Vor dreihundert Jahren, am 28. August 1722, wurde das erste öffentliche Vogelschießen auf dem Anger in Rudolstadt durchgeführt. Fürst Friedrich Anton von Schwarzburg-Rudolstadt genehmigte nicht nur das Abhalten des traditionellen Vogelschießens, sondern unterstützte die Schützenkompanie mit dem Bau eines Schützenhauses. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich das Rudolstädter Vogelschießen immer mehr zu einem großen Volksfest mit Jahrmarkt, fahrenden Schaustellern, Bällen und vielem mehr. Die baulichen Veränderungen des Angers werden ebenso betrachtet wie die unmittelbaren Eindrücke von Zeitgenossen aus ganz unterschiedlichen Jahrhunderten.
Bis Anfang der 1950er Jahre wurde das Rudolstädter Vogelschießen auf dem damaligen Oberanger durchgeführt, bevor es auf den Festplatz auf der Bleichwiese bei Cumbach verlegt wurde. Hier wird seit 1953 bis heute das jährliche Vogelschießen mit großem Erfolg fortgeführt. Unvermindert treffen Menschen aus allen Bevölkerungsschichten zusammen, die sich dem Staunen, der Kurzweil und der Ablenkung vom Alltag durch einen bunten Mix aus Veran¬staltungen und Angeboten hingeben.
Aktualisiert: 2023-03-23
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„‚Rudolstadts Metamorphose‘, sagt jemand begeistert neben mir, und in der Tat: Unser Rudolstadt ist kaum wiederzuerkennen.“ Stammt dieses Zitat aus den 50er Jahren oder aus den 1990ern? Von 1955–1989 war das Tanzfest das zentrale überregionale Ereignis in der Residenzstadt; seit 1991 ist es das jährlich im Juli stattfindende Rudolstadt-Festival, das zu Beginn Tanz&FolkFest und zwischenzeitlich TFF hieß. Das Tanzfest, zu Beginn ein Fest der Freude, verlor im Laufe der Jahre an Zustimmung wegen des zunehmenden ideologischen Einflusses; das gewendete Neuzeit-Festival zog im Laufe der Jahre immer mehr Besucher an, auch von außerhalb, und entwickelte sich zur wichtigsten Visitenkarte Rudolstadts. Dieses Büchlein stellt das aktuelle Festival in den Vordergrund, beleuchtet aber auch die Geschichte seiner Vorläufer-Tanzfeste.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Dr. Wilhelm Hotz (1870 Wertheim–1953 Wertheim) war der engagierteste Protagonist im Rudolstädter Raum für die Ideen einer Lebensreform, wie sie durch zahllose Gruppierungen in Deutschland seit der Wende zum 20. Jahrhundert vertreten wurden. Mit missionarischem Eifer ausgestattet, vereinte er in seiner Person und in seinen Unternehmungen eine beachtliche Bandbreite: Naturheilkunde, Vegetarismus, Antialkoholismus, Körperpflege, Gymnastik und Sport, Nacktkultur, Genossenschaftswesen, Kleidungs- und Ernährungsreform, Impfgegnertum u. v. a. Der 1911 gegründete Buchverlag „Gesundes Leben“ stand zunächst mit seinem Namen programmatisch für diese Ziele. 1921 übernahm der später durch den Rudolstädter Greifenverlag bekannt gewordene Karl Dietz (1890–1964) dieses inzwischen völkisch und antisemitisch orientierte Unternehmen und verlegte hier bis 1941 unter dem Pseudonym „Christoff Dietrich“ Bücher zur Pendelforschung.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Geschichte des von Dr. Hotz 1899 gegründeten Sanatoriums Finkenmühle (bei Mellenbach im Schwarzatal), dass er bis zum 1. Weltkrieg erfolgreich führte. Im Jahr 1919 sah er sich zum Verkauf gezwungen. Als Thüringer Wald-Sanatorium überlebte es unter wechselnden Eigentümern Weimarer Republik und "Drittes Reich". Bis zum Ende der DDR diente die Anlage als FDGB-Erholungsheim. Dr. Hotz hatte sich nach der Trennung von der Finkenmühle in Rudolstadt niedergelassen und konzentrierte sich hier bis 1952 auf seine ärztliche Tätigkeit sowie auf die Herstellung naturheilkundlicher und diätetischer Pharmazeutika, die zum Teil bis heute unter seinem Namen hergestellt werden.
Aktualisiert: 2022-09-29
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Obwohl in Rudolstadt erstmals um 1350 Juden erwähnt wurden, gab es in den folgenden Jahrhunderten keine nennenswerten Spuren jüdischen Lebens mehr. Erst im beginnenden 18. Jahrhundert lassen sich einige Juden im schwarzburg-rudolstädtischen Territorium, vor allem in dem nordthüringischen Dorf Immenrode, nachweisen. Hier bildeten sie die zahlenmäßig größte Gemeinde im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. In der Residenzstadt Rudolstadt gründete sich erst nach 1784 eine jüdische Religionsgemeinschaft, die 1796 anerkannt wurde. Diese besaß in dem damaligen Doppelhaus Markt 8/Ratsgasse 2 einen prächtig ausgestatten Synagogenraum, von dessen Einrichtung sich über 35 Objekte erhalten haben. So künden bis heute einzigartige synagogale Textilien, zahlreiche Bücher, zwei Torarollen, vier Gebetstafeln und einige Handschriften von der kleinen Rudolstädter Gemeinde. Obwohl sich diese im späten 19. Jahrhundert auflöste, zogen nach 1850 und im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts einige Juden mit ihren Familien nach Rudolstadt. Als Teil der Bürgerschaft gingen sie bis 1933 ihren Geschäften als Unternehmer nach oder arbeiteten als Angestellte in Betrieben. Im vorliegenden Buch spannt sich somit der Bogen vom späten Mittelalter bis zum düstersten Kapitel deutscher Vergangenheit, dem Faschismus. Bis heute lassen die wertvolle Ausstattung des Synagogenraumes, die erhaltenen Bücher, Handschriften und Archivalien das einstige jüdische Leben in Rudolstadt und dem Herrschaftsbereich der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt lebendig werden.
Aktualisiert: 2022-06-09
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Thüringen gilt als das klassische Land der Kleinstaaterei. Die zahlreichen Residenzen beförderten jedoch eine Blüte von Architektur, Kunst und Musik. Für die Heidecksburg, das Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt sind seit 1665 Festspiele bezeugt, die zu den ältesten Deutschlands gehören. Natürlich wurde dort auch Theater gespielt.
Als sich auf dem alljährlichen „Vogelschießen“ (seit 1722) das Auftreten wandernder Schauspielertruppen als Zuschauermagnet erwies, wurde dafür 1793 ein eigenes Gebäude als Sommertheater auf dem Rudolstädter Anger errichtet. Im Jahr darauf begann die Weimarer Hofschauspieler-Gesellschaft eine denkwürdige Gastspielserie bis 1803. Goethe, der Direktor, war prägend für Spielplan und Aufführungspraxis, reiste aber nicht mit. Schiller dagegen erlebte seine Stück auf der Bühne des Komödienhauses und wurde Kult in Rudolstadt.
Vom Ruhm der deutschen Klassik zehrte man durch das ganze 19. Jahrhundert. Die Stadt bewahrte den Nimbus als Ort gelebter Kultur. Das Fürstliche Hoftheater verschwand 1919 und feierte als Landestheater unter städtischer Oberhoheit Auferstehung. Krisengeschüttelt, immer wieder mit finanziellen Nöten kämpfend, drangsaliert von staatlichen Propagandainteressen, blieb das Künstlervolk durch alle Anfechtungen dabei, seine zauberische Macht auf Köpfe und Herzen des Publikums zu verteidigen.
Aktualisiert: 2021-11-18
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München oder Berlin verkörpern reiche Literatur-Traditionen. Wie aber verhält es sich mit einer kleinen, wenn auch traditionsreichen thüringischen Residenz? Der Wahl-Rudolstädter Matthias Biskupek hat dies in einem Dutzend Kapiteln beschrieben: Eine „Fruchtbringende Gesellschaft“. Schiller, der hier seine Liebe fand und Goethe traf. Hans Fallada mit einer Gymnasiastentragödie. Eine lesbische Liebe zu DDR-Zeiten. Rudolstadt als Zentrum der Thüringer Mundart-Dichtung, mit dem Greifenverlag aber auch echter Verlags-Brennpunkt. Jenaer Literatur-Kämpfe wie auch eine Poetenbewegung färbten ab, und wer sowohl Dichter-Klatsch wie auch eine Prise Provinz-Humor sucht, wird hier fündig.
Aktualisiert: 2021-04-23
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In der zweiten Hälfte der 70er Jahre erlebten beide deutsche Staaten einen ebenso rasanten wie kurzlebigen Kulturknall: Junge Leute begeisterten sich für deutsche Volksmusik! In beiden Staaten war es eine Nischenmusik, handelte es sich um einen Gegenentwurf – zum kommerziellen respektive ideologisch verordneten Kulturbetrieb, zu gängigen Lebensmustern, zur politischen und gesellschaftlichen Macht. Die Grundüberzeugungen waren gleich: anti-bürgerlich, oppositionell, friedensbewegt, sozial, für die Emanzipation, gegen Atomkraft, alternativ. Als „Deutschfolk“ ging dieses Phänomen in die Kulturgeschichte ein.
Dieses Buch stellt erstmals umfassend die Geschichte des Volkslied-Revivals in beiden deutschen Staaten dar. Der Autor untersucht die soziokulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen, beschreibt den Hintergrund von Musikern und Publikum, und analysiert die Abhängigkeiten vom politischen Umfeld. Nach einem Niedergang ab den 80er Jahren gab es im neuen Jahrtausend einen neuen Aufschwung. Heute zeigt sich die Folkszene nicht mehr so politisiert wie in den 70er Jahren, dafür mit einem Hang zur Melancholie sowie auf höherem musikalischem Niveau.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Der Chefdramaturg des Theaters Rudolstadt Michael Kliefert erläutert die Hintergründe der außergewöhnlichen Faust-Inszenierung, die das Thüringer Landestheater Rudolstadt im Jahr 2015 auf die Bühne brachte. Mit der Einbindung des Orchesters, das Kompositionen Alfred Schnittkes und die eigens für diesen Anlass komponierte Musik von Hannes Pohlit intonierte, wurde eine über viele Jahrzehnte verschüttete historische Aufführungspraxis wiederbelebt und zugleich neu interpretiert – bereits Goethe plädierte bei den ersten Inszenierungen für ein enges Zusammenwirken von Schauspielkunst und Musiktheater.
Die Schillerschrift enthält neben der Darlegung der konzeptionellen Überlegungen, einem Praxisbericht und einer Beschreibung des Bühnenraums auch Textauszüge der Spielfassung und Szenenaufnahmen.
Aktualisiert: 2021-04-23
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Das Schillermuseum beherbergt mit dem Faksimile eines Rezeptbuchs von Schillers Schwiegermutter Louise von Lengefeld ein kulturgeschichtlich hochinteressantes Objekt. Als privates Kochbuch aus der Zeit um 1800 gibt es Auskunft über Ernährungsgewohnheiten, Zubereitungsweisen und Haushaltsführung, die von der Abfolge der Jahreszeiten bestimmt waren. Nicht zuletzt birgt das Buch aber auch eine Menge neu zu entdeckender Rezepte, die für die moderne Küche ebenso von Interesse sind wie für diejenigen, die mit allen Sinnen Geschichte erleben wollen. Um das Nachkochen zu erleichtern, wurden die Rezepte von dem Koch Birk Töpfer behutsam an heutige Gegebenheiten angepasst und von dem Fotografen Roger Hagmann fotografiert und um Impressionen der von Schiller so gerühmten Rudolstädter Szenerie ergänzt. Einführende Erläuterungen zu kulinarischen Gepflogenheiten der Schillerzeit komplettieren die einzelnen Kapitel mit jahreszeitlich zusammengestellten Menüfolgen und eröffnen sozusagen durch die Küchentür einen Zugang zur Zeit der Klassik.
Aktualisiert: 2022-12-01
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