Spatiale Relationen – kontrastiv (Deutsch – Spanisch)
Deutsch – Spanisch
Irene Doval, Maxi Krause
Herein! – Kom ind! − Come in! − ¡Entre!
Das Deutsche drückt räumliche Relationen vor allem durch Adverbien, Adpositionen und bestimmte Kasus aus, andere Sprachen nutzen andere Mittel. Auch wo identische Mittel zur Verfügung stehen, werden sie teilweise unterschiedlich eingesetzt. So muss das Spanische häufig zu Verben greifen, wo das Deutsche allein durch die Wahl zwischen Dativ und Akkusativ differenzieren kann: poner sobre la mesa − auf den Tisch (legen), estar sobre la mesa − auf dem Tisch (liegen). Andererseits sind spanische Verben oft so aussagekräftig, dass man auf Adpositionen oder Adverbien ganz verzichten kann: ¡Entre!
Viele Sprachen nützen derartige Relationen zur Verdeutlichung abstrakter Gegebenheiten: man stützt sich ‚auf einen Spazierstock‘ – aber auch ‚auf Argumente‘, andere Menschen erreicht man, indem man über eine Brücke geht – man kann es aber auch ‚über das Radio‘ oder ‚über die Printmedien‘ versuchen, und wer ‚im Sumpf‘ steckt, ist auf jeden Fall in Schwierigkeiten. Kurz: spatiale Relationen sind ein grundlegender Bestandteil unserer Kommunikation und daher auch für den Erwerb wie für das eher passive Verständnis einer anderen Sprache von zentraler Bedeutung.
Der vorliegende Band ist der zweite der Reihe Spatiale Relationen – kontrastiv. Grundgedanke ist, dass sich räumliche Relationen unabhängig von einer bestimmten Sprache nach Systemen ordnen lassen. Diese Systematik bietet die Basis für den Vergleich. Teil I beschreibt die Verhältnisse im Deutschen, Teil III − genau symmetrisch dazu − die sprachlichen Mittel, die das Spanische verwendet, um entsprechende Relationen auszudrücken; Teil II bietet in tabellarischer Form einen direkten, kontrastiven Überblick. Zahlreiche Skizzen erleichtern den unmittelbaren Vergleich. Für das Spanische dürfte damit zugleich die erste umfassende Beschreibung der spatialen Relationen vorliegen.
Der Band richtet sich an Lernende und Lehrende an Schulen und Hochschulen. Er ist so konzipiert, dass er zum Erwerb und Verständnis des Spanischen wie des Deutschen (z.B. im DaF-Unterricht) zu nutzen ist. Die große Zahl von Beispielen gestattet es, sich mit dem Thema auch im Selbststudium vertraut zu machen.