Sozialdemokratie im Abbruch
Wie die SPD den Politikwechsel vergeigte
Richard Bercanay
Am 27. September 2009 erntete die SPD ihr schlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik. Schon in der Woche darauf sicherte sich die Fraktion der Agenda-2010-Befürworter die Macht in der Partei, um dafür zu sorgen, daß niemand vom neoliberalen Glauben abfalle.
Mit der Nominierung von Martin Schulz für die Bundestagswahl 2017 schien die Wende zu kommen. Doch am Wahlabend des 24. September 2017 stürzten die Sozialdemokraten abermals ab und erreichten das schlechteste Ergebnis ihrer bundesdeutschen Geschichte.
Dieses Buch zeichnet den Weg der SPD in den Abgrund der Bundestagswahlen von 2009 und 2013 nach, der letztlich bis hin zur Bundestagwahl 2017 führte. Welche Entscheidungen mögen dazu beigetragen haben, daß die Wähler/innen der Partei davongelaufen sind? Welche Signale sendet die SPD für einen programmatischen Wandel gerade in der Sozialpolitik? Warum glaubten die Wähler/innen bei der Bundestagswahl 2013 der SPD nicht, daß sie soziale Ziele verfolge? Was führt die SPD immer weiter in den Abgrund? Warum hatte die Partei auch 2017 keine realistische Machtperspektive?
Dieses Buch will den Spuren nachgehen und sich der Antwort auf die Frage annähern, warum es eigentlich den Wähler/innen so schwer fällt, der SPD das sozialdemokratische Programm zu glauben.
Der Politologe und Krimi-Autor Richard Bercanay befaßt sich in seinem Buch mit den vergangenen fünfzehn Jahren der SPD. Dabei gewährt er einen Überblick über Entscheidungen und personelle Entwicklungen, die zum Absturz der SPD beigetragen haben. Dies alles nicht ohne eine Perspektive für eine linke Alternative aufzuzeigen, in die die SPD einbezogen werden soll.