Wacken
Ein Dorf wird Metropole und Marke
Peter Hinrichs, Andreas Schmidt
Der Ort Wacken verwandelt sich einmal im Jahr von einer ländlichen
Gemeinde zur Bühne eines internationalen, multimedialen Spektakels.
Das Wacken Open Air hebt die ursprünglichen Markierungen des Dorfes
auf und macht es zum Reiseziel von 75.000 Menschen aus der ganzen
Welt. Dabei entsteht ein neuer sozialer und kultureller Raum, der
verschiedenste Gruppen von Menschen auf engem Raum zusammenführt.
Wacken wird innerhalb dieses Zeitraums zu einem Ort, an dem sich die
Heavy Metal-Szene der ganzen Welt trifft: es wird zu einem „globalen
Dorf“. Daneben wird der Name Wacken in die ganze Welt exportiert und
so zu einer Markenbezeichnung für einen Lebensstil und eine Atmosphäre.
Die Verwandlung und Genese dieses Raumes steht im Mittelpunkt dieses
Buches.
Die Reihe „Praxis und Kultur“ vereint Untersuchungen, die sich Phänomenen
und Äußerungsformen der Alltagskultur widmen. Unter Alltagskultur
wird eine dem Alltag inhärente Form gesellschaftlichen Seins
verstanden, welche in ihrer komplexen Dynamik nur annäherungsweise
beschrieben werden kann, da sie sich in der alltäglichen Praxis der Subjekte
permanent modifi ziert. „Praxis und Kultur“ geht deshalb auf die
Suche nach den Potentialen kulturellen Handelns.
Herausgeber:
Andreas Schmidt, Dr. phil., Professor für Europäische Ethnologie/Volkskunde
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel