Werner Blumenthal, Jahrgang 1923, geboren in Bochum. Sein Vater Gustav und dessen Bruder leiteten das Warenhaus ‘Heymann und Co.’. In der Pogromnacht am 9. November 1938 schlug die SA die Wohnung der Familie in einen Trümmerhaufen. Der Vater wurde in das KZ Sachsenhausen deportiert.
Zu dieser Zeit studierte Werner an einer jüdischen Handwerksschule in Berlin, nachdem er als Jude das öffentliche Gymnasium in Bochum verlassen musste. Mit dem allerersten Kindertransport für jüdische Kinder konnte er Nazi-Deutschland In neuem Fenster öffnenverlassen. Am 2. Dezember 1938 kam er in England an.
Bis 1940 wohnte er mit anderen Jugendlichen in einem Heim an der englischen Südküste, bis er in Kanada in einem Lager interniert wurde. Dort im Lager entwickelte er im regen Austausch mit politisch enga-gierten Menschen seine antifaschistische Überzeugung.
1942, nach der Rückkehr nach London, schloss er sich der Gemeinschaft der Freien Deutschen Jugend an.
Nach Kriegsende kehrte Werner nach Deutschland zurück, um für Frieden und Freiheit zu kämpfen. Als Journalist arbeitete er für verschiedene Zeitungen der KPD. Nach dem Verbot der Partei geriet er wegen seiner Aktivitäten in der Friedens- und Anti-Atom-bewegung in Konflikte mit der Justiz.
Von 1962 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er in einer Essener Druckerei, wo er sich als Betriebsrat und Gewerkschafter für die Interessen der Arbeiter einsetzte. Zeitlebens engagierte er sich in der Ostermarsch- und Friedensbewegung.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Wilhelm Hammann
Anlässlich des 125. Geburtstags des Lehrers, Kommunisten und Buchenwald-Häftlings Wilhelm Hammann beschreibt diese Dokumentation in drei Kapiteln seinen Lebensweg. Dieser umfasste den Weg von Bietigheim (Hessen) bis zur Deportation ins KZ Buchenwald, seinen eigenen Überlebenskampf und den Beitrag zur Rettung der Kinder im KZ Buchenwald, sowie das politische Schicksal dieses aufrechten Antifaschisten, der zum ersten Landrat im Kreis Groß-Gerau ernannt, sich auf einmal als Beschuldigter im „Buchenwald-Prozess“ wiederfand. Mit seinem frühen Unfalltod 1955 ist jedoch die Geschichte nicht beendet.
In zwei umfangreichen Kapiteln wird der politische Streit im Kreis Groß-Gerau um die Erinnerung nach seinem Tod nachgezeichnet. So gab es in den 80er Jahren eindrucksvolle Beispiele der Erinnerung und gleichzeitig eine unwürdige Auseinandersetzung um seine Person und insbesondere seine Ehrung in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“. Davon haben sich die antifaschistischen Kräfte nicht beirren lassen, wie der heutige Umgang mit der Erinnerung an Wilhelm Hammann zeigt.
Sein ehemaliger Buchenwald-Mithäftling Günter Pappenheim (1925 – 2021), ergänzte diese Dokumentation mit einem Geleitwort.
Aktualisiert: 2022-07-21
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Ziel unserer Recherchearbeit ist es, die Schicksale Bochumer Frauen, die sich gegen das faschistische Nazi-Regime gestellt haben und aufgrund ihrer Widerstandsarbeit verfolgt worden sind, zu dokumentieren und diese mutigen Frauen so vor dem Vergessen zu bewahren.
Ein wichtiger Grundsatz unserer Arbeit im Frauenverband Courage e.V. ist die ausdrückliche Ablehnung von faschistischem Denken und Handeln.
So entstand die Idee zur Recherchearbeit bei den Vorbereitungen zum 8. Mai 2005, dem Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 60 Jahren und dem Ende der faschistischen Herrschaft in Deutschland.
Wir waren sicher, in den Unterlagen des Bochumer Stadtarchivs auf zahlreiche Frauennamen und deren Lebensgeschichten zu stoßen.
Wir mussten jedoch bald feststellen, dass diese Hoffnung ein Trugschluss war.
Bei unseren nun folgenden Besuchen zur Literatursichtung in der Bibliothek des Ruhrgebiets/lnstitut für soziale Bewegung (ISB) Bochum fanden wir ebenfalls nur wenig dokumentierte Namen.
In einem Gespräch mit Mitarbeitern des ISB wurde unser Eindruck bestätigt, dass hier in Bochum keine Unterlagen über den Widerstand Bochumer Frauen verfügbar sind.
Sie sind zum Teil verloren gegangen, zum größten Teil jedoch von der Gestapo vernichtet worden.
Aus demselben Grund konnte uns auch der Freundeskreis Lagergemeinschaft Ravensbrück nicht mit Namenslisten weiterhelfen.
Ebenso wenig hatten Parteien, Gewerkschaften oder die VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) Informationen über Widerstand von Bochumer Frauen im Faschismus.
Erst der Hinweis darauf, dass das Staatsarchiv Münster Einsicht in die Akten der Generalstaatsanwaltschaft Hamm und des Sondergerichts Dortmund gewährt (beide waren auch mit den Fällen der Bochumerinnen befasst), führte uns weiter.
Unsere Recherchearbeit im Staatsarchiv Münster und hier insbesondere in den Wiedergutmachungsakten brachte uns endlich viele Namen Bochumer Frauen, deren Lebensgeschichten durch ihre antifaschistische Haltung und ihre Widerstandsarbeit bestimmt waren.
Wir können so Namen und Schicksale von Frauen dokumentieren, deren Widerstand und Verfolgung sich auf ihre Partei- bzw. Gruppenzugehörigkeit gründeten (KPD, SPD, Internationaler Sozialistischer Kampfbund, Gewerkschaft, Glaubensgemeinschaft), aber auch solche, die nicht organisiert Widerstand geleistet haben (Unmutsäußerungen gegen Staat und Partei, Hilfe für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen usw.).
Auf diese Weise wollen wir zeigen, dass Frauen nicht nur im Hintergrund als Unterstützerinnen der Männer im Widerstand agiert haben, sondern dass ihre vielfältige Widerstandstätigkeit als eigenständiges Handeln zu würdigen ist.
Den Mut all dieser Frauen, die trotz des hohen Risikos der Verfolgung und Bestrafung, nicht selten in Todesgefahr zu ihrer antifaschistischen Überzeugung gestanden haben, bewundern wir.
Gerade angesichts der Notwendigkeit solidarischen Handelns gegen wachsende Aktivitäten der neofaschistischen und rechtsradikalen Szene erscheint uns das Wissen um die menschenverachtende Terrorherrschaft des Naziregimes und die damit verbundene brutale Unterdrückung und Verfolgung jeglicher Form von Widerstand besonders wichtig.
Entsprechend soll unsere Broschüre ein Beitrag zur Erinnerungskultur sein.
Wir wünschen uns, dass sie dabei hilft, faschistisches Denken rechtzeitig zu erkennen und solidarisch Widerstand dagegen zu leisten.
Aktualisiert: 2021-09-03
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Aktualisiert: 2021-09-03
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Es scheint vergessen zu sein, dass in Bochum im Sommer 1944 ein Außenlager des KZ-Buchenwald aufgebaut wurde. Im Rahmen der faschistischen Doktrin des „totalen Krieges” sollte mit der Zwangsarbeit der KZ-Häftlinge die Rüstungsproduktion des Bochumer Vereins gesteigert werden. Bis zum März 1945 mussten in den nahegelegenen Hallen die meist jüdischen Häftlinge Granaten und Bomben fertigen. 12 Stunden am Tag bei schlechter Ernährung, vielen Krankheiten, ungenügen den hygienischen Bedingungen, überfüllten KZBaracken, ohne Bunkerschutz bei Luftangriffen.
Aktualisiert: 2022-01-06
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Aktualisiert: 2021-09-03
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Hans Gasparitsch
Die Dokumentation beschäftigt sich aus Anlass des 100. Geburtstages von Hans Gasparitsch mit dem Leben und den politischen Zielen des Widerstandskämpfers und ehemaligen Häftlings der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald.
Eingeleitet durch eine Reflexion zur Bedeutung von Biographien von ehemaligen Antifaschisten, die angesichts des Verschwindens der Zeitzeugengeneration notwendiger denn je sind, bildet ein ausführliches Zeitzeugengespräch mit Hans Gasparitsch den Schwerpunkt der Darstellung. Zwei Betrachtungen über die Wirkung dieser Persönlichkeit und sein Wirken in der antifaschistischen Arbeit in Baden Württemberg runden den Darstellungsteil ab.
Sechs umfangreiche Texte, die Hans Gasparitsch in verschiedenen Jahrzehnten verfasst hat, und zahlreiche bislang unbekannte Dokumente aus dem Buchenwald-Archiv und den Arolsen Archives ergänzen dieses eindrucksvollen Lebensbild eines Zeitzeugen des antifaschistischen Kampfes.
Aktualisiert: 2021-09-03
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Verbrechen der Wirtschaft im Dritten reich
Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2021-09-03
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60 Jahre Tätigkeit der VVN in Bochum und Wattenscheid. Teil 1 - 1946-1972
Aktualisiert: 2019-04-28
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Das Leben des Bürgerwehrgenerals Lorenz Cantador 1810-1883
Aktualisiert: 2022-02-15
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Aktualisiert: 2020-11-15
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Aktualisiert: 2019-05-15
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Bücherverbrennung 1933 in Bochum
Aktualisiert: 2021-09-03
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Langendreer und Werne unterm Hakenkreuz
Aktualisiert: 2022-02-15
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Kapp-Putsch und Märzrevolution 1920 (II)
Ereignisse und steinerne Zeugen – Gräber und Denkmäler zwischen Rhein und Weser erzählen Geschichte
Aktualisiert: 2021-09-03
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Die vorgelegten Texte, Dokumente und Betrachtungen leisten aus vorwiegend lokaler Sicht Beiträge zur aktuellen Diskussion zur der Geschichte des 1. Weltkrieges.
Eingegangen wird auf die Rüstungsindustrie, die im Ruhrgebiet stark konzentriert war und hier auch besonders hohe Profite erzielte. Thema ist auch Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft im Raum Bochum. Einen Schwerpunkt der Darstellungen bilden die Streiks und Demonstrationen der Berg- und Stahlarbeiter gegen den Krieg und seine Auswirkungen.
Durch die Teilnahme von Bochumer Soldaten an dem Feldzug gegen Belgien ergab sich eine besondere Betrachtung der Ereignisse in dem Nachbarland. Dieser Aspekt konnte vom Autor durch die Teilnahme an einer „Studienreise auf den Spuren Bochumer Soldaten im Ersten Weltkrieg” nach Virton (Belgien) und Verdun (Frankreich) der Bochumer VHS und dem Stadtarchiv vertieft werden. Dabei zeigte sich, welche Bedeutung in diesen Ländern die Ereignisse des Grande Guerre auch heute noch haben. Auch auf diese Hintergründe geht Gleising ein.
Aktualisiert: 2021-09-03
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Aktualisiert: 2019-04-28
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Die VVN zwischen Kontinuität des Widerstandes gegen Hitler und Neuorientierung des Antifaschismus
Entnazifizierung, Restauration, Kalter Krieg, Neofaschismus und Entspannungspolitik Bochum und Wattenscheid 1945 - 1972
Aktualisiert: 2020-11-15
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Aktualisiert: 2020-11-15
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