Wandmalerei in Wohnhäusern toskanischer Städte im 14. Jahrhundert
Zwischen elitärem Selbstverständnis und kommunalen Wertesystemen
Daniela Zachmann
Ein Großteil der Wandmalereien städtischer Wohnbauten des Spätmittelalters ist heute nicht mehr erhalten. Nur wenige Bilderzyklen sind der Zerstörung entgangen, diese wurden von der Forschung bislang aber kaum wahrgenommen. Gesellschaftlich sowie formal und inhaltlich bewegen sie sich in einer vielschichtigen Grauzone zwischen privater und öffentlicher Sphäre, zwischen standardisierter Raumausstattung und anspruchsvollem Bildprogramm. Anhand von drei toskanischen Beispielen, der Casa Datini, dem Canto dei Pecori und dem Palazzo Galganetti, zeigt die Studie, wie der Entstehungskontext den repräsentativen Anspruch und damit die formale Gestaltung der Zyklen maßgeblich bestimmte. So wurden zur Selbstdarstellung der Auftraggeber die Motive zwar dem höfischen und sakralen Kontext entlehnt, aber in Hinblick auf kommunale Werte angepasst. Mit diesen Analysen ermöglicht der Band einen neuen Zugang zu Strategien der Bildfindung im Trecento.