Fiktionale Interpretation auf der Grundlage verbriefter Fakten. Völkermord und Sklaverei sind keine Monstrositäten vergangener Jahrhunderte, sondern Gegenwartsrealität.
Mit Hilfe der Operation Ratlines wurden führende NS-Verbrecher, unter ihnen Adolf Eichmann, Klaus Barbie und Josef Mengele ins Ausland geschleust. Tausende von Nazis entkamen durch die Zusammenarbeit des amerikanischen, britischen und vatikanischen Geheimdienstes Pro Deo sowie dem Roten Kreuz. Einer der Schlüsselfiguren waren Papst Pius XII und sein enger Mitarbeiter Giovanni Montini, der spätere Papst Paul VI. Am 10. August 1944 wurde in der Maison Rouge ein weitsichtiger Entschluss gefasst, einen Gutteil des Reichskapitals in neutralen Ländern zu verstecken; weniger wohl zur Beseitigung des Geldüberhanges nach der Niederlage, sondern „damit nach der Niederlage wieder ein starkes deutsches Reich“ entstehen könne, wie es im sogenannten Straßburger Protokoll heißt.
Die Straßensängerin Josefine, aus einer unbestimmten Zeit kommend, durchstreift kontaminierte Landschaften, die Zone der Kolonien. Nach langer Abwesenheit kehrt sie in die Stadt S zurück. Sie geht in das Maison Rouge und trifft dort auf die Greisin als einzige Bewohnerin. Aus unbekannten Gründen wird die alte Dame von den Vollstreckern Herrn A und Herrn C verhaftet. Monsieur M, der Gouverneur der Kolonie und dessen Gattin Madame M sind anerkannte Mitglieder des Systems. Josefine wird von Monsieur M entdeckt. Der Gouverneur instrumentalisiert Josefine für „die Sache“. Sie avanciert von der Straßensängerin zur gefeierten Künstlerin der Kolonie. Ihr wird die „ehrenvolle“ Aufgabe zuteil, als gallonierter Page den Zug der Elenden, die Massen, in die Kolonien zu führen, in der die Menschen Verderben und Vernichtung erwartet. Die angesehenen Bürger der Stadt S geben sich zur Zerstreuung den Fieberkonkurrenzen hin; die Völkler verbrennen sich am eigenen Feuer. Monsieur M verstrickt sich selbst in das System; er wird verhaftet, verurteilt und auf einem Jahrmarkt zur Freude der aufgebrachten Bürger geopfert und hingerichtet. Ohne ihren Gönner fällt Josefine, die Märtyrerin, in Ungnade. Ab diesem Zeitpunkt muss sie wieder auf der Straße singen. Die malträtierte Greisin kann sich den Vollstreckern entziehen und macht sich mit Josefine auf eine trostlose Wanderschaft.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Das Hörspiel gibt einen eindringlichen Einblick in das Geschehen des Menschenhandels.
Opferzeuginnen schildern ihren Leidensweg durch die Sahara.
Das Hörspiel gibt einen eindringlichen Einblick in das Geschehen des Menschenhandels.
Florence aus Benin City: »Wir gehörten keineswegs uns, wir waren Ware auf dem Weg zum Besteller.«
Es geht um eine Form von Zwangsmigration durch atemberaubende Wüstenlandschaft und Oasenstädte unter permanenter Kontrolle von Männern. Abgründe menschlichen Daseins tun sich auf; peu à peu setzt ein Prozess ein, den man psychische Liquidierung nennen könnte. Die Zwillinge Loveth und Grace aus Edo State versuchen in einer Realität aus Gewalt und Grauen zu überleben. Sie werden auf dem europäischen Menschenmarkt angeboten. Mit Lucy, einer Leidensgenossin, schmieden sie in der blauen Stadt einen mörderischen Plan um dem Kreislauf aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu entkommen. Der Aufstand beginnt…
Aktualisiert: 2023-04-27
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„Das einschlägige Hörspiel von Marion Leonie Pfeifer gibt in einem dokumentarischen sowie einem literarischen Teil, einen eindringlichen Einblick in das Geschehen des Menschenhandels, und zwar keineswegs in historischer Perspektive, sondern in gegenwartsbezogener Ausrichtung. Es geht um eine Form von Zwangsmigration von jungen Frauen und Kindern durch atemberaubende Wüstenlandschaft, bizarre Gebirgsformationen und Oasenstädte, unter permanenter Kontrolle von Männern. In ‚Sahara No Man's Land‘ stammen die Akteurinnen aus verschiedenen Ländern Westafrikas; und sie, die Frantz Fanon’schen ‚Verdammten dieser Erde‘ (1961), unternehmen den Versuch, auf unterschiedlichen Wegen Europa zu erreichen, um dort auf menschenwürdige
Lebensbedingungen zu stoßen, Arbeit zu finden und Armut, Krieg und politische wie auch ethnische Willkür hinter sich zu lassen. Überleben die Akteurinnen die Strapazen des Weges, sind sie dennoch stets gefährdet, indem sie etwa von diversen Sicherheitskräften gestellt und reihenweise wochenlang
von diesen festgehalten und im Rotationsprinzip missbraucht werden. Abgründe menschlichen Daseins tun sich auf; peu à peu setzt ein Prozess ein, den man psychische Liquidierung nennen könnte. Irgendwann erreichen sie die Mittelmeerküste und setzen in völlig unzureichenden Wasserfahrzeugen nach Europa über, wo eine andere Phase der Irrfahrt zu beginnen droht. Wer nun erwartet, dass das Hörspiel sich darauf konzentriert, die weiteren Leiden der zwangsweise verpflichteten ‚Ware Mensch auf dem Weg zum Abnehmer‘ zu beleuchten, der wird überrascht. Die Handlung nimmt eine erstaunliche, in deutlicher Weise ungewöhnliche Wendung: Die Westafrikanerinnen starten einen Aufstand, sie organisieren sich, sie schlagen zurück. Und just diese inhaltliche Wendung ist es auch, welche das Werk ‚Sahara‘ über den sozialkritischen Grundcharakter hinaus in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.“
Prof. Dr. Burkhart Lauterbach • LMU München
Ein beeindruckendes, facettenreiches kafkaeskes Werk.“
Inge Bell • Publizistin / Trägerin Bundesverdienstkreuz
Aktualisiert: 2022-12-13
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Völkermord und Sklaverei sind keine Monstrositäten vergangener Jahrhunderte, sondern Gegenwartsrealität.
Die Straßensängerin Josefine, aus einer unbestimmten Zeit kommend, durchstreift kontaminierte Landschaften, die Zone der Kolonien. Nach langer Abwesenheit kehrt sie in die Stadt S zurück. Sie geht in das Maison Rouge und trifft dort auf die Greisin als einzige Bewohnerin. Aus unbekannten Gründen wird die alte Dame von den Vollstreckern Herrn A und Herrn C verhaftet. Monsieur M, der Gouverneur der Kolonie und dessen Gattin Madame M sind anerkannte Mitglieder des Systems. Josefine wird von Monsieur M entdeckt. Der Gouverneur instrumentalisiert Josefine für „die Sache“. Sie avanciert von der Straßensängerin zur gefeierten Künstlerin der Kolonie. Ihr wird die „ehrenvolle“ Aufgabe zuteil, als gallonierter Page den Zug der Elenden, die Massen, in die Kolonien zu führen, in der die Menschen Verderben und Vernichtung erwartet. Die angesehenen Bürger der Stadt S geben sich zur Zerstreuung den Fieberkonkurrenzen hin; die Völkler verbrennen sich am eigenen Feuer. Monsieur M verstrickt sich selbst in das System; er wird verhaftet, verurteilt und auf einem Jahrmarkt zur Freude der aufgebrachten Bürger geopfert und hingerichtet. Ohne ihren Gönner fällt Josefine, die Märtyrerin, in Ungnade. Ab diesem Zeitpunkt muss sie wieder auf der Straße singen. Die malträtierte Greisin kann sich den Vollstreckern entziehen und macht sich mit Josefine auf eine trostlose Wanderschaft.
„Ob in ihren dokumentarischen oder fiktiven Arbeiten: M. L. Pfeifers Geschichten bringen uns dahin, wo es schmerzt. Das Hörspiel führt uns an die Abgründe des Menschlichen, in eine wilde und düstere Welt. Josefine und die Greisin versuchen in einem grausamen politischen System zu überleben.“
Dr. phil. Katja Leonhardt • Literaturwissenschaftlerin
Ein literarisches Mosaik in einer Realität voller Gräuel „Ein außergewöhnliches, abgründiges und vielschichtiges kafkaeskes Werk. Destruktive, charismatische Mächte haben die Führung übernommen; die Wiedergänger der Geschichte.“
Inge Bell • Journalistin / Frau Europas
Aktualisiert: 2018-11-01
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Inhalt
Mit Hilfe der Operation Ratlines wurden führende NS-Verbrecher, unter ihnen Adolf Eichmann, Klaus Barbie und Josef Mengele ins Ausland geschleust. Tausende von Nazis entkamen durch die Zusammenarbeit des amerikanischen, britischen und vatikanischen Geheimdienstes Pro Deo sowie dem Roten Kreuz. Einer der Schlüsselfiguren waren Papst Pius XII und sein enger Mitarbeiter Giovanni Montini, der spätere Papst Paul VI. Am 10. August 1944 wurde in der Maison Rouge ein weitsichtiger Entschluss gefasst, einen Gutteil des Reichskapitals in neutralen Ländern zu verstecken; weniger wohl zur Beseitigung des Geldüberhanges nach der Niederlage, sondern „damit nach der Niederlage wieder ein starkes deutsches Reich“ entstehen könne, wie es im sogenannten Straßburger Protokoll heißt.
Fiktionale Interpretation auf der Grundlage verbriefter Fakten. Völkermord und Sklaverei sind keine Monstrositäten vergangener Jahrhunderte, sondern Gegenwartsrealität.
Die Straßensängerin Josefine, aus einer unbestimmten Zeit kommend, durchstreift kontaminierte Landschaften, die Zone der Kolonien. Nach langer Abwesenheit kehrt sie in die Stadt S zurück. Sie geht in das Maison Rouge und trifft dort auf die Greisin als einzige Bewohnerin. Aus unbekannten Gründen wird die alte Dame von den Vollstreckern Herrn A und Herrn C verhaftet. Monsieur M, der Gouverneur der Kolonie und dessen Gattin Madame M sind anerkannte Mitglieder des Systems. Josefine wird von Monsieur M entdeckt. Der Gouverneur instrumentalisiert Josefine für „die Sache“. Sie avanciert von der Straßensängerin zur gefeierten Künstlerin der Kolonie. Ihr wird die „ehrenvolle“ Aufgabe zuteil, als gallonierter Page den Zug der Elenden, die Massen, in die Kolonien zu führen, in der die Menschen Verderben und Vernichtung erwartet. Die angesehenen Bürger der Stadt S geben sich zur Zerstreuung den Fieberkonkurrenzen hin; die Völkler verbrennen sich am eigenen Feuer. Monsieur M verstrickt sich selbst in das System; er wird verhaftet, verurteilt und auf einem Jahrmarkt zur Freude der aufgebrachten Bürger geopfert und hingerichtet. Ohne ihren Gönner fällt Josefine, die Märtyrerin, in Ungnade. Ab diesem Zeitpunkt muss sie wieder auf der Straße singen. Die malträtierte Greisin kann sich den Vollstreckern entziehen und macht sich mit Josefine auf eine trostlose Wanderschaft.
„Ob in ihren dokumentarischen oder fiktiven Arbeiten: M. L. Pfeifers Geschichten bringen uns dahin, wo es schmerzt. Das Hörspiel führt uns an die Abgründe des Menschlichen, in eine wilde und düstere Welt. Josefine und die Greisin
versuchen in einem grausamen politischen System zu überleben.“
Dr. phil. Katja Leonhardt • Literaturwissenschaftlerin
Ein literarisches Mosaik in einer Realität voller Gräuel „Ein außergewöhnliches, abgründiges und vielschichtiges kafkaeskes Werk. Destruktive, charismatische Mächte haben die Führung übernommen; die Wiedergänger der Geschichte.“
Inge Bell • Journalistin / Frau Europas
Aktualisiert: 2023-02-21
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