Begleitband zur Sonderausstellung im Heimatmuseum Vilsbiburg - Kröninger Hafnermuseum, 19. November 2022 bis 31. Mai 2023.
Aktualisiert: 2023-03-23
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Die Ernährung ist seit jeher mit dem Menschsein aufs Engste verbunden - in guten und in Krisenzeiten, im Alltag und am Festtag. Einigen Aspekten der Ernährungsgeschichte in der Region um Vilsbiburg widmet sich die aktuelle Museumsschrift. Die neolithische Revolution bezeichnet den Prozess der Sesshaftwerdung des Menschen und seine Umstellung vom Sammeln und Jagen auf den Ackerbau und die Viehzucht. Auch im Tal der großen Vils lässt sich diese Entwicklung anhand archäologischer Funde klar nachvollziehen, wie Dr. Thomas Richter im ersten Aufsatz anschaulich darlegt. Dr. Julia Seeberger fragt im Anschluss, welche Erkenntnisse wir auf einer kulinarischen Reise durch das Mittelalter gewinnen würden, könnten wir in die Töpfe und Vorratskammern der damaligen Menschen schauen. Für eine Antwort analysiert sie die geographischen, religiösen und sozialen Voraussetzungen, die die Ernährung und das Leben der Bevölkerung während des langen Mittelalters prägten. Annika Janßen-Keilholz fasst im folgenden Aufsatz die Ergebnisse einer Grabung am Stadtplatz 6/7 und eines zweijährigen Ehrenamtlichen-Projekts zur erweiterten Auswertung der Funde zusammen. Die hier entdeckten Überreste eines Vorratskellers stammen aus der ersten Bebauungsphase Vilsbiburgs unter den Wittelsbacher Herzögen, Mitte des 13. Jahrhunderts. Abschließend widmet sich Lambert Grasmann dem Gebrauchszusammenhang der von ihm bereits exzellent erforschten "Kröninger Keramik". Mundartliche Bezeichnungen des Geschirrs und Anpassungen an den technischen Fortschritt stehen dabei erstmals im Fokus einer Untersuchung.
Aktualisiert: 2021-03-04
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Die Entwicklung der ersten kleinen Siedlung vor etwa 7.500 Jahren zum Dorf, zum Markt und schließlich zur Stadt Vilsbiburg war eng an die Lage am Fluss gekoppelt: Mühlen, Gerber, Fischer und Brauer arbeiteten mit dem Wasser. Jeder Haushalt war und ist abhängig von einwandfreiem Trinkwasser; Gesundheit und Hygiene der Bevölkerung messen sich wesentlich an seiner Qualität. Hochwasser bedrohten Existenzen. Der Begleitband zur Ausstellung widmet sich dieser Geschichte von vielen Seiten: Das 100-jährige Jubiläum der zentralen Wasserversorgung 2019/2020 sowie der Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum Fluss sind seine Kernthemen.
Aktualisiert: 2020-11-26
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Käser, Peter: Mitten im Krieg – Der Weltkrieg 1914/18 und seine regionalen Auswirkungen – Begleitbuch zur gleichnamigen Sonderausstellung im Heimatmuseum Vilsbiburg (Heimatverein Vilsbiburg) 2016, 392 S. m. zahlr. überw. farb. Abb. – (Vilsbiburger Museumsschrift Nr. 18), ISBN 978-3-9816382-2-6 € 24,80
Die Mutter Therese Baumgartner muss die Tragödie nicht mehr miterleben. Ein gütiges Schicksal hat sie bereits vor der "Urkatastrophe" in eine bessere Welt abberufen. So wird ihr erspart im Abstand von jeweils nur einem Jahr vom Tod ihrer in Frankreich gefallenen Söhne Franz, Sebastian und Matthäus zu erfahren. Dem gebrochenen Vater bleibt nur übrig an der Zufahrt zu dem Anwesen, das drei mögliche Hoferben verlor, als dauernde Mahnung einen Gedenkstein aufzustellen. 17 Millionen Menschen, die der I. Weltkrieg an allen Fronten dahinrafft, ist eine zu abstrakte Zahl um sie in ihrer gesamten Brutalität verstandesmäßig zu erfassen. Das traurige Schicksal der Baumgartner-Buben und ihres heimatlichen Bauernhofes lässt sich indes nachvollziehen. Der über Jahrhunderte hinweg mit viel Fleiß von einer Generation zur nächsten weitergegebenen Ökonomie wird die Existenz entzogen, obwohl im Land an Vils und Bina kaum ein Schuss fällt.
Den Anfang und Ende des Dramas markiert der Vilsbiburger Bahnhof. Auch diese Duplizität der Ereignisse hat der Autor anschaulich heraus gearbeitet. Der 18. Juni 1914 ist ein Freudentag, steht er doch ganz im Zeichen des Besuches von König Ludwig III. Mit seinem Sonderzug macht der Monarch, den der Volksmund auch gern als "Millibauer" bezeichnet, für eine halbe Stunde Station in dem Marktflecken. Natürlich wollen weder der Bezirksamtmann noch der Bürgermeister auf wohlklingende Begrüßungsworte verzichten. Kennt jemand der hochgestellten Persönlichkeiten die fortwährenden Sorgen sowohl der Mittelmächte wie auch der Entente, die jeweils andere Seite könnte durch langes Ausharren militärisch zu stark für einen Angriffskrieg werden? Zehn Tage nach dem Besuch des Königs von Bayern in Vilsbiburg fallen die verhängnisvollen Schüsse in Sarajewo.
Deutlich weniger feierlich ist die Stimmung im April 1919 an eben jener niederbayerischen Provinzstation. Weder der Bezirksamtmann noch das Gemeindeoberhaupt sind noch zu launigen Reden aufgelegt, befinden sie sich doch als Geiseln in der Gewalt der revolutionären Kräfte des Arbeiter- und Soldatenrates. Es geht um ernsthafte Kompetenzstreitigkeiten mit dem 1. bayerischen Armeekorps und die Frage, wer für die Sicherung der Eisenbahnbrücken zuständig sein soll. Die Situation eskaliert und bei der anschließenden Schießerei werden zwei junge Männer aus Vilsbiburg und Giersdorf späte Opfer des Krieges. Über den Ort wird der verschärfte Belagungerungszustand verhängt; in ganz Bayern gilt ohnehin das Standrecht. Nur drei Jahre später gründet man in Vilsbiburg eine der ersten Ortsgruppen der NSDAP und weil sich diese zu einer der aktivsten entwickelt tritt hier im Jahr 1927 nach Aufhebung des über ihn verhängten Redeverbots ein gewisser Adolf Hitler erstmals öffentlich auf. Nur mäßig verklausuliert kündigt er vor rund 1.000 Zuhörern den nächsten Krieg an und dieser wird den ersten an Barbarei noch weit übertreffen.
Zwischen diesen Ereignissen liegen die vielen großen und kleinen Auswirkungen des Waffenganges auf die Bevölkerung in einem niederbayerischen Marktflecken und seinem ländlichen Umland: die ständigen Nachrichten vom "ehrenvollen Heldentod" junger Männer, die Einrichtung behelfsmäßiger Lazarette und Kriegsgefangenenlager, die massenhafte Zeichnung später wertloser Kriegsanleihen, die Ablieferung von Wertgegenständen ("Gold gab ich für Eisen"), das Herabholen der Glocken von den Kirchtürmen, die Unterversorgung der Menschen im "Steckrübenwinter" 1916/17 und viele andere schmerzhafte Einschnitte in das tägliche Leben der Menschen. Selbst das Geheimnis der so genannten Kriegsnagelung in Seyboldsdorf, auch eine Methode um Geld für den Schlachtenlärm zu generieren, lüftet der Autor. Peter Käser ist auf fast 400 Seiten und mit vielen Illustrationen eine ausführliche Zusammenschau gelungen welche fatalen Auswirkungen die in den prunkvollen Palästen der gekrönten Häupter getroffenen strategischen Entscheidungen in den bescheidenen Behausungen der einfachen Leute nach sich ziehen. Er zeigt auf wie durch das hemmungslose Streben nach noch mehr Macht und Reichtum die persönlichen Lebensentwürfe vieler Menschen zerstört werden und am Ende nichts mehr bleibt -außer einer großen Zahl von Denkmälern und Sterbebildern.
Peter Barteit
Aktualisiert: 2018-07-20
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Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2018-07-05
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Aktualisiert: 2018-07-05
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Aktualisiert: 2017-11-30
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Aktualisiert: 2018-07-13
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