Die Chemie im naturwissenschaftlichen Unterricht der Klassen 5 und 6
Entwicklung und Evaluation von Experimentiereinheiten mit chemischem Schwerpunkt für den Unterricht der Orientierungsstufe
Miriam Brüggemeyer
In den letzten 20 Jahren hat die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Bildung im Elementar- und Primarbereich stark zugenommen. Internationale Untersuchungen wie die TIMS-Studie zeigen, dass die Viertklässlerinnen und Viertklässler ein hohes Interesse an naturwissenschaftlichen Inhalten – besonders im Bereich der unbelebten Natur – zeigen und gute Leistungen in diesem Bereich erzielen. Bis zur Klassenstufe neun gehen aber sowohl die Leistungen als auch das Interesse erkennbar zurück. Dieser Rückgang ist besonders stark nach dem Übergang von der Primar- zur Sekundarstufe. Neben Veränderungen im schulischen Umfeld zeigt sich als eine wichtige Ursache, dass chemische Inhalte in den Klassen 5 und 6 vernachlässigt werden – teilweise sogar gar keine chemischen Inhalte unterrichtet werden. Erst in Klasse 7, wenn die Schülerinnen und Schüler in die Phase der Pubertät eintreten, wird den chemischen Inhalten wieder mehr Beachtung zugesprochen. Um die positive Einstellung, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule mitbringen, aufrecht zu erhalten, empfiehlt die Gesellschaft Deutscher Chemiker die Chemie zu Beginn der Sekundarstufe zu stärken. An diesem Punkt setzt die Untersuchung an. Im Rahmen einer empirischen Studie wurden Experimentiereinheiten für den chemischen Unterricht der Klassen 5 und 6 entwickelt und mit Methoden der qualitativen Sozialforschung erprobt. Außerdem wurde in einer zweiten empirischen Untersuchung die Wirkung eines längerfristigen Chemieunterrichts auf die Einstellung von Mädchen untersucht.