Aktualisiert: 2023-06-22
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Aktualisiert: 2023-06-14
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Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-09
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Eine Welt, in der Verwandtschaft nicht an Abstammung geknüpft ist, sondern an emotionale Nähe. Das ist die Prämisse. Menschen, die einander nahekommen, machen sich verwandt, indem sie Eigenschaften voneinander erben. Jedes Individuum ist somit lebendiges Denkmal für bedeutsame Begegnungen. Hier ist eine Frau verschwunden. Hier kursieren Gerüchte. Eine schlechte Agentin begibt sich auf die Suche, ihr Name ist China Marlow. Sie ist schlecht, weil sie nicht von sich absehen kann, sie kann nicht von sich absehen, weil sie nicht erben kann, sie kann nicht erben, weil sie schlecht zu sein glaubt. Doch sie lernt, dass sie mit ihrer Unfähigkeit, mit ihrem Narzissmus nicht allein ist. Verschiedene Figuren begegnen China, die alle auf ihre eigene Weise unter Einsamkeit leiden und um Nähe sich bemühen. Chinas Auftrag führt sie durch diese Begegnungen, durch besetzte Orte und versehrte Landschaften – durch öde Vorstädte, Ghettos, Geister- und Touristenstädte, durch Ruinen, verlassene Dörfer, Industrie- und Erholungsgebiete und schließlich durch den Sand, durch den Sturm. Auf der anderen Seite des Sturms kommt sie wieder heraus, und findet dort, natürlich, eine Utopie.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Zukünftige*r Liebhaber*in bitte diesen Text aufmerksam lesen! Das ist die Anleitung zum Glück mit der Schriftstellerin. Denn alles was hier steht, ist autobiografisch. Ist wahr, ist echt, ist real. Oder?
Oooops. Jetzt wird’s geil:
Doppelter Boden. Changieren zwischen einer fiktiven Person (Cis-Frau, Autorin, Anfang dreißig, weiß, bisexuell, verheiratet, auf der Suche nach einem Liebhaber, einer Liebhaberin) und mir. Eine Verschmelzung, eine Auflösung, ein Spiel. Denn werden weibliche Schreibende nicht sowieso mit ihren Figuren verwechselt? Warum sich also die Mühe machen und eine Protagonistin erschaffen, die möglichst weit weg von der Verfasserin ist? Eben. Pure Zeit- und Energieverschwendung. Dabei sind Zeit und Energie neben Geld wichtige Einheiten in so einem Leben. Im Kapitalismus. Im Patriarchat.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Es geht wieder los! In den Clubs wird wieder gefeiert, in Frankfurt wurde das weltweit erste Museum für elektronische Musik eröffnet und der Sound von Trance erlebt ein absurdes Revival. Das Buch zum Sound der frühen Neunziger Jahre heißt wie der Sound selbst:
TRANCE.
Ein Sachbuch/Essay-Hybrid, der Amokläufe an Schulen, Freundschaft und den Verzicht auf Drogen genauso behandelt wie die jugendliche Sehnsucht nach
etwas Verpasstem: in diesem Fall der Trance- und Dance-Szene in Frankfurt am Main. Ein schriller, wütender und trotzdem gut gelaunter Techno-Text, der sich nicht nur der historischen Entwicklung von Techno und Trance weltweit widmet, sondern auch dem Aufwachsen in den Vororten und dem stundenlangen Tanzen bis zur vollkommenen Erschöpfung. Ein längst überfälliges Buch, das dem Denken über elektronische Musik auf eine neue Stufe verhilft.
Aktualisiert: 2022-09-02
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Es besteht kein Zweifel: Berlin ist heute eine ganz andere Stadt als in den Siebzigern, als die Hausbesetzerszene und Ton Steine Scherben kurzentschlossen einen Teil des Kreuzberger Bethanien-Krankenhauses besetzten und es das Georg-Rauch-Haus nannten. Und nicht nur Berlin: Auch Deutschland hat sich verändert. Oder? Immerhin ist eine ehemalige Managerin der Band um Rio Reiser nun die ranghöchste Kulturpolitikerin des Landes. Währenddessen werden, und das schon seit einer Weile, an jeder Ecke die Gräben größer und die (Meinungs-)Kämpfe verbitterter. Auch in Berlin stehen sich nicht nur Geimpfte und Ungeimpfte, Rechte und Linke unversöhnlich gegenüber – auch Haie und Bürger*innen haben sich aufgrund ihrer grundverschiedenen Antworten auf die Frage „Wem gehört die Stadt?“ in tiefen Gräben verschanzt. Und genau in diese Ausgangssituation hinein platzt „Nö!“, eine fabelhafte Fabel von Jan Koslowski.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Wie wird man die Person, die man sein will, ja sein muss? Duygu Ağal aus Hamburg hat mit »Yeni Yeşerenler« eine Coming Of Age-Geschichte aufgeschrieben, in der Goldene Birkenstocks und anstrengende Alman-Therapeutinnen genauso ihren Platz haben, wie die abweisenden Insignien einer Welt, die nicht für einen gemacht scheint, aber auch lesbische Liebe, ein Umzug von Hamburg nach Berlin, Frauenfußball, Gewalt, Verzweiflung, Emanzipation, Selbstbewusstsein, Freundinnenschaft und so vieles mehr.
Es ist beeindruckend, wie Ağal in ihrem Debüt auf wenigen Seiten so viel erzählt. Ağals Sprache besitzt eine Direktheit und Härte, die beim Lesen kalt erwischt. Dann wiederum umschmeichelt »Yeni Yeşerenler« dich mit einer liebevollen Empathie, die berührt. Und ja, es geht in diesem Buch vor allem um Gefühle, mehr als um die Narration. Zwischen den einzelnen Kapiteln, manche länger, manche nur ein paar Seiten lang, wechselt Ağal mit großer Selbstverständlichkeit die Erzählperspektiven – und die bringt wiederum einerseits die Figuren ganz nah an dich heran und ermöglicht ein Mitfühlen, ein Miterleben, dass alle Charaktere der Erzählung umschließt.
Die wichtigste Figur, neben Derin, die Doğan geheiratet hat, mit ihm Kinder hat, sich aber eigentlich immer noch zu ihrer Jugendfreundin hingezogen fühlt, ist zweifelsohne Derins Anne. Die Mutter scheint in diesem Text über alle anderen hinaus zu ragen. Einerseits, weil sie Derins großes Vorbild, ihre große Liebe ist, andererseits, weil Derins Lebensentwurf und Sexualität nicht mit den Wertvorstellungen ihrer Anne überein gehen. Und so ist »Yeni Yeşerenler« wohl im Kern ein Buch über den inneren Kampf einer Tochter, die danach strebt sich von dieser überlebensgroßen Figur in ihrem Leben loszueisen, ohne sie und ihre Liebe zu verlieren. Ein Kampf, der Derins Denken und Fühlen bestimmt und der Motor für all die großen Entscheidungen ihres Lebens zu sein scheint – ob sie will oder nicht.
Aktualisiert: 2023-03-21
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«SICH ERINNERN MAN SELBST ZU SEIN« ist ein Buch mit einer sehr unmittelbaren Sogwirkung, eines das einen direkt auf den ersten Seiten emotional überwältigt und mitnimmt auf eine Reise. Ja, dies ist «Innerlichkeitsprosa«. Aber nicht so abgeschmackt, selbstherrlich und voller Künstlergepose wie man das aus der männlichen jüngeren deutschen Literaturgeschichte kennt. Stattdessen hat die Berliner Autorin eine radikal zärtliche Selbstbefragung auf der Suche nach dem Kern der eigenen mentalen Verletzungen entworfen.
Paulina Czienskowski gelingt in einer Zeit, in der wir alle so stark wie noch nie dazu gezwungen sind uns mit unserem Selbst auseinanderzusetzen, ein konzentrierter, aufrichtiger, schöner, in all seiner Kürze gewaltiger Text irgendwo an der Grenze von Prosa zu Lyrik, der von der Beschäftigung mit der eigenen geistigen Gesundheit auf eine Weise erzählt, die man in dieser Bildlichkeit und Unmittelbarkeit selten so gelesen hat.
«SICH ERINNERN MAN SELBST ZU SEIN« erzählt von einer namenlosen Erzählerin, die am Ufer eines zugefrorenen Sees beginnt, das sich als Tor zu einer Reise mit magischen Momenten offenbart.
Ergänzt wird Paulina Czienskowskis Text durch eine handvoll Malereien der Künstlerin Malwine Stauss, die sich sowohl auf dem Cover als auch zwischen den Buchdeckeln befinden. Malwine Stauss lebt in Leipzig, hat bereits eigene Bücher - zum Beispiel: «HEXEN« (2021) - veröffentlicht und ihre Arbeiten bereits bei Ausstellungen in Leipzig, Berlin und Hamburg gezeigt. Für den Text von Paulina Czienskowski fertigte die Künstlerin, die in ihren Arbeiten eine diverse, selbstbewusste weibliche Welt in Pastelltönen entwirft, zehn Bilder an, die die verschiedenen Bewusstseinszustände der Ich-Erzählerin von «SICH ERINNERN MAN SELBST ZU SEIN« aus ihren Leseerfahrungen heraus transportiert.
Aktualisiert: 2021-08-03
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«KEINE AHNUNG« - ein Text über das Nicht-Wissen in sechs Akten. Ein Text, in dem die Autorin zurück reist an den Anfang der Zivilisation, sich an antiken Denkern und literarischen Figuren ebenso bedient, wie am selbst erlebten. Ein Text, bestehend aus sechs Lesungen über die Ahnungslosigkeit des Menschen, der dennoch an dieser nicht verzweifelt, nicht aufgibt, sondern fragt und fragt und fragt.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Glaubt ihr noch an diese eine magische Kraft der Literatur? Daran, dass Literatur auch Schönheit zeigen möchte und selbst auch wunderschön sein darf? Selbst dann, wenn die Welt um uns herum es überhaupt nicht ist? RABAUKEN, das Prosadebüt von Jan Koslowski, ist ein vermessenes Buch, so wie wir es mögen. Es ist nicht engagiert, es ist nicht auf den ersten Blick politisch, es ist nicht: form follows function. Es ist: eine Liebeserklärung und ein literarischer Tagtraum. Ein Tagtraum, in dem nur das erlaubt ist, was schön ist. Das heißt: Aperitifs trinken, in Betten herumliegen, mit Sportwagen fahren, Isabel Marant-Schals stibitzen, Einkaufslisten schreiben. Essen, Trinken, Schlafen, schöne Männer, schöne Frauen – Jan Koslowski entwirft in seinem ersten Prosabuch ein Leben im Stillstand, mit einem Protagonisten, der nicht still stehen
kann. Sein dekadenter Held heißt Yusuf und Yusuf lebt, als wäre er gefangen im Frankreich des Fin de Siècle, oder vielleicht
auch einfach nur in der Gegenwart des nahenden Postkapitalismus.
RABAUKEN, eine Novella, die einerseits den Sommer in den Herbst hinüber rettet und von Liebe und europäischer Dekadenz erzählt, und andererseits die Theatersprache des erfahrenen Regisseurs und Autors in ein wunderbares Prosa-Debüt übersetzt. Wobei Prosa eventuell auch ein klein wenig in die Irre führen könnte. Es ist nämlich nicht so, als würde sich der Autor sklavisch an dieses Korsett halten – RABAUKEN integriert darüber hinaus auch mehrere Gedichte und einen kurzen Ausflug ins Drama. Interdisziplinäres Schreiben? Check.
Und hey, wollt ihr noch einen cheesy Buch-Promo-Satz aus der Schublade für hochtrabende Vergleiche, bevor wir zum Erscheinen mehr über das Buch verraten? Okay, könnt ihr haben:
In RABAUKEN verbindet Jan Koslowski die traumhafte Schönheit von »Call Me By Your Name« mit der Kühlheit von Bret Easton Ellis und der Nach-uns-die-Sinnflut-Mentalität von »Kids«.
Aktualisiert: 2020-10-30
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Mutmaßlich 600 Jahre vor Christus schrieb der chinesische Philosoph Lǎozǐ das Daodejing, Gründungsschrift des Daoismus, unendliche Weisheiten ausspuckendes Sprüchebuch und lebenslange Inspirationsquelle gleichermaßen für Bruce Lee wie für Ursula K. Le Guin – und viele andere.
Mutmaßlich im Frühjahr 2020 wiederum schrieb Marius Goldhorn einige Gedichte auf; im Eindruck des Lockdown, der Lektüre von Ursula K. Le Guin, des Daodejing, eines YouTube-Video-Gespräches zwischen letzterer und Donna Haraway und des Kaufs eines neuen MacBooks. Dabei entstanden ist YIN, ein Buch, das (wie sein Titel sagt) versucht das Weiche, das Flüssige im Autor zu fassen zu kriegen und daraus eine Textsammlung zu bauen, die Poetry ist, aber ohne große poetische Gesten auskommt. Die Tiefe besitzt und sich trotzdem angenehm „wegliest“, sich den Leser*innen nicht in den Weg stellt, sondern ihnen gewissermaßen den Weg bereitet.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Obacht, das Buch trägt einen langen Titel: Die Palmen am Strand von Acapulco, sie nicken: Eine endlose Geschichte vom Tod in einer fremden Welt. Hinter diesem langen Titel stecken elf mal kürzere, mal längere Erzählungen, die vor allem eins eint: es ist irgendwie weird, seltsam. Es tauchen auf: unverlässliche Erzählerinnen, Schneekugel gewordene Vergewaltiger, Zombies, ein Kindstod, einsame Frauen, Monster, Weissagungen und viele doppelte Böden. Charlotte Krafft hat eine Liebeserklärung ans Erzählen, Fabulieren, Erfinden, in Gedanken Reisen entworfen.
Und ja, dieses Buch hat gleich zwei Titel – entliehen von zwei der Geschichten, die im Buch abgedruckt sind. Das Buch ist gewissermaßen in zwei Erzählzyklen geteilt, einer beginnt mit der Vorderseite und einer mit der Rückseite des Buches – ob man nun vorne oder hinten beginnt, nun, das ist jeder/ jedem selbst überlassen.
Genauso wie uns dieser Erzählband die Möglichkeit gibt, mit den Erzählerinnen an weit entfernte, fremde Orte zu reisen, zeigt er uns auch auf, wie frustrierend Existenz sein kann, wenn man sich gefangen im eigenen Egozentrismus wiederfindet.
Aktualisiert: 2023-03-21
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