Was heißt es heute, Lacan zu lesen?
Subjektivität und Andersheit geht von der Prämisse aus, dass Lacan als „paradox systematischer Denker“ gelten muss, der uns sein Werk in der offenen Form eines work in progress hinterlassen hat. Als ein solches verlangt es eine minutiöse Lektüre, die sich den Brüchen und – endlich auch – der Systematik von Lacans Theorie des Subjekts stellen muss. Gemäß dieser Theorie muss Subjektivität, so der Autor, ins Verhältnis zu der für sie konstitutiven Andersheit gesetzt werden.
Dabei wird im Durchlauf von Lacans psychoanalytischer Lehre eine philosophische Grundthese erkennbar: Das von der Sprache gespaltene Subjekt, das ein Problem mit seiner Sexualität hat, ist ein sprechendes Tier. Aus leicht anderer Perspektive gefasst: Freuds Ödipuskomplex, über den wir individuell in die Sprache eintreten, bildet die ontogenetische Form der Entstehung des Transzendentals und daher die unvollständige Weise, in der wir überhaupt erst zu menschlichen Tieren werden. Dies liefert die philosophische Lesbarkeit von Lacans Werk sowie den Rahmen, innerhalb dessen die Kategorien des Imaginären, Symbolischen und Realen begriffen werden müssen. Wie der Autor betont, kommt dabei, entgegen der lacanianischen doxa, insbesondere dem Imaginären eine Schlüsselrolle zu, weil es bereits diese Ebene ist, auf der sich das menschliche Tier in seiner biologisch abweichenden Sexualität von anderen Tieren abhebt.
Als eine systematische und durch Klarheit bestechende Einführung gibt dieses Buch einen Leitfaden an die Hand, Lacans Werk selbst kennen zu lernen. Insofern erhebt es nicht den Anspruch, die eigene Lektüre Lacans zu ersetzen. Während Einsteigende also in diesem Buch eine Einführung finden, die ihnen wesentliche Grundbegriffe der Lacan’schen Psychoanalyse aufschlüsselt und darüber hinaus die nötige Orientierung liefert, sich dem Lacan’schen Text zu nähern, werden all jene, bereits mit Lacans Werk Vertrauten durch diese Arbeit dazu eingeladen, dieses neu zu entdecken und sich Fragen zu stellen, deren Antworten auch über die Grenzen dieses Buchs hinausführen. Für Chiesa selbst – und alle, die seine Herausforderung annehmen – bildet dieses Werk den Beginn einer noch anhaltenden Arbeit, die das fortsetzt, was Lacan uns offen hinterlassen hat.
Aktualisiert: 2022-05-17
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In der hiesigen intellektuellen Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse ist der Name Jacques Lacan nach wie vor verrufen. Nicht selten wird er als einer der unverständlichsten, obskursten und politisch fragwürdigsten Denker denunziert, den der sogenannte Poststrukturalismus hervorgebracht hat. Mit »Looking Awry« liefert der Philosoph Slavoj Žižek zu Beginn der 1990er Jahre eine der vielleicht zugänglichsten Einführungen in die Lacan’sche Psychoanalyse, deren Plädoyer es ist, diese Karikatur Lacans ein für alle Mal hinter sich zu lassen. Indem er die zentralen Kategorien aus Lacans Seminaren und Schriften – von der Triade des Imaginären/Symbolischen/Realen über den Gegensatz von Trieb und Begehren bis hin zum Objekt a – nicht direkt in Angriff nimmt, sondern »schräg« – aus Perspektive der zeitgenössischen Ideologie und Massenkultur – betrachtet, legt der Autor die radikalen Implikationen von Lacans Werk frei.
So ist Žižek stilgebend für eine Lesart, die es erlaubt, die Lacan’sche Theorie über ihren klinischen Kontext hinaus auf jeden noch so erdenklichen Winkel unseres Alltagslebens zu übertragen, weshalb man versucht ist, darin eine zeitgenössische Neufassung von Freuds »Psychopathologie des Alltagslebens zu sehen. Dabei wendet Žižek Lacans eigene Formel »Kant mit Sade« kurzerhand auf ihn selbst an: So wie Lacan die Kant’sche Ethik durch die Augen der Sade’schen Perversion gelesen hat, stößt man in diesem Buch auf eine ganze Reihe von »Lacan mit...«: über Alfred Hitchcock, Patricia Highsmith, Ruth Rendell, Stephen King und Franz Kafka bis hin zu Edgar Allan Poe, William Shakespeare und Sophokles. Nebst einem Gewaltmarsch durch antike Tragödien, Detektivgeschichten und allem voran die Populärkultur des 20. Jahrhunderts liefert »Schrägsicht« zudem eine Reihe von Lacan’schen Interpretationen des politischen Zeitgeistes der frühen 1990er Jahre, die eine teils unheimliche Aktualität bewahren, etwa in Bezug auf das Erstarken nationalistischer Ideologien in Europa oder die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise.
Žižek präsentiert uns also einen Lacan, den es sich auch heute noch – womöglich sogar mehr denn je – zu lesen lohnt.
Aktualisiert: 2022-05-17
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Heutzutage verbringen Kinder mehr Zeit mit Rechen-Übungen und phonetischen Lernkarten als mit Bauklötzen und Fingerfarbe. Der Kindergarten wird immer mehr zur Schule. In diesem Buch argumentiert Lernexperte Mitchel Resnick allerdings genau für das Gegenteil: Die Schulzeit sollte – eigentlich sogar der Rest unseres Lebens – mehr wie ein Kindergarten sein!
Mit über 30 Jahren Erfahrung am MIT Media Lab, diskutiert Mitchel Resnick neue Technologien und Strategien, wie Kinder ihre eigenen Spiele, Geschichten und Erfindungen programmieren können und mit anderen zusammenarbeiten, indem sie übergreifende Projekte konzipieren und Wissen teilen: Crowdsourcing und Remixing sind hier wichtige Schlagworte. Um in der heutigen, sich schnell verändernden Welt Erfolg zu haben, müssen Menschen allen Alters lernen, kreativ zu denken und zu handeln. Um dies zu erreichen müssen wir uns mehr auf das Imaginieren, Kreieren, Spielen, Teilen und Reflektieren fokussieren: ebenso, wie es Kinder im Kindergarten tun.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Heutzutage verbringen Kinder mehr Zeit mit Rechen-Übungen und phonetischen Lernkarten als mit Bauklötzen und Fingerfarbe. Der Kindergarten wird immer mehr zur Schule. In diesem Buch argumentiert Lernexperte Mitchel Resnick allerdings genau für das Gegenteil: Die Schulzeit sollte – eigentlich sogar der Rest unseres Lebens – mehr wie ein Kindergarten sein!
Mit über 30 Jahren Erfahrung am MIT Media Lab, diskutiert Mitchel Resnick neue Technologien und Strategien, wie Kinder ihre eigenen Spiele, Geschichten und Erfindungen programmieren können und mit anderen zusammenarbeiten, indem sie übergreifende Projekte konzipieren und Wissen teilen: Crowdsourcing und Remixing sind hier wichtige Schlagworte. Um in der heutigen, sich schnell verändernden Welt Erfolg zu haben, müssen Menschen allen Alters lernen, kreativ zu denken und zu handeln. Um dies zu erreichen müssen wir uns mehr auf das Imaginieren, Kreieren, Spielen, Teilen und Reflektieren fokussieren: ebenso, wie es Kinder im Kindergarten tun.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Menschen haben von Kindesbeinen an das Verlangen, Erfolge zu erzielen und Kompetenz zu erreichen. Computerspieler entscheiden sich jedoch fortlaufend für eine Aktivität, die oft und wiederholt zum Verlieren führen muss und ein taubes Gefühl der Unfähigkeit erzeugt. Im Kino, im Theatersaal und beim Lesen von Büchern nehmen wir ebenfalls Anteil am Leid einer tragischen Figur, doch lässt sich die Lust daran mit Katharsis und Stellvertreterpositionen erklären. Warum aber gerade Videospiele, in der der Spieler sich für seine Niederlagen selbst verantwortlich fühlt, auch eine wichtige Rolle im Umgang mit Gewinnen, Verlieren, Leiden und Leben spielen, und wie sich das vermeintliche Paradoxon erklären lässt, zeigt Jesper Juul in seinem brillanten Essay 'Die Kunst des Scheiterns' und stößt damit zu einem der Wesenskerne der Conditio Humana vor.
Aktualisiert: 2019-11-28
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›Technologische Singularität‹ bezeichnet den Zeitpunkt, an dem von künstlicher Intelligenz gesteuerte Maschinen sich fortlaufend selbst so zu verbessern imstande sind, dass sie sich der Beherrschung durch Menschenhand entziehen. Der Robotikspezialist Murray Shanahan beschreibt die unterschiedlichen derzeit weltweit vorangetriebenen technologischen Entwicklungen, die zu einem solchen Ereignis führen können. Er führt auf verständliche Weise in die komplexen Forschungen ein, die unsere nächste Zukunft verändern werden. Aus der Perspektive eines Praktikers beschäftigt er sich mit der Frage, ob künstliche Intelligenz über Bewusstsein verfügen kann, und entwickelt moralische Ansätze zu einem verantwortlichen Umgang mit dieser zumeist als Katastrophenszenario gezeichneten Zukunftsfantasie.
Aktualisiert: 2023-02-14
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›Technologische Singularität‹ bezeichnet den Zeitpunkt, an dem von künstlicher Intelligenz gesteuerte Maschinen sich fortlaufend selbst so zu verbessern imstande sind, dass sie sich der Beherrschung durch Menschenhand entziehen. Der Robotikspezialist Murray Shanahan beschreibt die unterschiedlichen derzeit weltweit vorangetriebenen technologischen Entwicklungen, die zu einem solchen Ereignis führen können. Er führt auf verständliche Weise in die komplexen Forschungen ein, die unsere nächste Zukunft verändern werden. Aus der Perspektive eines Praktikers beschäftigt er sich mit der Frage, ob künstliche Intelligenz über Bewusstsein verfügen kann, und entwickelt moralische Ansätze zu einem verantwortlichen Umgang mit dieser zumeist als Katastrophenszenario gezeichneten Zukunftsfantasie.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Weniger ist mehr, sagt man oft. Doch allzu häufig gilt auch: Einfach ist verdammt schwer. Dieses erhellende kleine Buch präsentiert die zehn Gesetze der Einfachheit für Wirtschaft, Technologie, Design und Alltag. "Simplicity" ist der Rettungsanker in einem Meer immer komplexerer Prozesse und zunehmend unüberschaubarer Funktionalitäten. Es ist nicht verwunderlich, dass viele Menschen heutzutage gegen eine Technologie rebellieren, die ihnen zu kompliziert geworden ist, ob es sich um DVD-Recorder mit verwirrend vielfältigen Funktionen handelt oder um Software mit 75-MB-"Read me"-Anleitungen. Doch es gibt Gegenentwürfe: So hat das klare, extrem reduzierte Design des iPod den Welterfolg dieses kleinen Geräts begründet. Manchmal geraten wir allerdings in das "Simplicity"-Paradox: Wir möchten etwas, das einfach zu verstehen und leicht zu benutzen ist, aber dennoch soll es alle denkbaren hochkomplexen Aufgaben erfüllen. In diesem erfrischend kurzen und pointierten Buch stellt uns John Maeda zehn Gesetze vor, mit denen sich Einfachheit und Komplexität in Einklang bringen lassen – Leitlinien, wie wir aus Weniger Mehr machen können. Der Professor am renommierten Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und weltweit gefragte Grafikdesigner erkundet die Frage, wie wir das Konzept der "Verbesserung" so umdefinieren können, dass es nicht zwangsläufig Mehr bedeutet. Maedas erstes Gesetz heißt "Reduzieren", denn es ist nicht notwendigerweise hilfreich, neue technologische Features hinzuzufügen, bloss weil wir es könnten. Aber diejenigen Eigenschaften, die wir brauchen, sollten in einer vernünftigen Hierarchie organisiert sein (Gesetz 2), so dass die Nutzer nicht von Funktionen abgelenkt werden, die sie gar nicht brauchen. Maedas kompakter Führer zur „Simplicity“ im digitalen Zeitalter verdeutlicht, wie dieses Konzept zum Eckpfeiler von Organisationen und ihren Produkten werden kann – und warum es sich als treibende Kraft für Wirtschaft und Technologie erweisen wird. Wir können vieles vereinfachen, ohne Bedeutung und Nutzen einzubüßen. Und die Balance zwischen diesen Polen erreichen wir mit dem 10. Gesetz: "Einfachheit heißt, das Offensichtliche zu entfernen und das Bedeutsame hinzuzufügen."
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der "Cormen" bietet eine umfassende und vielseitige Einführung in das moderne Studium von Algorithmen. Es stellt viele Algorithmen Schritt für Schritt vor, behandelt sie detailliert und macht deren Entwurf und deren Analyse allen Leserschichten zugänglich. Sorgfältige Erklärungen zur notwendigen Mathematik helfen, die Analyse der Algorithmen zu verstehen. Den Autoren ist es dabei geglückt, Erklärungen elementar zu halten, ohne auf Tiefe oder mathematische Exaktheit zu verzichten. Jedes der weitgehend eigenständig gestalteten Kapitel stellt einen Algorithmus, eine Entwurfstechnik, ein Anwendungsgebiet oder ein verwandtes Thema vor. Algorithmen werden beschrieben und in Pseudocode entworfen, der für jeden lesbar sein sollte, der schon selbst ein wenig programmiert hat. Zahlreiche Abbildungen verdeutlichen, wie die Algorithmen arbeiten. Ebenfalls angesprochen werden Belange der Implementierung und andere technische Fragen, wobei, da Effizienz als Entwurfskriterium betont wird, die Ausführungen eine sorgfältige Analyse der Laufzeiten der Programme mit ein schließen. Über 1000 Übungen und Problemstellungen und ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis komplettieren das Lehrbuch, dass durch das ganze Studium, aber auch noch danach als mathematisches Nachschlagewerk oder als technisches Handbuch nützlich ist. Für die dritte Auflage wurde das gesamte Buch aktualisiert. Die Änderungen sind vielfältig und umfassen insbesondere neue Kapitel, überarbeiteten Pseudocode, didaktische Verbesserungen und einen lebhafteren Schreibstil. So wurden etwa - neue Kapitel zu van-Emde-Boas-Bäume und mehrfädigen (engl.: multithreaded) Algorithmen aufgenommen, - das Kapitel zu Rekursionsgleichungen überarbeitet, sodass es nunmehr die Teile-und-Beherrsche-Methode besser abdeckt, - die Betrachtungen zu dynamischer Programmierung und Greedy-Algorithmen überarbeitet; Memoisation und der Begriff des Teilproblem-Graphen als eine Möglichkeit, die Laufzeit eines auf dynamischer Programmierung beruhender Algorithmus zu verstehen, werden eingeführt. - 100 neue Übungsaufgaben und 28 neue Problemstellungen ergänzt. Umfangreiches Dozentenmaterial (auf englisch) ist über die Website des US-Verlags verfügbar.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2022-07-27
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Laibach und Neue Slowenische Kunst (NSK) – für viele die letzte Avantgarde des 20. Jahrhunderts, sicherlich aber die spannendste künstlerische Artikulation Osteuropas. Laibach trat unmittelbar nach dem Tod Titos 1980 in der damaligen jugoslawischen Teilrepublik Slowenien auf den Plan. Auf skandalöse Auftritte folgte die Firmierung als Künstlerkollektiv NSK, das sich neben der Musik u.a. dem Theater, der Malerei und dem Design widmete. Während Laibach mit eigenwilligen und erfolgreichen Coverversionen die Auflösung des sozialistischen Machtblocks und die anschließende Zurichtung der Welt zum Marktplatz kommentierte, reflektierte NSK mit ihrer provokanten Ästhetik das politische und kulturelle Chaos dieses Umbruchprozesses quer durch alle Disziplinen.
Der britische Kulturtheoretiker Alexei Monroe beschreibt in "Laibach und NSK – Die Inquisitionsmaschine im Kreuzverhör" die ungebrochene Aktualität der Band wie des Kollektivs. Er befragt seinen Gegenstand intensiv nach Herkunft, historischem Kontext, Organisationsstruktur, Erscheinungsbild und philosophischem Background. Das vorliegende Buch ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung der englischsprachigen Ausgabe.
Aktualisiert: 2020-02-03
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