Hat Ihnen schon einmal jemand einen Bären aufgebunden? Kennen Sie Leute, die das Gras wachsen hören, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben oder gar auf den Hund gekommen sind?
Und wussten Sie, dass viele dieser Redewendungen ihren Ursprung in Thüringen haben sollen?
Aufklärung hierüber erteilt ein betagter Experte während seines Reha-Aufenthaltes in einem verschlafenen Thüringer Ort. Mit seinen sprachhistorischen Vorträgen zieht er nicht nur Kurgäste und Angestellte der Klinik in seinen Bann, selbst im Umfeld sorgen sie für Gesprächsstoff. Gilt das Interesse des Verwaltungsleiters Simons anfangs allein der Tatsache, dass der Referent kein Honorar verlangt, verfällt er bald derselben Begeisterung wie das Publikum. Und auch seine Mitarbeiterin Schmittchen.
Unterdessen entspinnen sich zwischenmenschliche Verwicklungen; zugleich eröffnet sich ein Blick hinter die Kulissen des Klinikbetriebes. Und schließlich kommt es zu einer völlig unerwarteten Wendung ...
Eine Geschichte – erzählt mit viel Liebe zum Detail und einer gehörigen Portion Humor.
Aktualisiert: 2023-02-15
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Wenn wir am heimischen Küchentisch ins Plaudern geraten, reden wir, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Oft beginnt es mit "weeßte noch" und endet mit "heitzedooche is olles onnorsch". Da reichen ein paar altvertraute Wörter wie Eenkoofsnetz, Cämpingbeitl, Kuumuutschn oder Fertschwäre und schon sind wir mittendrin im Schwadronieren. Dabei schaut uns der Nachwuchs schon mal zweifelnd an und will wissen, wie das überhaupt ging ohne Telefon und Internet, wozu es Lichtfrauen und Schrankenwärter gab oder ob es tatsächlich Russen regnete. Und wenn wir in unserer regionalen Mundart erzählen, dann lauschen sie nicht nur dem, was wir sagen, sondern auch, wie wir es sagen.Dieses Buch erzählt von den kleinen alltäglichen Dingen. Es bewahrt damit ein StückRegional- und Zeitgeschichte und zugleich die vom Aussterben bedrohte regionale Mundart.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Ach, wie ruhig und besinnlich ist doch die Weihnachtszeit. Meistens wenigstens. Vorausgesetzt, es klappt alles so, wie wir uns das vorstellen. Und wenn etwas schiefgeht? Der Baum sich als Krücke entpuppt, das Festessen misslingt, die Geschenke ein süß-saures Lächeln hervorrufen oder der Familiensegen schief hängt? Von solchen und anderen Befindlichkeiten aus der Zeit ab den siebziger Jahren bis heute erzählten unsere Geschichten. Die Rede ist vom Festmahl mit Schabrichen, seltsamen Besuch oder von nervigen Macken. Beantwortet wird auch die Frage, was eine Zahnbürste und ein Rollator mit Weihnachten zu tun haben.
Aktualisiert: 2019-09-30
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Manfred Lorenz (geb. 1929 in Triebes/Thüringen), in jungen Jahren Schüler und Russischlehrer in Neustadt an der Orla und späterer Dozent für Tadschikische und Ossetische Sprachen und Literatur sowie ordentlicher Professor für Iranistik an der Berliner Humboldt-Universität, öffnet im vorliegenden Band seinen faszinierenden Fundus an Erfahrungen und Anekdoten aus einem überaus reichhaltigen, schillernden Berufsleben, das geprägt war von bewusst gelebtem Kulturaustausch und einem humanistischen Weltbild. Auch nach seiner Emeritierung 1993 blieb er seinem Tätigkeitsfeld und den damit einhergehenden Interessen eng verbunden, übernahm weiterhin Lehraufträge und Forschungsprojekte und führte Studienreisen in den Iran, nach Afghanistan, Ossetien und Tadschikistan durch. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der „Orden der Freundschaft“ der Republik Tadschikistan und die Ehrendoktorwürde der Slawischen Universität in Duschanbe, weisen auf die vielseitige Anerkennung seiner Verdienste hin.
Manfred Lorenz lebt seit 1961 in Berlin-Prenzlauer Berg.
Aktualisiert: 2019-10-28
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Was haben ein Christ und ein Samurai gemeinsam? Sie dienen ihrem Herrn.
Micha ist Pfarrer in Hummelshain. Er liest die Bibel. Johannes ist sein Neffe. Er liest das Hagakure.
Beide wollen ihre Grenzen überwinden. Betty, Daniel, Christian, Flori, und die Teenager Rico, Markus, Christopher, Maryann und Madlin werden auch mit dabei sein. Bei ihrem vielleicht größten Abenteuer. In 8 Tagen pilgern sie von Winnebach im Pustertal nach Gries am Brenner. Ohne mp3 und Cola macht sich Johannes auf den Weg. „Acht Tage und 140 Kilometer. 15 Kilo Gepäck und leider kein überflüssiges Gramm.“ Nur seine geliebten Wanderstiefel helfen ihm, die Entbehrungen einer Pilgerreise zu überstehen.
Tony Pacyna
Aktualisiert: 2019-10-28
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Der Taschenrechner hieß früher „Rechenschieber“, der Schulrucksack „Ranzen“ und das Frühstück steckte in der Brottasche, die vorm Bauch baumelte. Die Sporttaschen waren „Turnbeutel“, die im Nadelarbeitsunterricht selbst gefertigt wurden, und zum Sport ging es in den Saal der Dorfschenke. Den Schiefertafeln und Griffeln folgten Schulhefte und Füllfederhalter, mit denen aber ausschließlich rechtshändig geschrieben werden durfte. Es gab Unterrichtsfächer wie Schönschreiben, Staatsbürgerkunde und später gar Wehrkundeunterricht. Dazu Zensuren auf Betragen, Mitarbeit, Ordnung und Fleiß. Einst war Russisch obligatorisch und Englisch fakultativ, seit den 90er Jahren ist es umgekehrt. Wendungen in der Gesellschaftsordnung stellten auch Schüler stets vor neue Herausforderungen, nicht nur bezüglich der erlernten Grußformeln. Man lernte das Einmaleins in Mathe und die Hierarchie-Regeln im Schulbus. Und erinnert sich an die Jugendweiheschuhe, die Einträge im Poesie-Album oder im Klassenbuch ...
27 Geschichten von 19 Thüringer Autoren aus acht Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2019-09-30
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1929. Susanne Torsten ist achtzehn Jahre alt, als alles damit beginnt, dass sie die „furchtbarste Entdeckung ihres Lebens“ gemacht hat. … Das Tagebuch ihrer Mutter veranlasst sie zu einer Reise, die sie tief in ihre eigene Vergangenheit und die ihrer Familie führt. Ihr Weg reicht vom Gut Hammerfeld im Norden Deutschlands, nach Alaska, wieder zurück in die Heimat und bis hin an die Schweizer Grenze. Die Reise in die Ferne bedeutet für sie ebenso einen Aufbruch in die Zukunft, denn in einem kleinen Ort am Norton-Sund trifft das Mädchen die Entscheidung, Hebamme zu werden. Im Städtischen Krankenhaus in Hannover wartet nicht nur die Ausbildung auf Susanne, sondern auch die Erkenntnis, dass es mehr als eine Art der Liebe gibt.
Zur gleichen Zeit beschreitet Deutschland den Weg in eine der schwersten Epochen seiner Geschichte. Susanne erlebt die Geschehnisse des Jahres 1933 noch mit einer gewissen persönlichen Distanz. Doch bald schon muss sie feststellen, dass verschiedene politische und moralische Vorstellungen nicht nur im deutschen Volk, sondern auch in Familien und gar einem einzelnen Menschen zu inneren Spaltungen führen. Am Ende steht die Frage „Was ist richtig?“ in einem Kontext, der weit über das individuelle Wohl, die Liebe zur Familie und die Angst vor der Staatsmacht hinausgeht.
Die Autorin, Gertraud Klapschke (1928 – 2003) hat in dem Roman ihre Träume und Fantasien mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung, ihrem Glauben und ihrer Überzeugung auf spannende Weise verwoben.
Aktualisiert: 2019-10-28
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Der zweite Band von Werner Peuckerts „Holzlandgeschichten“ beschert uns nicht nur ein Wiedersehen mit Jette, Ricke und anderen kauzigen Originalen, sondern auch eine bunte Auswahl weiterer Begegnungen mit Gestalten, Traditionen und Besonderheiten ihrer Umgebung und der dortigen Zeit um den „ersten Krieg“.
So belauschen wir das Kaffeekränzchen der Dorfklatschweiber und hören von Skatregeln ihrer Männer, von allerlei Spukgeschichten und dem Zurechtbiegen von Neuankömmlingen, die ins Dorf einheiraten oder neue Posten antreten; wir erfahren von althergebrachten Bräuchen wie „Fitschegriene“ am dritten Weihnachtstag, dem Ritual des Osterwassers und der besonderen Herausforderung des Osterfestes überhaupt sowie dem geheimnisvollen „Tun“; von lukullischen Genüssen wie Schlenkerwürsten, Leichenfingern, Schlagaschkuchen und Stachelbeerwein, von der holzländischen Quantentheorie, der Fleischerrasur, heimischen Bekleidungssitten und dem Unterschied zwischen arm und reich; der Entstehung der Felsenkeller und anderen legendären Begebenheiten und schließlich vom unverwechselbaren Kolonialwarenladen von Riedels Max, der so gut wie alles konnte und in seinen Regalen und Kisten eine ganze Welt beherbergte.
Dabei haben Opa und Enkel Fritz ebenso ihre Auftritte wie „drachenverdächtige“ und schlitzohrige Nachbarn, vermeintliche weiße Frauen und das „böse Ding“ und neben vielen anderen natürlich nicht zuletzt die durchtriebenen Dorfbengel, die allesamt „keine Pastorenkinder“ waren.
Aktualisiert: 2019-10-28
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Wer den Bergfried der Leuchtenburg erklommen hat, wird mit einem unvergesslichen Blick ins Mittlere Saaletal belohnt. Mit diesem Buch ist es ähnlich. Es macht eben jenes Panorama der bezaubernden Region zwischen Orla- und Rodamündung lebendig.
In zwei Parallelen zeigt es Wissens- und Sehenswertes über die Ortschaften entlang der Saale und deren Umgebung. Es lädt ein zu einer Erkundungstour der besonderen Art:
Auf den rechten Seiten begleiten Sie Eduard, dessen Sohn Christian und Enkel Nico. Eduard, der seine Kindheit und Jugend in Kahla verbracht hat, ist nun - nach 50 Jahren - erstmals in die alte Heimat zurückgekehrt. Ihre Ausflüge führen sie unter anderem in den Reinstädter Grund, ins legendäre Jagdgebiet um Hummelshain, aufs „Gebirge“. Jeder der Drei erlebt dieses reizvolle Fleckchen Erde auf seine Weise. Am Ende haben sie nicht nur ein Stück Saaleland kennen gelernt, sondern wissen auch einiges mehr voneinander.
Auf den linken Seiten finden Sie Sachinformationen in Wort und Bild, die Ihnen die Region auch visuell näher bringen. Begeben Sie sich mit auf diese spannende Lesereise!
Aktualisiert: 2020-05-18
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Zimperlich waren die Holzländer nicht, wenn sie beim Rumkaffee derbe Streiche ausheckten und die Frauen beim Strümpfestricken die Gerüchteküche brodeln ließen. Originale wie Allerweltskerl Otto, Draufgänger Willi, Gendarm Wolkenbruch und Schulmeister Fritz prägten sich ebenso ins kollektive Dorfgedächtnis ein wie ihre weiblichen Gegenstücke Drachenmiene, Lästermaul Alma und Geizkragen Martha. Panische Angst vor dem „Drochenviech“ ergriff Jette und Ricke, als sie 1914 erstmals einen Flieger erblickten. Zusammen mit anderen „allen Wääbsen“ werteten sie beim Federnschleißen das Dorfgeschehen aus und bei solch neumodischen Dingen wie „Hygchene“ und „Viteminen“ verstanden sie die Welt nicht mehr.
Wie sich die Dorfgemeinschaft in Mangelzeiten mit Nahrung und Brennholz versorgte, bis hin zu „Leberwurst mit Strumpf“ und „Ausputz“; wie sie sich untertänigst-beflissen auf erlauchten Besuch des „Harzuchs“ vorbereitete; wie Hochzeiten arrangiert und Beerdigungen „abgefeiert“ wurden; warum die Dorfkirmes das größte Ereignis des Jahres war und das gerissene Handeln auf dem Jahrmarkt geradezu zur Königsdisziplin geriet; welche Bewandnis es mit dem 6. und 7. Buch Mose hatte und wie man sich einen mächtigen Hausdrachen zulegte, Fremde übers Ohr haute, Pfennigfuchsern die Leviten las, auf dem Badeteich Eis machte – all das und noch viel mehr berichten diese Geschichten auf höchst unterhaltsame Weise und lassen dabei eine ganz eigene Welt wieder sehr lebendig werden.
Aktualisiert: 2019-09-30
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