Bahnwärter Thiel / Der Apostel

Bahnwärter Thiel / Der Apostel von Hauptmann,  Gerhart
Der neue Band der Erkneraner Ausgabe enthält zwei Erzählungen aus Gerhart Hauptmanns früher Schaffenszeit, die einen unmittelbaren Bezug zu seinem Aufenthalt in Erkner haben. Bahnwärter Thiel wurde erstmals 1888 veröffentlicht. Begeisterte Leserzuschriften zeigen, dass diese Novelle eine ungewöhnliche literarische Leistung war. Man habe seit Zola keine bessere Novelle in Deutschland gelesen. Hauptmanns starke Symbolik weist auf das Industriezeitalter hin und zeigt auf, wie es die Menschen verändert. Der Apostel von 1890 beschreibt hingegen einen gesellschaftlichen Aussteiger, der sich für Jesus’ Nachfolger hält und als Wanderprediger die Menschheit zum friedlichen Zusammenleben aller Kreaturen zu bekehren versucht. Mit dieser kleinen Erzählung verweist Hauptmann schon thematisch auf seinen Roman Der Narr in Christo Emanuel Quint (1910). In den vier Jahren in Erkner arbeitete Hauptmann an seinen Jesus- Studien, die ihn zur literarischen Figur des Apostels führten.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Bergengrueniana VI

Bergengrueniana VI von Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.
Die sechste Ausgabe der Bergengrueniana setzt den Teilabdruck des ungekürzten Compendium Bergengruenianum fort. Diese Prosa aus dem Nachlass hat Bergengruen die Zuschreibung eines glänzenden Aphoristikers und hoch-intellektuellen Essayisten eingetragen. Günter Scholdt greift in einer repräsentativen Auswahl die Hauptthemen und -motive von Bergengruens Lyrik auf und ermuntert dazu, dessen Gedichte (wieder) zu lesen. Das „Schatzhaus der Symbolik“, das in ihnen und auch in den Novellen und Romanen versteckt ist, öffnet Katja Bergmann. Eckhard Lange geht auf Bergengruens Verhältnis zum Reisen ein. Und Bernhard Stalla führt in das Jahr 1931 zurück, in dem Bergengruen eine erfolgreiche Lesetour in seiner Heimatstadt Riga absolvierte. Dokumentiert wird auch die Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises an Michael Maar. Franziska Augstein verbindet in ihrer Laudatio einen Exkurs über deutsche Sprachgeschichte mit der Maßstäbe setzenden Stilkunde des Essayisten Maar.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Neues aus der Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben

Neues aus der Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben von Markus,  Isobel
Isobel Markus erzählt neue Geschichten über Berlin und seine Menschen. Geschichten, die so ausgefallen sind wie die Leuchtbuchstaben der Stadt: von Wanderrosen, Spendierhosen und wie es ist, im Konjunktiv Glück zu haben. Davon, wie man in der S-Bahn in ein Speed-Date gerät. Von Kohl auf Brot und anderen „Zugmutungen“. Vom Deutschfühlen vor Mülltonnen und gutem Aussehen auf Satellitenbildern. Wie es sich im Dauer-GIF oder bei sexistischen Schnitzelessen anfühlt. Von Hexen, Prinzessinnen, Machos und traurigen Rambos. Von S-Bahn-Mücken, Punker-Ratten und Großstadt- Hühnern, Schildkröten namens Markus und Hunden namens Gertrud. Und davon, weshalb gebrochene Herzen in Berlin wie ausgefallene Leuchtbuchstaben sind. Ein Buch für Berliner/-innen und Berlin-Interessierte, für Großstadtfans und -genervte.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Gerhart Hauptmann und die Natur

Gerhart Hauptmann und die Natur von Ploetz,  Franziska, Rohlfs,  Stefan, Schweißinger,  Marc
Natur spielt eine wichtige Rolle in den Werken Gerhart Hauptmanns, der die Werke Walt Whitmans, Ralph Waldo Emersons und besonders Henry David Thoreaus Walden intensiv studierte. Er war also mit den Referenztexten des angelsächsischen „Nature Writing“ seiner Zeit bestens vertraut. In der Wahl seiner Wohnorte findet sich der Gegensatz Dorf oder gar unberührte Natur gegenüber dem Stadtleben reflektiert. Hauptmann zog Erkner Moabit vor und lebte auf dem Wiesenstein im Riesengebirge und in der dörflichen Umgebung in Kloster auf Hiddensee, abgeschieden vom Großstadt-Rummel. Der Band versammelt die Beiträge einer internationalen Tagung, die danach fragte, welche Bedeutung die Natur im und für das Werk Hauptmanns in einer Zeit rasch voranschreitender, aber noch nicht als für den Menschen existenziell bedrohlich empfundener Industrialisierung hatte. Mit Blick auf einzelne Werke Hauptmanns (u. a. Der Bogen des Odysseus, Griselda, Die Ratten, Vor Sonnenaufgang, Bahnwärter Thiel) wird die Widerspiegelung der Natur im Werk und Denken und in den theoretischen Überlegungen Gerhart Hauptmanns diskutiert.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Ein bedrohtes Paradies

Ein bedrohtes Paradies von Schefold,  Reimar
Anfang des Jahres 1967 reist der Anthropologe Reimar Schefold zu den Mentawai-Inseln westlich von Sumatra und hält sich dort zwei Jahre bei den Sakuddei auf, einer abgeschottet lebenden Ethnie auf der Insel Siberut. Er wird ohne Vorbehalte in der Gemeinschaft aufgenommen, ihm dabei Zugang zu ihrer Welt geboten. Die Sakuddei leben in einer egalitären Gesellschaft ohne Arbeitsteilung und Geldwirtschaft. Ahnen und Geister spielen eine wichtige Rolle in ihrer religiösen Welt. Einen großen Stellenwert hat dabei die Seele. Anhand seiner Aufzeichnungen und Tagebücher berichtet der Autor Jahrzehnte später von seiner Zeit bei den Sakuddei. In der Beschreibung seiner bisweilen unorthodoxen ethnologischen Feldforschung liest sich sein Bericht wie ein Roman, der seinen besonderen Reiz darin hat, dass sich der Autor 2009 erneut auf Siberut aufhielt und miterleben konnte, wie die Sakuddei dem fortwährenden Druck der indonesischen Regierung, sich „zivilisieren“ zu lassen, trotzen und ihre traditionelle Lebensweise und Religionsausübung bewahren.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Hanns Eisler Werkverzeichnis Filmmusik 1927–1962

Hanns Eisler Werkverzeichnis Filmmusik 1927–1962 von Internationale Hanns Eisler Gesellschaft e. V. (IHEG)
Zwischen 1927 und 1962 hat Hanns Eisler (1898–1962) zu insgesamt 45 Filmen Musik komponiert – kein kleiner Teil im vielseitigen OEuvre des Schönberg-Schülers und engen Brecht-Mitarbeiters. Angefangen bei Walther Ruttmanns Experimentalfilm OPUS III und dem linken Filmklassiker Kuhle Wampe über ambitionierte Hollywoodstreifen von Fritz Lang und Jean Renoir bis hin zu Nachkriegsfilmen der DEFA und dem ergreifenden KZ-Dokumentarfilm Nuit et brouillard von Alain Resnais – stets war Eisler daran gelegen, der Musik eine eigene, unabhängige Funktion im filmischen Gesamtkontext zu verschaffen. Doch warum kamen seine kongenialen Kompositionen zu Joris Ivens’ Regen oder zum Chaplin-Film The Circus nie in die Kinos? Und warum finden sich so viele Passagen aus Eislers Filmpartituren in den Konzert- und Bühnenwerken des Komponisten wieder? Antworten liefert das neue Werkverzeichnis Filmmusik der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft (IHEG) von Peter Deeg, der sämtliche Filmmusiken Eislers einer detaillierten Autopsie unterzogen hat.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Eseleien

Eseleien von Baier,  Christof, Baier-Fraenger,  Ingeborg, Goltzsche,  Dieter
Von 1979 bis 1993 wanderten zwischen Ingeborg Baier-Fraenger, der in Potsdam-Babelsberg lebenden Pflegetochter des Kunsthistorikers Wilhelm Fraenger (1890–1964), und dem in Berlin-Köpenick ansässigen Künstler Dieter Goltzsche Esel hin und her – von Goltzsche „Eselpost“ genannt. Vermittelt hatte den Kontakt Erhard Frommhold, Cheflektor des Verlages der Kunst in Dresden, wo 1975 eine Hieronymus-Bosch-Monografie aus dem Nachlass von Wilhelm Fraenger erschienen war. Eine Brieffreundschaft entstand, bei der Ingeborg Baier-Fraenger sich von Dieter Goltzsche immer wieder künstlerisch gestaltete Esel wünschte und dies mit thematisch passenden Zitaten aus der Weltliteratur untermauerte. Der Kunsthistoriker Christof Baier kontrastiert diese Textauswahl (von Äsop über Hans Sachs, Charles Dickens und Brehms Tierleben bis hin zu William Faulkner und Juan Ramón Jiménez) mit den jeweiligen Antworten von Goltzsche, Dutzenden kleinen Kunstwerken, bei deren Ausführung sich der Künstler unterschiedlicher Techniken bediente – von der Tuschzeichnung bis hin zur Collage. Dabei war ihm die Postkarte der bevorzugte Bildträger, so wurde die „Eselpost“ zu einer ganz besonderen „Mail Art“.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Die Unbekannten

Die Unbekannten von Graef,  Gertje
Ein Dorf nahe der deutsch-polnischen Grenze. Sechs Monate lang hat die Autorin hier gelebt und Gespräche mit Frauen geführt, sie zu ihren Lebenswegen und ihrem Alltag befragt. Da ist die Geografie-Lehrerin, die nie Ebbe und Flut sehen durfte, weil es dieses Phänomen nur im „kapitalistischen Ausland“ gab. Da ist die transsexuelle Landwirtin, die zu LPG-Zeiten ihre Neigungen verbergen musste und noch heute vorsichtig mit ihrem wahren Geschlecht umgeht. Da ist die Heilerin, die aus spiritueller Verzweiflung Stadtflucht statt Republikflucht beging. Und da ist die Biobäuerin aus Stuttgart, die mit ihrem LPG-geprägten männlichen Personal streitet, während eine konventionelle Landwirtin um den Erhalt des vom Vater übernommenen Betriebes bangt. Die Autorin spricht mit den Älteren, die sich noch gut an die Flucht aus dem heutigen Polen erinnern können, und mit einer Polin, die in ihrem Zwölfseelendorf auch nach einem Jahrzehnt noch eine Fremde ist. In achtzehn Frauenporträts entwirft Gertje Graef die weibliche Kartografie einer dörflichen Gemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Der Ampelgeschichtenerzähler oder Wie ich den Faschismus besiegte

Der Ampelgeschichtenerzähler oder Wie ich den Faschismus besiegte von Goffin,  Eric
Die rechtspopulistische Partei Bürger für Berlin (BfB) mit ihrem charismatischen Spitzenkandidaten Boris von Breest wird bei der Abgeordnetenhauswahl auf Anhieb stärkste Kraft. Schon nach kurzer Zeit gelingt es von Breest, eine Koalitionsregierung zu bilden. Für den Ich-Erzähler Frank, Mitte fünfzig, hat diese Entwicklung eine unangenehme Konsequenz. Nach Jahren als freiberuflicher Übersetzer und Gerichtsreporter war er zuletzt bei einem vom Senat finanzierten Flüchtlingshilfeverein angestellt. Für die neue Regierung aber gehören die „normalen“ Berlinerinnen und Berliner in den Fokus der Politik, und „statt Milliarden für Ausländerintegration zu verschwenden“, will von Breest in Sicherheit und Soziales investieren. Mittel für Integrationsprojekte werden gestrichen. Frank verliert seinen Job, schnell ist er jedoch wieder im Geschäft: Sein alter Bekannter Stefan weiß von einigen Projekten des Senats, in die Frank sein Talent als Autor einbringen kann. Zur Erweckung einer neuen gemeinsamen Heimatidentität möchte der Regierende Bürgermeister unter anderem die persönlichen Geschichten von Berlinerinnen und Berlinern in den Stadtalltag integrieren: An jeder Ampel sollen Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer einer neuen Geschichte begegnen. Tausende von Geschichten sind zu bearbeiten, um sie in ein ampelphasengerechtes Audioformat zu bringen – und Frank avanciert zum Starautor. Die schillernde Verlegerin Alexandra ist derart begeistert, dass sie Frank ein verlockendes Angebot macht. Gemeinsam mit der Cyberlinguistin Martha van Houten möchte sie ihn für ein noch größeres Projekt gewinnen … Der Berliner Maler und Zeichner Dieter Goltzsche, der für seine künstlerischen „Entsprechungen“ zur Literatur unter anderem von Franz Fühmann, Arno Schmidt und Sarah Kirsch bekannt ist, hat die Entstehung des Ampelgeschichtenerzählers begleitet und dafür korrespondierende Zeichnungen geschaffen.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Mein Freund Felix

Mein Freund Felix von Edel,  Edmund, Weyand,  Björn
„Bilder aus dem Kintopp seines Lebens“ nennt Edmund Edel den Roman über seinen Freund Felix, und diese Bilder haben nichts mit der Wahrheit zu tun, dafür aber sehr viel mit der Wirklichkeit des neureichen Berliner Westens. Nach dem Erfolg seines Debüts Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche (1906) und des nachfolgenden Romans Der Snob (1907) kehrt Edmund Edel mit Mein Freund Felix ins Milieu der wohlhabenden Großstädter zurück. Vom damaligen Verlag ausdrücklich als „Neue Folge“ von Berlin W. annonciert, greift der Roman Figuren und Themen der vorangegangenen Bücher auf, dabei immer auf der Höhe der Mode: Der 33-jährige Junggeselle Felix ist ein Lebemann und Gentleman aus begüterter Familie, der sich souverän inmitten der „eleganten Nichtstuer“ bewegt. Seine Abenteuer ereignen sich zwischen den in Mode gekommenen kalten Büffets, Kostümbällen und den vom Tango-Fieber erfassten Five o’clock- Teas, auf U-Bahnfahrten zwischen Uhlandstraße und Kaiserhof oder bei den Rabattaktionen für Wäsche während der „Weißen Woche“ der Berliner Warenhäuser. Mein Freund Felix erschien im Mai 1914, wenige Monate vor Ausbruch des großen Krieges. Ein Text mit solcher Leichtigkeit und Ironie wäre bereits kurze Zeit später nicht mehr möglich gewesen.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Hanns Eisler Werkverzeichnis Filmmusik 1927–1962

Hanns Eisler Werkverzeichnis Filmmusik 1927–1962 von Internationale Hanns Eisler Gesellschaft e. V. (IHEG)
Zwischen 1927 und 1962 hat Hanns Eisler (1898–1962) zu insgesamt 45 Filmen Musik komponiert – kein kleiner Teil im vielseitigen OEuvre des Schönberg-Schülers und engen Brecht-Mitarbeiters. Angefangen bei Walther Ruttmanns Experimentalfilm OPUS III und dem linken Filmklassiker Kuhle Wampe über ambitionierte Hollywoodstreifen von Fritz Lang und Jean Renoir bis hin zu Nachkriegsfilmen der DEFA und dem ergreifenden KZ-Dokumentarfilm Nuit et brouillard von Alain Resnais – stets war Eisler daran gelegen, der Musik eine eigene, unabhängige Funktion im filmischen Gesamtkontext zu verschaffen. Doch warum kamen seine kongenialen Kompositionen zu Joris Ivens’ Regen oder zum Chaplin-Film The Circus nie in die Kinos? Und warum finden sich so viele Passagen aus Eislers Filmpartituren in den Konzert- und Bühnenwerken des Komponisten wieder? Antworten liefert das neue Werkverzeichnis Filmmusik der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft (IHEG) von Peter Deeg, der sämtliche Filmmusiken Eislers einer detaillierten Autopsie unterzogen hat.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Bahnwärter Thiel / Der Apostel

Bahnwärter Thiel / Der Apostel von Hauptmann,  Gerhart
Der neue Band der Erkneraner Ausgabe enthält zwei Erzählungen aus Gerhart Hauptmanns früher Schaffenszeit, die einen unmittelbaren Bezug zu seinem Aufenthalt in Erkner haben. Bahnwärter Thiel wurde erstmals 1888 veröffentlicht. Begeisterte Leserzuschriften zeigen, dass diese Novelle eine ungewöhnliche literarische Leistung war. Man habe seit Zola keine bessere Novelle in Deutschland gelesen. Hauptmanns starke Symbolik weist auf das Industriezeitalter hin und zeigt auf, wie es die Menschen verändert. Der Apostel von 1890 beschreibt hingegen einen gesellschaftlichen Aussteiger, der sich für Jesus’ Nachfolger hält und als Wanderprediger die Menschheit zum friedlichen Zusammenleben aller Kreaturen zu bekehren versucht. Mit dieser kleinen Erzählung verweist Hauptmann schon thematisch auf seinen Roman Der Narr in Christo Emanuel Quint (1910). In den vier Jahren in Erkner arbeitete Hauptmann an seinen Jesus- Studien, die ihn zur literarischen Figur des Apostels führten.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Ruinen von Peenemünde

Die Ruinen von Peenemünde von Kienzle,  Lorenz
Die Versuchsstellen Peenemünde, in denen Heer und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg unbemannte Fernwaffen mit neuartigen Antrieben zur Einsatzreife brachten, waren eine Großforschungseinrichtung mit Labor- und Bürogebäuden, Werkstätten, Fertigungsanlagen, Schienennetz, Straßen, Häfen, Flugplatz, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Siedlungen und Lagern. Nachdem die Wehrmacht Peenemünde zum Kriegsende aufgegeben hatte, besetzte die Rote Armee die Anlagen und nutzte sie kurzzeitig weiter; ein Großteil der verbliebenen Einrichtungen wurde gesprengt. Was noch brauchbar war, wurde zum Neuaufbau zerstörter Orte in der Region verwendet, der Rest verschwand im Grünen. Der Ausstellungsbegleitband präsentiert 47 großformatige Bilder des Fotografen Lorenz Kienzle, der den Zustand der Ruinenlandschaft von Peenemünde 2018/19 und 2022 festgehalten hat. Ihnen stehen historische Fotos aus der Zeit vom Bau und Betrieb der Anlagen gegenüber, ergänzt um Abbildungen von Objekten – sowohl bauliche Relikte als auch Bodenfunde aus der Umgebung dieser Anlagen, wie technische Geräte, Werkzeuge und Alltagsgegenstände. Die Kombination dieser Exponate weist auf den Wert der historischen Landschaft Peenemündes für das Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts hin und macht das Leben der tausenden Menschen sichtbar, die hier arbeiteten – viele von ihnen unter Zwang und unmenschlichen Bedingungen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Der Ampelgeschichtenerzähler oder Wie ich den Faschismus besiegte

Der Ampelgeschichtenerzähler oder Wie ich den Faschismus besiegte von Goffin,  Eric
Die rechtspopulistische Partei Bürger für Berlin (BfB) mit ihrem charismatischen Spitzenkandidaten Boris von Breest wird bei der Abgeordnetenhauswahl auf Anhieb stärkste Kraft. Schon nach kurzer Zeit gelingt es von Breest, eine Koalitionsregierung zu bilden. Für den Ich-Erzähler Frank, Mitte fünfzig, hat diese Entwicklung eine unangenehme Konsequenz. Nach Jahren als freiberuflicher Übersetzer und Gerichtsreporter war er zuletzt bei einem vom Senat finanzierten Flüchtlingshilfeverein angestellt. Für die neue Regierung aber gehören die „normalen“ Berlinerinnen und Berliner in den Fokus der Politik, und „statt Milliarden für Ausländerintegration zu verschwenden“, will von Breest in Sicherheit und Soziales investieren. Mittel für Integrationsprojekte werden gestrichen. Frank verliert seinen Job, schnell ist er jedoch wieder im Geschäft: Sein alter Bekannter Stefan weiß von einigen Projekten des Senats, in die Frank sein Talent als Autor einbringen kann. Zur Erweckung einer neuen gemeinsamen Heimatidentität möchte der Regierende Bürgermeister unter anderem die persönlichen Geschichten von Berlinerinnen und Berlinern in den Stadtalltag integrieren: An jeder Ampel sollen Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer einer neuen Geschichte begegnen. Tausende von Geschichten sind zu bearbeiten, um sie in ein ampelphasengerechtes Audioformat zu bringen – und Frank avanciert zum Starautor. Die schillernde Verlegerin Alexandra ist derart begeistert, dass sie Frank ein verlockendes Angebot macht. Gemeinsam mit der Cyberlinguistin Martha van Houten möchte sie ihn für ein noch größeres Projekt gewinnen … Der Berliner Maler und Zeichner Dieter Goltzsche, der für seine künstlerischen „Entsprechungen“ zur Literatur unter anderem von Franz Fühmann, Arno Schmidt und Sarah Kirsch bekannt ist, hat die Entstehung des Ampelgeschichtenerzählers begleitet und dafür korrespondierende Zeichnungen geschaffen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Mein Freund Felix

Mein Freund Felix von Edel,  Edmund, Weyand,  Björn
„Bilder aus dem Kintopp seines Lebens“ nennt Edmund Edel den Roman über seinen Freund Felix, und diese Bilder haben nichts mit der Wahrheit zu tun, dafür aber sehr viel mit der Wirklichkeit des neureichen Berliner Westens. Nach dem Erfolg seines Debüts Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche (1906) und des nachfolgenden Romans Der Snob (1907) kehrt Edmund Edel mit Mein Freund Felix ins Milieu der wohlhabenden Großstädter zurück. Vom damaligen Verlag ausdrücklich als „Neue Folge“ von Berlin W. annonciert, greift der Roman Figuren und Themen der vorangegangenen Bücher auf, dabei immer auf der Höhe der Mode: Der 33-jährige Junggeselle Felix ist ein Lebemann und Gentleman aus begüterter Familie, der sich souverän inmitten der „eleganten Nichtstuer“ bewegt. Seine Abenteuer ereignen sich zwischen den in Mode gekommenen kalten Büffets, Kostümbällen und den vom Tango-Fieber erfassten Five o’clock- Teas, auf U-Bahnfahrten zwischen Uhlandstraße und Kaiserhof oder bei den Rabattaktionen für Wäsche während der „Weißen Woche“ der Berliner Warenhäuser. Mein Freund Felix erschien im Mai 1914, wenige Monate vor Ausbruch des großen Krieges. Ein Text mit solcher Leichtigkeit und Ironie wäre bereits kurze Zeit später nicht mehr möglich gewesen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Karl Wolfskehl

Karl Wolfskehl von Czapla,  Ralf Georg
In seinem Gedichtzyklus Die Stimme spricht (1934/36), der im schweizerischen und italienischen Exil entstand, verarbeitete Karl Wolfskehl nicht nur das persönliche Schicksal der Emigration, sondern begegnete auch der Anfechtung jüdischer Identität durch den Nationalsozialismus. Der Zyklus ist als Zwiegespräch mit einer göttlichen Stimme gestaltet, in dem das lyrische Ich zunächst den Verlust der Heimat beklagt, ehe es in diesem Verlust das Schicksal der Juden als wanderndes und leidgeprüftes Volk gespiegelt sieht und neues Vertrauen zu Gott schöpft. Der aufgrund seiner vielfältigen Bezüge zur jüdisch-mosaischen Religion, zum germanischen Altertum und zur römisch- christlichen Antike bildungsgesättigte und poetisch dichte Zyklus wird hier in einer kommentierten Ausgabe vorgestellt, dazu eine Auswahl weiterer Exilgedichte, zu denen Das Lebenslied. An die Deutschen gehört, in dem der Dichter aus der Rückschau unter anderem seine Beziehung zu Stefan George reflektiert. Über die individuelle Situation Wolfskehls im Exil hinaus beschreibt das Nachwort die nach Italien emigrierten deutschen Literaten als Formation, die der trügerischen Hoffnung erlag, man habe sich in das Land geflüchtet, für das Goethe in seiner Italienischen Reise warb, und nicht in das Land Mussolinis.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Bergengrueniana VI

Bergengrueniana VI von Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.
Die sechste Ausgabe der Bergengrueniana setzt den Teilabdruck des ungekürzten Compendium Bergengruenianum fort. Diese Prosa aus dem Nachlass hat Bergengruen die Zuschreibung eines glänzenden Aphoristikers und hoch-intellektuellen Essayisten eingetragen. Günter Scholdt greift in einer repräsentativen Auswahl die Hauptthemen und -motive von Bergengruens Lyrik auf und ermuntert dazu, dessen Gedichte (wieder) zu lesen. Das „Schatzhaus der Symbolik“, das in ihnen und auch in den Novellen und Romanen versteckt ist, öffnet Katja Bergmann. Eckhard Lange geht auf Bergengruens Verhältnis zum Reisen ein. Und Bernhard Stalla führt in das Jahr 1931 zurück, in dem Bergengruen eine erfolgreiche Lesetour in seiner Heimatstadt Riga absolvierte. Dokumentiert wird auch die Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises an Michael Maar. Franziska Augstein verbindet in ihrer Laudatio einen Exkurs über deutsche Sprachgeschichte mit der Maßstäbe setzenden Stilkunde des Essayisten Maar.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Neues aus der Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben

Neues aus der Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben von Markus,  Isobel
Isobel Markus erzählt neue Geschichten über Berlin und seine Menschen. Geschichten, die so ausgefallen sind wie die Leuchtbuchstaben der Stadt: von Wanderrosen, Spendierhosen und wie es ist, im Konjunktiv Glück zu haben. Davon, wie man in der S-Bahn in ein Speed-Date gerät. Von Kohl auf Brot und anderen „Zugmutungen“. Vom Deutschfühlen vor Mülltonnen und gutem Aussehen auf Satellitenbildern. Wie es sich im Dauer-GIF oder bei sexistischen Schnitzelessen anfühlt. Von Hexen, Prinzessinnen, Machos und traurigen Rambos. Von S-Bahn-Mücken, Punker-Ratten und Großstadt- Hühnern, Schildkröten namens Markus und Hunden namens Gertrud. Und davon, weshalb gebrochene Herzen in Berlin wie ausgefallene Leuchtbuchstaben sind. Ein Buch für Berliner/-innen und Berlin-Interessierte, für Großstadtfans und -genervte.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Gerhart Hauptmann und die Natur

Gerhart Hauptmann und die Natur von Ploetz,  Franziska, Rohlfs,  Stefan, Schweißinger,  Marc
Natur spielt eine wichtige Rolle in den Werken Gerhart Hauptmanns, der die Werke Walt Whitmans, Ralph Waldo Emersons und besonders Henry David Thoreaus Walden intensiv studierte. Er war also mit den Referenztexten des angelsächsischen „Nature Writing“ seiner Zeit bestens vertraut. In der Wahl seiner Wohnorte findet sich der Gegensatz Dorf oder gar unberührte Natur gegenüber dem Stadtleben reflektiert. Hauptmann zog Erkner Moabit vor und lebte auf dem Wiesenstein im Riesengebirge und in der dörflichen Umgebung in Kloster auf Hiddensee, abgeschieden vom Großstadt-Rummel. Der Band versammelt die Beiträge einer internationalen Tagung, die danach fragte, welche Bedeutung die Natur im und für das Werk Hauptmanns in einer Zeit rasch voranschreitender, aber noch nicht als für den Menschen existenziell bedrohlich empfundener Industrialisierung hatte. Mit Blick auf einzelne Werke Hauptmanns (u. a. Der Bogen des Odysseus, Griselda, Die Ratten, Vor Sonnenaufgang, Bahnwärter Thiel) wird die Widerspiegelung der Natur im Werk und Denken und in den theoretischen Überlegungen Gerhart Hauptmanns diskutiert.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Karl Wolfskehl

Karl Wolfskehl von Czapla,  Ralf Georg
In seinem Gedichtzyklus Die Stimme spricht (1934/36), der im schweizerischen und italienischen Exil entstand, verarbeitete Karl Wolfskehl nicht nur das persönliche Schicksal der Emigration, sondern begegnete auch der Anfechtung jüdischer Identität durch den Nationalsozialismus. Der Zyklus ist als Zwiegespräch mit einer göttlichen Stimme gestaltet, in dem das lyrische Ich zunächst den Verlust der Heimat beklagt, ehe es in diesem Verlust das Schicksal der Juden als wanderndes und leidgeprüftes Volk gespiegelt sieht und neues Vertrauen zu Gott schöpft. Der aufgrund seiner vielfältigen Bezüge zur jüdisch-mosaischen Religion, zum germanischen Altertum und zur römisch- christlichen Antike bildungsgesättigte und poetisch dichte Zyklus wird hier in einer kommentierten Ausgabe vorgestellt, dazu eine Auswahl weiterer Exilgedichte, zu denen Das Lebenslied. An die Deutschen gehört, in dem der Dichter aus der Rückschau unter anderem seine Beziehung zu Stefan George reflektiert. Über die individuelle Situation Wolfskehls im Exil hinaus beschreibt das Nachwort die nach Italien emigrierten deutschen Literaten als Formation, die der trügerischen Hoffnung erlag, man habe sich in das Land geflüchtet, für das Goethe in seiner Italienischen Reise warb, und nicht in das Land Mussolinis.
Aktualisiert: 2023-05-25
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