Das Benediktinerkloster zu Göllingen
Zur Bauforschung in den Jahren 1991-1997 / Ergebnisse der Forschung 2005-2009
Die im Jahre 1005 erstmals urkundlich erwähnte Hersfelder Propstei Göllingen im Norden Thüringens gehört zu den eher unbekannten Orten klösterlichen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Freistaats. Als bauhistorisches Kleinod wurde der Turm der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters jedoch bereits früh eingeschätzt. Die hufeisenförmigen Gurtbögen der Krypta sowie die reiche Kapitellplastik, aber auch die Gestalt des Turmes zogen die Aufmerksamkeit der Kunsthistoriker auf sich. Manches erhaltene Bauteil, so die als „auffallender Sonderling“ bezeichnete Turmgestalt, entzog sich der Eingliederung in gängige Entwurfsstandards.
Die Ausführlichkeit früherer Beschreibungen ließ bei den nach 1990 begonnenen grundhaften Instandsetzungsarbeiten am Turm und der Sanierung seines Umfeldes keine prinzipiell neuen Erkenntnisse zur Baugeschichte erwarten. Indes stieß man bei den baubegleitenden Untersuchungen am Turm auf fragwürdige Aussagen in den vorliegenden Texten. Mit dem daraufhin durchgeführten Bauforschungsprogramm gelangte man zu zum Teil gravierend neuen Erkenntnissen und daraus abgeleiteten Hypothesen, die im ersten der Arbeitshefte von Udo Sareik dargelegt werden.
Aus Anlass der Tausendjahrfeier anno 2005 haben sich Historiker, Kunsthistoriker, Archäologen und Bauforscher erneut intensiv und in Anwendung verschiedener Methoden mit der Geschichte des Klosters, seiner Protagonisten und seiner baulichen Hinterlassenschaften auseinandergesetzt. Das Ergebnis dieser Beschäftigung sind insgesamt neun Studien von acht Autoren zu verschiedenen Themen, sodass das zweite Arbeitsheft die Faktenlage um wichtige neue Erkenntnisse der Forschung bereichert.
Beide Hefte sind nun auch gemeinsam als Package erhältlich, sodass der Leser alle relevanten Informationen gebündelt erhält.