Sinn und Zeit
Frühe Wiener Arbeiten und Entwürfe
Matthias Michailow, Alfred Schütz
Dieser Band der Alfred Schütz Werkausgabe bietet frühe Manuskripte, Entwürfe und Notizen von Alfred Schütz aus seiner Wiener Zeit bis ins Jahr 1930. Die versammelten Texte dokumentieren Schütz‘ Werkentwicklung bis in die erste Phase seiner AuseinanderSetzung mit der Phänomenologie von Edmund Husserl. Sie geben Einblick in Schütz‘ ursprüngliches Vorhaben, mit dem Instrumentarium der Lebensphilosophie von Henri Bergson eine theoretische Grundlegung der Sozialwissenschaften im Anschluss an die verstehende Soziologie Max Webers zu entwickeln. Schütz‘ Interesse gilt schon in diesen frühen Studien einer Analyse der Prozesse der Sinnbildung, d.h. der Setzung und Deutung subjektiver und objektiver Sinnzusammenhänge, des Fremdverstehens sowie der intersubjektiven Sinnkonstitution. In Rekurs auf Bergsons Zeitkonzept der inneren Dauer entwickelt Schütz dabei ein Verständnis der Konstitution von Sinn sowie eine Lösung der Intersubjektivitätsproblematik, die für sein gesamtes Werk prägend bleibt. Dabei weisen die in diesem Band versammelten Bruchstücke, Entwürfe und Aufzeichnungen aus der durch die Rezeption Bergsons geprägten Werkphase ein Spektrum an Problemstellungen und Lösungsansätzen auf, das weit über die Thematik von Schütz‘ 1932 erschienenem Hauptwerk ‚Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt‘ hinausgeht und somit den Weg der weiteren Entwicklung seines Werkes vorzeichnet. Mehr zur Alfred Schütz Werkausgabe (ASW) unter http://www.uvk.de/asw/