Als Ludwig Richter 1836 nach langem Werben von der Zeichenschule der Meissner Porzellanmanufaktur an die Königlich Sächsische Akademie der Bildenden Künste in Dresden berufen wurde, war die Lehre der Landschaft dort lediglich Teil der Zeichen und Radierklassen. Erst vier Jahre später begründete er das akademische Atelier für Landschaftsmalerei und
sollte fortan zu einem der prägendsten Lehrer der Dresdner Akademie werden. Wenngleich seine eigene Tätigkeit als Maler zu dieser Zeit bereits in den Hintergrund trat, profilierte sich Richter als Professor und Lehrender. Sowohl an der Meißner Zeichenschule als auch an der Akademie in Dresden und nicht zuletzt im eigenen Atelier gab er seine Erfahrung
und seine Vorstellung von Landschaftskunst an eine Vielzahl von Schülern weiter. Unter den Eleven waren Heinrich Dreber, Ludwig Friedrich, Viktor Paul Mohn, Ernst Erwin Oehme, Johann Gottfried Pulian, Woldemar Rau und Albert Venus, um nur einzelne zu nennen. Fast einvernehmlich berichten diese von ihrer Beziehung zu Richter, der nicht als strenger, dogmenverhafteter Mentor, sondern als beinahe väterlicher Begleiter beschrieben wird, dessen Verständnis von Natur und Landschaft durch feinfühlige Anleitung nachvollzogen werden konnte. So unterhielt Richter zeit seines Lebens teils engen Kontakt zu seinen Schülern und förderte durch sie das romantische und spätromantische Kunstverständnis.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Künstler waren schon immer auf Reisen. Sie begaben sich auf individuelle Studienreisen in die Umgebung oder ins Ausland, begleiteten den Tross adeliger ‚Grand Touristen‘ oder arbeiteten im Auftrag wissenschaftlich oder militärisch motivierter Expeditionen.
Unsere Zusammenschau versammelt Arbeiten aus verschiedenen Lebens- und Schaffensphasen der drei Reisekünstler Ferdinand Bellermann (1814–1889), Eduard Hildebrandt (1817–1869) und Ignace Duvivier (1758–1832) und bietet Einblick in die vielgestaltigen Facetten ihrer Arbeiten.
Bellermann und Hildebrandt zählen im deutschsprachigen Raum zu den maßgebenden Vertretern der Reisekunst im 19. Jahrhundert. Sie verarbeiteten Ideen einer weltumspannenden Naturerfassung und -erfahrung im Sinne Alexander von Humboldts, die sie unterwegs und im heimatlichen Atelier umsetzten.
Duvivier, der eine Künstlergeneration vor Bellermann und Hildebrandt wirkte, vereint das Streben nach dem Wiedererkennbaren der klassischen Vedutenmalerei mit dem Wunsch nach der stimmigen Darstellung des vorgefundenen Natureindrucks im Sinne der Romantik.
Aktualisiert: 2023-03-15
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George August Wallis‘ (geboren 1761 in Merton bei London- gestorben 1847 in Florenz) Œuvre ist bestimmt von zumeist großformatigen Landschaften, die von einer intensiven Beschäftigung mit der Natur und deren Wirkung durch und auf den Betrachter zeugen. Sein Schaffen fällt in eine Zeit des lebhaften Diskurses um die Stellung der Landschaft innerhalb der Gattung der Malerei. Zugleich bekunden seine Darstellungen eine Hinwendung zur Autonomisierung der Zeichnung, die lange gegenüber der Malerei zurückzutreten hatte.
Wie viele seiner Künstlerkollegen faszinierte ihn Italien, das, bis auf wenige Jahre der Reisen, zeitlebens seine Heimat bleiben sollte. Die Vergänglichkeit der antiken Ruinen und der Natur in Form von verfallenen Bauwerken und maroden Bäumen bestimmen immer wieder Wallis‘ Kompositionen. Die Architektur selbst tritt dabei häufig zugunsten der Natur in den Hintergrund.
Auch der immer lauter werdenden Forderung des ausklingenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts nach rauer, authentischer Natur verleiht er bildhaft Ausdruck. So entstanden Darstellungen von (bewusst) verwilderten Parks, urtümlichen Quellen, Grotten und Felsformationen. Trotz scheinbarer Authentizität im Hinblick auf eine genaue Abbildung der Landschaft, greift Wallis zugunsten des Ausdrucks ordnend ein. Die Linie behauptet sich und immer wieder weicht die Detailtreue einer stimmungsvollen Skizzenhaftigkeit. Figuren spielen innerhalb der Werke hingegen nur selten und am Rande eine Rolle. Doch selbst in der Absenz von identifikationsstiftenden Staffagen wird der Betrachter durch kompositorische Zugänge mit einbezogen.
Ein neuartiges Naturverständnis innerhalb der Philosophie, Literatur und der wissenschaftlichen Erforschung bestimmte zunehmend Wallis‘ Landschaftsdarstellungen und lassen eine Genese nachvollziehen. Auf die sukzessive Loslösung von barocken Vorbildern folgte eine Hinwendung zum klassizistischen Ideal einer erhabenen Antike hin zu einer Einheit von Kunst und Natur. Schließlich greift der Künstler immer freier komponierend auf tradierte Elemente zurück und erweitert sie um solche eines empfindsamen, subjektiven romantischen Naturbegriffes.
Jene Vielschichtigkeit innerhalb des künstlerischen Ausdrucks lässt sich nicht zuletzt auf den intensiven Austausch mit Künstlern und Schriftstellern unterschiedlichster Geistesströmungen zurückführen, denen er zumeist in Rom begegnete. Zu diesem Kreis zählten beispielsweise die deutschen Maler Gottlieb Schick (1776-1812) oder Johann Christian Reinhart (1761-1841), die sich gleichermaßen in einem Übergang vom Klassizismus zur Romantik bewegten, sowie der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen (1770-1844), der die Staffagefiguren in einigen von Wallis‘ Werken ergänzte. Doch auch Wallis wirkte seinerseits auf seine Zeitgenossen ein. Gerade in Heidelberg, wo er von 1827 bis 1817 weilte, regte er durch seinen eigenen Zugang zur Landschaft in der Kunst eine ganze Generation junger Romantiker an, das traditionelle Verständnis von Kunst im Lichte der romantischen Entwicklungen neu zu denken.
Dass Wallis heute in den Museen und in der Kunstgeschichte wenig präsent ist, mag auch an den vielen verlorenen Gemälden liegen. Doch in seinen Zeichnungen ist er noch greifbar und gerade eine Sammlung wie die präsentierte, verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Wallis in seiner Zeit zurecht innehatte. Hier lassen sich das Kunstwollen und die ideellen Beweggründe des Künstlers deutlich verfolgen. Darüber hinaus zeugen gerade die großformatigen Zeichnungen aus dem Nachlass des Künstlers von einem ausgeprägten Kompositionsbewusstsein, das die Zeichnungen zu eindrucksvollen und vollwertigen Bildwerken werden lässt.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Es passiert nicht alle Tage, dass nach gut 60 Jahren eine Sammlung mit Altmeisterzeichnungen zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Daher freuen wir uns ganz besonders, dass wir Ihnen diese Privatsammlung, hauptsächlich in den 1960er und 1970er Jahren zusammengetragen, in einem umfangreichen Katalog präsentieren können. Neben einer neu entdeckten Zeichnung von Luca Cambiaso und einer expressiven Löwenjagd von Antonio Tempesta finden sich niederländische Zeichnungen von Willem van de Velde II oder Roelant Savery. Aber auch ein prachtvolles Aquarell des Franzosen Charles Echard oder deutsche Zeichnungen, etwa von Anton Kern oder Hans Teyssen werden in dem Katalog von der Kunsthistorikerin Dr. Annemarie Stefes ausführlich vorgestellt und untersucht.
Mit Abbildung aller Wasserzeichen und Sammlerstempel und ausführlichem Literaturanhang.
Aktualisiert: 2021-10-20
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Als Beobachter ist der Meisterzeichner Adolph Menzel (1815-1905) in die Kunstgeschichte
eingegangen. Vor allem seine Skizzenbücher bezeugen einen immer
wachen Blick und eine äußerst bewegliche Hand. Für seine Aufzeichnungen der
Lebenswelt verfügte Menzel über sehr unterschiedliche Beobachtungstechniken.
Als Fixierungen von erinnerungswürdigen Momenten sind die Skizzenbücher
zugleich die Verkörperung von Menzels Gedächtnis. Daher sind die Divergenzen
und inneren Wandlungen seiner Zeichenkunst auch Wandlungen seiner Erinnerungs-
und Gedächtnisarbeit. Dieser Bild- und Ideengeschichte der Erinnerung
als Bildpraxis bei Adolph Menzel geht der Text nach.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Dieter Cöllen (*1953 in Köln) ist ausgebildeter Bauzeichner. Er arbeitete bei verschiedenen Köl-ner Architekten und unternahm bis 1979 viele Stu-dienreisen in den vorderen Orient, bevor er 1985 ein Atelier für Architekturmodellbau gründete. Zu Beginn der 1990er Jahre begann Dieter Cöllen damit, sich mit der Kunst der architektonischen Korkmodelle (der sog. Phelloplastik) des 18. Jahr-hunderts zu befassen und die vergessenen Techni-ken zu erlernen. Er gilt heute als einziger prakti-zierender Künstler dieser Disziplin. Zahlreiche seiner Korkmodelle finden sich in internationalen Museumssammlungen. In unserer Ausstellung prä-sentieren wir Korkmodelle Dieter Cöllens aus Ita-lien und Syrien.
Die Phelloplastik (griechisch: φελλόϛ phellos/ deutsch: Kork) entwickelte sich als eine Kunst-form seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, bei der, ausgehend von der Tradition des neapolitanischen Krippenbaus, antike Monumente in verkleiner-tem Maßstab in Kork nachgebaut werden. Ihren besonderen Reiz ziehen diese Modelle aus dem porösen und an verwitterten Stein erinnernden Material, das darüber hinaus besonders feine und detailgetreue Nachbildungen erlaubt. Zahlreiche Herrscher wie Georg III. oder Katharina II. von Russland und vermögende Privatleute wie der englische Architekt Sir John Soane legten sich um 1800 große Korkmodellsammlungen an.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Unter dem Titel „Pralle Bilder“ würdigt die Galerie Fichter den vor vier Jahren in Frankfurt verstorbenen Künstler Peter Engel (1944-2014). Der langjährige Lehrbeauftragte für Maltechnik an der Städelschule und Unterrichtsleiter der Städel-Abendschule schuf ein malerisches und druckgraphisches Werk, das klassische Bildtechniken motivisch aktualisierte, indem er die Konsum- und Überflussgesellschaft der siebziger und achtziger Jahre kritisch zu hinterfragen suchte. Die Galerie zeigt ausgesuchte Werke aus seinem umfangreichen OEuvre.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Wenn ein leidenschaftlicher Kunstsammler die Werke seiner Sammlung publizieren lässt, so gibt er fast zwangsläufig auch einen Einblick in sein Leben – ist er doch jedem einzelnen Objekt der Sammlung eng verbunden, sodass alle Stücke in ihrer Gesamtheit eine Art Bilder-Biographie ergeben.
So erzählt auch die hier präsentierte Sammlung von Prof. Dr. Klaus Parlasca von den vielen Lebensstationen dieses Altertumswissenschaftlers, dessen Vorliebe für die Zeichenkunst und die Grafik des Klassizismus und der Romantik sich in diesem Katalog widerspiegelt.
Erinnerungen an bedeutende Künstler wie Carl Gotthard Langhans oder Karl Friedrich Schinkel als Gestalter der klassizistischen Phasen Potsdams und Berlins, der früheren Heimat des Sammlers, sowie Motive der klassischen Antike lassen sich daher in der Sammlung ebenso entdecken wie Zeugnisse des frühen Antikenstudiums selbst. So zeigen sich Ansichten und Ruinen nicht bloß in Form eines sentimentalen oder verträumten Rückblickes, sondern verdeutlichen zugleich das Bild klassizistischer Antikenrezeption. Die Sammlung eröffnet somit auch einen Blick auf die Gelehrtentätigkeit des 18. Jahrhunderts, indem sie anhand zeichnerischer Aufnahmen über das Kunstempfinden gleichermaßen wie über die Entwicklung der archäologischen und kunsthistorischen Wissenschaften berichtet. Sie dokumentiert die ungezählten Reisen nach Italien, wo die pittoresken Ruinen des alten Römischen Reichs sowie die Landschaften dieses irdischen Arkadiens den Künstlern zur Muse wurden und den Gelehrten zum Studienort der vermeintlich ältesten und vorbildhaftesten Kultur.
Die Sammlung Parlasca umfasst dabei gleichermaßen phantasievolle Skizzen mit mythologischen Themen sowie mit hoher Präzision gezeichnete Architekturzeichnungen und Entwürfe im antikisierenden Stil, die während der Epoche des Klassizismus in ganz Europa eine Blütezeit erlebten.
Klaus Parlasca wurde am 23. September 1925 in Potsdam geboren. Nach dem Abitur am humanistischen Viktoria-Gymnasium studierte er ab 1943 Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Berlin. Nach dem Wehrdienst und kurzer Kriegsgefangenschaft setzte er sein Studium – erweitert um das Fach Ägyptologie – in Göttingen und Basel (1945-1949) fort. 1950 promovierte er in Göttingen mit dem Werk Die Mosaiken des römischen Germanien. Seine Arbeit wurde mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ausgezeichnet. Mit dieser Unterstützung konnte er 1952/53 viele antike Stätten im Mittelmeerraum besuchen.
In den Jahren von 1951 bis 1954 widmete der junge Doktor der Archäologie sich dem von der DFG geförderten Projekt Römische Wandmalereien in Deutschland. Von 1954 bis 1971 lebte er in Frankfurt am Main und war zunächst als Assistent am Archäologischen Institut der Goethe Universität tätig. 1960 wurde er mit einer Arbeit über römische Wandmalereien in Ägypten habilitiert, die bislang nicht publiziert wurde. Ab 1966 wirkte er als außerplanmäßiger Professor in Frankfurt.
Im Jahr 1971 wurde er als ordentlicher Professor für Klassische Archäologie an die Friedrich-Alexander-Universität nach Erlangen berufen und dort als Leiter des Instituts für Klassische Archäologie und dessen Antikensammlung eingesetzt. 1990 wurde ihm eine Festschrift von der Universität Erlangen-Nürnberg gewidmet, an der er bis zu seiner Emeritierung im gleichen Jahr lehrte. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten ihn nach Rom, in den Mittelmeerraum und die USA (Brooklyn-Museum/NY, J. Paul Getty-Museum in Malibu/CA). Seine Forschungsschwerpunkte sind Mumienporträts, das griechisch-römische Ägypten, kaiserzeitliche Kunst in Syrien (Palmyra), klassizistische Kunst sowie Landschafts-und Gartenarchitektur.
Er heiratete 1956 die Archäologin Dr. Ingemarie Urbanek. Ihren 3 gemeinsamen Kindern verdanken sie acht Enkelkinder und eine Urenkelin. Seit seiner Emeritierung lebt Klaus Parlasca in Frankfurt, gemeinsam mit seiner Frau bis zu deren Tode im Sommer 2017.
Bereits in den frühen 1960er Jahren begann Klaus Parlasca mit dem Aufbau seiner Sammlung von klassizistischen Zeichnungen und Druckgraphiken. Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen diese außergewöhnliche und in dieser Form selten gewordene Sammlung hier präsentieren können.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Der ausstellungsbegleitende Katalog widmet sich den Waldbildern von Thomas Kohl. Er enthält einen einleitenden Essay von Dr. Ulrich Pfarr zm Thema "Mythos Wald. Von der Romantik bis zum 20. Jahrhundert".
Biographie Thomas Kohl:
1960 in Düsseldorf geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Geilnau/Lahn;
1979-81 Sprach- und Philosophiestudium an der Universität Düsseldorf;
1981-88 Studium der Bildhauerei bei Tony Cragg und Günther Uecker sowie der Malerei bei
Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler von Gerhard Richter;
1990-92 Arbeitsstipendium der Stadt Marseille; Stipendiat der Villa Arson, Nizza; Artiste en Résidence, Musée Villefranche; Stipendium Deutsch-Französischer Kulturrat; Stipendiat der Stiftung Künstlerhaus Boswil;
2000-04 Burgund-Stipendium, Dijon; Reisestipendium des Landes NRW, Dordogne; Reisestipendium des Landes Rheinland-Pfalz,; Marokko;
seit 2015 lehrt Malerei und Zeichnung am IKKG der Hochschule Koblenz
Aktualisiert: 2022-04-22
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Der Künstler Johann Moritz Rugendas verbrachte etwa die Hälfte seines Lebens
unterwegs. Nicht nur die ausgedehnten Streifzüge durch Lateinamerika,
sondern auch und vor allem die Italienerfahrung und seine Aufenthalte
in Paris hinterließen deutliche Spuren in seinem Werk. Eng sind jene Reflexe
mit der besonderen Ausnahmesituation auf Reisen verwoben. Die Reisebilder
des Augsburgers sind zum einen wissenschaftliches Dokument seiner
Touren, zum anderen aber auch Zeugnis der gefühlsmäßigen Partizipation.
So besitzen die Arbeiten aus dem Kontext seiner Reisen ein besonderes
emotionales Gepräge. Die Analysen der Bilder beleuchten die spezifischen
Brechungen innerhalb dieser signifikanten Eigenart seiner Werke und bilden
den Kern der vorliegenden Arbeit.
Aktualisiert: 2020-02-05
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Der Landschaftsmaler Edmund Steppes (1873-1968) gilt als wichtiger Vertreter deutscher Kunst im frühen 20. Jahrhundert. Auch wenn er sich selbst auf die altdeutschen und altniederländischen Künstler des späten Mittelalters berief und einem eher konservativen künstlerischen Vorbild folgte, zeigen sich seine Gemälde doch innovativ und vielseitig. Als Einblick in den Arbeitsprozess des Künstlers, mit besonderem Schwerpunkt auf der Ideenfindung und dem Studium von Natur und Landschaftsräumen, zeigt dieser Katalog eine Sammlung von Zeichnungen und Aquarellen, die vornehmlich um 1920 entstanden sind. In diesen Zeitraum fällt sein intensives Studium der alten Meister und die Beschäftigung mit dem Medium der Zeichnung, was ihn zu ungewöhnlichen Bildlösungen befähigte, die er mit großer Freude am Experiment immer weiter ausgestaltete. In ihnen verknüpfen sich Tradition und Moderne auf das Glücklichste.
Studium der alten Meister beschäftigte und das Medium der Zeichnung mit großer Freude am Experiment für sich entdeckte.
Aktualisiert: 2020-02-05
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In dem zwischen 1819 und 1844 fortlaufend geführten malerischen Tagebuch gelang es dem Dresdner Leibarzt und Landschaftsmaler Carl Gustav Carus (1789-1869), die Schönheit der Natur mit einer naturwissenschaftlich geschulten Beschreibung in literarisierte Bilder zu verwandeln. Atmosphärische Stimmungen, Farbempfindungen sowie Farbrelationen in der Natur werden zu niedergeschriebenen Bilderfindungen. Eindrucksvoll sind diese weitgehend unbekannten Fragmente vor allem in der Konsequenz des Abstraktionsvermögens der Landschaftsbeschreibungen. Während die Landschaftsmalerei von Carus mittlerweile einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, blieben seine umfangreichen literarisierten Bildgestaltungen bislang unbeachtet, obwohl diese die reizvollsten Texte darstellen, die jemals von ihm publiziert wurden. Dem Leser stehen mit dieser Sammlung die schwer erhältlichen malerischen Reisebeschreibungen ohne modernisierende Eingriffe an Text und Lautstand wieder zur Verfügung.
Aktualisiert: 2020-02-05
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1866 ist die große Biographie über den Nürnberger Maler und Radierer Johann Christoph Erhard (1795-1822) erscheinen, verfasst von dem Dresdner Verleger und Kunsthändler Aloys Apell. Diese Ausgabe war, wie damals nicht unüblich, bis auf eine Portraitdarstellung des Künstlers, gänzlich unbebildert, doch mit ausführlichen Bildbeschreibungen des Autors versehen. Anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Christoph Erhard wurde diese vollständig bebilderte Ausgabe des „Apell“ herausgeben. Sie stellt einen besonderen Beitrag zur deutschen Graphik des 19. Jahrhunderts dar. Der Text von Helmut Börsch-Supan markiert „ein neues Kapitel der Erhard Forschung“ (Matthias Mende im Nachwort des Bandes).
Der Abbildungsteil basiert im Wesentlichen auf Radierungen und Lithographien, die Erhard als Belegdrucke verwahrt hatte und die sich seit 1917 im Besitz der Stadt Nürnberg befinden.
Aktualisiert: 2020-02-05
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Dieses Buch ist der Landschaft an der Clemenskirche gewidmet. Sie steht flußabwärts von Bingerbrück auf einer kleinen Halbinsel, die der Morgenbach in den Rhein hinausgeschoben hatte. Zwischen hohen Bäumen gelegen, gewährt die Clemenskirche seit je und heute in ihren hellen Farben eines der reizvollsten Architekturbilder am Mittelrhein. Seit ungefähr dem Jahre 1180 grüßte sie als erstes den Reisenden, der per Schiff die Fahrt durch die felsreichen Stromschnellen gewagt oder von Bingen aus zu Fuß den Weg genommen hatte in das schiefergraue und öde Rheintal. Bis 1827 flankierte Burg Rheinstein noch als Ruine den Eingang in den kleinen Landschaftsraum um die Kirche und die Burgruine Reichenstein den Ausgang. Erst dann erreicht der Reisende das Dorf Trechtingshausen. Zwei Jahrhunderte zurück war die Kirche verwahrlost: französische Soldaten und dann Napoleons Zöllner hatten sie zur Unterkunft mißbraucht. Aus dem lohnenden Schmuggel über den Rhein entwickelte der Volksschriftsteller W.O. von Horn seinen spannenden Bericht aus der Franzosenzeit (1794-1814), der dem Buch seinen Titel gab. Eine zweite Erzählung spielt 1716 in einer Mühle am Morgenbach.
Die beiden erzählten Geschichten werden ergänzt um die historische Geschichte der Clemenskirche und der vier Mühlen im Tal des Morgenbaches. Es liegt nahe, daß der abwechslungsreiche Landschaftsraum um die Clemenskirche zahlreiche Künstler zum Halt auf ihrer Rheinreise veranlaßte. Ölgemälde, Zeichnungen und ausgewählte Druckgraphik aus den Jahrzehnten von 1790 bis 1850 zeigen uns die Landschaft mit 80 Abbildungen. So sind Literatur, Ortsgeschichte und Künstlerarbeiten einer Kleinlandschaft am oberen Mittelrhein miteinander verknüpft.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts regte sich in der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland ein neuer Geist. In den Städten bildeten sich literarische Zirkel, die von reformbewussten Männern und Frauen getragen und besucht wurden. Diese Situation bereitete den Boden für die Gründung der ersten Kunstvereine in den deutschen Ländern. Während der Dürer-Feier in Dresden am 7. April 1828 rief Carl August Böttiger zur Gründung eines Kunstvereins auf. Als Ziel des Vereins wurde die „Förderung der bildenden Künste und die Belebung der Teilnahme an derselben“ erklärt. „Durch Aufmunterung und Unterstützung vaterländischer Künstler, aber auch durch gemeinschaftliche Zusammenkünfte, zu Erleichterung jeder Art von Mitteilung und Besprechungen über Gegenstände der bildenden Künste“ soll dieses Ziel erreicht werden.
Von dieser Förderung profitierten die jungen sächsischen Künstler wie Carl Peschel, Ludwig Richter, Christian Friedrich Gille, Ernst Ferdinand Oehme und viele andere. Aber auch die Vertreter der Dresdner Frühromantik wie Caspar David Friedrich, Georg Friedrich Kersting und Louise Seidler konnten ihre Gemälde über den Kunstverein verkaufen.
Die Herausgabe der Bilder-Chronik, in der die angekauften Werke als Kupferstiche den Mitgliedern des Kunstvereins vorgelegt wurden, diente außer der Verbreitung der zeitgenössischen bildenden Kunst auch der umfassenden Förderung der Kupferstecherkunst.
Grundsätzlich bietet die Sächsische Bilder-Chronik von 1828 bis 1836 die Möglichkeit, einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Kunst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu erlangen, die vom Klassizismus zur Romantik und zum beginnenden Biedermeier-Realismus führte.
Dieser Band bildet zum ersten Mal alle Druckgraphiken, die der Kunstverein von 1828 bis 1836 während seiner Blütezeit herausgegeben hat, ab und enthält neben detaillierten Beschreibungen aller Blätter Informationen über die Ankaufsbedingungen. Eine Einführung in die Geschichte des Vereins, seine Statuten, seine Ziele und seine Mitglieder komplettieren diesen umfassenden Überblick über einen der wichtigsten Kunstverein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Friedrich Hoßfeld (1809-1882) ist ein unbekannter Künstler. Die gesamtwirtschaftliche Situation vor 1850 zwang ihn, auf den Brotberuf des Zeichenlehrers auszuweichen, um die Existenz zu sichern und vor allem, um eine Familie zu gründen. So tauschte Hoßfeld 1845 die freie Künstlerschaft gegen die bescheiden bezahlte Stelle des Zeichenlehrers an der Gelehrtenschule Schulpforta ein. Sein künstlerisches Werk an Zeichnungen, Portraitgemälden ‚ und nach seinen Zeichnungen gefertigten Lithographien blieb gering.
Unsere Veröffentlichung gewinnt ihren Beziehungsreichtum über seine Frau Luise, geb. Kummer (1824-1868). Ihr Vater Friedrich Gotthelf Kummer (1782-1854) war seit 1810 mit Caspar David Friedrich befreundet und 1815 Reisegefährte auf Rügen. Kummer besaß von Friedrich mindestens 14 Zeichnungen und dessen Portrait. Deren Verbleib ist ein spannender Beitrag zur C.D. Friedrich-Forschung. Zudem besaß Kummer eine umfangreiche Sammlung von Bleistift- und Pinselzeichnungen Dresdner Künstler. Seine Tochter Luise vereinte ihren Teil der Sammlung in einem Album, das 1988 an das Kupferstich-Kabinett Dresden überging. Infolgedessen befinden sich dort zahlreiche Zeichnungen von Friedrich Gotthelf Kummer, Luise Kummer und Friedrich Hoßfeld. Von ihm bewahrt außerdem die Landesschule Schulpforta gezeichnete Lehrerportraits und gemalte Rektorenportraits. Frau Ilse Hoßfeld und Frau Christiane Hoßfeld-Luckeneder unterstützten uns mit Familienbildern‚ Stammbaum, „Familien-Chronik Kummer“ und mit dem Tagebuch der Minna Tiburtius von 1845. So vereint unsere Veröffentlichung kunstgeschichtliche Betrachtungen, Lebensberichte und Erinnerungen und ist eine bewußt bunt geratene Festgabe für Friedrich Hoßfeld. Sie spannt sich zwischen Kunst-‚ Kultur- und Familiengeschichte aus und ist der Stadt Dresden und dem Raum Naumburg verbunden.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Nach dem Studium der Malerei in Dresden ging Baehr nach Paris in die Lehre, wo ihn bald eine enge
Freundschaft mit Camille Corot verband. 1825 reisen sie gemeinsam nach Rom. Corots Briefe nach Paris
und Baehrs Notizen (vgl. Anm. 3) schildern das Leben Tür an Tür, ihre Ausflüge in die malerische Umgebung
der Stadt und lassen auch ihre erotischen Abenteuer nicht aus.
Baehrs Briefe aus Italien an seine Braut liegen im Dresdener Stadtarchiv. Wir lernen ihn als präzisen Beobachter
kennen, der mit offenen Augen das gesamte Spektrum notiert, das eine Reise zu bieten vermag. Er
schildert die Beschaffenheit der jeweiligen Gegend, macht Angaben zur Pflanzenwelt, zur Landwirtschaft,
zur sozialen Situation der Einwohner. Kursierende Räubergeschichten kommen vor, und der grausige Anblick
mumifizierter Leichen soll die Liebste daheim das Gruseln lehren.
Auch beim Schreiben denkt er als Maler, beschreibt Lichtstimmungen und Atmosphärisches in schwärmerischen
Tönen, ist aber vielseitig und interessiert sich neben der altitalienischen Malerei auch für alte Musik.
Im Gepäck hat er neben den Malutensilien Goethes 'Italienische Reise' und Dantes 'Göttliche Komödie'.
Von seinen bildnerischen Arbeiten ist leider nur wenig überliefert, aber die vielen kleinen Faustskizzen in
den Briefen bilden doch eine reizvolle Ergänzung.
Von hohem Interesse sind noch heute seine engen Beziehungen zu den Künstlerfreunden in Rom, darunter
so bedeutende wie Koch, Thorvaldsen und Führich.
Es gibt Momentaufnahmen, die sich sonst nirgends finden: In der Neptunsgrotte in Tivoli begegnet er dem
„pedantischen Carus mit seinem vornehmen Gesicht', der den Prinzen von Sachsen begleitet, und als dieser
mit dem schwierigen Gelände nicht zurecht kommt, tut er, was der Hofstaat sich nicht traut: Er greift der
Hoheit beherzt unter die Arme.
Folgt man heute Baehrs Spuren, findet man eine völlig veränderte Landschaft, durch Autobahnen und Neubauten
entstellt. Seine Notizen und künstlerischen Arbeiten werden so auch zum historischen Dokument.
Aktualisiert: 2020-02-05
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Der Katalog präsentiert Arbeiten aus Hans Thomas gesamter Schaffenszeit und verdeutlicht seine singuläre Stellung in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts. Die im Katalog versammelten Gemälde und Zeichnungen entstammen dem privaten Bilderschatz des Künstlers. Die zahlreichen abgebildeten Fotografien zeigen einige der im Katalog versammelten Gemälde in ihrer ursprünglichen Umgebung in Thomas Wohnhaus. Die Lektüre des Kataloges lässt die Entwicklung eines der wichtigsten Künstler des fin de siècle des 19. Jahrhunderts nachvollziehen und offenbart gleichzeitig einen Eindruck von Hans Thoma als wichtigem Vorreiter des anbrechenden 20. Jahrhunderts. Von der frühen Auseinandersetzung mit Gustave Courbet über den eigenständigen sachlichen Realismus der 1880er Jahre bis hin zu den symbolistischen und religiösen Spätwerken zeigt sich Thoma hier stets als Künstler am Puls seiner Zeit.
Aktualisiert: 2020-02-05
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Christoph von Wolzogen
Karl Friedrich Schinkel
„Unter dem bestirnten Himmel“
Zwei Bände im Schuber, Leinen
Band 1: Biographie, 484 Seiten
Band 2: 120 Abbildungen und Kommentar, 392 Seiten
ISBN 978-3-943856-33-0
Edition Fichter, Frankfurt a.M.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Kurt Schwitters gehört zu den wichtigsten Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts und lieferte mit seinen Collagen und Assemblagen maßgebliche Impulse für die Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Das vorliegende Buch stellt Schwitters’ Schaffen im Kontext der internationalen Kunstbewegungen seiner Zeit und deren Streben nach einer „reinen Form“ dar. Für den Künstler wird dies besonders in der Schrift virulent. Unter dieser Voraussetzung verbietet sich allerdings eine rein ikonographische Deutung der Schrift-Elemente, wie sie in der Literatur zu Schwitters häufig anzutreffen ist. Er wählte einen abstrakteren und moderneren Weg und lässt Picasso und die dadaistischen Künstler in diesem Aspekt hinter sich. Schwitters nannte seine Kunst "Merz" und dies bedeutete zuallererst eine produktive Zerstörung, ein „Entgiften“ der verwendeten Dinge, die so ihren Sinn abstreifen sollten. Die praktizierte Dekontamination im Bereich der Schrift wird in diesem Text reflektiert. Im Vergleich mit den großen avantgardistischen Künstlern seiner Zeit wird Schwitters’ herausragende Bedeutung verdeutlicht.
Aktualisiert: 2020-02-05
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