Wege zur Quelle
Ewald Hejl, Horst Ibetsberger, Hans Steyrer
Vorwort der Herausgeber
Nachdem in den ersten drei Bänden Frauen als Autorinnen einfach zu kurz gekommen sind, lassen wir dieses Mal bei Band 4 »Wege zur Quelle« ausnahmslos Frauen zu Wort kommen. Fast ausnahmslos, denn die Herausgeber und damit die Verfasser dieses Vorwortes sind Männer! Wir hätten es uns anders gewünscht, denn für unseren nach Bonn weitergezogenen Kollegen LOTHAR SCHROTT haben wir eine Frau gesucht, uns in der Herausgeberschaft zu unterstützen. Aber das ist nicht so einfach! Wir haben viele Frauen angesprochen, erhielten aber leider nur Absagen. Die angesprochenen Frauen wollten sich nicht »noch zusätzlich belasten«. Hätten wir einen Mann gesucht, wäre es vielleicht einfacher gewesen. Es wird doch hoffentlich nicht an uns liegen?
Warum? Als wir Autorinnen für diesen Band gesucht haben – was zwar auch etwas schwierig war – haben wir viele begeistern können. Auch unser erstes gemeinsames Herausgeber-Autorinnen-Gespräch, das im Herbst 2014 im Weiserhof (Salzburg) stattfand, verlief sehr harmonisch und in entspannter Atmosphäre. Wenige Monate später langten bereits die ersten Manuskripte bei uns ein. Man kann kurz und bündig sagen, alles funktionierte wirklich sehr gut – alle hatten großen Spaß bei der Arbeit, alle freuten sich auf das Buch!
Bei dieser Zusammenkunft spielte die Frage »Wandern Frauen anders?« eine wesentliche Rolle. Wir als Männer getrauen uns nicht, ein Urteil abzugeben, sondern möchten dazu nur anmerken: Männer wandern wahrscheinlich weniger, hetzen manchmal eher durch die Landschaft, oft um etwas zu beweisen oder nur um oben eine frische Halbe Bier zu zischen. Frauen hingegen wandern wirklich – zu zweit oder in Gruppen werden viele Themen »durchgehechelt« (= während des Gehens bei wenig Luft und rasch erzählt), und am Ziel angelangt geht der gemütliche Plausch weiter, das Erlebte wird besprochen, zukünftiges geplant. Gerne bei einem Topfenstrudel.
Zur Interpretation: Frauen nehmen den Raum, den sie durchwandern, bewusster wahr und speichern und verarbeiten ihre Erlebnisse bewusster als Männer, die dem Bier am Ziel – im Vergleich zur Wahrnehmung des Raumes – deutlich mehr Bedeutung beimessen (wir sprechen aus jahrzehntelanger Wandererfahrung). Früher belohnte man sich zudem noch mit einer Gipfelzigarette, aber seit wir wissen, dass Rauchen der Gesundheit schadet …
Wie immer kann man diese Schemata nicht verallgemeinern, aber oftmals verhält es sich so (… zumindest bei Männern). Ob das für Frauen auch stimmt, müssen unsere geschätzten Leserinnen und Leser selbst beurteilen. Wir finden schon, dass die Beiträge in diesem Buch einen besonderen, vielleicht einen femininen Touch haben! Sollten Sie es nicht glauben, besorgen Sie sich einen der letzten drei Bände und vergleichen Sie einmal!
PS: Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse an der Mitherausgeberschaft für unsere Buchreihe geweckt haben!
HORST IBETSBERGER, HANS STEYRER und EWALD HEJL
Vorwort von ELISABETH KIRCHNER
Der vorliegende, bereits vierte Band einer Reihe von Natur- und Kulturerlebnisführern beschreibt Wege, die zur Quelle führen. Dieser Titel lässt den Autorinnen viel Spielraum und so spannt sich der Bogen von sehr persönlich geprägten Wanderungen über naturwissenschaftlich orientierte bis hin zu Wanderungen mit historischem Hintergrund. In jedem Fall sind es Wanderungen, die von Frauen ausgewählt und beschrieben wurden, woraus sich ein besonderer Charakter ergibt.
Die Autorinnen versuchen, je nach ihrer Fachrichtung und ihren Vorlieben, die Ergebnisse eigener Forschungsarbeiten und Erfahrungen, manchmal auch nur Erlebnisse vereinfacht zu erklären, um sie während einer Wanderung in der Natur den Interessierten näherzubringen. Solche Wanderungen, bei denen man mit den Augen Anderer – der Autorinnen – zum Sehen und Verstehen angeleitet wird, sind zusammen mit eigenen Beobachtungen und Gedanken besonders wirkungsvoll, da emotional. Die Beiträge in diesem Buch können sozusagen als Gespräche zwischen ausgewählten Expertinnen und Wanderern gesehen werden.
Nicht immer können Menschen, die wissenschaftlich arbeiten, ihre Zielsetzung erreichen – zu unterschiedlich und vielseitig sind die Einschränkungen, die sich im Leben ergeben.
Mit kleinen Schritten, Geduld und Ausdauer lässt sich aber doch sehr viel schaffen, wie die liebevoll gestalteten Beiträge zeigen.
Ein Lob den Herausgebern, die es ebenfalls mit Können, Geduld und Ausdauer geschafft haben, 12 Frauen zu ihren Beiträgen zu motivieren, ihnen die Möglichkeit geben, ihre Ideen zu formulieren und in Form dieses außergewöhnlichen Wanderführers, dem ich viel Erfolg wünsche, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Univ.-Profin i.R. Drin ELISABETH KIRCHNER