Wie war Mozart wirklich? War er ein makelloser und unendlich guter Mensch , wie sein Bewunderer Tschaikowsky glaubte? Oder hatte ihn "der dämonische Geist seines Genies in der Gewalt", wie Goethe raunte? Auch diese Hörbiographie wird das Rätsel Mozart nicht lösen. Aber Mozart soll lebendig werden in seinem Denken und Fühlen, seinem Alltag und seiner Epoche - streng nach den Originalquellen. Die Mächtigen Europas hätscheln das Wunderkind, aber den reifen Künstler lassen sie links liegen. Die frühe Opernkarriere in Italien versandet im beengenden Salzburg. Seine Werke werden bejubelt und ignoriert. Im 18. Jahrhundert hatte die Musik noch einen niedrigen Rang unter den Künsten. Mozart aber traute es sich zu, es mit allen von ihnen aufzunehmen. Er erhob die Musik zu einer universellen, alle Aspekte des Menschseins umfassenden Kunst. Er wagt eine Existenz als freier Künstler und sucht bis zuletzt eine Stelle am Hof. Seine Klavierkonzerte sind eine nie wieder erreichte Synthese von Kommerz und höchster Kunst. Mozart steht zwischen den Welten, eine labile Position, die ihn tatsächlich "ohne Ruhe und Rast" leben lässt. Vorliegende vier CDs lassen den unglaublichen Weg von Mozarts künstlerischer Entwicklung hörend miterleben. Erzähler ist Udo Wachtveitl, Autor ist wiederum Jörg Handstein, der bereits in der Reihe BR -KLASSIK WISSEN das Leben von Mahler, Wagner und Verdi in Form von Hörbiografien nachzeichnete. Ergänzt wird die Hörbiografie durch die legendären Aufnahmen zweier Klavierkonzerte Mozarts: Aus dem Jahr 1973 stammt die Aufnahme des Klavierkonzertes Nr. 18 in B-Dur, KV 456, virtuos gespielt von Martha Argerich mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Eugen Jochum. Das Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur KV 488, gespielt von Daniel Barenboim unter der Leitung von Rafael Kubelík ist eine hochvitale, beispielhafte Aufnahme aus dem Jahr 1970.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Die Hörbiografien von Jörg Handstein sind so erfolgreich, weil sie stets eine spannende Erzählweise anhand historischer Dokumente mit Dialogen und zahlreichen Musikbeispielen kombinieren. Das Ergebnis ist ein lebendiges Portrait, das immer auch den Menschen hinter Musiker und Werk vorstellt. In der neuesten Ausgabe steht die Vita von Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt. Sprecher Udo Wachtveitl erzählt Bachs wechselvolle, tragische und gleichsam packende Lebensgeschichte nach, von der Kindheit bis zum Tod. Albrecht Schuch, gebürtig aus Jena, verleiht Bach in den Spielszenen einen authentischen Zungenschlag, ohne Klischees zu bedienen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Dmitri Schostakowitsch selbst behauptete von seinem Leben: „Es war ziemlich grau und farblos“. In Wirklichkeit war es das spannendste Komponistenleben des 20. Jahrhunderts. Revolution und Bürgerkrieg, Stalins mörderischer Terror und der zweite Weltkrieg, das „Tauwetter“ unter Chruschtschow und schließlich Breschnews Beton-Sozialismus: Die ganze tragische Geschichte der Sowjetunion zieht eine Spur durch sein Schaffen. Als scheinbar linientreuer Musikfunktionär spielte er selbst mit – aber seine Musik spricht gegen das Regime, für dessen Opfer und für die Freiheit der Kunst. „Das ist ein Spiel, das übel enden kann“, drohte Stalin wohl höchstpersönlich. So musste Schostakowitsch auch gegen seine Angst kämpfen. Er trieb ein doppeltes Spiel, und er wusste: es war gefährlich.
Die Hörbiografie speist sich aus vielen Quellen, die zum Teil in Deutschland noch wenig genutzt werden. So einsteht ein umfassendes, vielfarbiges und detailfreudiges Lebensbild mit einigen Überraschungen. Das betrifft auch sein Privatleben, das nicht hinter dem historischen Panorama verblassen sollte. Wie jeder große Komponist hat Schostakowitsch seine Krisen und Affären, seine großen Leiden und kleine Freuden.
Was letztlich am meisten zählt, ist die Musik. Wie in keiner Biografie in Buchform möglich, lässt die Hörbiografie in rund 160 Musikbeispielen Schostakowitschs Schaffensweg mitverfolgen. Und zwar den ganzen: von den ersten Klavierstücken des sensiblen Knaben bis zur erschütternden Todesmusik des Alternden. Neben den bekannten Werken hört man den Sound der Wilden Zwanziger, die Propagandastücke für Stalin und die geheime Musik, mit der er ihn verhöhnt. Zudem erlebt man, wie Schostakowitsch mit Chiffren, Zitaten und Anspielungen verdeckte Botschaften in seine Werke einkomponierte.
Udo Wachtveitl übernimmt wieder die Rolle des Erzählers, für die Titelrolle konnte der bekannte Berliner Schauspieler und Hörbuchsprecher Ulrich Matthes gewonnen werden. Von weiteren exzellenten Sprecherinnen und Sprechern werden Schostakowitschs Freunde und Feinde, die Machthaber, Opfer und Chronisten des Sowjetregimes zum Leben erweckt.
Als Bonus enthält die CD-Box die Einspielung der Symphonie Nr. 5 durch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung seines ehemaligen Chefdirigenten Mariss Jansons.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Keine Zeit! Wir ahnen es von Anfang an: DIESER ABEND im Deutschen Theater zu Berlin hat keine Sekunde zu vergeuden. Wenige Stunden nur sind es, die Lessing in seinem Trauerspiel unter die Lupe nimmt. Doch sie reichen aus, um das Leben des grundanständigen Bürgermädchens Emilia Galotti zu vernichten. Auch sie ist ein Opfer ihrer Zeit, ein Opfer aristokratischer Willkür, die sich um Gefühle und Befindlichkeiten des Einzelnen nicht schert, es sei denn, er ist ein Angehöriger des Adels. Der nimmt sich, was er will, ohne Rücksicht auf Verluste. Michael Thalheimer schneidet Lessings wortreicher, höfisch-bürgerlicher Räuberpistole den Klassiker-Bart ab, indem er seinerseits an der Zeitschraube dreht. Dabei greift er jedoch nicht nach platten Methoden der Aktualisierung. Seine Protagonisten sind Graf, Intrigant oder Bürgermädchen im alten Gewand, aber sie sprechen wie auf Koks. Beinah ausdruckslos rattern sie sich ihre Texte um die Ohren und lassen keinen Zweifel daran, dass hier das einzelne Wort selten auf die Goldwaage gelegt wird. Es sind Dialoge, die eher einem Feuergefecht gleichen denn einer rhetorisch-psychologisch ausbalancierten Bühnen-Konversation. Warum macht er das, dieser Regiestar des neuen Jahrhunderts, der zusammen mit seinem Bühnenbildner Olaf Altmann mit dieser Inszenierung den ersten Höhepunkt einer anhaltenden Serie gefeierter Inszenierungen lieferte? Es ist nicht allein die Leichtigkeit, die uns an diesem Theaterabend über die Grenzen einer Stadttheater-üblichen Klassikerdeutung hinaus trägt. Es ist der beinahe choreographisch anmutende Gesamtentwurf des Bühnengeschehens, der den Zuschauer gefangen nimmt. Thalheimer spielt mit seinen Figuren Sekundenschach. Er entwirft eine künstliche Mechanik der Auf- und Abtritte, von Rede und Gegenrede, aus treibender Musik und Stille, die sich zu einem verhängnisvollen System verbinden, in dem der einzelne keine Chance hat. Er nimmt seine Emilia und alle, die um sie herum ihr gutes oder böses Spiel treiben, in den Würgegriff und das Publikum gleich mit dazu. Die Laufsteg-Ästhetik und die Fluchtpunkt-Perspektive des Bühnenbildes tun ein Übriges, diesen Abend künstlich aufzuladen und zuzuspitzen. Eine Inszenierung wie ein Messerstich: schnell, scharf und tödlich. (Bonus: Interviews mit Nina Hoss und Michael Thalheimer)
Aktualisiert: 2023-03-30
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Eine junge Ausreißerin aus der Provinz landet in Berlin. In der U-Bahn-Linie 1 begegnet ihr ein Kaleidoskop großstädtischer Typen und Schicksale. Mit ihrer Naivität wirkt das Mädchen wie ein Katalysator, provoziert Kontakte, Reaktionen und Handlungen, die
ohne sie nie geschehen würden. Eine Show, ein Drama, ein Musical über Leben und Überleben in der Großstadt, über Hoffnung und Anpassung, Mut und Selbstbetrug, zum Lachen und Weinen, zum Träumen – und zum Nachdenken über sich selbst. Linie 1 ist nicht nur der größte Erfolg, den ein deutsches Musical je hatte; es war über Jahre das meistinszenierte, meistaufgeführte und meistbesuchte Theaterstück im deutschsprachigen Theaterraum und macht Volker Ludwig zum meistgespielten Autor nach Shakespeare, Brecht und Molière. Gastspiele des Musicals Linie 1 erfolgten bisher in zahlreichen Ländern Europas, in USA, Russland, Indien, Süd-Korea, China, Kanada, Brasilien, Mosambik, Namibia, Jemen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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PEER GYNT ist ein poetischer Film über die (Un-)Möglichkeit der Liebe, mit der Kraft eines der großen dramatischen Gedichte der Weltliteratur, inszeniert mit einem großartigen Schauspielerensemble. Regisseur Uwe Janson hat den genialen Ort zur Umsetzung des Stücks auf Usedom gefunden. Er inszeniert eine Reise entlang von Gewässern, in denen sich Peers Phantasie spiegelt. Begegnungen mit bizarren Gestalten fungieren als Weichensteller für die weiteren Verzweigungen von Peers Lebensweg, geben den Blick frei auf seine inneren Tumulte und die zahlreichen Persönlichkeiten, die ihm innewohnen. Peer Gynt wird auch als „Faust des Nordens“ bezeichnet, dem Mephisto offensichtlich in der ruhelosen Seele sitzt. Bonus: Abgeschminkt - Interview mit Ulrich Mühe
Aktualisiert: 2023-03-30
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Von allen Totentänzen des Theaters ist derjenige des König Lear das Virtuosenstück. Die heitere Melancholie des Alters macht den Firnis aus, der jedweder Inszenierung des klassischen Königsdramas ihren Gehalt verleiht.
In der vorliegenden Inszenierung treffen Zwei aufeinander, die schon früher bewiesen haben, dass sie dem Leben eine Menge abgeschaut haben: Luc Bondy und Gert Voss, Granden des Regie- und Schauspieltheaters, Übriggebliebene des letzten, des großen Theaterjahrhunderts. Auf der Bühne des Burgtheaters zu Wien feiern sie ihren „Lear“. Umtanzt von einem Narren mit Berliner Rotze am Kittel, Birgit Minichmayr als kongenialem humorvollen Dichterfisch, holt Voss aus zum letzten Gefecht, spielt das große, das tastenreiche Instrument seiner Schauspielkunst aus und gewinnt das Spiel, in dem er vorführt, verlieren zu müssen, wie wir kleinen Menschen in den Publikumssesseln es auch alle tun werden: Wir verlieren das Leben, wenn wir die Liebe verlieren.
Mit „König Lear“ widmet sich die Theateredition nach zwei Theaterfilmen wieder der Aufnahme einer Bühneninszenierung, die 2007 im Wiener Burgtheater in der Fernsehregie von Peter Schönhofer entstanden ist: die dichte, hoch aufgelöste Beobachtung einer fein gewirkten Inszenierung. Bonus: Abgeschminkt: Gert Voss im Interview
Aktualisiert: 2023-03-30
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15 ehemalige Häftlinge aus den Stasi-Gefängnissen in Potsdam und Berlin-Hohenschönhausen berichten von ihren Erfahrungen vor, während und nach der Haft. Sie erzählen von Spitzeln, Vernehmern und von falschen Freunden. Sie erinnern sich an Unterdrückungsmechanismen und an Überlebensstrategien.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Fasziniert vom Schicksal der laut Zeitzeugen schönen und leidenschaftlichen Maria Stuart, plante Friedrich Schiller bereits nach der Beendigung von "Kabale und Liebe" ein Drama über die schottische Königin. Für ihn bestand die Herausforderung bei der Bearbeitung des Stoffes darin, "dass man die Katastrophe gleich in den ersten Szenen sieht, und, indem die Handlung des Stückes sich davon wegzubewegen scheint, ihr immer näher und näher geführt wird." Schillers Trauerspiel beginnt drei Tage vor Maria Stuarts Hinrichtung. Es erzählt von der Eingekerkerten und ihrem Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden. Währenddessen ringen verschiedene politische Lager, entweder um die Befreiung oder um die baldige Hinrichtung der Gefangenen. Schillers Königinnendrama stellt die Frage nach dem Verhältnis von Macht und Moral, beschreibt den Einfluss von ganz privaten Gefühlen und Interessen auf Politik. Regisseur Stephan Kimmig hat den Originaltext ironiefrei inszeniert. So genau, wie er in der Sprache Schillers bleibt, so zielgenau platziert er seine Inszenierung in der Gegenwartsbefindlichkeit Angst, die nach dem 11. September mancherorts herrscht. Die Drehbühne ist kühle Bürowelt, Gefängnis und geheime Komandozentrale.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Selten hat man beim Thema "Integrationsdebatte" so gelacht: Eine überforderte Lehrerin steht vor einer Klasse renitenter Schüler mit Migrationshintergrund und versucht ihnen vergebens Friedrich Schiller nahe zu bringen. Dann fällt ihr bei einer Rangelei eine Waffe in die Hand und sie nimmt ihre Schüler als Geiseln. Mit vorgehaltener Waffe zwingt sie sie ordentlich Schiller zu sprechen und will ihnen ausgerechnet mit Gewalt die Ideale der Aufklärung eintrichtern.
Aktualisiert: 2023-03-30
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"Die ganze Welt ist eine Bühne" – von Shakespeare selbst stammt dieser Satz, der als Überschrift für sein Gesamtwerk gelten könnte. Und als Überschrift für unsere Zeit. Genau darum, um die Bühnenhaftigkeit der Liebe und des Seins, geht es in Jan Bosses Erfolgsinszenierung der Shakespeare-Komödie "Viel Lärm um Nichts". Mit einem glänzend aufgelegten Star-Ensemble unternimmt er auf der großen Bühne des Wiener Burgtheaters hellwach und heiter den Versuch, uns irgendwie – und weil es anders ja auch nicht geht – mit dieser Welt des schönen Scheins zu versöhnen. Zwei Paare, die verschiedener nicht sein könnten, werden einander gegenüber gestellt: Auf der einen Seite Claudio und Hero, die lieber heute als morgen heiraten wollen, obwohl sie sich kaum kennen und durch die Intrigen des bösartigen Don John daran gehindert werden. Auf der anderen Seite das Paar Beatrice und Benedict, die geschworen haben, sich niemals und unter keinen Umständen mit dem anderen Geschlecht einzulassen, aber schließlich doch heiraten. Für Regisseur Bosse spielt die Geschichte um die ersten überzeugten Singles der Theatergeschichte in der Welt einer Pseudo-Idylle. Die Kulisse der Traum-Hochzeit verbirgt nur mühsam die Leere des "Nichts". Eine künstliche Welt der Oberfläche, des Scheins und der Illusion, nur zur Triebabfuhr geschaffen für eine Gesellschaft, die am liebsten von sich selbst Urlaub machen würde. Liebe zuzulassen fällt hier schwerer, als man denkt oder einen das Theater glauben machen will. Doch darf sich der Zuschauer daran erfreuen, wie der größte Dramatiker der Weltliteratur Menschen skizziert, wahre Verbal-Eroten, deren Fetische der Witz und die eigene Schlagfertigkeit sind. Vor Selbstverliebtheit blasen sie ihr Ego so weit auf, dass das wahre Objekt der Leidenschaft fast aus ihrem Blickfeld gerät. Am Ende der Komödie siegt die Welt des verwirrenden Scheins, in der sich Humor, harmlose Torheit und Liebe nur als Strategien entpuppen, ohne die das Überleben in dieser Gesellschaft der verschlagenen Täuschung schlicht unmöglich wäre.
Aktualisiert: 2020-05-29
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"Hiob", Joseph Roths berühmtester Roman, ist eine Familiensaga, beginnend in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Mendel Singers ältester Sohn folgt bereitwillig der Einberufung zum russischen Militär, der jüngere desertiert, wird von Schleusern und Schleppern außer Landes gebracht und wandert nach Amerika aus. Um die Tochter, die sich allzu leichtfertig mit Kosaken einlässt, von solchem Umgang fern zu halten, folgt die Familie dem inzwischen erfolgreichen Sohn nach New York und lässt Menuchim, das behinderte jüngste Kind, zurück. Angekommen in der Neuen Welt, ereilt die Familie Schlag auf Schlag neues Unglück: Der eine Sohn fällt im Krieg, der andere gilt als vermisst, die Mutter stirbt aus Verzweiflung, die Tochter wird wahnsinnig. In einem zornigen Aufbegehren gegen Gott sagt sich Mendel Singer von seinem Glauben los. Doch dann kommt es zu einer wundersamen Wendung: Der zurückgelassene Sohn kommt gesund und als begnadeter Musiker und Dirigent nach New York und schließt seinen alten Vater in die Arme. Und Mendel "ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder". Mit dem Wissen darüber, wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts weiterging, ist es ein Glück zum Verzweifeln. Der niederländische Regisseur Johan Simons, der ab 2010 die Intendanz der Münchner Kammerspiele übernimmt, hat "Hiob" in einer Bearbeitung von Koen Tachelet auf die Bühne der Kammerspiele gebracht. Die Schauspieler bringen in Simons’ bestechend kluger Arbeit den Überdruck unleidlicher Verhältnisse in den jeweils knappst möglichen Haltungen und Gesten zum Ausdruck. André Jung als Mendel macht den Abdruck sichtbar, den unfassbare Schicksalsschläge auf der Seele eines Menschen hinterlassen - und steht damit exemplarisch für das Leiden der gesamten Menschheit. Bonus: Abgeschminkt - Andre Jung (15 min)
Aktualisiert: 2023-03-30
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'Ab heute heißt du Sara!', sagt ein Polizeibeamter 1938 zu der 16-jährigen Inge und stempelt
ein 'J' in ihren Ausweis – 'J' wie Jude. Von nun an ändert sich alles im Leben der selbstbewussten
Berlinerin. Inge und ihre Mutter sind, wie alle Juden, der Ächtung und Verfolgung durch die Nazis ausgeliefert. Um zu überleben, sind sie gezwungen 'unterzutauchen'. Das Stück nach dem autobiographischen Bericht 'Ich trug den gelben Stern' von Inge Deutschkron erzählt von der Angst der Verfolgten, von den Menschen, die Inge und ihrer Mutter geholfen haben und die für sie 'stille Helden' wurden, von einer verlorenen Kindheit und
vom kämpferischen Mut eines jungen Mädchens, das nicht aufgibt. Inge Deutschkron lebt nach langen Jahren in Tel Aviv seit 1989 wieder in Berlin, nicht zuletzt ermutigt durch ihre Erfahrungen mit dem Theaterstück 'Ab heute heißt du Sara'.
Aktualisiert: 2020-05-29
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Die besten Szenen werden wir heute Abend nicht zeigen, denn die könnten wir gar nicht ertragen. Ich auch nicht, ich könnte nie wieder ein Theaterstück spielen, und Sie könnten nie wieder in einen Theaterabend hineingehen, weil: Sie haben das Beste bereits gesehen, und Sie werden es nie wieder erleben, deswegen haben wir die Spitzen abgeschnitten, denn die sind nicht zu leben. Ich bin die Straße hinuntergegangen, an den Reihenhäusern vorbei, und ich hätte Dir gerne gesagt: 'In keines
dieser hell erleuchteten Fenster würde ich hinein wollen und reden mit den Leuten dahinter, nirgendwo auf der Welt, auch nicht On The Streets Of Berladelphia.'
Aktualisiert: 2020-05-29
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„Planmäßig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie zu vermeiden suchten“, schreibt Dürrenmatt in „21 Punkte zu den Physiker“. Genauso ergeht es dem Physiker Möbius: Er hat die sogenannte Weltformel entdeckt und sich in ein Sanatorium für Geisteskranke einsperren lassen, damit seine Forschungsergebnisse nicht in falsche Hände geraten. Es tummeln sich in der Irrenanstalt außer ihm noch zwei weitere Patienten – zufälligerweise ebenfalls Physiker. Und alle drei behaupten, nicht die zu sein, die sie sind. Da sich gerade zum zweiten Mal ein Mord in der Anstalt ereignet hat, ermittelt Inspektor Voss vor Ort. Dürrenmatts Komödie, 1962 uraufgeführt und längst zum Klassiker avanciert, wurde 2013 von Herbert Fritsch am Schauspielhaus Zürich „extrem genial“ neu inszeniert.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Durch mechanische Webstühle und billig importierte Baumwolle sind die Arbeitslöhne gefallen, ist die Armut und Arbeitslosigkeit unter den Webern gestiegen. Der Fabrikant Dreißiger will die Löhne noch weiter drücken und hat kein Verständnis für die Klagen seiner Arbeiter. Der Hunger treibt die Weber zur Gegenwehr, die Verzweiflung zur Gewalt. Hauptmanns im schlesischen Dialekt geschriebenes Schauspiel behandelt den Weberaufstand von 1844. Der Autor hat für sein soziales Drama die historischen Quellen studiert, zitiert wortwörtlich und übernimmt den Ablauf des Aufstandes bis ins Detail.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Ein Weihnachtsidyll: In ihrem gemütlichen Heim freuen sich der reizende Advokat Helmer, seine entzückende Frau Nora und ihre niedlichen Kinder auf das Fest der Liebe. Doch als ein Erpresser Nora unter Druck setzt und ein Freund der Familie dem Tode nahe ist, fällt auf das familiäre Idyll ein dunkler Schatten. Das „Puppenhaus“ von Nora und Helmer droht von innen heraus zu zerbrechen und unterm Tannenbaum kommt es zu existentiellen Wahrheiten. Henrik Ibsens 1879 uraufgeführtes Schauspiel ist zum einen ein Meisterwerk des naturalistischen Theaters. Zugleich ist es ein raffiniert gestricktes Melodram und ein spannender Thriller.
Aktualisiert: 2023-03-30
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„Die erste große Liebe, Probleme mit den Eltern, Probleme mit der Schule. Es gibt keine Geschichte über Jugendliche, die so zeitlos ist wie die Geschichte um Wendla, Melchior und Moritz in Frühlings Erwachen von Frank Wedekind - über 100 Jahre alt, aber funktioniert sie auch noch heute? Mit diesem Film will ich beweisen, wie viel dieser Klassiker mit der heutigen Lebenswirklichkeit der Jugendlichen zu tun hat und wie sehr diese Geschichte uns Aufschlüsse geben kann, im Umgang mit unserer Jugend - ihren Träumen und ihren Alpträumen, ihren Chancen und ihrem Scheitern“, sagt Nuran David Calis über seine Verfilmung von Frank Wedekinds Theaterstück, das einst wegen angeblicher Obszönität der Zensur zum Opfer fiel. Heute gehört es zum Kanon der Schullektüre in Deutschland und Österreich. Die Verfilmung mit Wilson Gonzalez Ochsenknecht in der Hauptrolle holt das Drama in die Lebenswirklichkeit heutiger Teenager – mit einem bezwingend zeitgemäßen Ergebnis.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Ein deutscher Klassiker liefert den Stoff, ein kongenialer Regisseur findet die richtige Form und ein glänzend aufgelegtes Star-Ensemble spielt mit solcher Leidenschaft, dass Friedrich Schiller seine Freude daran gehabt hätte. Mit seiner Verfilmung von "Kabale und Liebe" beweist Leander Haußmann, dass ein klassisches Drama das Zeug zu bester Kinounterhaltung für alle hat.
Bonus: Interview Friedrich Schiller; Dreh/Premierenbericht
Aktualisiert: 2023-03-30
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In einem Spalt, einem Rattengang, stets gebückt und im Halbdunkel lässt er die Menschen in ihrem Elend emotional verglühen. Olaf Altmanns geniales Bühnenbild wirkt wie ein Brennglas und intensiviert den Blick, schärft uns Augen und Ohren für das Geschehen an den Rändern der Gesellschaft, eine Gesellschaft, die es riskiert, die Schwächeren und Schwächsten fallen zu lassen, während die Starken das sinkende Schiff abnagen, bis nichts mehr dran ist. Und welch ein Ensemble steht Regisseur Thalheimer da zur Verfügung! Das Deutsche Theater in Berlin auf dem Höhepunkt seiner Leistungskraft.
Aktualisiert: 2023-03-30
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