Tanz mit der Unendlichkeit

Tanz mit der Unendlichkeit von Cremer OSB,  P. Drutmar, Gerresheim,  Bert, Götz,  Karl Otto, Hornemann,  Georg, Hurtz,  Klaus, Lange,  Thomas A., Magdanz,  Margot, Rissa, Schroeder,  Gerhard, Stecker,  Raimund, Trockel,  Rosemarie, von Mannstein,  Coordt
Aus dem Vorwort Im Rheydter Totentanz hat sich der Künstler in den Reigen der Tanzenden hineingemalt, an vorletzter Stelle sieht man im Selbst¬porträt Markus Lüpertz (s. Titelbild). Seine Gewandung ist schlicht und fügt sich in ihrem Stil der Gesamtkonzeption ein, allerdings irritieren den Betrachter zwei Utensilien: auf dem Kopf der Hut und an den Füßen die Sporen. Darin dürfen wir dezente Fingerzeige des Malers vermuten. Mit dem Hut zieht Lüpertz gleichsam denselben vor Joseph Beuys, der ihn als sein Markenzeichen trug und einer seiner Vorgänger als Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie war. Die Sporen sind eine Chiffre für seine Heimatstadt der Kindheit und Jugend; denn der Reiter, der solche trägt, verweist mit dem Stilmittel der Homophonie auf den Rheydter, der Markus Lüpertz einmal gewesen ist. Die Sporen verraten, wie sehr sich der Künstler seiner Heimat verbunden weiß, näher hin in besonderer Weise den Kirchen dieser Stadt. So sind sowohl in St. Marien als auch im Trostraum St. Josef, Grabeskirche, Bilder von ihm zu bewundern. Doch das Glanzstück ist sicherlich der Rheydter Totentanz in St. Franziskus; wie er an diesen Ort gelangte, kann auf den folgenden Seiten nachgelesen werden. So gilt es Dank abzustatten, zunächst und besonders an Markus Lüpertz, der am 25. April 2016 seinen 75. Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass sind hier Erinnerungen von Weggefährten und Freunden gesammelt, die von Begegnungen mit dem Künstler handeln und vielleicht ein neues Licht auf ihn werfen; so spiegelt und erweitert sich das Selbstporträt durch die Sicht Anderer. Allen, die dabei mitgewirkt haben, sei auch an dieser Stelle von Herzen gedankt. Klaus Hurtz
Aktualisiert: 2019-09-30
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Kunstzeiten

Kunstzeiten von Derix,  Elisabeth, Täube,  Dr. Dagmar
„Glasmalerei in den Genen“ Zur Geschichte der Glasmalerei Wilhelm Derix, Düsselsdorf-Kaiserswerth Als einer von sieben Söhnen des Maler- und Glasermeisters Johann Cornelius Derix wurde Wilhelm Derix 1837 in Goch geboren. Er lernte zunächst in der väterlichen Werkstatt. Hier kam er schon früh mit Bleiverglasungen in Berührung. Nach einer Ausbildung im Zeichnen und in verschiedenen anderen Glasmalereiwerkstätten, so z.B. auch bei Dr. Heinrich Oidtmann in Linnich, wo er seine spätere Frau Gertrud Werth kennenlernte, gründete er schließlich 1866 mit 29 Jahren ein eigenes Atelier. Nach ersten schwierigen Jahren entwickelte sich die Werkstatt zu einer blühenden Firma mit Aufträgen aus dem Inland und dem benachbarten Ausland. 1884 wurde bereits ein großer Neubau bezogen und die Zahl der Mitarbeiter war auf 20 gewachsen. Mit der Umsetzung einer Glasmalerei mit der Figur des Hl. Hubertus nach dem Entwurf des Historienmalers Friedrich Stummel aus Kevelaer war der Durchbruch für zahlreiche figurative Aufträge geschafft. Mit der Rückbesinnung auf die mittelalterliche Kunst und durch die neue Frömmigkeit im 19. Jahrhundert war hier ein großer Bedarf an solchen Fenstern entstanden. Es folgten große und wichtige Aufträge: So z.B. das Westfenster von Lüdinghausen oder etwa drei Chorfenster der Herz-Jesu-Kirche in Münster. Die Firma wuchs weiter, und so eröffnete der älteste Sohn Heinrich Derix 1896 eine Zweigstelle in Kevelaer. Inzwischen erfreute sich die „Niederrheinische Kunstanstalt für Glasmalerei“ an weltweiten Aufträgen für mehr als 1.000 Kirchen, darunter auch ein Fenster für die Sixtinische Kapelle in Rom. Diesem Auftrag haben Wilhelm Derix und seine beiden Söhne die Auszeichnung als „päpstliche Hofglasmaler“ zu verdanken. Nach dem Tod des Vaters 1919 behielt Heinrich Derix die Leitung der Kevelaer Werkstatt, während Wilhelm Derix jr. das Atelier in Goch übernahm. Letzterer starb jedoch schon drei Jahre später, so dass die Firma mit Kevelaer zunächst wiedervereinigt wurde. 1913 war die Glasmalerei auf mehr als 50 Mitarbeiter angewachsen. Die dritte Generation, wieder angeführt von den Vettern Heinrich und Wilhelm, beide 1904 geboren, führten die Werkstätten bis 1940 gemeinsam. Dort entstanden ab 1936 auch Mosaikarbeiten. Beide hatten zuvor eine Ausbildung im Familienbetrieb und in den Kunstgewerbeschulen in Krefeld und München absolviert und haben anschließend bei Johan Thorn Prikker an der Kölner Werkschule gelernt. Durch den Einfluss dieses wichtigen Künstlers bekamen sie ein Gespür für die neuen Tendenzen in der Glasmalerei und arbeiteten schon bald auch für alle bedeutenden zeitgenössischen Glasmaler, darunter Heinrich Campendonk, Georg Meistermann und Anton Wendling. 1940 wurde die Werkstatt zwischen beiden Vettern geteilt. Heinrich Derix blieb in der Firma in Kevelaer, Wilhelm Derix III eröffnete 1941 unter gleichem Namen eine neue Niederlassung in Kaiserswerth. Bereits während der Kriegsjahre kaufte Wilhelm Derix III eine Zweigstelle in Rottweil. Als er sich 1946 dort aufhielt, um die Firma aufzubauen, erkrankte er aufgrund der schlechten Bedingungen in Kriegsfolge an Typhus und verstarb. Von 1946 an leitete seine Frau Elsbeth die Firma 40 Jahre lang. 1986 übernahm die älteste Tochter Elisabeth, die bereits seit 1962 in der Firma tätig war, in vierter Generation zunächst kommissarisch und ab 1996 leitend die Geschäfte. „Kunst hat (für mich) in erster Linie einen geistigen Wert, keinen materiellen.“ So erklärt Elisabeth Derix ihre starke Verbundenheit zur Glasmalerei, für die sie sich bis zum heutigen Tag entschlossen engagiert. Gerade die Mischung aus künstlerischem Schaffen und handwerklicher Perfektion machen für sie den besonderen Charakter der Glasmalereiwerkstatt aus. Untrennbar gehört für sie das Gebäude von 1957 im Bauhausstil von Willi Kaufhold aus der Architektengruppe um Bernhard Pfau zur Firma wie zu ihrem Leben dazu. Mit seiner schlichten Bauweise, ganz aus Beton und Stahl mit großen Glasflächen gefertigt und individuell auf die Bedürfnisse dieses heute seltenen Handwerks zugeschnitten, sind hier seit Jahrzehnten die idealen Arbeitsmöglichkeiten für die Schaffung von Glasmalereien und Mosaiken gegeben. © Dagmar Täube
Aktualisiert: 2019-09-30
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Nik´s Tierleben

Nik´s Tierleben von Ebert,  Nik
Im Grunde sind wir immer mittendrin, in irgendeinem Biotop. Ob im Großstadtdschungel (City-Möwe) oder auf dem flachen Land (Patschel, der Fischotter). Oft finden wir uns als Kleinerer unter Größeren (Erpelino) oder umgekehrt - und überall lauern die abgründigen Fragen nach dem Sinn des Seins.... Das ist auch bei unseren Comic-"Helden" so. Und auch sie neigen zum Grüblerischen. Ihr Leben vollzieht sich nicht in vordergründiger "Action". Es geht um mehr. Es geht ums große Ganze: dem Sinn und Unsinn des Lebens - um die Schöpfung! Das Ringen um die Wahrheit - und darum, wer sie besitzt! Und es geht um das ständige Abenteuer des Dialogs! ("Denkst du das selbe wie ich?" - "Ja!" - "Das ist erstaunlich..!") Kurzum: Wo unkende Lurche, grüblerische Angelwürmer und herrschsüchtige Zaunkönige den gedanklichen Takt vorgeben, wo Naturgesetze auf unverbindliche Empfehlungen reduziert werden, da kräucht und fleucht Nik´s Tierleben.... Sehen Sie selbst! Nik Ebert ist einer der profiliertesten politischen Karikaturisten Deutschlands. Als leidenschaftlicher Comic-Zeichner widmet er sich zudem mit großer Beobachtungsgabe und viel Einfühlungsvermögen dem Tierischen in dieser Welt. Seine liebevoll kolorierten Bilder-Fabeln sind längst Kult. Sie erscheinen seit vielen Jahren wöchentlich in der Rheinischen Post.
Aktualisiert: 2019-10-01
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Heinz Mack – Silberlicht

Heinz Mack – Silberlicht von Mack,  Heinz, Titz,  Susanne
SILBERLICHT Angeregt durch das Museum Abteiberg stellte Heinz Mack im Jahr 2006 Schwarz-Weiß-Fotografien und Fotogramme zusammen, die in seinen Atelierschränken lagerten. Entstanden ist eine geschlossene, vom Künstler ausgewählte und der Grafikerin dieser Publikation in assoziative Folge gebrachte Reihe von 75 Motiven, die aus den Jahren 1953 bis 1998 stammen und als Unikate im Format von 24 x 30 bzw. 30 x 40 cm erhalten sind. Experimentelle Fotografie ist ein weniger bekanntes und frühes Medium im Werk von Heinz Mack. Der Begriff Silberlicht ist hierbei wörtlich zu verstehen: als das chemisch erzeugte Dokument von Licht auf Fotopapier. In den schwarz-weißen Fotografien und Fotogrammen Heinz Macks dringt die ursprüngliche künstlerische Faszination für das Phänomen Licht hervor. Das schwarz-weiße Medium der fotochemischen Reaktion, bis zur Entfaltung der Farbfotografie tatsächlich ein reines Licht und Schattendokument, das Künstler wie Lazlo Moholy-Nagy oder Man Ray bereits zum Thema genommen hatten, wurde von Heinz Mack entdeckt als ein künstlerisches Instrument zur Entwicklung von Skulptur. Augenblicke aus der Realität und eine gesteigerte Wahrnehmung von gefundenen Objekten im alltäglichen Umfeld waren einflussreiche Inspirationen für die Erweiterung künstlerischer Medien. Und ebenso geriet die – zu dieser Zeit bereits technologisch überholte – schwarz-weiße Aufnahme eigener Arbeiten zur präzisesten Darstellung der künstlerischen Intention.
Aktualisiert: 2019-10-01
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„Vom hohen Turm es beiert …“

„Vom hohen Turm es beiert …“ von Klose,  Hans U, Potthoff-Münnich,  Swenja
Auf ein halbes Jahrtausend Schützentradition können die beiden Korschenbroicher Bruderschaften Sankt Sebastianus und Sankt Katharina Junggesellen zurückblicken. Denn die Sankt-Sebastianus-Bruderschaft, als ältere der beiden Gemeinschaften, führt ihre Gründung auf das Jahr des Kirchturmbaus 1504 zurück. Die Junggesellen Bruderschaft entstand 1708 als Neugründung aus den Sebastianern. Das besondere Jubiläum ist für uns Anlass, die Korschenbroicher Schützenhistorie und ihre Wechselwirkung zur deutschen Geschichte, der der Pfarrgemeinde Sankt Andreas und des Ländchens Millendonk aufzuarbeiten. Auf Vermittlung von Professor Kurt Düwell, bis 2003 Inhaber der Lehrstuhls für Neuere Landesgeschichte an der Universität Düsseldorf, haben wir die Aachener Historikerin Swenja Potthoff-Münnich gewinnen können, sich des Themas anzunehmen. Nach anderthalb Jahren hat sie ihre Ergebnisse als Manuskript vorgelegt, das zusammengeführt wurde mit eigenen Erkenntnissen und umfangreichen Ausarbeitungen, die Dr. Hans-Ulrich Klose als Herausgeber dieses Buches und Horst Thoren einbrachten. Wir sind stolz und froh, erstmals eine wissenschaftliche Arbeit zur Korschenbroicher Schützengeschichte vorlegen zu können. Unser Dank gilt dem Arbeitskreis mit Ralf Heinrichs, Friedhelm Pauen, Bernd Scheufeld, Peter Schlösser und Horst Thoren, der gemeinsam mit uns die Schlussredaktion übernommen hat, sowie den vielen weiteren Schützenbrüdern, die zur Entstehung dieses Werkes beigetragen haben. Der Titel des Buches „Vom hohen Turm es beiert“ knüpft an das Korschenbroicher Pfingstlied an, das unser Schützen- und Heimatfest Unges Pengste, seine Traditionen und Besonderheiten auf liebenswerte Art und Weise darstellt und Korschenbroicher Lebensgefühl spürbar macht. In diesem Schützenjahr, das mit dem Jubiläum der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft und dem großen Bundesschützenfest in Korschenbroich besondere Ausstrahlung besitzt, wollen wir mit unserem Buch zur Korschenbroicher Schützengeschichte ein Zeichen setzen, das in die Zukunft weist. © Hermann-Josef Kronen © Thomas Siegers
Aktualisiert: 2019-09-30
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Herab steigt das Licht (Vorzugsausgabe mit Goldschnitt)

Herab steigt das Licht (Vorzugsausgabe mit Goldschnitt) von Gerresheim,  Bert, Hofmann,  Friedhelm, Hurtz,  Klaus, Lechner,  Odilo, Papst Benedikt XVI., Skowron,  Stefan, Vorgrimler,  Herbert
'Heute steigt das große Licht auf die Erde herab.' So bringt das Missale Romanum das Wunder ins Wort, von dem uns die Evangelien berichten. In der Heiligen Nacht gibt es kein Dunkel mehr, weil das Licht selbst zu den Menschen gekommen ist, um bei uns Menschen zu sein. Dieser Lichtspur will dieses Buch nachgehen. So enthält es die ersten Zeugnisse der Evangelisten, um sie dann näher zu betrachten: Vom ersten Funken, der entzündet wurde bei der Verkündigung an Maria, über die Flamme, die aufloderte bei der Begegnung von Maria und Elisabeth, zum Glanz der Heiligen Nacht bei der Geburt Jesu, bis zur Ausstrahlung in die Welt hinein an Epiphanie. Alle diese Ereignisse haben in unzähligen Darstellungen in der Kunst Widerhall gefunden, was einen nicht verwundern muss, da es von Anfang an das Bestreben der Malerei ist, das Licht selbst einzufangen und seine Farben festzuhalten. Eine erlesene Auswahl aus den Weihnachtsbildern der Menschheitsgeschichte soll hier versammelt sein. So ist der Leser eingeladen, der Lichtspur in Wort und Bild zu folgen. Die Beiträge umkreisen das Geheimnis der Menschwerdung Gottes und wollen seine Tiefe ausloten, die Bilder wiederum wollen es aufleuchten lassen. Die beiden kunsthistorischen Betrachtungen sollen dabei dem Leser Orientierung und Hilfe schenken. © Klaus Hurtz
Aktualisiert: 2022-02-10
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Das Findelkind von Gladbach

Das Findelkind von Gladbach von Wefers,  Michael
In unserem engeren Heimatgebiet gibt es wohl kaum ein Buch, das in erzählender Form über die Geschicke unserer Vorfahren, ihre Lebensweise, ihr Brauchtum, ihre Anschauungen und über ihren Lebensraum - Gladbach und seine Umgebung - anschaulich berichtet und uns unter Benutzung schriftlicher und mündlicher Quellen ein greifbares Gesamtbild aus der zeit bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts zeichnet. Man darf mit Recht sagen, dass Michael Wefers' "Findelkind" diese Aufgabe erfüllt hat.
Aktualisiert: 2020-12-03
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Gedankensteine II

Gedankensteine II von Schwiers,  Sabine
„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, so lautet ein allgemein bekanntes Sprichwort. Im Hinblick auf die Geschichte des geteilten Deutschlands und der DDR mag dieser Spruch auf den ersten Blick eher für diejenigen Gültigkeit haben, die eng mit dem sozialistischen Regime zusammengearbeitet haben oder ihm als Helfershelfer dienlich waren. Doch auch für diejenigen, die Opfer dieses Systems waren und nach wie vor unter Ängsten und Bedrohungen leben – was mir als Westdeutsche zunächst gar nicht so bewusst war – ist dieser Spruch z. T. auch zutreffend. So erzählten einige Zeitzeugen, dass nach wie vor Stasi-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ihren ehemaligen Opfern unverblümt mit Vergeltung drohen, sollten sie auf die Idee kommen, sie zu verraten. Den Verantwortlichen sei daran gelegen, ihre Taten im Verborgenen zu halten. Allerdings gibt es auch Menschen, denen trotz alledem an Aufklärung und Aufarbeitung liegt, Menschen, die den o. g. Spruch umkehren würden in „Schweigen ist Silber, Reden ist Gold“. Einige von ihnen, denen besonders Schlimmes widerfahren ist, sind fest entschlossen, ihren Beitrag zu leisten, damit möglichst viele Bundesbürger, Westdeutsche wie Ostdeutsche, erfahren, was damals in der DDR geschehen ist. Das erscheint ihnen umso nötiger, als heute oft versucht wird, die DDR-Vergangenheit zu verniedlichen und zu verharmlosen. Die Rheinische Post vom 9. Oktober 2014 zitiert in diesem Zusammenhang den Theologen und ehemaligen DDR-Oppositionellen Erhart Neubert, der konstatierte: `„Der SEDStaat vertrieb Millionen Menschen, brachte Hunderttausende in die Gefängnisse, einige Tausend Todesopfer sind zu beklagen, weitere zigtausend litten an außerrechtlicher Verfolgung und Benachteiligung“ ´. In dem Artikel heißt es weiter: „25 Jahre nach dem Mauerfall ist die Sicht auf die DDR verschwommen. Eine oberflächliche Verniedlichung greift um sich. Gräueltaten des Regimes geraten in den Hintergrund. Experten fordern einen wachen Blick auf die Zeit.“ Zu dieser „schleichenden Verharmlosung, die irgendwann Konsens“ werden könne, „darf es allerdings nicht kommen“. Einer der hier zu Wort kommenden Zeitzeugen, Andreas Freund, beklagt sich über die „Mauer des Schweigens“, die in der Zeit seiner Heim- und Gefängnisaufenthalte bei den Bewohnern der früheren DDR herrschte, eine Mauer errichtet auf dem Fundament aus Angst, Misstrauen, Feigheit und Kollaboration. Im ersten Band der Gedankensteine habe ich die Erinnerungen von Mönchengladbacher Zeitzeugen aufgeschrieben, die über ihre Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus berichteten. Im vorliegenden zweiten Band kommen Zeitzeugen aus ganz Deutschland zu Wort, die damals in der DDR gelebt haben, aber auch Westdeutsche, die ihre Verwandten im Osten besucht oder ihnen gar zur Flucht verholfen haben. Sie alle berichten von ihren persönlichen Erfahrungen in oder mit der DDR. Genau wie der erste Band ist dies ein „Geschichtenbuch“, kein „Geschichtsbuch“. Das rein subjektiv Erlebte steht im Vordergrund und deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass einzelne historische Details nicht mehr genau in Erinnerung geblieben sind. Wichtiger ist, dass aufgrund der Schilderung persönlicher Erlebnisse Geschichte auf eine spannende, authentische Art und Weise vermittelt wird, lebendig und nachvollziehbar. Die Geschichten habe ich teilweise aufgenommen oder Auszüge aus bereits vorhandenen persönlichen Manuskripten gewählt. Es war mir wichtig, den Sprachstil eines jeden Einzelnen möglichst zu belassen, das „Erzählen“, nicht die sprachliche Vollkommenheit soll hier im Vordergrund stehen. Ich habe daher versucht, lediglich einige syntaktische oder stilistische Änderungen vorzunehmen, damit die Erzählungen so authentisch wie möglich bleiben. Änderungen, Ergänzungen oder Anmerkungen in den Auszügen aus Manuskripten habe ich durch Kursivsatz kenntlich gemacht. Viele Fotos und Dokumente, u. a. aus den Stasi-Akten, geben ebenfalls einen interessanten Einblick in jene Zeit. Die Berichte werden durch einzelne Themenkapitel unterbrochen, zu denen sich die Zeitzeugen geäußert haben, um einen Ausschnitt aus dem täglichen Leben in der DDR zu schildern: Schule und Erziehung, Freizeit und Feste, Reisen, Religion, Erfahrungen mit Staat und Stasi, Empfindungen beim Bau und beim Fall der Mauer sowie Erfahrungen im Verhältnis mit Ost- und Westdeutschen. Zu einer starken Demokratie gehört die ehrliche und umfassende Aufarbeitung unserer Vergangenheit. Das gilt sowohl für die Zeit des Nationalsozialismus als auch für die Zeit der DDR-Diktatur. „Schweigen ist Silber, Reden ist Gold.“ So sehen es die Menschen, die in diesem Buch zu Wort kommen, und dafür bin ich ihnen dankbar. Nach diesem Motto handelte im Übrigen auch Wolf Biermann, als er sich im letzten Jahr auf Einladung Norbert Lammerts anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls explizit an die Partei Die Linke wandte: „Und ich weiß ja, dass die, die sich Linke nennen, nicht links sind, auch nicht rechts, sondern reaktionär, dass diejenigen, die hier sitzen, der elende Rest dessen sind, was zum Glück überwunden ist.“ Mönchengladbach, im September 2015 © Sabine Schwiers
Aktualisiert: 2019-09-30
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Oostender Stundenbuch

Oostender Stundenbuch von Ensor,  James, Gerresheim,  Bert, Roemer,  Werner, Tricot,  Xavier
Im Dialog mit James Ensor Seit vielen Jahren reist Bert Gerresheim in unregelmäßigen Abständen nach Ostende an die Kanalküste, um dort im Hotel ‚Rubens‘ am Visserskaai abzusteigen und tagsüber bei sonnigem als auch windigem Wetter in der Stadt oder am Meer zu sein. Was ihn immer wieder dorthin zieht, zeigen die Frottage-Zeichnungen des „Oostender Stundenbuches“. Immer dann, wenn Gerresheim durch größere Aufträge lange und intensiv von Arbeiten im plastischen Medium in Anspruch genommen war, bemüht er sich anschließend, seine spezifisch graphischen Fähigkeiten zu reaktivieren. Denn die Zeichnung erlaubt ihm, Distanz zu der repräsentativen Größe und dem dramatischen Ernst seiner bildhauerischen Werke zu nehmen. Wie zur körperlichen und seelischen Entspannung widmet er sich dann dem unprätentiösen, ludischen Arbeiten in seinen Zeichnungen, die auch das kleinere Format erlauben. Im Grunde sind es banale Bildgegenstände in den Blättern, die man anderenorts auch antreffen könnte, wäre da nicht eine eigenartige magische Atmosphäre in den Darstellungen, die auf den genius loci eines James Ensor zurückzuführen ist, der 1860 in Ostende geboren wurde, als Malergenie die längste Zeit seines Lebens dort verbracht hat und mit dem den Düsseldorfer eine langjährige Seelenverwandtschaft verbindet. Was Gerresheim an Ensor fasziniert, ist zunächst einmal eine tiefe Beziehung zum Phantastischen, die zweifellos ein Erbe der flämischen Tradition von Hieronymus Bosch bis Pieter Brueghel ist. Beide lassen ihrer Vorstellungskraft freien Lauf. Neben dem konkret Sichtbaren steht bei ihnen das bloß Vorgestellte, Erinnerte, Geträumte. In der barocken Realität, in der sie leben, werden der eine wie der andere durch bizarre Gegenstände erregt: Muscheln, Marionetten, Vasen und Schüsseln, Teppich- und Tapetenmuster, die den Keim der Phantasie bereits in sich tragen. Wellenförmige Linien entstehen, die durch ihre Assoziationen neue Motive schaffen und in ihrem imaginären Charakter dem Symbolisten Ensor wie dem Surrealisten Gerresheim nahestehen. So greift Gerresheim ganz selbstverständlich gewisse Motive und deren Stilmittel von Ensor auf. Dessen Anschauung kann ihm gerade so gut wie der eigene Stil zur unmittelbaren Erfahrung werden. Er schlüpft in die Gewänder Ensors und spricht doch mit eigener Stimme. Denn er durchschaut dessen Vorlagen, entrümpelt sie vom Zeitgeschmack und allen Accessoires, um die eigene Komplexität in den Bruchstücken zu erfassen. Gerresheim tritt in der Rolle Ensors auf, um sein Ureigenstes durch die Rekonstruktion verborgener Muster zu manifestieren. Er erfüllt den Vorgänger mit Leben, indem er dessen Herkunft rekapituliert. So entsteht ein Dialog mit ihm und seiner Geschichte. Von daher versteht sich der 1969 von Gerresheim erfolgte Ausspruch: „Die moderne Kunst beginnt in der Vlaanderenstraat.“ – Ensors Adresse. Vom obersten Eckfenster dieser Adresse besitzt der Künstler im übrigen einen alten Fensterrahmen, den er wie eine ehrwürdige Reliquiehütet, da von diesem Fenster der Wegbereiter der Moderne sein Leben lang die Welt betrachtet hat. (Auszug aus dem „Vorwort“ von Werner Roemer)
Aktualisiert: 2019-10-01
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„Candor Lucis Eterne – Glanz des ewigen Lichtes“ – Band 25

„Candor Lucis Eterne – Glanz des ewigen Lichtes“ – Band 25 von Schneider,  Johannes
Im letzte ihrer vier Briefe, die Klara von Assisi (1193-1253) an Agnes von Böhmen (1211-1282) schreibt, nennt sie diese: "die hälfte meiner Seele, den Schrein meiner herzlichen und ganz besonderen Liebe, meine liebste Mutter und Tochter, die einen besonderen Platz vor allen anderen hat". Hier drängt sich die Frage auf, wer denn dieser "Schrein der besonderen Liebe" Klaras nördlich der Alpen ist, dass sie solche Aufmerksamkeit der umbrischen Heiligen genießt. Obwohl seit der späten Heiligsprechung von Agnes durch Papst Johannes Paul II. am 12. November 1989 manches Gründliche an Literatur zur böhmischen Prinzessin erschienen ist, steht sie, was ihre Bekanntheit betrifft, immer noch weit im Schatten ihrer italienischen Freundin, der hl. Klara, aber auch ihrer Verwandten, der hl. Elisabeth von Thüringen (1207-1231). ...
Aktualisiert: 2019-11-13
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Die Geschichte des hl. Benedikt

Die Geschichte des hl. Benedikt von Damblon,  Albert
Benedikt und sein Chronist Gregor Jede Zeit kennt ihre Stars und Promis. Benedikt ist darunter nicht einzuordnen. Seine Wirkung war beschränkt. Erst im Lauf der Jahrhunderte entwickelte er sich zu der Persönlichkeit, die viele heute verehren. Europa verdankt Benedikt viel. Auf dem Kontinent hat sein Orden Glauben und Kultur verankert. Die Mönche zogen über das Land und errichteten überall Stützpunkte ihrer Idee. Auf diese Weise ist Benedikt mit der Geschichte Mönchengladbachs untrennbar verbunden. 974 gründeten Benediktinermönche die Abtei Mönchengladbach. Das Jahr gilt als das Datum der Stadtgründung. Ihre Klosterkirche erhebt sich stolz auf einem Hügel mitten in der Stadt. Bis 1802 feierten die Benediktiner dort Gottesdienst, und der Geist Benedikts bestimmte die Geschicke der Stadt mit. Deshalb gehört Benedikt zur Stadt Mönchengladbach, und sein Bildnis steht zu recht über dem Rathausportal. Benedikt wurde um 480 in Norcia/Umbrien geboren. Er entstammte einer begüterten Familie, die ihn zum Jurastudium nach Rom schickte. Aber das Studentenleben missfiel ihm. Für ein Lotterleben war er nicht gemacht. Er brach sein Studium ab und folgte seiner geistlichen Berufung. Als Einsiedler lebte er zunächst in den Sabiner Bergen und wanderte dann nach Subiaco, etwa 75 Kilometer östlich von Rom. Versuche, verschiedenen Mönchsgemeinschaften vorzustehen, scheiterten. Deshalb gründete er um 530 mit einigen Mönchen in Monte Cassino, das auf dem Weg zwischen Rom und Neapel liegt, sein Kloster. Es gilt als das Mutterkloster aller benediktinischen Klöster. Dafür schrieb er seine berühmte Regel. Er starb um 560 und wurde in seiner Gründung beigesetzt. Wenn sein Leben auch bescheiden im Hintergrund blieb, seine Regel wirkt bis heute in ganz Europa. Sie ist ein Jahrhundertwerk, das durch die Benediktinerinnen und Benediktiner überall Verbreitung fand. Papst Gregor der Große war der Erste und Einzige, der sich nach dem Tod Benedikts mit seiner Lebensgeschichte auseinandergesetzt hat. In seinem zweiten Buch der Dialoge erzählt er das Leben des hl. Benedikt. Gregor hat sich mit vielen Heiligen beschäftigt. Mitarbeiter am päpstlichen Hof hatten ihn gebeten, einmal darzulegen, wie der Christ zu einem heilig mäßigen Leben findet. Insofern sind seine Beschreibungen Belehrungen, keine genaue Geschichtsschreibung. Sie wollen motivieren, nicht beweisen. Zu viele Details im Leben Benedikts wirken für uns legendarisch und exemplarisch. Manches hat Gregor nur aus anderen Büchern übernommen. Es ist schnell zu durchschauen, dass es gar nicht aus dem Leben Benedikts stammen kann. Trotzdem wurde sein Werk überall gelesen. Lassen wir uns von Gregor seine Geschichte des hl. Benedikt erzählen, wohl wissend, dass es nicht um historische Forschung geht, sondern um eine Anregung, das eigene Leben zu gestalten. Das Benediktfenster im Münster St. Vitus zu Mönchengladbach kann uns dabei helfen. © Albert Damblon ??
Aktualisiert: 2019-10-01
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Gotteslob (Lederausgabe schwarz mit Goldprägung und Goldschnitt)

Gotteslob (Lederausgabe schwarz mit Goldprägung und Goldschnitt)
In einem zweisprachigen Bistum wissen die deutschsprachigen Katholiken das Gotteslob besonders zu schätzen. Im Vergleich zu unseren französischsprachigen Mitchristen besitzen wir nämlich ein Buch, das unser gemeinsames Singen und Beten ungemein fördert und stützt. Man kann seine Bedeutung nicht genug hervorheben. Das „neue“ Gotteslob ist reicher und schöner geworden als sein Vorgänger. Die Zeiten und damit die Ansprüche an ein solches Buch haben sich gewandelt. Obschon jedes Gesang- und Gebetbuch zeitgebunden ist, ist erstaunlich, dass manche alten Lieder – Melodie und Text – sogar Jahrhunderte überleben. Das zeugt von ihrer Qualität. Insbesondere im Blick auf das Liedgut ist dies eine nicht zu unterschätzende Feststellung. Viele neue geistliche Lieder haben ihren Platz im gotteslob erhalten. Dank sei denen ausgesprochen, die hier eine gewiss nicht leichte Aufgabe der „Unterscheidung“ bewältigt haben. Erfreulich ist vor allem die Neugestaltung des Gebetsteils. An die gesprochenen Texte werden noch höhere Erwartungen gestellt. Das Gotteslob will ja ein Gebetbuch für die Kirche und Zuhause, für Gemeinde und Familie sein. Darin ist die deutschsprachige Tradition einmalig. Dank und unsere Anerkennung gehen an alle Autoren und Bearbeiter. Als Bischof wünsche ich dem neuen Gotteslob, dass es allen Benutzern zum Segen werden möge, indem es unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe nährt und im Lied und im Gebet zum Ausdruck bringt. Lüttich, am Pfingstfest 2013 © Aloys Jousten Bischof von Lüttich
Aktualisiert: 2019-10-01
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Dreiklang des Lebens

Dreiklang des Lebens von Benedikt XVI., Fries,  H, Hahn,  Ulla, Hurtz,  Klaus
Zur Einstimmung Alle Menschen verbindet die eine Sehnsucht nach gelingendem Leben; letztlich ist jedes Leben ein Sehnen und ein Suchen nach den Antworten, die es stimmig, sinnvoll und lebenswert werden lassen. Und gerade in Zeiten persönlicher Bedrängnis oder gesellschaftlicher Krisen, in individuellen oder kollektiven Umbruchsituationen wird die Frage nach dem richtigen Grundton des Daseins besonders laut. Wie ist die große Harmonie zu finden, die das Leben in Einklang bringt mit sich selbst und der Welt? In einer globalen Weltordnung ist der Chor der Antworten vielstimmig. Doch die Weisheit unserer Ahnen bietet uns einen Dreiklang an, der in den einleitenden Einschüben des Rosenkranzgebetes enthalten ist: Glaube, Hoffnung, Liebe. Es ist gelebte Lebenserfahrung, dass der nicht fehlgehen kann, der sich diesem Dreiklang anvertraut; nicht ohne Hintersinn spricht man deshalb von den drei göttlichen Tugenden. Und wo immer Glaube, Hoffnung, Liebe zur Grundmelodie eines Lebens wird, da ist das Leben in Fülle möglich. So liegt es nahe, diesen Grund(ant)worten nachzu-meditieren. Hierzu boten sich die Texte an, die in dem Buch „Lebens-Gesätze“ (1994) versammelt waren. Viel zu schnell ist das Büchlein vergriffen gewesen, doch da die Ausführungen nichts von ihrer Tiefe und Frische verloren haben, bin ich dankbar und froh, sie in dieser Form noch einmal vorlegen zu können. So gilt mein Dank Seiner Heiligkeit, Papst Benedikt XVI., und Dr. Ulla Hahn, sowie dem Nachlassverwalter von Prof. Dr. Heinrich Fries für die Abdruckerlaubnis. Dank auch an den Fotografen Carlos Albuquerque, dessen einfühlsame Bilder den Leser auf das jeweilige Wort einzustimmen wissen. Es fügt sich, dass in diesem Jahr Papst Benedikt XVI. den fünften Jahrestag seines Pontifikates feiern darf. In großer Dankbarkeit sei ihm diese Publikation zugeeignet! Klaus Hurtz
Aktualisiert: 2020-06-01
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Extramundi

Extramundi von Gerresheim,  Bert, Mittelstraß,  Jürgen, Roemer,  Werner
ZUM VEXIERBILD-ZYKLUS „EXTRAMUNDI“ VON BERT GERRESHEIM – AUCH EINE FACETTE SEINES ‚VISIONÄREN REALISMUS’ Und der Verstand ist umso befriedigter, wenn man in die Malerei gewisse Ungeheuerlichkeiten einfügt, und zwar zur Entspannung und Ablenkung des Geistes, aber auch um den Blick des Menschen zu schärfen, der häufig sehen will, was er nie gesehen und nicht für möglich gehalten hat; es gibt für den menschlichen Körper und für die Tiere keine vorgegebenen Formen, obwohl manche von ihnen wunderbar sind. (Michelangelo) In dem Bilderzyklus „Extramundi“, drängt sich der Ereignischarakter formal und gehaltlich geradezu auf. Auf diesen Frottage-Blättern treffen koboldartige Wesen mit ausschnitthaften Bildeinschüben sowie abstrakten Tafeln zusammen, die in ihrer halluzinatorischen Atmosphäre einer “Jenseitswanderung“ gleichkommen. „Extramundi“ ist nach Angaben des Künstlers „keine Wortverunglimpfung oder verhuddeltes Latein, sondern ein kartografisch fixierter Ort hinter Iria Flavia und Padron in Galicien, ein einsamer Flecken am Ende der Welt, vielleicht auch hinter diesem Ende. Die Uhren zeigen dort Mythen an und nicht Stunden, ein Ort zwischen Arkadien und einer dantesken Inferno-Landschaft, das Imaginationsfeld einer Jenseitswanderung und deshalb außerhalb der Zeit. Darum gibt es hier fantastische Begegnungsmöglichkeiten für Liniengespenster, Traumgestalten, groteske Figurationen und Realitätsfetzen, also ein imaginärer Ort, an dem sich Hiesiges und Jenseitiges ein Stelldichein geben, an dem Widersprüchliches zusammenwächst und eine wahrscheinliche Bildwirklichkeit erzeugt“. Es herrscht die Atmosphäre des Grotesken und Irregulären, die sich aus Märchenhaftem und Mythischem, aus Geometrischem und Planimetrischem zusammensetzt. Das unerwartete Auftauchen und die Verwandlung des Erscheinenden ergeben eine Story, die wie im Wachtraum abläuft. Dabei treffen Daten der täglichen Erfahrung, aus Traumfetzen und Kunstzitate aufeinander. In ihrer halluzinatorischen, grotesken Bildstimmung sind sie der Bilderwelt Böcklins und Chiricos verpflichtet, auch Hieronymus Bosch und Max Ernst bringen sich mit ihren rätselhaften Symbolen ins Spiel. Gegenüber den Vexierfolgen der letzten Jahre fällt neben den neuen Prototypen die erweiterte Erscheinungsbühne auf, deren Raum- und Zeitstruktur bisher einheitlich oder zumindest undefinierbar war. Jetzt aber sind die Bildvisionen der Zeit und dem Raum enthoben. Gerresheim schafft einen autonomen Bildraum im Nirgendwo, der ganz selbständig aus den dargestellten Wesen und Dingen herauswächst. Das Schwanken zwischen Aufsichtsperspektive und aufrechtem Schweben bei den Figurationen demonstriert die eigenmächtige Fähigkeit des Künstlers, einen phantastischen Un-Ort mit utopischen Qualitäten zu schaffen. In dieser Bilderwelt, die von der Widersprüchlichkeit, Zerrissenheit und Inkohärenz der Wesen, Dinge und Räume geprägt ist, bewirkt die Ironie, dass das Bildarsenal seine verabredete Identität aufgibt zugunsten einer möglichen neuen … der Ort, an dem das geschieht, ist der Ort des Transitorischen, ein Nicht-Ort, aber ein Transitraum, in dem sich die Metamorphose der Wesen und Dinge ereignet – die Ironie und die wechselnde Bedeutung des Bildarsenals zwischen Pathos, Komik und Satire prägen diese Dieseits-Jenseits-Reise. Das Kombinatorische und die Assoziation bleiben Flucht- und Gravitationspunkte dieser Vexierbilder. Indem bei diesem Zyklus Irrationales und Widersprüchliches, Berechnung und Traum, Erdachtes und Vorgefundenes in zeitlicher und räumlicher Enthobenheit aufeinander treffen, scheint sich Surreales zu ereignen. © Werner Roemer
Aktualisiert: 2019-10-01
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Sascha Berretz. Bildarchitekturen

Sascha Berretz. Bildarchitekturen von Bascha,  Nadya, Lytton,  Ursula, Melchers,  Joachim, Skowron,  Stefan
Die Architektur ist die älteste der bildenden Künste. Sie gestaltet und baut auf. Auch der Maler Sascha Berretz beherrscht die Kunst des Aufbauens bei der Komposition seiner Werke. Wie bei einem Gebäude sind bis zur Vollendung eines Gemäldes verschiedene Arbeitsgänge und Prozesse notwendig. Der Aufbau seiner Bilder erfolgt Schicht für Schicht. Dabei lässt sich Sascha Berretz oftmals viel Zeit – manche seiner Arbeiten benötigen Jahre bis zu ihrer Fertigstellung. Charakteristisch für den Künstler ist die Auswahl des Malgrundes, auf dem seine Werke entstehen. So setzt er ungewöhnliche Materialien wie Dekostoffe und Brokat ein, die aufgrund ihrer Oberflächenstruktur eine besondere Herausforderung für ihn darstellen. Sascha Berretz, 1973 in Aachen geboren und aufgewachsen, begann schon als Kind ausdauernd zu zeichnen, studierte Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Maastricht und arbeitet seit 1993 als freischaffender Künstler in seiner Heimatstadt. Das vorliegende Katalogbuch zeigt Werkphasen und Zyklen, die der Maler in den letzten Jahren entwickelt hat. Joachim Melchers, Herausgeber
Aktualisiert: 2020-11-17
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Fray Antonio Comajuncosa OFM (1749-1814) – Band 34

Fray Antonio Comajuncosa OFM (1749-1814) – Band 34 von Gómez Mendoza,  Manuel Gerardo, Schneider OFM,  P. Herbert
Das Buch: Fray Antonio Comajuncosa OFM (1749-1814), Präfektkommissar der Missionen in der Chaco-Region. Leben und Werk. Antonio Comajuncosa war ein gebürtiger Katalane, der sich als Jugendlicher dem Franziskanerorden anschloss. Nach der Priesterweihe (1773) schlug er eine Karriere als wissenschaftlicher Theologe in Spanien aus, um als Missionar in Südamerika wirken zu können. Seit 1780 lebte er im Franziskanerkloster von Tarija, das 1606 gegründet worden war und 1755 den Titel eines „Colegio de Propaganda Fide“ erhalten hatte. Damit wurden (erstmals 1682 in Queretaro / Mexiko) Missionshäuser der Franziskaner ausgezeichnet, die Ideen der 1622 von Papst Gregor XV. geschaffenen gleichnamigen römischen Kongregation aufgriffen, gleichwohl aber nicht dieser, sondern dem Patronatsrecht der spanischen Krone unterstanden. Der begnadete Prediger Comajuncosa praktizierte eine „caritative Missionsmethode“; als „Minderer“ (Bruder) in den Spuren des hl. Franziskus wandte er sich den „Letzten“, den armen Guaraní-Indianern zu und verteidigte deren Lebensraum gegen Übergriffe der „aufgeklärten“ Politik des Intendenten Francisco de Viedma erfolgreich. Comajuncosa war auch ein hochgebildeter Kanonist, dessen systematische Konzeption des Amtes des Präfektkommissars der Chaco-Missionen bis 1919 in Kraft blieb.
Aktualisiert: 2019-10-01
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Den Alltag entfalten

Den Alltag entfalten von Krenzer,  Ferdinand
Zum Geleit Blüten in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit sind Symbol für uns Menschen, die wir wie Blüten erblühen und vergehen, zur Frucht werden und sterben. Zugleich sind die Blüten auch Symbol für jeden einzelnen Tag, der uns geschenkt wird. Jeder Tag ist wie eine Blüte, die sich entfaltet, ihre Schönheit und den Reichtum erschließt, verletzlich und empfindsam, ins Auge fallend und doch auch Geheimnis, uns beschenkend und doch auch bedürftig unserer Pflege und Aufmerksamkeit. Der Glaube rechnet damit: Im Alltag entfaltet sich Gott. Jeder Tag führt uns auf seine Spur. Jeder Tag hat seine eigene Chance, die erblüht und nicht wiederkommt. Manfred Lay
Aktualisiert: 2019-10-01
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Ancilla theologiae? – Band 24

Ancilla theologiae? – Band 24 von Finkenberg,  Frank
Roger Bacon (1214–1292) gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Denkern der Scholastik. An der Wiege der Aristoteles-Renaissance im Hochmittelalter stehend hatte der Universalgelehrte aus Oxford die Vision eines organischen Wissenschaftssystems vor Augen, das alle theologischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen umfasst. Das vorliegende Buch untersucht, wie Bacon, der selbst in allen damals gängigen Wissenschaften gebildet war, diese Einheit aller Wissenschaften konzipiert. Auf welche Voraussetzungen baut und aus welchen Quellen schöpft er? Wie interpretiert er die klassische Formel philosophia ancilla theologiae, die die scholastische Zuordnung der philosophischen Wissenschaften als Dienerinnen der Theologie definiert? Der Darstellung des wechselseitigen Verhältnisses von Theologie und Wissenschaften folgt eine Beschreibung der propädeutischen Hilfswissenschaften der Theologie, die nach Bacon zum Curriculum eines jeden Theologiestudenten gehören sollten. Die Reihe "Veröffentlichungen der Johannes-Duns-Skotus-Akademie" dient der Publikation von monographischen Schriften, die sich mit Themen aus dem franziskanischen Bereich, mit Themen der Spiritualität, der Philosophie und Theologie, der Geschichte, der Kunst oder Kultur befassen. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Publikation von diesbezüglichen Arbeiten, deren Autoren der Kölnischen Franziskanerprovinz, dem Orden, der franziskanischen Ordensfamilie und ordensnahen Personen angehören. Diese Reihe ergänzt die Veröffentlichungen der in der Kölnischen Franziskanerprovinz bestehenden Reihen "Rhenania Franciscana Antiqua" und "Rhenania Franciscana Beihefte". Da die Reihe rein wissenschaftlichen Charakter hat, ist sie keiner anderen Edition angeschlossen. Es gibt jedoch eine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, z.B. mit der Scotus- Research Group der Universität Utrecht in den Niederlanden oder mit der Universität Bonn (Philosophisches Seminar). Der Name der Reihe wurde in Erinnerung an den im Jahre 1308 in Köln verstorbenen und dort in der Minoritenkirche beerdigten Franziskaner, den seligen Johannes Duns Skotus, gewählt. Außerdem soll an die Tradition der in Mönchengladbach bis 1968 bestehenden Philosophisch-theologischen Hochschule der Franziskaner erinnert werden, die zeit ihres Bestehens bedeutende Wissenschaftler aus der Kölnischen Franziskanerprovinz in ihren Reihen zählte. Die Akademie will mit ihrem Beitrag die Verbindung von Frömmigkeit und Apostolat einerseits und Wissenschaft andererseits im franziskanischen Bereich fördern, welche beiden Bereiche heute leicht auseinandergeraten können. Die Stärke und die Zukunft des Ordens waren häufig dann gegeben, wenn beide Bereiche zusammengingen.
Aktualisiert: 2019-10-01
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Das Gladbacher Münster

Das Gladbacher Münster von Bange,  Hans, Erlemann,  Edmund, Maiburg,  Barbara
Vorwort Ich freue mich, einen Beitrag für ein Buch über das Gladbacher Münster zu verfassen. Über ein solch einzigartiges Bauwerk zu schreiben, ist für mich ein besonderer Auftrag, zumal ich erst seit kurzem hier tätig bin. Sein Zauber zieht mich Sonntag für Sonntag in den Bann. Das Münster lässt mich schwärmen, und es ist der Schwarm der Mönchengladbacher. Mein Vorgänger, Propst Erlemann, beginnt seinen Rundgang vor dem Westportal. Dort ritzte an einem Karfreitag Joseph Beuys sein berühmtes „EXIT“ in die schwere Holztüre. Vor mehr als dreißig Jahren machte der Künstler den Eingang zum Ausgang. Seine Aktion wirkte wie eine Aufforderung an die Kirche, endlich herauszukommen und sich um die Welt zu kümmern. Einige Zeit vorher hatte Papst Johannes XXIII. ein eigenes Happening gestaltet. Demonstrativ riss er die Fenster seines Arbeitszimmers im Vatikan auf, um anschließend den Beginn des Konzils zu verkünden. Die Mahnungen von Papst und Künstler sind heute sogar notwendiger als damals. Dennoch fällt auf, dass Beuys sein „EXIT“ von außen in das Portal einritzte. Normalerweise bringt man ein Ausgangsschild innen an, weil es nur dort den Weg ins Freie zeigt. Dagegen stoße ich von außen auf den Hinweis „EXIT“. Obwohl ich draußen bin, werde ich eingeladen, nach „draußen“ zu gehen. Insofern verkehren sich die Verhältnisse. Das Außen wird zum Innen. Oder: der Ausgang der Welt führt mitten in das Münster. Sobald ich den Münsterplatz verlasse und die Schwelle überschreite, umfängt mich der Schutz der Basilika. So gedeutet lädt das „EXIT“ ein, eine kurze Zeit aus der Welt herauszugehen. Wer durch den Beuys’schen Ausgang in das Münster tritt, erlebt einen Ort, der ihn reich beschenkt. Er spürt sofort, was er in ihm findet und was er aus ihm mitnehmen kann. In diesem Raum sammelt sich seine verbrauchte Kraft. Sein Einsatz, die Welt zum Besseren zu gestalten, bedarf einer geistig- geistlichen Stütze, wie sie das Münster seit Jahrhunderten bietet. Das Haus Gottes ist eben ein Haus der Menschen, in dem die Schwachen wieder stark werden. Innen ist wahrzunehmen, wie das Heute mit dem Gestern verbunden ist. Darauf baut das Morgen auf. Durch die Umkehrung von Außen und Innen wollte Beuys sicher keinen Fluchtweg eröffnen. Die Welt in das Münster zu verlassen, dient der Welt. Was seine Aktion präsentiert, ist ein Obdach für die müden Seelen. Die an der Welt Verwundeten finden auf dem Abteiberg eine Heilstätte. Allein der Raum des Münsters heilt, und nur aus heilen Menschen werden Heilige. Hier darf der Wanderer rasten, ohne träge zu werden und die Welt aus den Augen zu verlieren. So wichtig es ist, die Enge der mittelalterlichen Kirche auf zu brechen, genauso wichtig ist es, unter dem Gewölbe des Münsters behütet zu sein. Dann heißt es, aus dem „EXIT“ wieder den Eingang zu machen. Aber vorher empfängt mich hinter dem „EXIT“ der Hl. Michael in seiner gedrungenen Kapelle. Nach alter Tradition besiegt er meinen Drachen der Mutlosigkeit. Einige Schritte weiter sehe ich im Mittelschiff Gräber und Gewölbe. Himmel und Erde verbinden sich und lassen mich staunen über Grenze und Grenzenlosigkeit. Kurz darauf erblicke ich das Licht der Chorfenster, das mir die Farbe meines Lebens verrät. Wenn ich dagegen nach unten in die Krypta gehe, überwältigt mich eine finstere Höhle. Aber sie ängstigt mich nicht, da sie mich tatsächlich wie der Mutterschoß birgt. Neugeboren steige ich die enge Treppe nach oben. Jetzt bin ich kräftig genug, den umgekehrten Weg einzuschlagen. Der „EXIT“ aus der Welt lässt mich wieder in die Welt hineingehen. Die Menschen in Mönchengladbach brauchen das Münster, da es aus der Welt herausführt und gleichzeitig hineinführt. Wie in einer Schatztruhe sammelt es die Sehnsüchte der Menschen aller Zeiten. Deshalb ist es ein Sammelbecken der römischen Matronensteine, der Vitusreliquien, der Segensworte des Hl. Albertus und des Beuyschen Happenings. Gleich einem Album hängt das Triumphkreuz über dem Altar. In ihm konzentriert sich noch einmal Vergangenes um der Zukunft willen. Der Kreuzbaum grünt und bringt reiche Frucht. Im Münster beschenkt Religion, hier bedrängt sie nicht. Hier wird Gnade gewährt, nicht Gesetz erlassen. Obwohl Mönche das Münster errichtet haben, ist es ein Geschenk Gottes an die Menschen unserer Stadt. Wir leben mit dem Vertrauen, dieses kostbare Geschenk nicht zu verspielen. Dessen ist sich vor allen Dingen der Münsterbauverein bewusst. Dank seiner Hilfe steht das Münster als Wahrzeichen dieser Stadt bis heute unangefochten auf dem Berg. Damit ist und bleibt es ein Zeichen für die Wahrheit, die der Mensch zum Überleben braucht. Auch der Bischof von Aachen hat sich in finanziell schwieriger Zeit für das Münster als „eine besondere Kirche“ des Bistums entschieden. Der Papst nennt es „seine Basilika“. Wer würde solch eine Kirche nicht an sein Herz drücken! Seit über 1000 Jahren ist sie in Gladbach der „Ort der verfemten Begriffe und der ausgestoßenen Wörter: Gerechtigkeit, Mitleid, Barmherzigkeit, Trost, Schutz des verfolgten Lebens, Sturz der Tyrannen“ (F.Steffensky). Die Welt, deren „EXIT“ direkt ins Münster führt, weiß um die Kraft, die sie von dort empfängt. Albert Damblon
Aktualisiert: 2019-10-01
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