Zum Archetypus des Slawischen in der Lausitz im Osten Deutschlands
Vorbemerkung
Der Autor ist aufgewachsen in einem Städtchen ganz im Südosten der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Von dort stößt man, wenn man noch zehn Kilometer nach Osten schaut, auf die Grenze zu Polen und zehn Kilometer nach Süden auf die Grenze zur heutigen Tschechischen Republik. Beide Grenzen waren damals streng bewacht, von Soldaten mit fremden Uniformen und fremder Sprache.
Bewegte man sich aber zehn Kilometer nach Nordwesten, so stieß man (und stößt auch heute noch) wiederum auf eine Grenze. Die wurde nun nicht bewacht, war aber doch hör- und spürbar vorhanden: Es war nämlich die Sprachgrenze zwischen dem deutsch und dem sorbisch besiedelten Gebiet. Letzteres wurde – etwas abwertend – „die Wendei“ genannt, eine Gegend, in die man in meiner Kindheit nicht einfach so fuhr.
Mir selbst wurde im Elternhaus die Identität vermittelt, „Lausitzer“ zu sein – denn so nennt man die ganze Region, den deutsch wie den sorbisch besiedelten Teil. Der Umstand, dass man auch deutsch war, blieb in meiner Familie unausgesprochen, aber doch selbstverständlich. Etwas eher Geheimnisvolles aber schien sich um die Tatsache zu ranken, dass etliche Vorfahren einen typisch sorbischen Familiennamen trugen.
Präsent war das Sorbische als das etwas Fremde in der Nachbarschaft, und präsent war auch die sorbische Sagenwelt, in welche die Zwerge „lutki“ genannt wurden, der Drache „plon“ und die von einer bedrohlichen Mittagsfrau, der „připołdnica“, wusste. Und am 25. Januar feierten alle Kinder die Vogelhochzeit, ein kleines Fest, auf das wir uns freuten und von dem man wusste, dass dies „ein sorbischer Brauch“ sei.
Als Kind habe ich, wie ich mich noch genau erinnere, die zwischen dem Deutschen und dem Sorbischen liegende Spannung empfunden, ohne dass ich damit hätte viel anfangen können.
Dies alles mag mich aber neugierig gehalten haben, auch über die Kindheit hinaus. Nachdem ich als 19-jähriger „zufällig“ eine Aufführung des bekanntesten sorbischen Oratoriums, „Nalěćo“ (Der Frühling) besuchte, entschloss ich mich jedenfalls von einem Tage auf den anderen, die sorbische Sprache zu erlernen, was mir fast ohne Aufwand einigermaßen gelang.
Nun erschloss sich mir durch diese Sprache eine ganze zweite Welt. Ich gewann freundschaftliche Kontakte zu Sorben und konnte nun gewissermaßen in den Innenraum des Sorbischen eintreten, oder vielleicht in die Vorhöfe.
Auf innerseelischem Gebiet aber hat mich stets etwas bewegt, das ich nicht verstand. Was war „sorbisch“? Da musste noch etwas Anderes sein. Ich spürte, es betraf mich, aber es betraf auch nicht nur mich. Diese Frage versetzte mich in eine gewisse Unruhe.
Das vorgelegte Buch versucht, eine Antwort zu geben. ...
Aktualisiert: 2022-05-20
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Mit Textbeiträgen von Autoren der Bereiche Wissenschaft und Tiefenpsychologie
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Siegfried Störtte war von 1976 bis 1994 Stadtdirektor von Wermelskirchen.
In seinen Erinnerungen beschreibt er die Kindheit im Wermelskirchen der 1930-er Jahre, persönliche Erlebnisse
als Jugendlicher während des 2. Weltkrieges und die Zeiten von Wiederaufbau und Schulabschluss.
Er schildert den beruflichen Werdegang von der Ausbildung über verschiedene Stationen bis hin zur Position des Stadtdirektors und gibt Einblicke in sein Privatleben.
Weitere Texte zu den historischen Ereignissen der Kriegsjahre sowie Zeitungsberichte aus der Lokalpresse ergänzen das persönlich Erlebte.
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