Lebensentwürfe im Romanwerk Irmgard Keuns
Stephanie Bender
Irmgard Keun war eine ungewöhnliche und auch widersprüchliche Persönlichkeit im deutschen Literaturbetrieb. Sie machte Schlagzeilen als Fräuleinwunder, als schreibende Frau, die schon mit einundzwanzig Jahren zur Bestsellerautorin avancierte, als Schriftstellerin, die kein Blatt vor den Mund nahm, als moderne Frau. Im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit steht das alltägliche Leben des deutschen Kleinbürgertums vor, während und nach der nationalsozialistischen Diktatur. Ihre Darstellung der deutschen Gesellschaft ist beißend, ironisch und stets treffsicher.
Stephanie Bender untersucht die Stör-Erfahrungen, die die Lebenskonzepte der Protagonistinnen in Irmgard Keuns Romanen ins Wanken bringen. Die Autorin zeigt, wie die Romanfiguren auf diese Lebenskrisen reagieren, welche Lösungsmechanismen ihnen zur Verfügung stehen und inwiefern sich eine kontinuierliche Entwicklung der beschriebenen Personen ablesen lässt.