Mein Blick zurück – Band 2
Erinnerungen an die Jahre 1945 und 1946 - Vertreibung und Neuanfang
Detlef Winkler
Der Krieg ist zu Ende, Deutschland vom Naziregime befreit. Für die Menschen im pommerschen Kaseburg folgt jedoch auf den Schrecken des Krieges zunächst die Besetzung durch russische Truppen. Hunger, Zwangsarbeit und Beschlagnahmungen des bisschen über den Krieg geretteten Eigentums bestimmen den Alltag der Bevölkerung. Unverändert schwierig bleibt die Lage auch, als das Dorf ab Oktober 1945 unter polnischer Verwaltung steht. Die Bewohner leiden unter Demütigungen, Enteignungen, Verhaftungen und Ermordungen durch polnische Milizionäre.
Viele wollen dem Terror entfliehen. Detlefs Mutter zögert und kann sich zunächst nicht zur Flucht entschließen. Bevor Detlefs Familie ihre doch noch gefassten Fluchtpläne umsetzen kann, erfolgt die Verhaftung. Sie sollen mit vielen anderen nach Sibirien transportiert werden. In Stettin gelingt es ihnen, den Abtransport nach Sibirien zu verhindern.
Nach einer letzten schweren Zeit unter polnischer Aufsicht in Zügen und Lagern geht es tatsächlich in den britisch besetzten Westen. Im Rheinisch-Bergischen findet die Familie eine neue Bleibe, doch die pommersche Heimat, die Sprache, die Kultur wird sie nie vergessen.