Sprache, eine Serie exemplarischer Artikel publiziert, die nun gesammelt und in wendischer, deutscher und obersorbischer Fassung vorliegen. Die klarsichtigen Analysen, die ein Jahrhundert deutscher Sorben-Politik Revue passieren lassen, um daraus konkrete politische und juristische Forderungen für ein künftiges Zusammenleben von Deutschen und Sorben herzuleiten, sind von Bedeutung nicht nur für die Belange des um sein Überdauern bangenden slawischen Volks in der Lausitz. Denn im Kampf um den Erhalt ihrer Sprache und Kultur stehen die Sorben nicht allein; vom Nordkap bis zu den Pyrenäen und zum Golf von Biskaya leben Minderheiten, die gefährdet sind wie sie. Angesichts der Woge der Globalisierung kommt diesen kleinen Völkern und ihren Geschicken exemplarische Bedeutung zu.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern von Kraske,  Michael, Schink,  Martin
Der Fotograf Leo und die Ärztin Andrea ziehen mit ihrem 16-jährigen Sohn Milan von Hamburg in die sächsische Provinz. Liebbrehna wird zur Verheißung eines Neuanfangs: Das Paar kommt sich wieder näher und Milan findet im Jugendclub „Rote Zora“ in David einen besten Freund. Alles scheint möglich. Ausgerechnet hier. Doch als die selbsternannten „Heimatwächter“ Milan und David jagen, brechen zwischen Andrea und Leo unausgesprochene Konflikte auf. Sie will sich anpassen, er sich wehren. Immer stärker machen sie ihre Ängste mit sich allein aus – und verstricken sich in Misstrauen, Heimlichkeit und Lüge. Nach erfolglosen Versuchen, die Mitbürger aufzurütteln, stürmen Vermummte den Hof der Familie. Kurz darauf verschwindet Milans Freund David spurlos. Wie sehr fürchten wir, was uns fremd ist? Und wie gut kennen wir diejenigen wirklich, die uns vertraut sind? Was passiert, wenn das Unerträgliche normal geworden ist – in Ostdeutschland, in der eigenen Familie, in der Liebe? Michael Kraske liefert mit seinem literarischen Debüt „Vorhofflimmern“ eine Nahaufnahme einer ostdeutschen Kleinstadt, gegenseitiger Entfremdung und enthemmter rechter Gewalt. Maria Berentzen schreibt am 26. Februar 2016 in ihrer Besprechung „In der Dunkelheit keimt die Hoffnung“ über Michael Kraskes „Vorhofflimmern“, das Buch zeige das dunkle Bild von jugendlichen Rechtsextremisten und Misstrauen, aber auch die Lichtblicke in einer nur scheinbar fremden Welt: „Die äußere und innere Handlung sind elegant miteinander verschränkt. Die lebendige, pointierte Sprache macht das Buch zu einem lesenswerten Ausflug […].“ „Braune Wolken über der Provinz“ überschreibt die Leipziger Volkszeitung vom 12.03.2016 ihre Rezension von Michael Kraskes „Vorhofflimmern“. Karsten Kriesel spricht im Buchmesse-Spezial der Zeitung von einem „im bösesten Wortsinn brandaktuellen Romandebüt“, das Aussteigergeschichte, Eifersuchtsdrama, Krimi und politisches Wut-Drama in einer packenden Story verbinde. Der Autor genieße sichtlich die Freiheiten künstlerischen Schreibens: „Kraske beobachtet scharf, gerät nie ins Faseln. Viele stark aufgebaute Bilder schließen pointiert, sind in sich schlüssig und mitunter schmerzlich konkret.“ Als Literat beweise Kraske „ein Gespür für die leisen Töne der Andeutung, für Atmosphäre, die fließen darf“ und lausche tief in seine Hauptfiguren hinein. Der vielschichtige Roman sei viel mehr als Literatur gewordene Recherche und lasse sich auf vielen Ebenen lesen, so der Rezensent.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Gott in Ketten

Gott in Ketten von Saeger,  Uwe
In der Gedenkstätte Ravensbrück trifft die Enkelin von Danuta Sombrowicz auf einen Fürstenberger Historiker. Dani, deren „Baba“ im Konzentrationslager die eigene Identität aufgeben musste, und Simon, dessen Großvater einst den Lagerkommandanten die Haare schnitt, kommen sich auf ihrem Weg durch die Geschichte näher. Zwei Generationen später findet etwas zusammen, was lange nicht zusammen gedacht werden konnte. Uwe Saeger nähert sich dieser Vergangenheit mit der ihm ganz eigenen Sprache – zuweilen schroff wie die Landschaft, in der er geboren ist, derb wie die Menschen dort und immer einfühlsam und treu seinen Figuren gegenüber. Ihm gelingt ein Text, der die individuellen Traumata und die der Region beschreibt. Dabei stellt er die großen Fragen im Kleinen, ganz subjektiv und persönlich.
Aktualisiert: 2020-07-06
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Memoiren eines Münsterländer Mastschweins

Memoiren eines Münsterländer Mastschweins von Buchmann,  Jürgen, Wienold,  Isabel
Ein westfälisches Mastschwein träumt davon, ein Studium zu ergreifen und Literat zu werden, um das Wort zu Fall zu bringen. Vom Onkel, einem geschätzten Eber, wird es in Latein unterrichtet und stellt schnell fest, dass das Glück fernab des heimischen Hofes liegt. Es bricht aus und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, die an der Alma Mater von Bielefeld endet. Die feinsinnige Sprache, der hintergründige Humor sowie zahlreiche Textbezüge machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen, das den Leser nicht nur in die westfälische Provinz, sondern in das weite Feld der abendländischen Literatur entführt.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Engel und Schweine

Engel und Schweine von Helbig,  Brygida, Quinkenstein,  Lothar
„Sie hatte immer Angst, etwas umzustoßen, etwas zu zerbrechen, ständig fürchtete sie, ein falsches Wort könne ihr herausrutschen, jeden Schritt, den sie in der Öffentlichkeit tat, sah sie als Auslöser einer Katastrophe.“ Voller Hoffnung auf ein besseres Leben kommt Gisela Stopa Anfang der 1980er Jahre aus Polen in die Bundesrepublik Deutschland. Dort muss sie erkennen, dass es für sie als „Wurstmenschin“ – ein Wesen von fragwürdiger Identität – alles andere als einfach ist, im goldenen Westen Fuß zu fassen. Gisela stolpert durch die Labyrinthe des Alltags, lernt Deutsch und passt sich an. Sie lindert ihr Heimweh mit einem Studium der Slawistik, verirrt sich in Beziehungen, verzweifelt an den Weisheiten von Psychologen und lässt sich trösten von den verständnisvollen polnischen Putzfrauen, die nach der Wiedervereinigung in die neue deutsche Hauptstadt strömen. Mit präziser Beobachtungsgabe und einem Sinn für schrägen Humor schreibt Brygida Helbig vom Leben zwischen Polen und Deutschland, einem Leben mit mehreren Identitäten. Gisela Stopa auf ihrem Weg durch zwei Jahrzehnte deutsch-polnischer Beziehungen und damit verbundener Missverständnisse zu begleiten, führt zu der simplen wie schönen Erkenntnis: Gisela Stopa – das bin auch ich.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Memoiren eines Münsterländer Mastschweins

Memoiren eines Münsterländer Mastschweins von Buchmann,  Jürgen
Ein westfälisches Mastschwein träumt davon, ein Studium zu ergreifen und Literat zu werden, um das Wort zu Fall zu bringen. Vom Onkel, einem geschätzten Eber, wird es in Latein unterrichtet und stellt schnell fest, dass das Glück fernab des heimischen Hofes liegt. Es bricht aus und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, die an der Alma Mater von Bielefeld endet. Die feinsinnige Sprache, der hintergründige Humor sowie zahlreiche Textbezüge machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen, das den Leser nicht nur in die westfälische Provinz, sondern in das weite Feld der abendländischen Literatur entführt.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Lüneburger Trilogie

Lüneburger Trilogie von Buchmann,  Jürgen
Von den trancehaften Traumprotokollen des Logbuchs vom Meer der Finsternis über die intimen Rebusse der Phantastischen Topographie der Hansestadt Lüneburg bis zur leuchtenden Stille der Einschiffung nach Cythera, die eine aussichtslose Liebesgeschichte verschweigt, reicht das Spektrum von Buchmanns Lüneburger Trilogie. In seiner exquisiten Sprachmusik, seinen kunstvollen metaphorischen Verflechtungen und seiner halluzinatorischen Intensität bildet das Werk einen Höhepunkt im Schaffen des Autors.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern von Kraske,  Michael, Schink,  Martin
Der Fotograf Leo und die Ärztin Andrea ziehen mit ihrem 16-jährigen Sohn Milan von Hamburg in die sächsische Provinz. Liebbrehna wird zur Verheißung eines Neuanfangs: Das Paar kommt sich wieder näher und Milan findet im Jugendclub „Rote Zora“ in David einen besten Freund. Alles scheint möglich. Ausgerechnet hier. Doch als die selbsternannten „Heimatwächter“ Milan und David jagen, brechen zwischen Andrea und Leo unausgesprochene Konflikte auf. Sie will sich anpassen, er sich wehren. Immer stärker machen sie ihre Ängste mit sich allein aus – und verstricken sich in Misstrauen, Heimlichkeit und Lüge. Nach erfolglosen Versuchen, die Mitbürger aufzurütteln, stürmen Vermummte den Hof der Familie. Kurz darauf verschwindet Milans Freund David spurlos. Wie sehr fürchten wir, was uns fremd ist? Und wie gut kennen wir diejenigen wirklich, die uns vertraut sind? Was passiert, wenn das Unerträgliche normal geworden ist – in Ostdeutschland, in der eigenen Familie, in der Liebe? Michael Kraske liefert mit seinem literarischen Debüt „Vorhofflimmern“ eine Nahaufnahme einer ostdeutschen Kleinstadt, gegenseitiger Entfremdung und enthemmter rechter Gewalt. Maria Berentzen schreibt am 26. Februar 2016 in ihrer Besprechung „In der Dunkelheit keimt die Hoffnung“ über Michael Kraskes „Vorhofflimmern“, das Buch zeige das dunkle Bild von jugendlichen Rechtsextremisten und Misstrauen, aber auch die Lichtblicke in einer nur scheinbar fremden Welt: „Die äußere und innere Handlung sind elegant miteinander verschränkt. Die lebendige, pointierte Sprache macht das Buch zu einem lesenswerten Ausflug […].“ „Braune Wolken über der Provinz“ überschreibt die Leipziger Volkszeitung vom 12.03.2016 ihre Rezension von Michael Kraskes „Vorhofflimmern“. Karsten Kriesel spricht im Buchmesse-Spezial der Zeitung von einem „im bösesten Wortsinn brandaktuellen Romandebüt“, das Aussteigergeschichte, Eifersuchtsdrama, Krimi und politisches Wut-Drama in einer packenden Story verbinde. Der Autor genieße sichtlich die Freiheiten künstlerischen Schreibens: „Kraske beobachtet scharf, gerät nie ins Faseln. Viele stark aufgebaute Bilder schließen pointiert, sind in sich schlüssig und mitunter schmerzlich konkret.“ Als Literat beweise Kraske „ein Gespür für die leisen Töne der Andeutung, für Atmosphäre, die fließen darf“ und lausche tief in seine Hauptfiguren hinein. Der vielschichtige Roman sei viel mehr als Literatur gewordene Recherche und lasse sich auf vielen Ebenen lesen, so der Rezensent.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Ein Mensch von heute

Ein Mensch von heute von Chmura,  Felix, Saeger,  Uwe
Ein Mensch von heute hat in den Augen nicht das, was in die Ohren dringt, nicht den Schall als Bild, die Stimme nicht, nicht das Unerhörte als sichtbare Ätzung entlang der Koordinaten ins Innerste zu gleiten, nicht das, was vom Salz der Zeit gegrindet ist um die Lippen, um es der Zunge unterzuschieben, den Gaumen zu überlisten, als wär’s der Zucker noch aus den Jahren der verzeihlichen Zugebenheiten, da noch Raum war von Verschwiegenheit zu Verschwiegenheit, nicht das, was geschmiedet ist an die Hände, ihnen aufgehäutet ist im lieblosen Design vom Speck der Erde, nicht das Hingeben in die Tage himmlischer Verflossenheiten, getürmt sturmfest vors Vergessen, nicht dass die sauberen Hände ungewaschen bleiben und süßes Salz die gespaltene Zunge nährt und schiefer Blick die Ohren schlitzt, denn: Es bleibt einem der Ruch aus den verstallten Palästen der Kindheit.
Aktualisiert: 2020-07-06
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tEXt bILd

tEXt bILd von Gratz,  Michael, Janz,  Angelika
Das literarische Werk von Angelika Janz reicht von Prosa über Lyrik bis hin zu zahlreichen Fragmenttexten. Diese entstehen, indem ein ausgeschnittener Textkern an seinen Rändern ergänzt wird. Durch Schreibmaschine, Stempel oder Letra-Set entsteht ein neuer Text, der sich mit der komplexen Ereignis-, Ding- und Sprachwelt facettenreich und hintergründig auseinandersetzt. tEXt bILD vermittelt einen Querschnitt ihrer Fragmenttexte. Verschiedene Essays öffnen den Leseblick für das poetologische Milieu dieser Spracharbeiten. Ein früher Leser dieser Arbeiten war Michael Gratz, der diesen Band mit einem Essay einleitet.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Ossis und andere Leue

Ossis und andere Leue von Helbig,  Brygida, Schulz,  Paulina
Brygida Helbig berichtet humorvoll und pointiert von Menschen, deren Leben nach der politischen und persönlichen Wende einer Tragikomödie gleicht. Wir begleiten die Erzählerin in ihrer prekären Lage als Emigrantin in Deutschland, nach Tschechien und zu ihren polnischen Wurzeln. Mit Selbstironie und Charme beschreibt sie Kulturunterschiede und die mitunter turbulenten deutsch-polnischen und deutsch-deutschen Verhältnisse entlang der Grenze. Sie erzählt von Verlorenheit, Grenzerfahrungen und der Suche nach der eigenen Identität. „Ossis und andere Leute“ („Enerdowce i inne ludzie“) wurde von Lesern und Kritikern begeistert aufgenommen. Das Buch wurde 2012 für den wichtigsten polnischen Literaturpreis (Nike) nominiert, und Brygida Helbig kam damit im selben Jahr ins Finale des Gryfia-Preises für die beste Schriftstellerin des Landes.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Das Eiland

Das Eiland von Schulz,  Paulina
John verbringt die Sommerferien mit seinen Eltern in einem Ferienhaus auf einem Eiland mit romantischen Sandstränden und ausgedehnten Wäldern. Er unternimmt lange Streifzüge über die Insel und hält seine Eindrücke mit seiner Kamera fest; auch um seinen Eltern – der Vater ein grandioser Schwindler, ein attraktiver, selbstsicherer, charmanter Mann, ein Mensch mit so viel Charisma, dass es auf die ganze Familie ausstrahlt; die Mutter unscheinbar, dürr und ruhig – aus dem Weg zu gehen. Nach einigen Tagen begegnet er Milan und Milena: Zwillinge, die ihre Ferien jedes Jahr hier verbringen, und von denen eine rätselhafte Faszination ausgeht. Sie freunden sich an, verbringen viele Tage miteinander und kommen sich näher. Einer gemeinsamen Nacht, in der John seine ersten sexuellen Erfahrungen macht, folgt eine verstörende Entdeckung. Jahre später erinnert sich John an diesen Sommer. Er ist älter geworden und ein bekannter Fotograf. Doch die Erlebnisse lassen ihn nicht los, treiben ihn um und werfen immer neue Fragen auf. Als er Milena zufällig trifft, scheint sich der Kreis zu schließen. Diese Erzählung fesselt, sie reißt mit, ist wie ein Fluss, der sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt und dennoch gleichmäßig schön vor sich hinströmt. Paulina Schulz schreibt über das Erwachsenwerden und das Gefühlschaos, das beinahe jeder erlebt hat, über Liebe, Schmerz und unerträgliche Sehnsucht.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Als das Dasein sich verpfiff

Als das Dasein sich verpfiff von Landt,  Jürgen
Der Kultautor Jürgen Landt gilt laut Berliner Zeitung als „größter Außenseiter der deutschen Gegenwartsliteratur. So groß ist seine Außer- und Abseitigkeit, dass ihn kaum jemand kennt.“ Dabei ist er ein Multitalent, dessen künstlerisches Schaffen sich über unzählige Kurzgeschichten, einen Roman, zahlreiche Typearts, Objekte und Gemälde erstreckt. Alle eint ein Schreiben bzw. Schaffen mit der nackten Faust, das auf unnötigen Schmuck verzichtet und die Dinge klar bei Namen nennt. Er ist derb und laut, leise und eindringlich; traurig und verzweifelt, amüsant und zum Brüllen komisch. Sein neues Buch „Als das Dasein sich verpfiff“ versammelt verschiedene Kurzgeschichten, die einen tiefen Einblick in den atemberaubenden Kosmos Jürgen Landts bieten und mit allem aufwarten, das uns in seinen Texten seit Jahrzehnten begegnet: seltsame Typen, alltägliche Absurditäten, durchspielte Nächte, gekaufte Liebe und vieles mehr.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Blaue Zimmer

Blaue Zimmer von John,  Constanze
Constanze John schreibt nah am Alltag, sie setzt an bei dem, was eigentlich jeder kennt, zuweilen aber unterschätzt und einfach übersieht. Ihr Erzählen ist höchst sensibel, voller überraschender Wendungen und es deutet nur an, wenn es um essentielle Fragen geht. „Blaue Zimmer“ versammelt nun Prosa und Lyrik aus den Jahren zwischen 1983 und 2014. Mit dieser Sammlung wird ein facettenreiches literarisches und thematisches Feld aufgemacht, das neue Blickwinkel und Fragen ermöglicht.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Der Weg des Saturn

Der Weg des Saturn von Dzikowski,  Blazej, Schulz,  Paulina
Roch Sadowski hat noch nie dazugehört. Der intelligente, schüchterne und rechtschaffene Junge sehnt sich schon immer nach Anerkennung und Macht. Nach dem Abbruch seines Studiums arbeitet er bei einem kriminellen Onkel, in einer absurd-amerikanisierten Werbeagentur und für einen zweifelhaften Parfüm-Vertrieb. Auch Seminare zur Selbstoptimierung sowie seine ernsthaften Versuche, daraus Kapital zu schlagen, sind von nur mäßigem Erfolg gekrönt. Niemand nimmt ihn ernst – bis er schließlich eine faschistische Organisation gründet … „Der Weg des Saturn“ ist eine Anti-Hymne auf die Welt des Kapitalismus. Błażej Dzikowski liefert mit diesem Buch eine ironische Analyse des Aufkommens von Extremismus unter jungen Menschen und beweist dabei ein feines Gespür für die großen Zusammenhänge und seine von Zweifeln geplagten Figuren. Er beobachtet genau, karikiert die Wirklichkeit mit fast surrealem Humor und verzichtet auf jegliches Moralisieren.
Aktualisiert: 2020-10-06
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Ich verstehe nichts vom Monsun

Ich verstehe nichts vom Monsun von Harnisch,  Franziska, Peters,  Silke
Morgens beim Aufwachen gegen die Schatten. Kälte und Glück. Das gezogene Los. Eines muss es ja besiegeln. Die Komposition dauert an. Im Gebirge ginge ich verloren. Oppositionen aufmachen: Suchen und Finden; Lektüre und Realität; Hoffnung und Enttäuschung; Grenzen und deren Überschreitung. Ein Text. „Ich verstehe nichts vom Monsun“ lässt sich nicht ganz entscheiden: ist es nun Lyrik oder doch eine Erzählung? Leser und Leserinnen konstruieren immer eine eigene Geschichte, wenn sie einen Text lesen und so bleibt es bei ihnen, diese Erzählung für sich entstehen zu lassen. Eine besondere Rolle nimmt die Sprache ein, die jeden Text erst entstehen lässt. Man sitzt am Schreibtisch und „verwurstet“ das Material, das einem zufliegt – man findet Worte für Erlebnisse und Gedanken. Und der Text hat dann vermeintlich nichts mehr mit dem Leben zu tun. Ein völlig neuer Ort entsteht. Ein Unort. Daneben diese zahlreichen Zufälligkeiten, das Kontingente im Täglichen: der Text ist offen für die Zeit. Und diese ist zugleich der Rohstoff der Erzählung. Vieles lässt sich hier auffinden und wiedererkennen, dennoch lässt dieser Text viel Raum für Assoziationen.
Aktualisiert: 2020-10-05
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