Erinnern – aber wie?

Erinnern – aber wie? von Arendt,  Erhard, Strohmeyer,  Arn
Der Holocaust war eines der furchtbarsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Ihm fielen nicht nur über fünf Millionen Juden zum Opfer, sondern auch Millionen anderer Menschen, die in der Ideologie der Nationalsozialisten „unwertes Leben“ darstellten. In Deutschland spielt diese monströse Untat in der Politik und im Alltagsleben kaum noch eine Rolle, sie findet bestenfalls in Reden an Gedenktagen noch routinemäßige Erwähnung. Anders in Israel. Hier ist der Holocaust auf staatliches Betreiben hin tief in das Bewusstsein der Menschen eingedrungen, er bestimmt alle Bereiche des Lebens, er ist dort allgegenwärtig. Ja, er ist zu einem Teil der israelischen Identität geworden. Die israelische Politik ist auch nie davor zurückgeschreckt, den Holocaust als moralisches Kapital für die eigenen Interessen einzusetzen und ihn für das Erreichen politischer Ziele zu instrumentalisieren. So setzt Israel die deutsche Schuld ganz bewusst als Druckmittel gegenüber deutschen Regierungen ein. Israel rechtfertigt aber auch seine völkerrechtswidrige Besatzungs-, Landraub- und Siedlungspolitik gegenüber den Palästinensern und damit die massive Verletzung der Menschenrechte mit dem Holocaust. Damit begibt sich dieser Staat nicht nur in ein großes moralisches Dilemma, sondern er nimmt offenbar auch einen großen Verlust seiner moralischen Glaubwürdigkeit in Kauf. Eine solche Rechtfertigung seiner Politik stellt zugleich auch eine extreme Trivialisierung dieses Mega-Verbrechens dar. Der Autor kritisiert einen solchen unwürdigen Umgang mit den Toten des Holocaust und versucht eine Antwort auf die Frage zu geben: Wie können wir uns heute angemessen erinnern?
Aktualisiert: 2019-08-18
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Shalom ist nicht Frieden

Shalom ist nicht Frieden von Severin,  Sven
In diesem Buch werden die wichtigsten Ereignisse der neueren Israel-Palästina-Geschichte miteinander verknüpft und an den Ideen und Praktiken der alten jüdischen Religion gemessen. Dabei tritt Erstaunliches zutage: Es kann in Israel gar kein Frieden entstehen, solange dort die Religion (in ihrer rabbinischen Version) eine vorherrschende Rolle spielt. Die beharrlichen Friedensbemühungen vieler säkularer Gruppen in Hinblick auf Israel sind zwar achtbar und integer, aber sie können politisch nicht wirksam umgesetzt werden. Werden alle diese Gesichtspunkte miteinander verknüpft, erscheinen am Horizont deutlich die Umrisse der die politische Realität bestimmenden emotionalen Wurzeln des Nahost-Konflikts.
Aktualisiert: 2020-07-08
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Das unheilvolle Dreieck. Deutschland, Israel und die Palästinenser

Das unheilvolle Dreieck. Deutschland, Israel und die Palästinenser von Strohmeyer,  Arn
„Wer Hitler abschütteln will, muss heute die Palästinenser verteidigen“, hat der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser geschrieben, der als Jude im „Dritten Reich“ emigrieren musste. Mit diesem Satz hat er die ganze unheilvolle Beziehung zwischen Deutschland, Israel und den Palästinensern geschildert. Deutschland hat unter Berufung auf die Verbrechen der Nazis an den Juden den Staat Israel von Anfang an rückhaltlos unterstützt – politisch, wirtschaftlich und militärisch und tut das auch heute noch. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist das deutsche „Staatsräson“. Israel konnte sich aber als Staat nur etablieren, weil sein Siedlerkolonialismus ein anderes Volk – die Palästinenser – aus ihrer Heimat vertrieb, ihr Land raubte und ihre Gesellschaft und Kultur zerstörte. Dieser Prozess dauert bis heute an und macht eine Friedenslösung im Nahen Osten unmöglich. Durch den bedingungslosen Beistand, den Deutschland für Israel leistet, unterstützt es die aggressive und völkerrechtswidrige Expansions- und Besatzungspolitik dieses Staates. Es ist damit an der Unterdrückung der Palästinenser direkt beteiligt. Da diese Politik Israels aber ohne Zukunftsperspektive ist und seine eigene Existenz gefährdet, droht Deutschland sich ein weiteres Mal an den Juden schuldig zu machen. Dieses Buch zeigt auf, warum eine andere Nahost-Politik unbedingt nötig ist.
Aktualisiert: 2018-10-16
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Die slavischen Verbalpräfixe und Präpositionen: Polysemie und Grammatikalisierung

Die slavischen Verbalpräfixe und Präpositionen: Polysemie und Grammatikalisierung von Oertle,  Simon
Thema dieser Abhandlung ist die Semantik und Funktion der slavischen Verbalpräfixe bzw. Präpositionen do(-), iz(-), k, na(-), nad(-), o(b)(-), ot(-), po(-), pod(-), pre(-), pred(-), pri(-), pro(-), raz-, s(-), u(-), v(-), vy-, vz(-) und za(-). Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den zwölf modernen Standardsprachen Bulgarisch, Makedo¬nisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Slovenisch, Tschechisch, Slovakisch, Ober- und Niedersorbisch, Polnisch, Ukrainisch, Weißrussisch und Russisch, doch die synchrone Perspektive wird durch eine diachron-historische Perspektive ergänzt. Die Einzelbedeutungen und -funktionen der Präfixe bzw. Präpositionen werden nicht nur aufgezählt, sondern auch voneinander hergeleitet. Es wird offengelegt, wie sich ihre abstrakteren und grammatischen Bedeutungen bzw. Funktionen aus semantisch-konkreten Bedeu¬tungen entwickelt haben und entwickeln. Die Breite des Themas erlaubt es, multilateral zu vergleichen, sowohl innerslavisch als auch mit dem Baltischen sowie (fallweise) dem Deutschen, Griechischen, Lateinischen und weiteren Sprachen
Aktualisiert: 2020-02-01
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Presse und Buch

Presse und Buch von Rózsa,  Maria
Dieser Band enthält fünf aus verschiedenen Aspekten bearbeitete Studien über Zeitungen und Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Es sind einerseits Wiener Zeitungen, die systematisch aus dem Gesichtspunkt aufgearbeitet werden, wie in denen Ungarn, bzw. ungarische Kultur aufgenommen wurde, weiterhin welche Beziehungen sie zu ungarischen Autoren u. a. auch als Mitarbeiter unterhielten. In ihren pressegeschichtlichen Aufsätzen fokussiert die Autorin ausschließlich auf Ungarn; ein breiterer europäischer z. B. slawischer komparatistischer Kontext wurde in die Untersuchungen nicht einbezogen. Die aus ungarischer Sicht bearbeiteten Wiener Journalen waren die große liberale Tageszeitung Die Presse (gesichtet die Jge. 1848–1868) und die konservative Die Debatte (1864–1869), deren Eigentümer und Herausgeber Móric Ludassy war. Ausführlich untersucht wird in beiden Blättern die publizistische Vorbereitung bzw. die Bewertung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs. Ausgangspunkt aller im vorliegenden Band enthaltenen Aufsätze sind Kontakte von ungarischen Journalisten zur Wiener Presse, ferner deutsch- bzw. ungarischsprachige Buchproduktion in Pest oder in Wien, an der ungarische Persönlichkeiten als Autoren, Herausgeber, Redakteure oder Drucker im Laufe des 19. Jahrhunderts beteiligt waren. Der Aufsatz über die in Wien verlegten Bücher ungarischer Autoren beweist an konkreten Beispielen, wie eng die Beziehungen auf diesem Gebiet waren. Die Zusammenfassung der Tätigkeit der Pester Beimel-Kozma-Druckerei (1830–1864) stellt dar, dass unter ihren fremdsprachigen Druckwerken zahlenmäßig die größte Gruppe die deutschsprachigen bildeten. In der dritten Arbeit von kleinerem Umfang wurden die Portraits von in den 1850/60er Jahren in Wien tätigen ungarländischen Journalisten und Schriftstellern skizziert bzw. wurde auf ihre verbindende Rolle hingewiesen.
Aktualisiert: 2019-08-18
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Zaren, Bären und Barbaren

Zaren, Bären und Barbaren von Zykova,  Antonina
Die aktuellen Darstellungen Russlands in der deutschen Presse vermitteln ein düsteres Bild. Das Land sei in einer Autokratie unter dem neuen-alten „Zaren“ Putin versunken, der willkürlich im Inneren herrsche und seine Nachbarstaaten nach Belieben drangsa¬liere. Russland sei unberechenbar, imperialistisch und zuweilen barbarisch, ein Land, dem man noch höchstens mit Misstrauen begegnen sollte. Dieses Russlandbild ist keine reine Widerspiegelung aktuell-politischer Ereignisse. Die sprachliche und inhaltliche Zusammensetzung der medialen Darstellungen Russ-lands wird von vielen Faktoren be¬einflusst, die zum Teil unabhängig vom Betrach-tungsobjekt existieren. Welche Faktoren sind das? Wie ist das moderne Russlandbild beschaffen? Wie schlagen sich frühere Vor¬stellungen von Russland im Mediendiskurs im ersten Jahrzehnt des 21. Jahr¬hunderts nieder? Woher kommen diese Bilder, die wir heute als gegeben empfinden? Aus dem Blickwinkel der Neuen Kulturgeschichte, kombiniert mit den Ansätzen der Perzeptionsforschung und der medienwissenschaftli¬chen Nachrichtenwerttheorie, geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach, wie unser Verständnis des östlichen Nachbarn durch die überlieferten Wahrnehmungsmus¬ter geprägt wird, die in ihren Ur¬sprüngen bis ins 16. Jahrhundert hinein reichen.
Aktualisiert: 2018-10-16
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Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästinakonflikt

Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästinakonflikt von Strohmeyer,  Arn
Der Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust der Nationalsozialisten ihren monströsen Höhepunkt erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich immer um das Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt für das Erreichen bestimmter politischer Ziele instrumentalisierend eingesetzt? Dieser Frage geht das vorliegende Buch nach. Der Autor stellt dabei fest, dass die historischen Veränderungen im Judentum selbst auch Folgen für den Antisemitismus-Begriff mit sich gebracht haben. Im Judentum gab es immer die beiden spaltenden Tendenzen der Absonderung, Abschottung und Isolation einerseits und der universellen Offenheit und Weltzugewandtheit andererseits. Durch die Entstehung des Staates Israel und die ihn tragende ethnisch-nationalistische Ideologie des Zionismus hat die erste Richtung deutlich die Dominanz erlangt, die Universalisten sind im Judentum eher zu einer Randgruppe geworden. Da Israel den Anspruch erhebt, das ganze Judentum zu vertreten (was die Universalisten wiederum nicht anerkennen), hat der Antisemitismus-Begriff sich in der Weise verändert, dass er nicht mehr allein Hass auf Juden wegen ihres Jude-Seins meint, sondern nun jede Kritik an Israel und seiner äußerst umstrittenen Politik gegenüber den Palästinensern als solchen bezeichnet. Dieser Definition widersprechen aber die Universalisten, die sich für das Einhalten der jüdischen Ethik von Versöhnung und Nächstenliebe, Menschenrechten und Völkerrecht einsetzen. Der heute gängige und im öffentlichen politischen Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff erweist sich deshalb sehr oft als ein manipulativ und instrumentalisierend vorgebrachtes Argument, das einzig das Ziel verfolgt, die ethnisch-nationalistischen Interessen Israels zu vertreten und einzufordern, nicht aber als ein probates Mittel, über diese Form des Rassismus aufzuklären und sie zu bekämpfen. Gegen diese Form des Missbrauchs und der ideologischen Instrumentalisierung des Anti-Antisemitismus wendet sich dieses Buch. Dass dieser Missbrauch besonders in Deutschland überhaupt möglich ist, hängt nicht zuletzt mit dem als Folge der nationalsozialistischen Verbrechen vorherrschenden Schuldgefühl gegenüber Juden und dem daraus abgeleiteten Philosemitismus zusammen. Es wird dabei oft übersehen, dass Philosemitismus und Antisemitismus sehr eng zusammenhängen und dass ersterer für eine verzerrtes Bild gerade im Blick auf den Nahost-Konflikt verantwortlich ist. Auch dieser Phänomen unterzieht der Autor einer ausführlichen Analyse. Er plädiert deshalb für eine realitätsbezogene Beurteilung des Konflikts und für eine im Sinne universalistischer Werte gerechte Lösung auch für die Palästinenser.
Aktualisiert: 2018-10-16
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Die russische Orthodoxie nach dem Kommunismus

Die russische Orthodoxie nach dem Kommunismus von Briskina-Müller,  Anna, Heller,  Dagmar, Kyrleschew,  Alexander
Mit den politischen Veränderungen zu Beginn der 1990er Jahre hat für die Russische Orthodoxe Kirche eine Epoche neuer Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen begonnen, die noch nicht abgeschlossen ist. Die Texte von Alexander Kyrleschew, die in diesem Buch zusammengetragen sind, geben Einblicke in das Innenleben der russischen orthodoxen Welt aus dieser Zeit (bis 2010), liefern Hintergrundinformationen und helfen zu verstehen, was die russische Orthodoxie zu dem machte, was sie heute ist.
Aktualisiert: 2018-10-16
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