Optimierung des Rückfederungsverhaltens von großflächigen Blechteilen im Modellversuch unter definierten Tief- und Streckziehbedingungen
Matthias Beth, Dieter Schmoeckel
Es sollte in einer umfangreichen experimentellen Parameterstudie das Rückfederungsverhalten von Feinblechen unter definierten Tief- und Streckziehbedingungen untersucht werden, d.h. bei einer Kombination aus Biegung mit ein- bzw. zweiaxialer Zugspannungsüberlagerung. Dies sollte in einem Modellziehversuch geschehen, der eine definierte Überlagerung von Biege- und Zugumformung gewährleistet, um so die Einflüsse verschiedener Parameter besser voneinander getrennt untersuchen zu können, als dies bei komplexen Realwerkzeuggeometrien möglich ist.
Zur Abbildung dieser komplexen Umformbedingungen wurde für die experimentellen Untersuchungen ein Modellversuch „Hutprofilziehen mit Zugspannungsüberlagerung“ im Rahmen dieses Vorhabens konzeptionell entwickelt und maschinentechnisch realisiert. Mit diesem Modellversuch ist es wie gefordert möglich, der Biegeumformung an den Werkzeugradien definierte ein- und zweiaxiale Zugspannungen in der Blechebene zu überlagern.
Die vorgestellten experimentellen Ergebnisse liefern damit konkrete Aussagen zur rückfederungsbeeinflussenden Wirkung einzelner Verfahrensparameter.
Weiterhin konnten geeignete Strategien zur verfahrenstechnischen Beeinflussung der Rückfederungen aufgezeigt werden. Zielsetzung weiterer Forschung sollte eine bauteilspezifische Übertragung dieser Modellversuchsergebnisse auf Realbauteilgeometrien sein. Außerdem sollte auf der Basis der erarbeiteten Grundlagen in Zukunft das numerische Experiment zur Analyse der Rückfederungen verstärkt eingesetzt werden.